Festgefahren trotz 4x4 - und nu?

  • So ein Mist! <X Jetzt Differenzialsperre wäre schön... ich könnte würgen! Und der Traktor ist auch gerade futsch.

    So kanns gehen...


    Ich glaube kaum, dass dieses Problem mit Sperren hätte vermieden werden können. Es sieht zudem fast danach aus, dass die Karre aufgesessen ist.


    Ich hatte ein ähnliches Erlebnis mal mit einem Cherokee, bei dem nach wenigen Metern die Reifen zugesetzt waren. Ergebnis: Slicks. Da es noch leichte Hanglage war, sind wir einfach seitlich weg gerutscht. Nix zu machen.


    Am allerwichtigsten wären in so Situationen entsprechende Geländereifen, mit denen im Normalbetrieb zu fahren aber kein Spass ist.


    Um sich raus zu winchen, bräuchte man einen Gegenstand, beispielsweise einen Baum zur Befestigung. Diesen sehe ich auf dem Bild nicht. Weiter bräuchte es eine Winde mit -als Faustformel- der 2,2- fachen Zuglast. Der X-Trail dürfte so 1800 kg wiegen, womit wir bei rund 4 t wären. Weit mehr, als handelsübliche Handwinden bieten.


    Also bleibt, wenn es tatsächlich so weit kommt und keine wirklich leistungsstarke Winde verfügbar ist, tatsächlich nur der Fendt oder so.

  • Ey @Schnake! Musst du mich daran erinnern? Ich hab’s gerade überwunden ;( :P


    Tatsächlich ist der X-Trail aufgelegen und hat sich förmlich fest gesaugt. Das Problem bei den SUV ist leider, dass sie vieles nur ein bisschen können. Es fehlte in meinem speziellen Fall erstmal an ordentlichen Reifen (ganzjährig Winterreifen) und der fehlenden Traktion.
    Ich habe versucht Decken und Teppichreste unter die Räder zu bekommen, da sind die Räder aber so „drübergeglitscht“, Bretter und Stöcker haben auch nichts genützt.
    Dann kam der Versuch, an den Rädern Balken zu knoten um mich raus zu kämpfen. Da der X-Trail aber keine Diff-Sperre hat, drehten nur die Räder ohne Balken.
    Mein Versuch das Auto mittels Seilzug aus dem Dreck zu ziehen scheiterte auch. :S Ich habe den Seilzug -mangels Bäumen auf dem Feld- an meinem kaputten Traktor befestigt. Der drohte aber umzukippen, was zeigt, dass ich mit dem 3,5to Seilzug das Auto nicht bewegen konnte. :thumbdown:


    Die Rettung kam dann in Form eines Schleppers vom Lohnunternehmen, der mit Allradantrieb dem X-Trail (und mir) aus dem Schlamassel half.



    Schlussendlich muss ich sagen, dass es Dummheit war auf die Wiese zu fahren. Ich habe recht viel Erfahrung in Geländefahrten und hätte es besser wissen müssen. Das ärgert mich am meisten, denn die Schuld liegt eindeutig bei mir. :rotwerd:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Ich habe für solche Fälle neben Kriechuntersetzung und Sperre einen Kompressor im Auto - so kann ich Luft aus den Reifen lassen und anschließend wieder aufpumpen. Winde habe ich bisher nicht gebraucht.

  • Was fährst du denn? Also außer Trecker? ;)

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    Wonder - R. J. Palacio

  • Schönes Thema, hierzu drei mal mein Senf:


    1. Wenn wirklich niemand in der Nähe ist, der einen aus Schnee oder Matsch herausziehen kann, hilft nur Schaufeln, Schaufeln, Schaufeln! Eine furchtbare Vorstellung, denn ich glaube nach dem Bild zu urteilen, wäre @Wurzelgnom auch nach 6 Stunden schwerster Plackerei vielleicht noch immer nicht raus aus der Misere. Ich selber habe mal geholfen, einen Subaru Forester aus dem Schnee zu befreien, der mit dem Unterboden auflag - nach etwa einer Stunde waren wir wieder frei. Glück hatten wir! Schlamm und Matsch ist viel schlimmer.


