10 Dinge Alone Survival Challenge

  • Im Nachbarforum gibt es eine nette Challenge, wo ich am letzten Wochenende auch mitgemacht habe.


    Die Regeln sind recht einfach.


    Man geht für 2 Übernachtungen raus und darf nur 10 Dinge mitnehmen ausser der Kleidung die man am Körper trägt.
    Rucksack zählt auch als ein Teil.


    Oder genauer:




    Was man sich aussucht und wo man die Prioritäten setzt bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
    Wäre ja cool wenn hier auch mal paar Leute mitmachen und man sieht was bei rauskommt.

  • So hier mal mein Beitrag:


    Zuerstmal hier das was ich dabei hatte:


    1. Rucksack
    2. Victorinox Outrider Messer
    3. selbstgemachtes Beil
    4. Feuerstahl
    5. Kopflampe
    6. Flasche
    7. Paracord
    8. Mountain Equipment UL Bivy
    9- Topf


    --------
    Fotozeug
    EH-Set


    Also ich hab mich sogar noch etwas reduziert und nur9 Dinge mitgenommen :D


    Der Text ist der selbe wie im Nachbarforum.


    "Also ich bin auch wieder zurück von dem kleinen Trip, von Freitag bis heute Mittag.



    Das war recht spaßig.


    Es sollte ja eine Simulation im Andenken an die großen Helden der
    allseits beliebten Serie ALONE werden. Daher habe ich mir neben den 10
    Dingen noch eine paar weitere Einschränkungen gesetzt. Da man hier in
    Deutschland ja schon relativ beschränkt ist, was so einen Test angeht
    muss man sich halt ein bischen was einfallen lassen.



    Die Liste die ich oben geschrieben habe, habe ich so genutzt, mit dem
    kleinen Unterschied, dass ich statt Feuerzeug nur einen Feuerstahl
    mitgenommen habe um es etwas spaßiger zu gestalten.



    Ich habe also bewusst kein Schlafequipment mitgenommen, so ich mich nicht einfahc mit dem Tarp und Schlafsack irgendwo hinsetze und die zwei Tage aussitze sondern mir ein Camp bauen muss.



    Essen habe ich auch nicht mitgenommen, denn es geht ja darum dabei mit
    dem was man in der Natur findet zurechtzukommen und nicht mit dem
    Zivilisationsfraß im Wald die Zeit totzuschlagen.



    Des weiteren habe ich kein Handy mitgenommen. Sonst wäre es ja nur ein Witz von Alone.



    Die letzte Maßnahme war die Ortswahl. Ich habe zwar ein Riesenwaldgebiet
    vor der Haustür, aber ich fänds etwas langweilig und reizlos in einer
    Region wo ich jeden Baum kenne und schon hunderte mal übernachtet habe,
    so etwas durchzuziehen, also habe ich mir ein großes Waldgebiet auf
    Google Maps ausgesucht, aber sonst keine Nachforschungen darüber
    angestellt um mich vor Ort selbst zu Orientieren, ohne Karte un Kompass.



    Die erste Hälfte des Tages bestand erstmal daraus einen guten Platz zu
    finden und unterwegs noch alles mögliche an Material und Nahrung
    aufzusammeln.



    Das geht jetzt im Herbst sehr gut.



    Zweigriffeliger Weißdorn. Fand sich sehr reichlich zusammen mit Eibenbeeren und einigen Äpfeln eines verwilderten Apfelbaumes am Waldrand.



    Als Bindmaterial eignet sich Waldrebe sehr gut.





    Einer der schönsten Zunder in dieser Jahreszeit sind die Samen des Wasserdosts, welche mit dem Feuerstahl sofort zünden und im Vergleich mit anderen Flugsamen länger
    brennen.





    Unterwegs kam ich weglos durch naturnahe Buchenwälder, immer auf der Suche nach einem idealen Lagerplatz.
    Forstwege machen es einem jedoch nicht leicht einen guten ablegenen
    Paltz zu finden. Das wäre dann etwas was in einer echten
    Wildnissituaiton keine Rolle spielen würde.



    An einer geigneten Stelle fing ich an mein Lager aufzubauen.
    Ich entschied mich für die Form einer Laubhütte, da diese besser isoliert als ein Lean to und etwas einfacher zu bauen ist.




