Poncho als Tarp(ersatz)?

  • Hallo ihr Spezialisten!


    Vielleicht wurde das schon mal irgendwo behandelt, dann hätte ich es meiner konkreten Frage jedenfalls aber nicht gefunden, deshalb:


    Würdet ihr einen Poncho auch „grundlos“ als Tarp(ersatz) ansehen und entsprechend einsetzen, oder wäre das für euch eher nur eine Notfalllösung, z.B. in einer dafür ganz besonderen Situation (kein Tarp dabei, z.B.)?
    Das man einen Poncho auch als Tarp nutzen kann, ist mir bekannt. Wenn man also nur ein relativ kleines Tarp bräuchte oder haben will, wäre es da nicht evtl. sinnvoll, besser in einen Poncho zu investieren statt in „sowohl als auch“, also Beides?


    Ich überlege das so. Ein Tarp besitze ich zwar (4mx3m), das dann aber auch entsprechend Gewicht mit sich bringt und Platz im Rucksack braucht. Für mehrtägig wäre das auch nach wie vor meine Lösung, aber für so die oder Angelegenheit nur als „Mini-Tarp“ bewusst einen Poncho zu nehmen? Oder geht der Trend zum zweiten Tarp, ...?


    Viele Fragen, ich weiß, ... aber mir käme es im Wesentlichen nur auf eure Meinung an, ob man einen Poncho auch mal bewusst als Tarp(Ersatz) einplanen kann, Dankeschön für eure Meinungen!


    LG, A-K. :)

    Wenn du vor etwas Angst hast, tue es nicht.
    Wenn du etwas tust, hab’ keine Angst davor.
    ~ Mongolei ~

  • Das machen sicher einige aus dem Gedanken des "muti-use" heraus @Manduchai. Ob das weise ist? Keine Ahnung, aber ich möchte folgendes anmerken:


    Die Frage ist: Hast du zum Poncho, der ja eigentlich deinen Wetterschutz darstellt, etwas was dich trocken hält, wenn du den Poncho im Regen aufbauen musst? ;)
    Das ist für mich der Denkfehler der "Poncho only" Fraktion!


    Klar spart es ein wenig Gewicht nur ein Poncho-Tarp statt z.B. einem 3x3m mitzunehmen, aber wie gesagt, was mache ich wenn es wirklich mal kübelt wie aus Eimern und ich muss aus dem Poncho raus um mein Dach über dem Kopf aufzubauen? ?(


    Dann bin ich nass bis auf die Haut bis ich mit dem Aufbau fertig bin. Macht das Sinn?


    Daher gibt es für mich persönlich nur die Kombi leichtes Tarp+Regenjacke. Von mir aus statt der Jacke auch ein Poncho-Tarp, aber niemals Poncho alleine um beides abzudecken.
    Ich persönlich halte daher nix von Ponchos. Die stören bei gewissen Aktivitäten nur, oder bergen Gefahren, zum Beispiel in den Bergen. Da will ich nicht mit so einem Flatterteil auf schwierigen Passagen laufen. Ich sehe evtl. nicht wo ich hintrete, ich bleibe irgendwo hängen usw.


    Mein Tarp mit 2,1m x 2,8m wiegt übrigens inklusive Leinen und Häringen nicht mehr als ein UL Poncho alleine, also denke ich über solche "Optionen" um Gewicht zu sparen eh nicht nach. :)


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Mit etwas Übung funktioniert es, den Poncho vorsichtig vom Körper zu lösen und als Tarp aufzuspannen und dabei nur an den Unterarmen nass zu werden. Ich gebe aber zu, daß das ziemlich fummelig ist.
    Es ist aber immerhin eine Option, etwas bequemer abzuwettern, solange geeignete Abspannpunkte zur Verfügung stehen.

  • Jo @maggot, auf so lustige Experimente habe ich aber nach einen langem, regnerischem Wandertag plus Wind keinen Bock! ||
    Ich will nicht leugnen das sowas nicht geht, aber am Ende geht es, zumindest mir, um eine gewisse Effizienz. Ich habe keinen Bock mich mit meiner Trail-Routine länger abzumühen als nötig.


    Nicht immer von (fast) optimalen Bedingungen ausgehen, mein Lieber!
    Was ist wenn der Regen mal wieder waagerecht fällt, so bei BF-7 sagen wir mal? ;)


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • So etwas zu können, ist zwar cool, aber auch nur eine Sache - ob das praktikabel ist, ist was Anderes.
    Für mich hätte so etwas eher mit Geschick zu tun. Ich kenne Jungs, die drehen sich mit einer Hand eine Zigarette - selbst als „Ungeübte“ (überhaupt) kann ich es mit 2 Händen trotzdem (einfacher) und schneller (wenngleich zugegeben die dann nicht so ganz perfekt ist, wie deren!).


