Eure eigenen Lederarbeiten ...

  • Ok, der Schneidenschutz für's Beil ist fertig.
    Naja, fast, bis auf das Kantenpolieren. ;)
    Aber ich will den jetzt zeigen!
    Hatte ja mal versuchsweise einen Beilkopf mittels Flex etwas in Richtung Wikingerbeil bearbeitet, eingestielt, fertig. Zum Mitnehmen brauchte der aber ein Kleid.(hier rechts im Bild)


    Normalerweise mach ich nur für die Schneide so'n Lederding, Riegel mit Druckknopf dran, zum über- oder unterdurchmachen.
    Hatte aber keine Druckknöpfe mehr :/
    Deshalb ist das jetzt etwas aufwendiger geworden:

    ...also, aufwendiger für meine Verhältnisse, kein Vergleich natürlich zu dem Aufwand, den die Ledercracks hier betreiben ;)
    Da Ledernähen nicht so meins ist, wieder mal stumpf genietet :whistling:
    Ich mags irgendwie gern leiden.



    Der Verschluss besteht jetzt aus Schlaufe und Knebel, der Knebel wird festgezogen und durch den "Ledertanka"fixiert, klappt gut!
    Als Besonderheit eingebaut: der Knebel ist ein Mini-Firesteel! 8)
    Sozusagen das Beilscheiden-Modell " I will survive" :D



    Wenn mir jetzt noch jemand die Sache mit dem Bienenwachs und dem Feucht machen erklärt, dann poliere ich auch noch die Kanten!
    LG schwyzi

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  • @schwyzi
    Das Anfeuchten ist unabhängig vom Wachs.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit dem Wachs gut funktioniert.
    Bisher bin ich mit „nur“Anfeuchten aber zum Ziel gekommen.
    Die Kante anfeuchten und dann mit dem Falzbein mit schnellen Bewegungen polieren.
    Bei den letzten Arbeiten habe ich noch eine spezielle Kantenversiegelung verwendet wodurch es noch besser wird. Man kann vorher auch nochmal mit Schmiergelpapier/Bandschleifer drüber gehen.

  • @schwyzi


    8o whow - das hast Du ja mal FEIN gemacht. Da sehen selbst die Nieten gut aus. Du zeigst uns gerade mit Deiner neuesten Kreation, dass in Dir auch ein Ästhet steckt - auch wenn es nur ein kleiner ist - er ist vorhanden. :thumbsup:


    nun zu den Kanten:
    versuch mal die Schnittkanten zu brechen. Entweder mit einem Kantenzieher oder mit feinerem Schmirgel ... somit bekommst Du schon optisch einer gewisse Rundung hin. Dann die Kannten ein wenig anfeuchten ... ANFEUCHTEN nicht Wässern!
    und jetzt kommt's - mit ein wenig Fett, Schuhcreme oder Lederpflege die Kanten ein wenig einstreichen. Danach mit einem Falzbein o.ä. die Kanten Nacharbeiten. Solange bis Du Zufrieden bist.


    oder:
    die Kanten Entgraten (siehe Oben) und mit (Bienen)Wachs abreiben und den Abrieb unter Druck mit schnellen Hin- und Herbewegungen Nacharbeiten. Solange bis Du Zufrieden bist.


    Je nach Lederbeschaffenheit muss der Druck erhöht werden, oder ein wenig Mehr Fett / Wachs aufgetragen werden oder die Frequenz der Falzbeinbearbeitung erhöht werden. Das wirst Du dann schon merken. :mrgreen:
    (Dickeres und härteres Leder lässt sich besser Glätten / Polieren als dünnes, weiches Leder)


    .


    .


    .


    .



    .


    . . .


    . .


    Da durch das Nacharbeiten und Polieren der Kanten auch ein gewisser Materialabtrag / Materialschwund entsteht, ist es schon Ratsam die angelegte Naht oder eingeschlagenen Nieten nicht zu Nah am Rand zu haben; wie auf den Bilder ja gut zu erkennen ist. Lieber den Rand von Vorneherein 1mm Breiter und dann mit dem Bearbeiten Angleichen, als zu Knapp - denn dann sieht es ganz schnell Scheixxe aus! ;)



    :campfire:
    lieben Gruß
    kahel

    6 Mal editiert, zuletzt von kahel ()

  • Sodele...
    Hab mich mal übungshalber an ner fertigen Scheide im Kantenbrechen versucht.
    Und im Polieren.

    Oben schon - nur mit Anfeuchten - mit Holzstück poliert, ein Unterschied wie Tag und Nacht =O
    Also fröhlich weiterpoliert:

    Gefällt mir außerordentlich! 8o
    Werd die Kante noch mit Bienenwachs versiegeln, aber zunächst war was anderes zum Basteln dran!
    Weil ich bei der gezeigten Scheide die Kanten noch mit' m Cutter "gebrochen" habe, musste ich Abhilfe schaffen.

