Selbstgenähtes Tipi mit Titanium Wood Stove im Wintereinsatz

  • Ich habe gerade nachgesehen - die Gewindestange hat anscheinend leider ein Zollgewinde; Außendurchmesser 4,7 mm und die 5er Mutter passt nicht - was mag das in Zoll sein? Hab trotzdem vielen Dank!

    Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.

  • Andy, Titan kann nicht mit WIG geschweißt werden.
    Habe um die Ecke einen Spezialisten der alles mit WIG schweißen
    kann, bis auf Titan.
    Geht nur im Vakuum. Oder ein Aquarium mit Schutzgas füllen
    und darin dann schweißen.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Ich habe gerade nachgesehen - die Gewindestange hat anscheinend leider ein Zollgewinde; Außendurchmesser 4,7 mm und die 5er Mutter passt nicht - was mag das in Zoll sein? Hab trotzdem vielen Dank!

    Boh da muß ich mal nachschauen.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • An meinem Ofen finden sich etliche Schweißstellen, im Dämpfer, um die drehbare Klappe am Stift zu befestigen und am Unterzug, dessen Führung am Vorderblech befestigt wurde. Alles Punktschweißstellen.

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  • Zitat:
    Wie beim Schmelzen von Titan muß auch beim Schweißen der Zutritt der Atmosphäre zur Schweiße
    selbst, zur Wärmeeinflußzone und den angrenzenden Bereichen des Grundwerkstoffes verhindert
    werden. Darüber hinaus muß die Wurzelseite vor dem Zutritt von Luft geschützt werden. Der Schutz
    ist auch während der Abkühlung bis ca. unter 300°C aufrechtzuerhalten.
    Erreicht wird dies je nach Geometrie und Abmessung der zu verschweißenden Teile durch
    Schutzgasbrausen, Schleppdüsen, poröse Unterlegschienen oder durch ein Schweißen in
    evakuierbaren und mit Schutzgas gefüllten Kammern.


    Na, watt hab ich gesagt? Möcht ich mal sehen, wie du das mit einem
    normalen WIG Gerät hinbekommst. Am besten ein Aquarium nehmen. ;)


    Gruss
    Konrad

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  • Andy hast jetzt nur gegooglt oder den Schweißer gefragt.
    Ich habe letzteres hinter mir und keinen Betrieb gefunden, weil ich
    nämlich Titan schweißen lassen wollte.


    Gruss
    Konrad

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  • Andy Holz kann man schweißen.
    Nur eben ein wenig anders als auf deinem Video.
    Mußt du aber erst mal nach googlen.


    Gruss
    Konrad

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  • Hallo,


    da ihr ja jetzt alle irgendwie recht hattet, könnt ihr doch auch Eure WIG Diskussion wieder löschen und einen sauberen Tipi Thread übrig lassen. Ich würde es gut finden.


    Grüße Dogcrafter

    Haste Recht, aber so ganz sauber bleibt es nicht. ;(
    Leider ;(


    Hab den Titan Schweißen OT gelöscht, obwohl ich Recht hatte.
    Einer muß ja der Klügere sein. :thumbup:

    Gruß
    Andy
    :hut:
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    Einmal editiert, zuletzt von trapperandy ()

  • Tolle Sache hier @Doman von dir.
    Habe ja meinen Zeltofen hier und in @Dogcrafter´s Tipiforum schon öfter erwähnt deshalb hier nur kurz, der ist auch faltbar!
    allerdings etwas schwerer, allein wegen der Gussringe, Stahlblech und 3m Edelstahl Rollrohr.


    Gruß"Seemann"

  • Titan kann man WIG Schweißen, aber nur Dünnblech. Dicke Platten werden mit einem Plasmabrenner geschweißt. Ich weiß das, weil ich 10 Jahre in einem Titan Werk gearbeitet habe.
    Nur bei dem Herstellungsprozess wird unter Hochvakuum gearbeitet, oder beim schweißen von großen Teilen, da wird in einer Vakuumröhre mit Plasmabrennern gearbeitet.