    Das Grundgerüst verbunden mit der Waldrebe. Da ich alles ao gut wie möglich aus Totholz machen wollte dauerte es etwas länger. In einer echten Notsituation in einem riesigen
    Wildnisgebiet hätte ich sofort die etlichen jungen Buchenschößlinge verwurstet.




    Fertige Laubhütte.



    Die Feuerstelle errichtete ich in der Nähe, aber nicht zu nah an der Hütte, da es doch noch recht trocken war und ich einiges an Zweigwerk in der Hütte verbaut hatte.



    Die Hütte mit der "Tür" aus Fichtenzweigen, gebunden mit Fichtnewurzel.
    Der Shelter ist also aus 100% NAturmaterialien entstanden.



    Allzuviel Zeit hatte ich an dem ersten Tag auch nicht mehr. Bis ich das
    Feuerholz zusammen hatte, begann auch schon die Dämmerung so dass ich
    zeitig zu feuern begann.



    Als Zunder konnte ich sehr guten Kienspan nutzen welchen ich hier fand. Zusammen mit Wasserdost eine sehr gute Kombination.



    Zu essen gab es drei am Feuer gebackene Äpfel.
    Dies und die kleinigkeiten am Tag sorgten dafür dass ich zu keiner Zeit wirklichen Hunger verspürte.



    Zur Schlafenszeit habe ich noch einige heiße Steine vom Feuer in die Hütte gelegt um zu wärmen. So war es am Anfang auch angenehm warm.
    Die zweite NAchthäfte wurde jedoch bitterkalt vermutlich nah am
    Gefrierpunkt und ich habe den Biwacksack, der im Grunde nix anderes als
    eine Rettungsdecke ist, übergezogen.
    Sicher hätte ich es auch so geschafft aber es wäre unangenehm geworden.



    Am nächsten Tag war meine Hauptbeschäftigung Nahrungssuche.



    Ich verließ das Camp und durchsuchte die Wälder nach Essbarem.
    Meine Hauptnahrungsquelle waren die Bucheckern, von denen ich schnell beträchtliche Mengen sammeln konnte.



    Warum keine Eicheln? Es wäre sehr naheliegend und in einem Mastjahr
    ohnegleichen auch extrem ergiebig, aber ist auch mit viel Arbeit
    verbunden. Ich hätte sich rösten, schälen, mahlen und für mindestens 24
    Stunden wässern müssen.
    Wäre ich länger als zweienhalb Tage geblieben, wären Eicheln meine erste
    Wahl gewesen. Das wäre über Wochen hinweg eine echte stabile
    Nahrungsversorgung gewesen.



    Des weiteren fand ich einen bunten Mix aus Früchten und sogar einige Walnüsse.



    Hagebutten noch nicht ganz reif, aber gekocht kann man was draus machen und die Samen sind geröstet sehr nahrhaft.


    Meine Tagesausbeute. Der Herbst ist eine gnädige Jahreszeit.



    Zurück im Camp besserte ich noch meine Hütte etwas aus, und machte vor
    allem den Innenraum mit mehr laub und einigen Lagen Fichtenzweigen noch
    besser isoliert.



    Danach waren einige Basteleien an der Reihe.



    Eine improvisierte Topfzange




    Und ein kleiner Reflektor so dass das Feuer noch etwas gemütlicher wird.





    Gilt als Männerstilleben oder?




    Bei Dämmerung ging es dann auch wieder ans Feuern und Essen zubereiten.
    Geröstete Bucheckern (sollte man nicht nur wegen des Geschmacks, sondern
    auch wege nder Blausäure machen) und Walnüsse, gekochten Wießdorn mit
    Hagebutten und gebackene Äpfel.
    Gehungert habe ich jedenfalls nicht.



    Pflanzliche Notnahrung,
    auch in weniger Kalorienreicher Form lohnt sich auf jeden Fall, weil
    man auch wenn man eigentlich eine negative Kalorienbilanz hat, nicht in
    den Hungerast fällt und Leistungsfähig bleibt. Ich hatte zu keiner Zeit
    ein wirkliches Hungerfühl.



    Durch meine Ausbesserungen an der Hütte wurde die zweite nacht auch noch
    gemütlicher und ich brauchte die Rettungsfolie nich mehr.



    Irgendwann fing es auch ordendtlich an zu regnen aber in der Hütte blieb
    es trocken und Winddicht, also genau wofür der Laden gebaut wurde.



