Das Cowboybett oder die Bedroll

  • Da es ja in einem anderen Faden angestoßen worden war, möchte ich das mal hier eröffnen und alle bitten, hier fleißig mitzuwirken.
    @OpsBase hatte ja auf das Cowboybett hingewiesen.
    Das Prinzip ist einfach: Man nehme eine passende Wolldecke, ein Segeltuch oder sonstwie wasserundurchlässige "Plane".


    Das System des sich-darin-einwickelns ist etwas schwierig zu beschreiben. Fakt ist, man liegt diagonal auf der Decke und macht einen Burrito/Wrap aus sich :)


    Erklärvideos gibt es bei Youtube zu genüge, Und auch die Kaufsuche nach Bedroll ergibt Treffer, wo man für gutes Geld eine fertige komplette Bedroll bekommt.
    Da wir aber sehr gerne improvisieren und selber machen, möchte ich bewusst darauf verzichten und eure Aufbauten hier sehen. Also, viel Spaß beim zeigen.


    Ich werde demnächst auch mal Bilder anfertigen.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • Mmh,


    ich habe so ein Kaufding, wenn jemand jedoch Canvas bzw. eine wasserundurchlässiges Material für eknen Eigenbau verwendet, kann er dennoch über die Kondensation im Kopfbereich sprechen. Im Winter unter Null vereist das und stört nicht weiter, knapp darüber kommt mir da einfach zu viel an den Schlafsack.
    Gibt es da Tricks oder Hinweise?


    Gruss,
    Silas

  • Das ist ein sehr interessantes Thema. Swag Roll, Cowboy Bedroll ( bei Wikipedia )


    Wer hat so was? Wer möchte seine mal vorstellen?

    I don’t really have no ambition you know. I only have one thing I’d really like to see happen.

    I’d like to see Mankind live together. Black, white, chinese, everyone. That's all.

    Bob Marley

  • Jo, ok.
    - Wynnchester Bedroll Adventure
    (http://www.wynnchester.com)
    - helles Canvas, kein olive
    - beim Blackfriday irgendwann die letzten Jahre für ca. 440€? inkl. Transport aus England
    - ca. 4kg mit Gestänge
    - Maße, einigermaßen gut aufgerollt ohne Schlafsachen drin: Länge 60 cm x 20 cm Durchmesser
    - Maße, aufgebaut: 220 cm lang und ca. 60 cm breit, passe da gut rein mit etwas Gepäck bei breitem Kreuz


    Eindrücke und Erfahrungen (+/-)
    + gibt innerhalb 1 Minute Shelter, einfach ausrollen und rein
    + starke Regengüsse sind kein Problem, gute Verarbeitung aller Nähte und Reissverschlüsse
    - auf Auto/Motorrad/Pferd(keine Primärerfahrung) gut, zum Schleppen zu schwer (Primärerfahrung)

    + keine externen Schnüre erforderlich
    + nur Liegefläche erforderlich
    + Wind/Sturm spielt keine Rolle
    + stabiles Canvas auch durch Dornen/spitze Steine kaum zu beeindrucken.
    + theoretisch könnte ich drin schlafen und dabei so ausgerichtet sein, dass man Tierfotografie oder Jagd betreiben kann, irgendwo las ich mal, dass jemand so auf Hirsche lauert...
    - kein Zelt, d.h. um im Camp oder längerfristig z.B. Regentage zu überdauern wenig Komfort, den ganzen Tag liegen ist nicht cool.
    + im Hängematten-Modus kann man über den Dingen schweben (bislang kaum Primärerfahrungen), da auf der Unterseite krass dicke Schlaufen angebracht sind.


    Neuerdings habe ich einen coolen Dauenschlafsack und ich sehne gerade Minusgrade herbei um die Kombo Bedroll und Daunenschlafsack zu testen. Der Gedanke, dass die Bedroll ja den Loft plattdrücken könnte ist für mich zu überprüfen. Andererseits fülle ich die Bedroll nicht aus wie Presswurst, d.h. der Loft hat -selbst wenn leichter Druck kommt - eigentlich noch ausreichend Platz.

    Gut zu erkennen, gefrorenes Kondenswasser (minus 7-12 Grad)

    Irgendwo hatte ich noch ein Bild, wo man den Bogen vom Gestänge erkennen kann.


