Fundstellen von Flint und ähnlichen zu bearbeitenden Steinen.

  • Fundstellen von Filnt und ähnlichen zu bearbeitenden Steinen. flintsource.net


    Persönlich war ich in meiner Region bei Lampenberg , Löwenburg und Kleinkems,
    leider nur bei Lampenberg genügend gefunden um ein bisschen zu experimentieren.

  • Generell ist die Ostseeküste eine recht gute Quelle. Auch eine Möglichkeit: In Erfahrung bringen, wo die Landwirte vor Ort mit ihren Sammelsteinen abbleiben. Dies macht aber natürlich nur dort Sinn, wo die entsprechenden geologischen Gegebenheiten, äh, gegeben sind. Soll heißen: Auf Marschland oder im Moor findet man solche eher nicht, vielmehr sind eiszeitlich geprägte Lehm- und Sandböden vielversprechender (insbesondere rund um die Sander). Lössböden wiederum auch eher nicht (sog. Bördestandorte).

  • In Limburg im ehemaligen Massdelta finden sich
    auf Lösböden extrem große Mengen von Flint in bester Qualität.
    Dort wurde schon in der Steinzeit der Flint exportiert
    und man hat ihn bis in Rumänien nachgewiesen.
    Manche Minen kann man heute noch besichtigen.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Ich schrieb ja auch "eher nicht" - denn Lössböden sind ja Sedimentböden, durch Wind verlagerte Schluff- und Tonanteile, die sich dann in Mulden, Windschatten von Mittelgebirgen o.ä. anhäuften. Da Flint schlecht weht, muss er also schon vorher dort gelegen haben, was dann natürlich eine glückliche Fügung ist. Aber im Grundsatz wird man in organischen Böden, Alluvialböden und eben Sedimentböden seltener und dann meist in "Inseln" Flintvorkommen finden, im Vergleich zu glazialen Böden, bei denen die Gletscher reichlich Flintstein in der Masse verteilt haben. Gilt für weite Teile der norddeutschen Tiefebene.

  • Flint bildet sich in Kalkstein. Siehe die auch die berühmten
    Höhlen von Massdricht, die man auch besuchen kann.
    Von dort kommt der wertvollste Flint.


    Gruss
    Konrad

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    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Und ganz in der Nähe in der Walonie gibt es sogar eine Gegend die nennt sich "Mergelland" mit der ebenso benannten "Mergellandroute".
    Dort liegen dicke Flintknollen allenthalben mitten auf dem Feld!
    Die Route beginnt bei Vaals, direkt am Stadtrand von Aachen. @Walter kennt sich da sicher besser aus als ich, in sofern würde ich ihn bei Interesse fragen, wo es sich am meisten lohnt.
    (nicht nur wegen Flint, sondern z.B. auch zum Wandern)
    Gruß"Seemann"

  • Ich hab sehr guten Flint in der Heide gefunden.
    An der Weser auf Kiesstränden findet man auch sehr oft guten Flint.
    Mit Flint der ordentlich mit Salzwasser gewässert wurde, hab ich nicht so gute Erfahrungen gemacht.
    Ich finde den Brüchiger.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Höhlen von Massdricht

    sorry mein Freund aber das ist
    Maastricht


    https://de.wikipedia.org/wiki/Maastricht


    aber ja das ist eine Flint Region wie Sie im Buche steht.... :thumbup:


    Und ganz in der Nähe in der Walonie gibt es sogar eine Gegend die nennt sich "Mergelland" mit der ebenso benannten "Mergellandroute".
    Dort liegen dicke Flintknollen allenthalben mitten auf dem Feld!
    Die Route beginnt bei Vaals, direkt am Stadtrand von Aachen. @Walter kennt sich da sicher besser aus als ich, in sofern würde ich ihn bei Interesse fragen, wo es sich am meisten lohnt.
    (nicht nur wegen Flint, sondern z.B. auch zum Wandern)
    Gruß"Seemann"


    für die Flintsuche so wie zum Wandern lohnt sich die Region Valkenburg am meisten...


    https://de.wikipedia.org/wiki/Valkenburg_aan_de_Geul

    • Offizieller Beitrag

    Als ich seinerzeit noch in Kiel gelebt habe, war dort an den Stränden und Küsten auch einiges zu finden. Richtung Laboe die Küste entlang finden sich durchaus auch größere Exemplare. Auch Bernstein (Vorsicht! Könnte auch Phosphor sein) lässt sich dort finden. Ist aber schon ein paar Jährchen her.

    A chaotic good character acts as his conscience directs him with little regard for what others expect of him. He makes his own way, but he's kind and benevolent.
    He believes in goodness and right but has little use for laws and regulations. He hates it when people try to intimidate others and tell them what to do.
    He follows his own moral compass, which, although good, may not agree with that of society.


    Chaotic good is the best alignment you can be because it combines a good heart with a free spirit.


    easydamus.com

  • Allerdings ist der am Wasser gefundene Flint nicht sehr hochwertig.
    Und auch am Flint gibt es in der Gegend von Maastricht innerhalb von
    ein paar hundert Metern riesige Qualitätsunterschiede. Viele eignen
    sich im direkten Vergleich nicht zum Feuerschlagen, aber Werkzeuge
    kann man daraus gut herstellen.


