NÄHMASCHINEN - welche habt ihr?

  • Moin,
    ich liiieeeebe Nähmaschinen und deshalb besitze ich so einige für verschiedene Einsatzbereiche.
    Z. B für das Reparieren und Herstellen von Ausrüstungsgegenständen.


    Selbst über 100 Jahre alte Maschinen erfüllen noch ihren Zweck, sehen dazu noch hammergenial aus. 8o


    Immer wieder wenn ich vor einer robust gebauten, soliden und einfach hübsch aussehenden Nähmaschine stehe schlägt mein Herz höher. :dolldrueck:


    Zeigt doch mal eure Schätzchen und erzählt ein bisschen dazu.




    Meine Lieblingsnähmaschine:


    Hier habe ich eine echt abgefahrene Rarität für die derben Reparaturen der derbsten Bushcrafterausrüstung.


    Eine schwere Langschiffchen Sattler-Nähmaschine von Adler (Klasse 3) mit Vorgelege – was ultra selten ist.


    Das Vorgelege ist zum Wechseln der Übersetzung gedacht bzw. zum Verändern des Drehmoments.


    Näht man mit dem Vorgelege (geht auch ohne), hat man ein monsterhohes Drehmoment und kann mehrere Lagen
    Leder nähen ohne jeden zusätzlichen Kraftaufwand.


    Und das wieder mal ohne Strom mit einem Riemenantrieb per Fußpedal/Fußwippe.


    Hier wird mit Nadeln der Stärke 190 – 250 genäht, das sind echte Brummer.


    Es können locker Nähfadenstärken vom 0,8mm (Stärke 4) verwendet werden.


    Es sind noch etliche Zusatzteile dabei und diverse verschiedene Füße.
    Gewicht der gesamten Maschine inkl. Gestell ca. 2 Zentner.


    Haushaltsnähmaschinen nähen übrigens in der Regel mit 70iger bis 110ner Nadeln.


    Das Teil ist voll funktionsfähig und ca. 100 Jahre alt.


    Diese Maschine habe ich wieder mal durch einen heftigen Zufall erstehen können.


    Nachdem ich eine sehr alte Armnähmaschine im Harz ersteigert hatte und diese abholen wollte
    stand diese genau daneben.


    Der Besitzer fragte mich im Scherze, ob ich die nicht auch gleich mitnehmen wolle und ich sagte ….. äh ja.


    Nach kurzem staunen und einem recht kurzen Verhandlungsgespräch gehörte sie dann mir.


    Ich habe allerdings viele viele Monate gebraucht um das Teil wieder flott zu bekommen, denn das Maschinchen
    war Jahrzehnte nicht benutzt worden und war total eingerostet und festgerottet.


    Es mussten auch noch ein paar Kleinteile ersetzt werden.


    Ich konnte durch viel Recherche und viel Glück ein total vermodertes Vorgängermodel erstehen und hatte
    dann meine Ersatzteile.


    Die Mühe hat sich gelohnt, wie ich finde.


    Eigentlich kommt das Gerät viel zu selten zum Einsatz, aber ich liebe diese alte Adler 3 einfach.


    Bilder:



    Maschinenkopf mit Nähprobe




    Das Handrad hat einen Durchmesser von 35 cm,
    echt heftig



    Links doppeltes dickes Leder mit einem Lederriemen vernäht
    rechts der Härtetest - Sperrholz 0,5 cm dick
    Sinn des Tests? Mal sehen was so geht!



    • Der Spuler zum Aufspulen der Nähmaschinenspulen
  • Danke @Amon und @BirdMountaineer für die geposteten Nähmaschinen.


    Super wäre es, wenn ihr die Besonderheiten der ein oder anderen Maschine darstellen könntet.
    Sind es "Allrounder" oder habt ihr damit schon Leder, dicke Jeansstoffe oder besonders dünnes Material genäht o. ä..


    Oder wie schon erwähnt die Bezeichnungen der Maschinen und Fotos wären genial.


    Damit man sich halt ein Bild von den einzelnen Nähmaschinen machen kann.

  • eine Pfaff 260

    Die Pfaff 260 ist z. B. ein sehr intessante Nähmaschine.
    Eine sehr robuste, langlebige Maschine aus Metall, ich meine aus den 60iger Jahren.


    Die gab es in verschiedenen Ausführungen.
    Es gab sie mit einem sehr kräfigen 90 Watt Unterbaumotor (direkt an der Maschine dran), der es möglich machte auch etwas kräftigeres Leder damit zu nähen.
    Dann gab es die Maschine mit reinem Pedalantrieb (Fußantrieb über einen Riemen).
    Und auch eine Version mit einem Motor direkt hinter der Maschine sah ich schon.


    Weiterhin gab es noch die Pfaff 260 Automatik, an der man verschiedene Stichprogramme einstellen konnte.


    Eine wirklich gute Maschine wie ich finde, ist auch schwer sie gebraucht günstig zu bekommen.


    Mit etwas Glück bekommt man die Version mit Pedalantrieb mal etwas günstiger.


    Edit:
    Die Pfaff 260 (mit Unterbaumotor) habe ich selbst leider nur als Ersatzteilager, nicht vollstädig - darum keine Fotos von mir!

