AKW Lubmin (Im Rückbau)

  • Das Atomkraftwerk Lubmin ist eine Druckwasserreaktoranlage russischer Bauart (Natürlich ;) ) Die Sowjetunion hat keine der Bauart wie in Tschernobyl an Sozialistische Bruderstaaten verkauft, aus dem einfachen Grund weil der Tschernobyl Reaktor nicht nur für Stormgewinnung sondern ebenfalls zur Herstellung Waffenfähigenmaterials benutzt wurde. Bei der Druckwasser technologie wird das Wasser unter Druck gesetzt damit es flüssig bleibt und somit keinen größeren Kontakt mit dem Reaktor hat, das minimiert die Kontamination. Still not Safe aber besser als nichts.


    Das Kraftwerk Block 6 war kurz vor der Vollendung als die Mauer fiel und es keinen Bedarf mehr an dieser im Vergleich veralteten Technologie in der Region gab. Sicherheitsstandarts hätten zwar nachgerüstet werden können allerdings wäre dies nicht verhältnismäßig gewesen da der Westen Funktionierende mit ausreichender Auslastung hatte. Die Reaktorblöcke 1-4 lieferten allerdings bis 1990 Strom und die gesammte Anlage zu Zeiten der DDR sogar Fernwärme an die Stadt Greifswald was 3% Einbußen in der Auslastung bedeutete. Jeder der aktiven Blöcke hatte eine Auslastung von 440 MW . Der Rückbau ist im Gange, wird allerdings erst gegen 2025 vollendet sein, die im Zwischenlager befindlichen Brennstäbe und anderer hoch bis niedrig Radioaktiver Müll vermutlich bis 2050 noch Vorort verbleiben.



    Der Turm von Block 5, extern angebracht.

    Block 6 mit im Gebäude verbauten Kühlturm. Klassische respektive bekannte Kühlturm Modelle gab es nicht.



    Die Sandsäcke waren Vorgabe der Behörde, es gibt für den Abtransport von Material eine vorgeschriebene Mindeshöhe warum auch immer.

    Der Innenraum.


    Körperscanner Alt-russischer Bauart. Gasgefüllte Rohre laufen einmal rundherum die durch etwaige Strahlung Ionisiert werden und Alarm schlagen. Dummerweise ebenfalls bei statischeraufladung weshalb so mancher Mitarbeiter und Besucher schon extra Stunden auf die Uhr bekam :D

    Massive Schleusen im Voll Metalvermantelten Reaktorraum.

    Der Reaktorraum!



    Das Innere einer Reaktorkammer

    Wäre der Reaktor in Betrieb dürfte man den Raum nicht betreten weshalb alle nötigen Handlungen und Ventile von außen Bedienbar waren.

    Hier wurde das Wasser aus jeglicher Sektion auf Strahlung geprüft.

    Die Druckwasser Anlage ansich war Freischwebend wie alles abgesehen vom Reaktor selber.

    Und durch massive Deckel in der Decke herausgehoben falls es nötig war. Revision/Reparatur etc.

    Hier waren die Neutronenmessgeräte angebracht. Die Abdeckungen der Kabelwinden waren ebenfalls sehr dick verschlossen.

    Die Schalt/Überwachungszentrale wurde schon abgebaut, allerdings gab es ein Sichtexemplar. Die Rotenknöpfe (von oben nach unten) 1: Ließen alle Borstahlstäbe hineinfallen 2: langsam hinein oder Selektiv. Borstahl fängt die Neutronen auf und beendet so die Kettenreaktion. Es mussten jeweils 2 Knöpfe gleich zeitig gedrückt werden damit was passiert, so wurde verhindert das dies aus versehen geschah.


    Alles in allem eine Lohnenswerte Tour und vor allem Kostenlos nach Anmeldung. Mir schwirrt immer noch der Kopf ;) #Rocketsience.