Mein Everest - Blind nach ganz oben

  • Hier mal ein Buchvorschlag für die kalte Jahreszeit.




    Mein Everest - Blind nach ganz oben von Andy Holzer.


    Habe ihn letztens im WDR ( Kölner Treff) gesehen und fand ihn total beeindruckend. So eine Lebenseinstellung wie er hat, ist schon der Hammer.
    Ich fande die paar Minuten die er im Kölner Treff gesprochen hat echt bewegend. Da sieht man mal wieder was man trotz Handicap zu leisten vermag.


    Hier ist mal ein Link: https://www1.wdr.de/mediathek/…iger-andy-holzer-104.html



    Hab es selber noch nicht gelesen,werde es mir aber noch besorgen.



    LG: Micha

  • Als Blinder auf den Mt Everest - sicher eine tolle persönliche Leistung.


    Einen Gedanken kann ich dabei aber nicht wegschieben - ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber seinen Helfern ist das nicht. Auch heutzutage ist eine Mt Everestbesteigung immer noch ein hochriskantes Unternehmen. Schon im besten Fall muß er von den Begleitern permanent betreut werden. Im Störungsfall ist er nur Ballast für die Sherpas und die anderen Bergsteiger. Er kann nichts positives zur Situation beitragen und muß von Anderen bei eigener Lebensgefahr versorgt werden.


    Wie gesagt, tolle persönliche Leistung. Aber in meinen Augen nicht zu verantworten (genau wie manches Andere was am Berg als "Rekord" oder "Spitzenleistung" gefeiert wird)


  • Aslo ich habe bis jetzt nur einen Ausschnitt von ihm gesehen. Und wie gesagt da fand ich ihn ganz gut. Alleine seine Einstellung.
    Klar hatte er auch ein Team das hinter ihm stand, aber ob er wirklich "Ballast" war oder im "Störrungsfall zu welchem wird möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen.
    Ich denke das er evtl. in gewissen Sachen sogar besser ist als evtl seine Teammitglieder.
    Aber lassen wir das, da wir es uns eh in keinsterweise ausmahlen können.


    Hier nochmal ein Link zum Kölnertreff im WDR


    https://www1.wdr.de/mediathek/…xtrembergsteiger-100.html





    LG:Micha

  • Das mit dem Mt. Everest ist so eine Sache...
    Klar ist das eine ganz besondere Leistung insbesondere wenn dies mit einer Behinderung bewältigt worden ist.


    Aber: der Mt.Everest liegt mit 8848 m in der sogenannten Todeszone.
    Während die Höhenkrankheit bereits ab 2000 bis 2500 m einsetzen kann, ist die Luft ab 7000 m so dünn dass der Körper mehr Sauerstoff verbraucht als er durch Atmung zuführen kann, was bedeutet dass der menschliche Körper der für eine solche Höhe nicht ausgelegt ist, in dieser Höhe zwangsläufig langsam stirbt.
    Jede Bewegung wird zu einer immensen Anstrengung, man fühlt sich krank, ähnlich wie bei einer Grippe und erschöpft entsprechend schnell.


    Deshalb nehmen sich Bergsteiger monatelang Zeit um sich vor Ort zu aklimatisieren, versuchen den Aufenthalt in der Todeszone so gering wie möglich zu halten und arbeiten mit Sauerstoff.
    Ein Aufenthalt in dieser Höhe ist schon fast wie auf einem anderen Planeten.


    Dies führt dazu, dass jeder Bergsteiger mit sich selbst bereits so beschäftigt ist dass er in der Regel niemand anderem helfen kann.
    Wer auf dieser Höhe krank wird, erschöpft oder sich verletzt und nicht mehr aus eigener Kraft runter kommt ist seinem Schicksal ausgeliefert.


    Man denke nur an die Katastrophe die sich im Jahr 1996 dort infolge von Massentourismus abgespielt hat.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…ck_am_Mount_Everest_(1996)


    Der Weg zum Gipfel ist übersät mit Leichen die aus oben genannten Gründen nicht geborgen werden können.
    Makaberweise dienen diese zum Teil als Weg-Markierung.
    Zudem liegen überall leere Sauerstoffflaschen herum, weil jeder trotz Zusatzsauerstoff mit seinen Kräften extrem haushalten muss und niemand bereit dazu ist, auch nur ein Gramm mehr als notwendig zu tragen.


    Und ohne die Unterstützung der Sherpas und Bergführer geht vor Ort eh nichts, denn durch sie werden unter anderem vor dem Aufstieg Fixseile angebracht an denen sich die Bergsteiger hochhangeln können.


    Vor diesem Hintergrund sollte klar sein, dass er durchaus auf Hilfe angewiesen gewesen sein muss und dabei ein nicht unerhebliches Risiko eingegangen ist, denn bereits ein einziger Fehltritt kann den sicheren Tod bedeuten.


    Ich will es niemandem nehmen sich in seinem Leben das Ziel zu setzen, einmal auf dem höchsten Gipfel der Welt zu stehen, allerdings ist dieses Unterfangen mit einem sehr grossen Risiko verbunden, abgesehen von der Umweltverschmutzung die dabei immer mehr zunimmt und zum Problem wird.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

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