  • Ja, sieht sehr solide aus, dein Öfchen, Seemann. Die Verarbeitung wirkt ziemlich aufwändig. Ist das ein DIY-Projekt? Sehr gelungen und praktisch auch der Nierentisch im Zelt! Springt das Rollrohr nach dem Einbrennen bei dir auch immer sofort nach dem Abwickeln in seine Form?
    (Den Kommentar zum Wig-Schweißen erlaube ich mir zu übergehen.)

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    Einmal editiert, zuletzt von Doman ()

  • 1.Nein das ist nicht mein DIYS-Projekt, sondern ein OSZ 40 (original-schwäbischer-Zeltofen) vom Erbauer Welfie, mit diversen Extrawünschen, wie Sichtscheibe usw. (siehe auch Zeltofenbuch)
    2.Das ist ein Zeltstangentisch von Motortrekking, wo ein Segment rausgenommen wurde ,um das Ofenrohr gerade hochführen zu können.(kein Nierentisch sondern 3 Segmente a 120°)
    3.Das Rollrohr springt nach dem Abrollen in seine 3m lange Form, Schellen drüber geschoben , fertig. Wieder aufrollen dauert etwas länger.
    Hoffe ich konnte deine Fragen beantworten @Doman
    Gruß"Seemann"

  • Metallische Oberflächen lassen sich mit einem IR Thermometer ohne Hilfsmittel nicht zuverlässig messen. Da sind viel zu hohe Reflektionsgrade im Spiel, von daher ist Deine Messung des Ofenrohrs mit 5°C im Außenbereich sicherlich falsch. Bei klarem(!) Himmel spiegelt sich derselbige darin und der hat (übrigens auch im Sommer) ca. -60°C.


    Bist Du Dir sicher dass die Gewindestangen-Beine tatsächlich aus Titan sind? Die Dichte lässt sich ja schnell berechnen. Ich vermute(!) die sind aus Edelstahl. Allerdings sind auch die meisten Edelstähle eher dürftige Wärmeleiter.

  • Was die Zweifel an den Messungsergebnissen betrifft hatte ich oben ja schon geantwortet. Auch ein Anfasstest hatte mir bestätigt, dass das Titanrohr (das übrigens nur 0,13 mm dick ist) außerhalb des Zeltes schlagartig erkaltet. Ungenauigkeiten gibt es bei Messungen natürlich immer. Wie mitten in der Neumondnacht bei Lichtverhältnissen im 0,0005 Lux-Bereich die Reflexionen des Sternenhimmels ihren Weg zur stumpfen Oberfläche des Titanrohrs finden sollten und dort Messergebnisse verfälschen, ist mir allerdings nicht ganz deutlich. Du bist aber herzlich eingeladen, eigene Tests vorzunehmen und deren Ergebnisse hier zur Diskussion zu stellen.
    Dass die Gewindestangen aus Titan sind habe ich nicht selbst überprüft, sondern den Herstellerangaben geglaubt. Sie sehen stumpf aus und sind nicht magnetisch. Vielleicht sind sie aber auch aus Edelstahl. Sie wiegen zusammen mit den 12 Muttern 160 g, sind 4,7 mm dick und 30 cm lang. Wenns dich interessiert, kannst dus ja ausrechnen - oder bei Seek Outside nachfragen. Die Leute sind sehr nett und auskunftsbereit.

    Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.

  • Wie mitten in der Neumondnacht bei Lichtverhältnissen im 0,0005 Lux-Bereich die Reflexionen des Sternenhimmels ihren Weg zur stumpfen Oberfläche des Titanrohrs finden sollten und dort Messergebnisse verfälschen, ist mir allerdings nicht ganz deutlich. Du bist aber herzlich eingeladen, eigene Tests vorzunehmen und deren Ergebnisse hier zur Diskussion zu stellen.
    Dass die Gewindestangen aus Titan sind habe ich nicht selbst überprüft, sondern den Herstellerangaben geglaubt. Sie sehen stumpf aus und sind nicht magnetisch. Vielleicht sind sie aber auch aus Edelstahl. Sie wiegen zusammen mit den 12 Muttern 160 g, sind 4,7 mm dick und 30 cm lang. Wenns dich interessiert, kannst dus ja ausrechnen - oder bei Seek Outside nachfragen. Die Leute sind sehr nett und auskunftsbereit.

    d²/4*Pi*l = ca. 5200mm³ = 5,2cm³


    160g sind für 12 Muttern und 4 Stangen? Also vielleicht 30g pro Stange?


