Solo unterwegs - sichert Ihr Euch ab?

  • Wie so viele von uns bin ich öfter mal solo unterwegs, auch schon Mal über mehrere Tage.


    Unterwegs stelle ich mein Handy ab, damit ich nicht nur Akku spare, sondern auch sicher bin, dass ich nicht angerufen werden kann. Meist abends melde ich mich zu Hause und sage, wo ich bin, und was ich für den nächsten Tag plane. Üblicherweise gebe ich meinem Schatz den geplanten Track, und ich mache mir eine Liste, wo ich im Fall der Fälle schnellstmöglich in die Zivilisation zurück komme. Ich gucke auch nach, wo ungefähr Funklöcher sind.


    Wir haben uns gegen einen GPS-Sender entschieden, weil ich meist in relativer Nähe zur Zivilisation (Straßen, Ortschaften) unterwegs bin.


    Doch all das ist kein Garant dafür, dass nichts passieren kann.


    Worauf achtet Ihr normalerweise? Wie sichert Ihr Euch ab, damit Eure Liebsten sich keine Sorgen machen?

  • Bei mir wissen die Angehörigen auch Bescheid wo ich mich aufhalte und wie lange.
    Bin ja auch nicht mehr so ganz der Jüngste.
    GPS finde ich z.B. sehr gut.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Ich bin ja eigentlich nur alleine weg, wenn ich auf Jagd bin. Da schreibe ich meiner Liebsten immer eine Nachricht wo ich hin gehe und wenn ich zurück bin. Bin einmal von der Leiter gefallen und seitdem ein bisschen „schlauer“. Wenn ich von meiner abgesprochenen Route abweichen will, teile ich das auch mit.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Ich sage bei längeren Touren bei den Eltern bescheid, mache sporadische Meldungen ab und nenne meine Route.


    Wenn ich solo bei mir in der Gegend rumlaufe, so wie vor ein paar Tagen brauch ich das finde ich nicht. Was soll schon passieren?
    Die schlimmste Gefahr ist für mich in diesem Fall der Mensch, bzw andere Menschen!


    Sobald es in unbekanntes Terrain geht, oder dahin wo es gefährlich werden kann, sag ich wieder bei der Familie bescheid.


    Man darf sich auch nicht verrückt machen, dann kann man auch gleich zu Hause bleiben.


    Abenteuer z.B. im Ausland sind nun mal mit ein paar Risiken verbunden, aber die Wahrscheinlichkeit das einem was passiert stufe ich bei meinen Unternehmungen seit Jahren als gering ein.
    Klar kann ich in den Bergen abstürzen, aber wenn man auf seinen Köper hört, sich nicht überschätzt(dafür sollte man seine Birne und seinen Körper kennen), auf das achtet was die Natur einen sagt (Gewitter in den Bergen z.b.) dann kann auch da fast nix passieren! Ein Restrisiko hat man halt immer, aber damit muss man leben.
    Für mich der Preis den man für schöne Stunden an schönen Plätzen, Ländern o.ä. zahlen muss.



    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Tipple was machste beim Herzinfarkt?
    Da kannste noch so vorsichtig sei, der kommt einfach auch wenn du es
    nicht willst.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Es sind auch nicht immer andere Menschen...


    Einmal bin ich in den Wald gegangen, um meine Hängematte Probe zu liegen. Zwei geeignete Bäumchen gefunden, ach, lass das Geäst einfach liegen, wo es ist. Den dicken Stamm mir den Ästen habe ich einen halben Meter weiter geschoben. Hängematte aufgehängt, reingelegt, und keine fünf Minuten später machte es "Klick" und der Gurt löste sich vom Karabiner.


    Schwein gehabt, dass ich den dicken Baumstamm einen halben Meter weiter geschoben hatte, denn sonst wäre ich aufgespießt gewesen...


    Soviel zu einem Stündchen im Wald.

  • Tipple was machste beim Herzinfarkt?