    Gruss,
    Silas

  • Naja,


    vom oldstyle-Gehabe mal abgesehen, ein Bivy ist eher leicht und eventuell eher Notbehelf, eine Bedroll eher Einstellungssache.
    Ich gebe unumwunden zu, dass ich mit Bivy/Biwaksäcken kaum Erfahrung habe (BW ist 20J. her).
    Plastikbivy erinnert mich ein wenig an Duschvorhang am Hintern klebend.
    Es gibt wohl dampfdurchlässige etc., aber das feste Material der Bedroll ist schon nett anzufassen.


    Gruss,
    Silas

  • Ich finde das sieht nett aus, fühlt sich vielleicht auch gut an( Haptik / Material ) usw. aber für den Preis bekommt man auch dichte Übernachtungsmöglichkeiten, in denen man kochen,sitzen oder stehen kann. Mir erschließt sich nicht so der Sinn / Vorteil eines solchen Sackes, außer das man vielleicht nicht so leicht entdeckt wird wenn man irgendwo, wo es verboten ist, nächtigt.
    Auch ist jetzt das Gewicht und das Packmaß kein starkes Argument für so eine Rolle, finde ich.
    Bitte nicht falsch verstehen: ich will das Teil nicht schlecht machen, aber ich versteh den Grund nicht es zu benutzen.
    Vielleicht kann mir das jemand hier erklären / nahe bringen?
    Schöne Grüße "Seemann"

    Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen!

  • "Bedroll" ist ja eigentlich nur ein zusammengerolltes Bett.
    Als es noch keine Isomatten und solchen neumodischen Schnickschnack gab, hat man halt Wolldecken verwendet - zusammengerollt, Gürtel drum, fertig. Vorteil der Bedroll: Man kann sie gut tragen.


    Ich rolle meine gesamte Hängematte einschl. Isomatten zu einer Hammock Roll. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, lasse ich den Schlafsack auch noch drin. Das erspart das Gequetsche mit den Kompressionssäcken und geht schnell.

  • Weil ich sehr häufig Fernstrecke unterwegs bin und auch spontan beim Jagen mal gerne biwakiere habe ich eigentlich fast immer einen australischen Swag im Kofferraum (wenn er mal nicht dabei ist, bereue ich es schnell...).
    Wir haben im Haushalt 2 Stück. Einen Einmannswag und einen Zweipersonenswag.
    Boden jeweils ortliebartig wasserdicht, mit dicker Schaumstoffmatratze, Moskitonetz, Doppelbogen (Zweimannswag mit Dreifachbogen) und Canwasdecke.
    Kunstfaserschlafsack ist meist drin eingewickelt.
    Meines Erachtens die ideale Lösung. Das Klima im Canvas ist einfach genial. Ich schlaf darin erheblich besser als im Hotel wenn ich unterwegs bin. Der Stoff ist vor allem dicht und damit nachts Dunkel und die Hitze staut sich nicht wie im Zelt.
    Im Winter bringt der Stoff auch nochmal locker 5°-10°, ohne dass es Kondensprobleme gibt. Im Frühsommer bis Spätsommer durchaus auch ohne Schlafsack angenehm.
    Für mich als "Absolutnichtimautoschlafenkönner" der Himmel auf Erden Abends kurz den Swag auszurollen und zwei Minuten pennen zu können.
    Man kann das nicht im Geringsten mit einem Biwaksack vergleichen.
    Am nächsten Morgen zusammenrollen, ein Käffchen und weiterfahren.


    Die Dinger sehen in etwa so aus:
    https://gearjunkie.com/swag-tent-outback


    Sie sind nicht ganz billig, zwischen 300 und 500 AU$, aber 10 Nächte darin geschlafen, statt ins Hotel zu gehen und das hat sich schon amortisiert (neben dem Parkplatz an der Straße ist er praktisch unsichtbar).


    Wer sich eine leichtere, günstige Stand-Alone-Version basteln möchte: Bevor ich die Swags hatte, hatte ich im Jack Wolfskin Gossammer eine Matratze und einen Kufa eingewickelt mit aufs Mopped oder ins Auto genommen. Da kann die Außenhülle auch bis auf das Moskitonetz entfernt werden.

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    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)