    Dann sind das 30g/5,2cm³ = ca. 6g/cm³


    Die Dichte von Titan beträgt 4,5g/cm³, die von Edelstählen um die 8g/cm³.


    Shit, genau die Mitte. So geht das also leider nicht, vielleicht kannst Du mal nur die Stangen ohne Muttern wiegen? Oder wir lassen es, so wichtig ist das nicht wirklich. Weder die meisten Edelstähle noch Titan leiten Wärme sonderlich gut, so dass sie gleichermaßen als Ofenfüße geeignet sind.


    ---


    Bei der Messung von Wärmestrahlung bewegen wir uns bei Wellenlängen um die 10µm herum. Dass es nachts dunkel ist, ist dafür vollkommen unerheblich. Die Reflektion findet bei der Wärmestarhlung statt. Metalle wirken auf Wärmestrahlung wie ein Reflektor, bei polierten Oberflächen ist der Effekt deutlicher als bei rauen/oxidierten. Man sieht die Effekte wunderbar in Wärmebildkameras, damit kann man auch keine metallischen Oberflächen "einfach so" messen.


    Der Wärmedurchgang durch 0,13mm Titan ist im Gegensatz zu Deiner Annahme sehr hoch, deswegen brennt ja in dünnen Titantöpfen das Essen immer so schnell an. Wärmeleitung hängt nicht nur von der Wärmeleitfähigkeit ab sondern auch von der Dicke des Materials. Hätte Dein Ofenrohr dort oben nur 5°C dann würde im Ofenrohr alles mögliche kondensieren und Du hättest sehr schnell ein Problem mit diesem Ofen.
    Die Wärme längs des Ofenrohr wird nicht bzw. nur sehr unwesentlich durch das Metall selbst geleitet, sondern durch die das Rohr durchströmenden heißen Rauchgase. Dieser Wärmestrom ist sehr hoch!


    Wenn Du die Ofenrohroberfläche und die Ofenoberfläche mit IR Messung messen möchtest rate ich sie zu "beschichten". Klebeband wird schmelzen, vermutlich funktioniert aber auch eine Rußschicht. Der Messpunkt muss außerdem vollständig auf der zu messenden Oberfläche liegen.


    Die Emissionsgrade von Titan variieren stark mit der Oberflächentemperatur und sind viel zu weit von 1 entfernt, um einfach so drauf halten zu können:


    http://www.thermografie-xtra.d…cks/emissionsgrad-tabelle


    Zum Einlesen wie man richtig misst:


    https://www.thermografie.co.at/files/raytec.pdf


    Um die Umgebungstemperatur zu bestimmen, die für die Messung von Titanoberflächen wichtig ist (falls Du an Deinem Gerät Emissionsgrad und T Umgebung einstellen kannst!) empfehle ich ein Stück Alufolie zu nehmen, sehr fein zu zerknüllen und dann wieder flach auf einen Karton zu kleben. Das ergibt einen guten diffusen Spiegel, der die Durchschnitts-Temperatur Deiner Umgebung recht genau abbilden kann. Wenn Du die Oberflächen mit einer bedeckenden Rußschicht (Emissionsgrad ca. 0,96) versiehst brauchst Du das nicht und kannst direkt messen.