    Dann ist das so, für sowas hab ich ein Handy und habe hoffentlich Empfang, Konrad. ;)
    Ich sag doch nicht jedesmal wenn ich das Haus verlasse allen bescheid. ?(

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Hallo,


    Ich habe immer ein Mobiltelefon dabei. Meistens ein kleines altes Nokia, wo der Akku eine Woche hält.


    Vor der Tour sage ich Bescheid, wohin ich grob gehe und wann ich zurück sein werden
    Wenn ich mich verschätze und doch später zurück bin, dann gebe ich per Telefon bescheid.


    - Es ist auch nicht selten, dass sie die Strecke doch ändert. Ich lege vorher meist keine genaue Strecke fest. Was ich aber häufig mache ist spätestens am Abend eine SMS mit Koordinaten meines Übernachtungsplatzes zu verschicken. Also z.B.: "alles gut; 53.541391; 9.996504" und solange alles gut ist kümmern die Koordinaten auch keinen. Ich mach das inzwischen auch bei einfachen Overnightern. Wie oben schon angemerkt können blöde Sachen auch vor der eigenen Haustüre passieren und die Ortsangabe "bin im Wald" hilft im Ernstfall auch erst einmal nur bedingt weiter.

  • Absichern?
    Mh, ich habe mein Handy dabei und ein großes Messer :D


    Wenn ich denn überhaupt mal alleine raus gehe, was selten genug vorkommt, dann ohnehin nicht länger als eine Nacht.


    Wäre interessant wie das z.B. @Desertstorm handhabt (wobei er mMn einfach Risikobereiter ist).

  • Bin zumeist solo unterwegs und ich stufe das Thema als sehr wichtig ein. Ich hab das Glück dass ich den Wald von einem guten Freund sowie von meiner Familie für div. Outdooraktivitäten nutzen kann, ist also ein überschaubares Gebiet. Ich gebe normalerweise bekannt in welche Ecke es mich da treibt und werde auch gerne mal besucht. Meine Neffen oder mein Bruder haben mir schon oft gesagt wie schwierig es ist mein Camp tatsächlich ausfindig zu machen und die kennen sich in der Gegend bestens aus! Ich höre z.B. auch manchmal die Moto Cross meiner Neffen ganz in der Nähe meiner Camps und bekomme sie trotzdem nicht zu sehen - umgekehrt ist das natürlich ebenso. Obwohl ich in letzter Zeit auf tarnfarbenes Gear weitestgehend verzichte sind z.B. Tarps oder Zelte in grüner Farbe ebenfalls schwierig auszumachen - ich platziere mich natürlich auch nicht an einem Spot der von weitem einsehbar ist. Ich bemühe mich aber immer Bescheid zu geben damit jemand weiß wo ich mich aufhalte, denn Handyempfang ist dort nicht gesichert.


    Bei mehrtägigen Touren ist das Vorgehen ähnlich. Ich beschreibe meine geplante Route so gut es geht und füge meine Ausrüstungsliste hinzu sowie 1-2 Telefonnummern wo Vermisstenanzeigen abzusetzen sind falls ich mich bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt nicht melden sollte. Die Ausrüstungsliste deshalb damit eine Suchmannschaft weiß welche Farbe meine Kleidung, Rucksack oder Tarp hat und hier Leute auf einem Trail gezielt fragen kann ob z.B. jemand mit großem grauem Rucksack und brauner Hose gesehen wurde, etc. oder eine Hubschrauberbesatzung nach einem grünen Zelt Ausschau halten muss. Diese Infos gebe ich an 1-2 Vertrauenspersonen weiter - in Norwegen waren dies Arbeitskollegen und gute Freunde, in A Familienmitglieder. Da ich mich gerne in abgelegenen Gegenden bewege ist Handyempfang nicht gesichert und Infos bez. aktuellem Standort od. zu bestimmten Tageszeiten abzugeben gestallten sich tatsächlich schwierig. Falls sich unterwegs die Möglichkeit ergibt mich z.B. in ein Hütten-, Touren- oder Gipfelbuch einzutragen dann nütze ich diese selbstverständlich auch - diese Art von Logs werden nach wie vor z.B. von der Bergrettung gezielt abgecheckt bei der Suche nach Vermissten.