    Oder, wenn Bäume in der Nähe sind:


    2. kann man sich eine Flip-Flop-Winch nach der Idee von Mors Kochanski bauen ( MeisterGrimbart hat es gestern schon verlinkt). Dafür brauch man definitiv eine grosse Säge, ein langes, starkes und statisches Seil (ein Seil das sich nicht/kaum dehnt). Das ist eine sehr interessante Apparatur, bei der ein Mensch alleine mit sehr viel Hebelwirkung ein schweres Gewicht bewegen kann. Potentielle Nachteile: man sollte es vorher schon mal gemacht haben, es ist und bleibt körperlich sehr anstrengend und dauert auch seine Zeit in der Vorbereitung sowie Durchführung. Keine Ahnung, ob man damit auch 3,5 Tonnen bewegen kann....


    3. In lockerem Sand: Ich habe mich mal mit einem Nissan X-Trail in der Wüste festgefahren, bei 40°C spritzt einem dann sogleich noch ein extra Schweisstropfen durch die Poren. Luft aus den Reifen lassen um mehr Grip zu bekommen war ein Witz und brachte überhaupt nichts. Ein Einheimischer "Profi-Fahrer" hat mir dann geholfen - und es sah fast schon lächerlich einfach aus. Er hat sich in den Wagen gesetzt und sehr schnell abwechelnd von links nach rechts und rechts nach links gelenkt. Immer hin und her, dabei hat er ordentlich Gas gegeben. Der Wagen hat sich dann sozusagen freigearbeitet. Aber ich glaube das geht nur bei 4x4, ob das auch bei Schlamm und Schnee funktioniert? Ich glaube nicht...

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • 3. In lockerem Sand: Ich habe mich mal mit einem Nissan X-Trail in der Wüste festgefahren, bei 40°C spritzt einem dann sogleich noch ein extra Schweisstropfen durch die Poren. Luft aus den Reifen lassen um mehr Grip zu bekommen war ein Witz und brachte überhaupt nichts. Ein Einheimischer "Profi-Fahrer" hat mir dann geholfen - und es sah fast schon lächerlich einfach aus. Er hat sich in den Wagen gesetzt und sehr schnell abwechelnd von links nach rechts und rechts nach links gelenkt. Immer hin und her, dabei hat er ordentlich Gas gegeben. Der Wagen hat sich dann sozusagen freigearbeitet. Aber ich glaube das geht nur bei 4x4, ob das auch bei Schlamm und Schnee funktioniert? Ich glaube nicht...

    @Doom Punkt 3 kann ich vollkommen bestätigen. Als ich noch mit meinem ATV im Wald bei der Holzarbeit unterwegs war, hat das schnelle lenken auf losem Untergrund viel gebracht.

    Ich vermute, dass das bei @Wurzelgnom nicht geholfen hätte, weil das Fahrzeug schon mit der Karosserie aufsaß.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • @Emil_Strauss Kannst du das „sowas“ mal genauer zeigen? Ist wohl eine Art Sandblech in aufrollbar, oder?


    Ich hatte sogar die Strickleiter von Sohnemann zweckentfremdet. Aber gleiches Problem mit dem Schlupf. Sobald ein Rad durchdrehen kann, bleiben die anderen stehen.
    Ich hab mich schon ein bisschen umgesehen und würde gerne auf einen Pickup umsteigen. Neben Hilux und D-Max ist auch der L200 nett. Aber die Anhängelast ist bei Benzinmotoren teilweise sehr eingeschränkt. Darum geht es aber ja nicht in dem Faden.


    Habt ihr mal Offroadkurse besucht? Ich nur beim Bund im Sennelager und bei StefanOL auf dem Truppenübungsplatz.