  • Meine Mutter war eine recht gefragte Änderungsschneiderin. Drei Stück habe ich geerbt. Umgehen kann ich mit Keiner, aber verkaufen möchte ich Sie auch nicht. Wenn ich mal viel Zeit habe muss ich mich mal mit den Geheimnissen dieser Maschinen vertraut machen, da das schon etwas komisch ist, wenn ich so ausgestattet Nadel und Faden benutze.

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Während des Studiums kam eine uralte Mundlos mit Fußbetrieb zum Einsatz, dann stieg ich hier auf eine AEG um und mittlerweile bin ich bei der guten alten Pfaff 362 gelandet... bilder reiche ich gelegentlich nach! 8)

  • der guten alten Pfaff 362

    Super Maschine, kenne ich auch.
    Ist meines Wissens wie eine Paff 260 nur als Armnähmaschine mit obligatirischem mini Anstellstisch.


    Die 2 von "262" oder "362" sagt aus, das hier eine Einfädelautomatik für den Faden vorhanden ist, wenn ich mich richtig erinnere. X/


    Bitte melden, falls es jemand besser weiß. :)

  • Richtig, die Einfädelautomatik ist vorhanden! :thumbsup: Hat aber mit stärkeren Garnen so ihre Probleme... Trotzdem ein ge**les Feature!

  • Achwas.
    Aus meiner Sicht nur der Übergang vom Semi Profi zum richtigen Maschinenpark.
    Da gibts ganz Andere die richtig geile Maschinen haben.
    Von meinen dürfen aber auch ein zwei gehen.

  • So nun mal wieder eine von mir mit B I L D E R N:


    Eine Adler Sattlernähmaschine 48-7 .
    Genau für diese Nähmaschine war ich ursprünglich mal in den Harz gefahren um sie dort abzuholen, als mir
    vor Ort die Adler 3 (schon vorgestellt) in die Hände viel.


    Diese Freiarm, Ringschiffchen, Ledernähmaschine für sogenannte halbschwere Ware (Stiefelschäfte
    und Lederarbeiten mittlerer Stärke) eignet sich wegen ihres Freiarm besonders für schwer zugängliches Nähgut wie Stiefelschäfte, Hosenbeine, Ärmel usw..


    Selbstverständlich kann man damit auch dickere Stoffe nähen, oder verschiedene Materialien miteinander vernähen.
    Ich selbst habe damit gerne Leder auf Stoff vernäht oder Gurtbänder auf Stoff oder Leder.


    Wie auch die Adler 3 ist diese Maschine ohne Motor, nur per Fußbetrieb über einen Lederriemen zu betreiben.


    Es sind 2 verschiedene Geschwindigkeiten/Drehmomente möglich, die man über 2 unterschiedliche Antriebsscheiben einstellen kann.


    Hierbei wird einfach der Lederriemen umgesetzt.


    Nach meiner Aufarbeitung (auch diese dauerte so einige Wochen, wegen Verharzung der vorhandenen Öles))
    läuft die Maschine nun recht leichtgängig und man kann recht komfortabel auch ohne Motor nähen, was man ja nicht unbedingt
    erwarten würde.


    Ich nähe bei diesem Model mit Nadelstärken von 90 – 130 und sehr gerne mit Leinenzwirn, das
    nimmt das Maschinchen einfach gerne – lässt sich einfach gut verarbeiten.


    Denn als die Nähmaschine auf den Markt kam, da gab es noch keine brauchbaren Polyesterfäden.


    Das Alter dieser Maschine ist mindestens 70- 80 Jahre.


    Dieses Model ist das erste mit der Möglichkeit rückwärts zu nähen.


    Das Vorgängermodel (hatte ich mal) hatte dieses noch nicht, das konnte nur vorwärts nähen.


    Die ein-oder andere Stelle müsste wohl noch mal optisch aufgebessert werde, aber technisch und funktionell
    ist die Maschine 1 A.


    Fotos machen war irgendwie ein wenig schwierig - wenn mein Keller doch nicht so ultra, ultra voll wäre.



    Frontansicht



    verschiedene Antriebsräder sind sichtbar



    hier wurde Gurtband und Leder vernäht



    mit Anstelltisch

  • So, hier wie versprochen ein paar Bilder meiner Nähmaschinen.


    Singer: steht im Schlaf- und Hobbyzimmer, ist fast immer aufgebaut, da meine Frau und ich immer was zu nähen haben..



    SilverCrest Overlock: steht "immer bereit" auch im Schlaf- und Hobby-Zimmer und ist immer dann zur Hand, wenn es was zu besäumen gibt...



    und eben noch eine alte Privileg: die steht im Keller und ist eher für's Grobe und stärkere Projekte, auch um die Singer zu schonen, hier in Aktion bein Zusammenbau unsere Riesentarps für unser Zelt (7x7m)




    Gruß
    Amon

  • @Amon
    Super, wie versprochen nachgereicht.


    Schöne Fotos, kurze Erklärung dazu, ich bin begeistert.


    Ich mag ja Nähmaschinen wie die Privileg.
    60iger Jahre Style und in der Regel gute Qualität.


    Robuste Arbeitstiere, die auch mal derberes Nähgut bewältigen.
    Schöne Nähhprojekte hast du damit ja scheinbar auch schon getätigt. :)