    Das Prozedere oberhalb wurde mir vor ein paar Jahren beinahe zum Verhängnis. Ich hab mit meiner Schwester einen Zeitpunkt vereinbart wo ich mich spätestens rückmelden werde. Ich war aber leider am Campground eingeschlafen und da war kein Handyempfang um Entwarnung zu geben. Ich hab hastig gepackt und bin Ri Straße aufgebrochen und wusste grob dass ich mind. 1h marschieren müsse bis Netz verfügbar wäre, also die vereinbarte Deadline sicherlich überschritten war! Als ich dann endlich Empfang hatte war bereits einen lange Liste von unbeantworteten Anrufen am Handy (in der Zwischenzeit nicht mehr nur von meiner Schwester ...) und die Teure war stinkesauer als ich dann mit ihr sprach. Sie hat mir erklärt dass sie sich bereits die Nummern von Alpinpolizei und Bergrettung zurecht gelegt hatte und wenn ich mich nicht in den nächsten 5-10 Minuten gemeldet hätte wäre eine Vermisstenanzeige abgegangen! Das ich dann den Zug nach Hause verpasst hab war mein kleineres Problem. Ist aber trotzdem ein beruhigendes Gefühl wenn diese Art der 'Rettungskette' funktioniert ;)

    --------------------------------------------
    Frischluftdeppert
    .

  • Ich hab nen altes Handy, wo der Akku lange hält. Das würde aber nix nützen, wenn ich dort keinen Empfang hätte.
    In der Brieftasche habe ich ne Karte, wo meine Medikamente draufstehen und dieselben meist auch, wenn ich länger weg bin.
    Meine Frau weiß immer ca. wo ich bin / hin will.
    Ich bin nicht mehr nur für mich verantwortlich, deshalb diese Vorsichtsmaßnahmen.
    Früher wußte kein Mensch wo ich bin und für wie lange. Das waren mal Tage, mal Wochen und einige Male auch Monate, aber es hat mich nicht gejuckt.
    Jetzt bin ich halt älter und nicht mehr alleine, dadurch hat sich vieles geändert.
    Gruß"Seemann"

  • Hallo,


    interessantes Thema :thumbup: .


    bin hin und wieder allein auf Tour, übernachte ab und an mal auch nur für eine Nacht,
    für längere Touren dann mit Begleitung. Handy natürlich dabei, aber immer Bescheid sagen was ich mache dann eher nicht.
    Meiner Partnerin sage ich höchstens mal, ich bin z.B. in dieser Gegend, aber wo ich dann genau hin gehe, entscheide ich spontan.


    Ich habe niemals einen Plan B, mein Plan A heißt, sei vorsichtig, sei umsichtig, sei nicht fahrlässig und vertraue auf deinen Instinkt.


    Da wir ja eh ständig via Satelliten überwacht werden, kann man mich ja jederzeit orten.

  • Wenn ich weiß oder merke, dass ich in einem Funkloch verschwinde, sage ich auch Bescheid. Einmal bin ich sogar wieder aus dem Tal hoch auf den Berg gelatscht, nur um Bescheid zu sagen, dass ich bis morgen im Funkloch bin.


    Logbücher werde ich künftig gewissenhaft benutzen... Nicht nur "Baumkind was here", sondern ein Smilie daneben pinnen, wenn alles okay ist - oder beischreiben, wenn was nicht OK ist und ich Plan B versuche...

  • Für Logs in Hütten- od. Gipfelbücher bzw. ähnliches: Name, Datum, Uhrzeit sowie die Richtung in welche man weiter gegangen ist sind überaus wichtige Infos und helfen einer Suchmannschaft wirklich weiter! Kommen im Notfall ja einem selbst zu gute ...

    --------------------------------------------
    Frischluftdeppert
    .

  • Sicherheit macht sehr schnell unfrei.


    Genau und deshalb mach ich mir als Ungebundener auch aktuell wenig Kopp, denn wenn's passiert, dann passierts. Ich bin nicht blöd, ich achte drauf das mir nicht die Welt oder Witwenmacher auf den Kopf fallen.
    Versuche Situationen richtig einzuschätzen.