    So mit Messer ist das ja womöglich ungleichmäßig und etwas mühselig :/
    Also hab ich mir vorhin zwei Kantenbrecher gecraftet, aus Schrott ( bzw.meinem Prökeleisen, ein Stück von nem Schraubenschlüssel, gehärteter Stahl! Aus meiner 0€- Challenge noch)

    Bei der Gelegenheit hab ich gleich noch Schmirgelpapier und n Stück Rentierhorn als Falzbein mitgenommen ( missglückter Messergriff)
    Ist Horn eigentlich besser zum Polieren als Holz? ?(
    Werd ich sehen...
    Damit geht's heute Nachmittag weiter!
    Macht euch auf was gefasst :D
    Wer mich kennt, weiß -
    Ich zeige alles!!

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  • Angst braucht Dir das nicht zu machen @Albbaer, das ist normaler Antrieb, wenn ewtwas klappt, gut wird und auch noch Spaß macht. Und wenn es hinterher auch noch gelobt wird, gehts mit doppeltem Elan weiter! :thumbsup: Ich kenn das von mir :D

    Grüße vom Largo


    Gôdaich!

    (geht eigentlich (ganz gut))

  • Naja, so spektakulär ist das jetzt nicht...
    Hab bei der Mountaimen-Scheide die Kanten eingewachst und poliert


    sieht - für mich - gut aus.
    Und dasselbe dann mit der Beilkopftasche.

    Gefällt mir auch so besser!
    Ein paar alte Sachen ließen sich nicht so gut bearbeiten, das Leder war auf der Fleischseite zu rauh, sind eben so Reste, die ich irgendwo aufgetan hab.
    Aber Erkenntnisse gesammelt:
    1. Das "Falzbein" aus Horn geht besser, glättet noch mehr, irgendwie.
    2. Der selbstgebaute "Kantenzieher aus verzinktem Blech funxt gut!
    Ist eigentlich total easy, einfach mit ner Dreikant-Schlosserfeile ne scharfe Kerbe reinfeilen, andere Seite plan schleifen, fertig.
    Schätze, nach einigen Lederbearbeitungen werd ich den mal nachschleifen müssen, mal gucken.
    Hat mal wieder total Spaß gemacht - obwohl das ja nur was für's Auge ist, funktionieren tun die Teile ja so auch. Jetzt sind die eben nicht mehr so "quick and dirty" ^^
    LG schwyzi


    @Pero ich hoffe doch, dass mein Hirn glatt ist :D

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  • @schwyzi
    :D
    wenn das Hirn hart, die Haare kurz bis nicht vorhanden sind kannst du die Kanten zwischen Kopf und Ohr herziehen. Das könnte funktionieren. Natürlich Must du vorher die Schädelflanke ordentlich einwachsen.
    Die Voraussetzungen für diese Methode sind doch garnicht so schlecht bei dir...

  • Naja, so spektakulär ist das jetzt nicht...
    Hab bei der Mountaimen-Scheide die Kanten eingewachst und poliert

    Heißt das dann nicht Mountainwomen ? :whistling:
    :Squirrel:


    Munter bleiben :thumbup:
    :hut:

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Moin,
    Da ich vor einigen Monaten mit dem Bogenschießen angefangen habe und bereits einen Bogen selbst gebaut hab, musste natürlich auch ein selbstgebauter Köcher her. Es ist meine erste Lederarbeit mit Stoß- und Ecknaht, das ist teilweise ganz schön tricky vorzustechen. Die Muster habe ich diesmal nicht punziert, sondern einfach mit einem Geißfuß eingeschnitten und mit einem wasserfesten Stift gefärbt, bevor ich das Leder gefärbt und gefinished habe.



    Grüße
    Wildi

  • Wow, Respekt! Das sieht mal verdammt gut aus. Gerade mit "auf Stoß" nähen tue ich mir echt schwer. Sieht absolut klasse aus dein Köcher. Hut ab!

    "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben." - Alexander von Humbold


  • Ich bin immer wieder geplättet, welche Begnadeten hier im Forum vertreten sind - so auch @Wildschwein.


    Bei mir sieht das immer ein bisschen arg "oldschool" geschustert aus.


    Macht mich ruhig weiter fertig.

  • Ne ich mein das schon so kahel, als ich noch bei Fratzenbuch war, war ich in ner Lederpunzierergruppe drin. Das war hohes Niveau, ich hab immer wieder geübt aber frag mich wie die das hinkriegen ^^


    Und danke, ist ein alemannischer Langbogen den ich letztes Jahr auf einem Kurs gebaut habe.