    Wenn Du eine oxidierte Titanoberfläche mit 500°C misst und diese einen Emissionsgrad von 0,5 hat und der Durchschnitt der Umgebung liegt bei 20°C, dann zeigt Dir Dein Messgerät 260°C an, statt der wahren 500°C. Beim Ofenrohr kommt hinzu, dass Du vermutlich mit einem Teil des Messpunktes daneben gezielt hast und dass man wissen müsste ob der Himmel bewölkt oder nicht bewölkt war (nicht wegen der Helligkeit, sondern weil ein bewölkter Himmel wesentlich wärmer strahlt als ein unbewölkter, egal ob Sommer oder Winter)
    Gehe ich im Beispiel davon aus, dass das Ofenrohr tatsächlich 250°C hat und damit einem Emissionsgrad von ca. 0,4. Die Umgebung sei eine Mischung aus -10°C kalten Boden, -60°C kaltem klaren Himmel und noch ein bisschen was von Dir selbst und dem Zelt mit 20°C, also sagen wir im Schnitt -30°C. Und jetzt sagen wir noch, Du hast zu 50% neben das Ofenrohr gezielt direkt in den -60°C kalten Himmel hinein.


    Das macht dann in der Messung einen Mix aus 50% mit -60°C und 50% mit 0,4*250°C+0,6*-30°C = 6°C welcher Dir angezeigt wird.


    Temperaturmesssungen an metallischen Oberflächen sind nicht trivial! Was man da oft misst ist nicht "etwas ungenau" sondern schlichtweg kompletter Unsinn.


    MfG

  • wenn man's sofort anfassen kann nicht trivial, aber obsolet :)

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • wenn man's sofort anfassen kann nicht trivial, aber obsolet :)

    Ich gehe davon aus, dass man 0,13mm dünnes Titanblech mit 200°C recht problemlos anfassen kann. Die Temperatur des Blechs passt sich quasi sofort der Fingertemperatur an. Spannend wäre es, wenn man den Finger eine Weile drauf lässt, denn dann heizen die Rauchgase von hinten durchs dünne Blech den Finger auf.


    Ich wette, dass das Ofenrohr da oben keine 5°C hat.


    Was kommt als nächstes? Vereisungen am Ofenrohr bei laufendem Ofen? Sowas schon mal gesehen?


    Man kann das jetzt alles für Theorie halten, aber demnächst kommt noch einer auf die Idee und verzichtet auf eine hitzebeständige Ofenrohrdurchführung weil jemand gemessen hat, dass das Ofenrohr ja kalt bleibt.

  • Weil du dir die Mühe gemacht hast, hab ich sie mir auch gemacht und die Muttern abgeschraubt. Gut geschätzt: Eine Stange wiegt 31 g. Was mir dazu noch einfällt: der Wärmestrom im Rohr ist doch recht ungleichmäßig. Ich habe zwar die Messungen relativ zügig hintereinander durchgeführt, aber es ist nicht auszuschließen, dass zum Zeitpunkt der Außenmessung weniger Wärme anlag als bei der innen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das Heizverhalten des Ofens verstanden habe. Es ist so, dass man den Ofen möglichst häufig mit Holz beschicken muss und es sich nicht erlauben darf, ihn mal unter einen kritischen Punkt runterbrennen zu lassen. Dann ist er nur sehr langsam wieder auf Touren zu bringen. Das hängt meiner Vermutung nach mit dem vielen Wasser zusammen, dass im Winter im Holz gespeichert ist und erst mal verdunsten muss, bevor es von selbst brennt. Die Erfahrungen von zu Hause, wo man einen Ofen mit gut getrocknetem Kaminholz feuert, kann man vergessen, wenn man draußen im Winter einen solchen Ofen betreibt. Das Außenmaterial des Ofens selbst ist für dessen Heizverhalten meiner Meinung viel weniger wichtig als die Qualität des Brennmaterials.

    Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.

    Einmal editiert, zuletzt von Doman ()

  • Nasses Holz braucht ca. 50% seiner Energieleistung
    um so trocken zu werden, dass es brennt.
    Holzbriketts sind wesentlich effektiver und langanhaltender.
    Es braucht sehr wenig und macht man aber nur bei festem Lager.


    Gruss
    Konrad

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