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    Wonder - R. J. Palacio

  • @Wurzelgnom
    Ist eine Dema Anfahrhilfe. Dickes Gummi auf Stahlseil.
    http://www.ebay.de/itm/PKW-Aut…ksid=p2349526.m2548.l4275
    Mit zweien davon im Auto geht schon was. Ansonsten wirklich Sandbleche auf das Dach.


    Ich habe mal - als ich in England gearbeitet habe - einen mit Land Rovern gemacht. Das Fahrzeug hat mehr geschafft, als ich mich getraut habe

    Eben, richtige Geländewagen :–))


    Aber ganz ehrlich, neulich wollte ich in meinen Wald, aber hab es lieber gelassen. Der beste Schutz ist eben der gesunde Menschenverstand .

  • Schau dir auch mal den Fiat Fullback an. Hat man wenig auf dem Schirm. Ist aber auch ein gutes Fahrzeug. Fiat/ Iveco baut schon lange Allradfahrzeuge, zumal der wohl weitgehend mit Mitsubishi gleich ist, so wie X Reihe von Benz, nee der war Nissan...

  • Hallo allerseits.
    Das Problem sehe ich bei dem Bild oben nicht am KFZ, sondern an der Fahrweise. Wenn das Auto hängt und keine Sperre hat, dann anhalten und nicht versuchen rauszukommen. Wenn dir der mit Sperre durchdreht und aufliegt, kommst Du auch nicht durch.
    Letztens gab es bei einem Kursteilnehmer auf die Weise fast den Totalverlust eines neuen Cayenne. (Bergung hat mehrere Tausend EU gekostet)


    Wenn noch Luft unter dem Bodenblecht ist (auch ohne, solange er nicht unter das Bodenblech einsinkt) braucht man zum Freischleppen keine 4 Tonnen. Die brauchst Du, wenn Du im Schlammbad bis zu den Türen festsitzt. Meist reicht die Unterstützung von einigen hundert Kilogramm.
    Ich hab mal mit dem Jimny einen aufsitzenden Kangoo 4x4 freigeschleppt mit einem 600 kg-Gürtchen - den Hang nach oben. Der im Bild liegt in der Ebene.
    Am Jimny hab ich eine 3 Tonnen Winde und damit bin ich noch überall wieder rausgekommen.



    Was machen? Im Bild: Reifen einzeln anheben und Material drunter bringen. (Muss ja kein High-Lift sein, ein normaler WH und Holzbretter reichen auch).
    Luftdruck auf 1 Bar reduzieren und ohne Hänger frei fahren.
    Wenn er fester drin sitzt, ggf. mit einem einfachen Flaschenzug und einem Holzpfosten arbeiten. Dazu brauchst Du wie gesagt keine Tonnen Zug.



    Mein großer hat auch eine Untersetzung und 3 Zentimeter mehr unter den Achsen. Mit Hänger kann der aber auch mal einsinken. In dem Fall Fuß vom Gas, aussteigen und sich das ganze anschauen.

    Luft aus den Reifen lassen um mehr Grip zu bekommen war ein Witz und brachte überhaupt nichts.

    Stimmt nicht ganz. Meistens wird viel zu wenig Luft rausgelassen, weil man Angst hat, dass der Reifen von der Felge springt.

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  • Nachtrag: Hier musst Du mit Faktor 2 für die Winde arbeiten.

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  • Ist es aber nicht so, dass die Zugkraft mit jeder Wicklung und mit jedem Meter Seillänge abnimmt?

    Ja, das hat mit dem erhöhten Hebelweg zwischen Windenachse und Seilausgangshöhe zu tun. Bei Synthetikseilen ist das weniger problematisch als bei Stahl, weil die sich flach anlegen.
    Im Zweifel einfach noch einen Umlenkblock mitnehmen und einen Schlauchgurt. Damit hat man dann etwa doppelte Zugkraft. (Alles eine Frage der Technik ;) )

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