    Ich zitiere an dieser Stelle mal meine Mutter.


    "Und wenn du dann bei einem der Ausflüge stirbst, dann war das wenigstens bei was, was dir Spaß gemacht hat." Pragmatisch, aber find ich gut!


    Ich lebe einfach, sollte man im Leben nicht vergessen...


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Ich bin meistens solo unterwegs. Nicht nur auf Kurztouren in der heimischen Region, sondern auch im Urlaub zum Wandern und / oder Paddeln. Die mir sehr wichtigen Personen wissen wo ich bin und wo es ungefähr lang geht. Ich habe ein Mobiltelefon dabei und melde mich ab und an. Wenn ich weiß, dass ich in einer Region bin, wo der Empfang vielleicht nicht so gut, kann es sein, dass die Liebsten vielleicht mehrere Tage nichts von mir hören. Da ich das schon von viele Jahre so mache, ist man das von mir gewohnt. Im Laufe der Jahre habe ich schon zweimal genau im Urlaub mein Mobiltelefon geschrottet. Dann kann man sich eben nicht melden. Irgendwann findet man aber immer eine Möglichkeit, um nach Hause zu telefonieren. Hat ja vor 30 Jahren auch schon geklappt.


    Ich mache keine wilden Geschichten, achte auf jeden Schritt und jeden Paddelschlag, ich bin vollkommen eigenverantwortlich! Bislang ist mir noch kein Mist passiert. So wird das auch in Zukunft sein.


    Ich vertraue auf mein eigenes Urteilsvermögen. Die Liebsten vertrauen auf mein Urteilsvermögen.


    Selbstverständlich kann theoretisch immer irgendwas passieren (Unfall, medizinischer Notfall). Damit muss man leben können, wenn man eigenverantwortlich und angstfrei durchs Leben schreiten will.


    An anderer Stelle im Forum habe ich schon mal erwähnt, dass mir in vieler Hinsicht die sogenannte "Vollkasko-Mentalität" überhaupt nicht passt. Man kann sich nicht gegen jede Eventualität absichern.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Absichern?
    Mh, ich habe mein Handy dabei und ein großes Messer :D


    Wenn ich denn überhaupt mal alleine raus gehe, was selten genug vorkommt, dann ohnehin nicht länger als eine Nacht.


    Wäre interessant wie das z.B. @Desertstorm handhabt (wobei er mMn einfach Risikobereiter ist).


    Ich habe für alle wirklich langen und gefährlichen Wildnisreisen einen GPS-SPOT.
    Den habe ich mir in erster Linie geholt damit meine Freundin und meine Mutter nicht mehr rumzicken und Ruhe haben.
    Da kann ich dann bei jedem Camp eine OK Nachricht schicken und die kriegen meine Koordinaten und wissen das alles gut ist.
    Wenn man sagt, dass man Nachrichten schickt, dann muss man sich leider auch dran halten sonst drehen die zuhause durch wenn man mal 3 Tage nix schickt.
    Ist auch schlecht wenn es mal nicht fnuktioniert und man denkt, die Nachricht kommt an,tut sie aber nicht. z.B. in dichten tropischen Regenwäldern oder engen Schluchten, spinnt das Signal schon mal.
    Wegen solcher Sachen habe ich denen gesagt es kann sein dass ich nicht jeden Tag Nachrichten schicken kann. Dann kann ich wenigstens vorgeben sie verschickt zu haben wenn ich zu faul bin hihi :D


    Mein Vater, denn der ist der einzige der Meine Routen vernünftig interpretieren kann kriegt auch immer meine Route (Die eh nur ungefähr ist) und weiß dann bescheid wo ich mich wann ca. aufhalte.


    Bei den ganzen Sachen hier in Deutschland oder Mitteleuropa mach ich nix. Ich bin dann einfach paar Tage nicht da und nehm auch meist kein Handy mit, damit ich nicht in Versuchung gerate GPS zu benutzen. Die Leute wissen dann, dass ich bald wieder komme. Kein Stress, ist ja nur der Wald.