    Nächsten Morgen hieß es Camp abbrechen und "leave no trace" Mäßig zurücklassen



    k(l)eine Spuren.



    Ab dann noch ca. 13 km durch den verregneten Bergwald bis zur Bahnstation und ab nachhause.



    Fazit: So spät im Jahr hab ich noch nie "ohne alles" draussen geschlafen
    und lange keinen Shelter mehr gebaut. Das war also durchaus auch
    lehrreich für mich.
    Von den mitgebrachten Sachen habe ich das Paracord überhaupt nicht
    gebraucht und den Biwaksack nur eine Nacht, wobei ich die Nacht auch so
    durchgekommen wäre. Ich hatte da schon weitaus schlimmere Erlebnisse.
    Ich bin also mit nur 7 statt 10 Dingen ausgekommen. Das muss aufjedenfall extra Punkte geben.
    Dass der Vorposter seine Tour aus Langeweile abbrechen musste, kann ich
    nicht verstehen. Es gibt immer etwas zu tun und immer was zu erkunden
    und entdecken und zwischendurch kann man auch mal rumsizuen und gar nix
    tun. Wenn ich mehr Zeit hätte wäre ich auch gerne noch einige Tage
    geblieben und hätte mich dann z.B. den Eicheln gewidmet und noch weitere
    Verbesserungen am Camp gemacht.



    So dann freue ich mich schon auf die Winterversion. Dann aber mit Schlafsack und noch viiiel mehr Feuer machen. "



    Und jetzt seid ihr dran :D

    Besser tot als gelangweilt

    2 Mal editiert, zuletzt von Desertstorm () aus folgendem Grund: Fehler ausmerzen

  • Der Text ist der selbe wie im Nachbarforum.

    Dabei ist das posten ala "copy&paste dort doch verboten. Schau mal in die Forenregeln. 8o
    Wenn das der @Walter wüsste. :D


    Danke fürs teilen AJ. Die Feuerstelle kommt mir ein wenig bekannt vor. Waren wir da schon mal zusammen? ^^


    LG



    PS: Ohh, mein 1000ter Post. :P

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

    Einmal editiert, zuletzt von Tipple ()

  • Dabei ist das posten ala "copy&paste dort doch verboten. Schau mal in die Forenregeln. 8o
    Danke fürs teilen AJ. Die Feuerstelle kommt mir ein wenig bekannt vor. Waren wir da schon mal zusammen? ^^


    LG


    Ja aber ist ja mein eigener Text.


    Die Feuerstelle kennst du nicht, es war in einem neuen Waldgebiet an der Sieg.

  • Der auf den Bildern zu sehende Topf ist nicht in Deiner Liste aufgeführt. Hast Du den im Wald gefunden?


    Toller Bericht. Hat bestimmt viel Spaß gemacht, seine Fähigkeiten mal zu testen.


    Nein, ich hab glat vergessen den in die Liste rein zu schreiben, bzw, hab die nicht mehr noch mal aktualisiert.


    Danke für dne Hinweis.

  • Coole Aktion :thumbup: @Desertstorm und feiner Bericht.


    Auf den Bildern schaut es so aus, als ob du keine wirklich dicke Isolation auf dem Boden hattest. Täuscht das?


    ("Isomatte" ist bei mir immer das erste was ich bei so nem Naturschelter mach. Sollte ich auch mal wieder...)

  • Coole Aktion :thumbup: @Desertstorm und feiner Bericht.


    Auf den Bildern schaut es so aus, als ob du keine wirklich dicke Isolation auf dem Boden hattest. Täuscht das?


    ("Isomatte" ist bei mir immer das erste was ich bei so nem Naturschelter mach. Sollte ich auch mal wieder...)

    Isolation aus Laub und Fichtnezweigen.

  • Also, wenn Essen außer Notnahrung, mit erlaubt wäre, dann würde ich sogar mit der Hälfte der Gegenstände auskommen:


    - Rucksack
    - Schlafsack
    - Tarp
    - grosse Packung Grillwürste
    - 5 Liter Fässchen Bier


    ;)


    Spaß beiseite:


    Ich finde die Sendung, sowie die daraus generierte Aufgabenstellung durchaus interessant und habe mich selbst schon mehr als einmal gefragt,was ich persönlich dafür auswählen würde.
    Das Ding ist jedoch meiner Ansicht nach, dass man 2 Tage - ausser unter Extrembedingungen - grundsätzlich irgendwie abgesessen bekommen sollte.
    Wirklich tragend wird sowas eher bei 2 Wochen.