    Gruss
    Konrad

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    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Flint habe ich schon an sehr unterschiedlichen Orten gefunden. Zwar variierte die Korngröße, und auch die Dichte ist nicht so hoch wie am Beispiel Rügen, aber sie sind mitunter auffindbar. Stellt sich die Frage, ob man lediglich mal etwas Funkenschlagen, oder doch lieber Flintknapping zwecks Werkzeugherstellung betreiben möchte.


    Erfahrungsgemäß ist es jedoch nicht ratsam, das vorbereitete Zundernest im Schoße des Schneidersitzes aufzubewahren, solange man versucht, sich mit dem eigentlichen Funkenschlagen zu beschäftigen. Dazu noch einer laues Lüftchen... Fazit: kleine Brandblase und ein zusätzliches Loch (Air-Conditioning) in der kurzen Hose. Na ja, man(n) hat draus gelernt. Allerdings stellte sich mir insgeheim die Frage, wie unsere Vorfahren vor Jahrtausenden auf die Idee kamen, Feuer per Funkenschlag zu entfachen. Ich kann mir aber vorstellen, dass durch die Bearbeitung von Werkzeugen (Faustkeil o.d.) ein glücklicher "Unfall" passierte.



    PS: Mit solchen "Trümmern" widmet man sich aber weder dem Funkenschlagen, noch dem Flintknapping. Auf der Terrasse machen sie sich aber nicht verkehrt. Flint ist aber ein interessantes, vielseitiges Thema.

  • Solche Trümmer sind genau richtig zum Flintknapping, aus solchen Teilen kann man richtige schöne Abschläge abschlagen, die man dann zu homogenen Klingen und Pfeilspitzen bearbeiten kann.
    Guckst du hier:

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  • 08/15 Rudis Brocken sind ideal zum Flinktnapping weil sie scharfe Kanten haben mit Winkeln zwischen 70-100°. Das sind Winkel wo man auf Anhieb gute Abschläge und Kerngeräte herstellen kann.
    Die vom Wasser und Gletschergeschiebe gerundeten Brocken sind viel schwerer zu bearbeiten, denn man muss erst einmal eine erste Kante hinbekommen und das ist leider Glück. Erst ab dann kann man systematisch arbeiten. Es fällt auch sehr viel Abfall bei den Kieseln an weil der Cortex abgeschlagen werden muss.
    Man darf auch nicht vergessen, dass der sehr viel häufigere Quarzit und selbst Basalt von den Menschen in der Steinzeit genutzt wurde und nützliche Werkzeug abgibt.
    Vom Survivalgedanken her liegt es auch näher das zu nutzen was in der Umgebung vorkommt.
    Bis in die Jungsteinzeit haben die Leute vor allem die groben Schlagwerkzeuge aus dem lokalen Gestein gefertigt, während die superscharfen und feinen Klingen oft aus weitverhandeltem feinkörnigen Feuerstein hergestellt wurde.
    (Lousbergfeuerstein aus Aachen, Obsidian von den Kykladen etc. )

  • Jungs, da habe ich mich etwas blöde ausgedrückt:


    Ihr habt vollkommen recht! Aber ich wollte damit auch lediglich sagen, dass dies keine Exemplare sind, die man sich mal eben in den Rucksack stopft. Ein Mal bei über 30°, sieben Kilometer auf offener Fläche. Muss man kein 2. Mal erleben. Ich muss das zumindest so schnell nicht nochmal haben. Draußen, vor Ort, lässt sich mit den Steinen wunderbar spielen; insofern man damals schon gewusst hätte, was man überhaupt tun muss. Aber ich bin ehrlich: Ich mag lieber eine etwas abgespulte Klorolle in der Hand, als dass ich mich nochmals mit solchen Trümmern beschäftige. Wenn ein schöner Abschlag entsteht, kann man diesen ja mitnehmen. Am Stück aber...


    Zu Trainingszwecken vielleicht. Aber aus Langeweile oder Spaß an der Freude?


    Hier liegen noch gut 25 - 30kg + der dicke Klopper. Für (eventuell) zukünftige Projekte reicht das erst mal. Ich gebe auch gerne etwas davon ab. Als Büchersendung gehen die nur leider nicht durch. Hab's versucht. :whistling:


    Ich bin aber der Meinung, dass Flintknapping ein Thema ist, welchem man sich nicht mal eben an einem freien Wochenende auf der Terrasse widmet. Autodidaktisch ist das schon eine gute Herausforderung. 18 Stunden hatte ich in einen Faustkeil investiert, bis man ansatzweise erkennen konnte, was es werden sollte. Als Griffstück hatte ich die Rinde stehen gelassen, welche ich im Nachhinein abzuschlagen versuchte. Ein Schlag war dann doch zu viel, da hatte ich den Stein über die Diagonale halbiert. Der kleine Einschluss war von außen nicht zu erkennen. Danach hatte ich dann auch erst mal genug von Flint. Bissel Feuer-Spielerei zwar noch, Knochen fand ich dann aber doch interessanter. Ich finde leider nur zu wenig Zeit für solche Dinge. Da probiert man lieber viele Dinge oberflächlich, als eine einzelne Sache bis in jede Falte. Es aber überhaupt mal gemacht zu haben, ist mir im Grunde wichtig.