    Aber dennoch, das hier wäre meine Liste mit Erläuterungen zur Auswahl in Klammern:


    - BW-Poncho (weil sehr robust und 100% dicht als wasserdichte Jacke, Tarp oder Biwacksack)


    - Poncholiner von Helikon ( als warme Jacke und Schlafsack)


    - Hängematte mit Netzstruktur (für eigentlichen Zweck, als auch Fischnetz)


    - Wasserfilter


    - Oasis Nalgene Wasserflasche


    - US Trinkbecher ( als kleiner Topf eben)


    - 20 m Paracord ( auch zum Aufspleißen in die dünnen Bestandteile)


    - Als Messer ein skandinavisches Leuku (Von Stromeng oder Isakii Järvenpää - weil diese Messerform meiner Ansicht nach sehr vielseitig ist)


    - Eine gute Klappsäge


    - Ein Bic-Feuerzeug ( wegen direkter Flamme für feuchte Bedingungen und als Funkengeber wenn leer)


    Bei dieser Auswahl würde ich ohne einen Rucksack auskommen.
    Was nicht am Gürtel befestigt oder in den Taschen der Bekleidung verstaut werden kann, wird in den Poncho zusammengerollt und über der Schulter getragen.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

    7 Mal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • @Lederstrumpf


    Tja da hilft nur ausprobieren.


    Dafür ist die Challenge ja da. Damit alle möglichen Leute mit allen möglichen Varianten in die weiten Wälder ziehen und dann ihre Ergebnisse berichten.


    Das habe ich bereits in den 80er Jahren.
    Damals hatte ich einen Freundeskreis der sehr an dem Thema Survival interessiert war.
    Wir lasen Rüdiger Nehberg und probierten einiges aus, aber in der Regel nur tagsüber oder bei einer einzelnen Übernachtung.
    Jeder von uns hatte sich von Aitor ein "Jungle King 2" zugelegt und wir waren stolz wie Bolle dass wir so ein Survival-Messer haben konnten.
    Unser Ziel war damals, möglichst nur mit diesem Messer samt integriertem Zubehör in der Natur zurecht zu kommen.


    Einmal war ich mit einen Kumpel für 2 Tage im Spätsommer unterwegs und wir hatten außer unserer Bekleidung (Wanderschuhe, BW-Hose, Funktionsunterhemd, BW-Hemd, Fleece-Jacke, stabile Baumwolljacke und Wollmütze) nur das Aitor-Messer dabei.
    Wir hatten uns dabei allerdings nicht stationär eingerichtet also nichts gebaut, sondern sind auf der Suche nach Nahrung herumgelaufen. An geschützten Stellen haben wir uns zusammengekauert und lediglich geruht. Wenn uns kalt wurde sind wir einfach weiter gelaufen.
    Zum essen hatten wir lediglich Äpfel und Kirschen gefunden, kannten uns diesbezüglich auch nicht gut aus, hatten aber nie richtig Kohldampf.
    Da wir keine Wasserflasche dabei hatten, haben wir an Wasserquellen so viel getrunken wie wir konnten, quasi auf Vorrat, und sind dann weiter gezogen.
    Im Grunde hätten wir dabei auch noch auf unsere Survival-Messer verzichten können.


    Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung gehe ich davon aus, dass man 2 Tage schon irgendwie rum bekommen kann, wobei ich allerdings zugeben muss, dass das ganze bei einem Wetterumschwung oder in einer kälteren Jahreszeit nochmal ganz anders ausgesehen hätte.


    Da uns zu dieser Zeit weder eine Kamera, noch ein Handy, noch eine GoPro, noch Internet oder Youtube zur Verfügung standen, gibt es leider keinerlei Dokumentation davon. Uns ging es damals auch nicht darum, zu zeigen was wir gemacht haben, wir wollten das alles nur für uns selbst ausprobieren und wissen was möglich ist.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

    Einmal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • @ Desertstorm


    Sehr guter Beitrag und mit guten Bildern.

    Was mich noch Interessiert, hab ich dich zu der Topzange inspiriert oder war es einfach naheliegend.


    Gruß adi