    Aber bis es bei mir dazu käme, einen angezogenen Poncho als Tarp aufzubauen, hätte ich eher längst sowohl Poncho (an), als dann trotzdem ein kleines Tarp (zusätzlich) im Rucksack!


    :)

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    ~ Mongolei ~

  • Es kommt eben wie immer darauf an, was einem wichtig ist. Will ich keine Axt mitschleppen, muß ich das Feuerholz eben mit dem Messer zerkleinern. Ist mir der Kochtopf zu schwer, dann koche ich in der Tasse. Verzichte ich bewußt auf die Mitnahme eines Tarps, dann muß es eben der Poncho tun.


    Platz- bzw. Gewichtsersparnis gegen Bequemlichkeit. Ist die Regenwahrscheinlichkeit gering, dann lasse ich das Tarp zu Hause und nehme auf Tour nur mein GoLite Ponchotarp oder sogar nur eine Rettungsdecke als Regenschutz mit. Manchmal habe ich die Entscheidung bereut, weil es arg unbequem wurde, manchmal hat auch diese Notlösung perfekt funktioniert. Für mich gibt es daher in dieser Frage kein "Richtig" oder "Falsch". Man muß sich nur vorher darüber im Klaren sein, daß eine Notlösung sowohl Not, als auch Lösung sein kann.


  • ...



    Man muß sich nur vorher darüber im Klaren sein, daß eine Notlösung sowohl Not, als auch Lösung sein kann.


    „Sehr (mohammedanisch) weise“ ausgedrückt. :rolleyes:


    In so eine Richtung könnte oder würde ich inzwischen auch denken wollen - abhängig von Tour:
    - Tarp > wenn, dann richtig (das, was ich habe, und das wird auch eingesetzt, wie auch immer das Wetter)
    - Poncho > hält einen mobil und kann als „Not-Tarp“ dienen.


    So, zumal hier auch niemand gerade raus sagt: „Klar, mit Poncho XYZ geht das prima, überhaupt kein Thema, sehr leicht, klein zu verpacken, trotzdem stabil, raschelt auch nicht im Wind!“, usw.


    Einen kleinen Biwaksack, den ich als Notlösung ebenfalls immer dabei habe, gäbe es übrigens auch noch. Den übersieht man als Dauerbetleiter im Rucksack inzwischen nur schon mal, nur, der schränkt wenn dann aber auch sehr in der Bewegungsfreiheit ein (in solch Momenten)! :( :)

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    ~ Mongolei ~

  • Wenn dir dein 3x4 Meter Tarp zu schwer ist, dann Kauf dir doch ein leichteres.
    Z. B. das 3x3 Meter DD Superlight, wiegt nur knapp 500 Gramm.
    Dazu ne leichte Regenjacke. Das ist für mich ein praxisgerechtes Setup.


    Ich mag keine (Standart) Ponchos zum Laufen.
    Das geflatterte im Wind.
    Das Schwitzen, weil nicht atmungsaktiv.
    Das Handling wenn man einen Rucksack trägt.
    Arme raus, Arme rein.
    Zu kurz um bei Regen wirklich sicher geschützt darunter schlafen zu können.


    Dann braucht man nen zusätzlichen Biwacksack...wieder Zusatzgewicht und Platzbedarf.
    Mit dem 3x3 Tarp hast du jede Menge verschiedene Aufbaumöglichkeiten durch die vielen Schlaufen.
    Vom Schrägaufbau als reiner Windschutz bis zum vollständig geschlossenen Zeltaufbau.


    Gut Pfad, Micha

  • Vor einer gefuehlten Ewigkeit hat Tatonka mal einen Pocho angeboten, der auch als Tarp zu nutzen war/ist. Der war im hinteren Teil etwas laenger geschnitten, um auch einem grossen Rucksack Schutz zu bieten. Durch diese zusaetzliche Laenge bietet der Poncho auch als Tarp etwas mehr Schutz als die Standardgroessen.


    Ich hab dieses Ding nun schon seit Jahren im Gebrauch und finde das einfach genial! Ich muss allerdings zugeben, dass es nur selten als Regenschutz (im Sinne von Bekleidung) zum Einsatz kommt. Aber eben recht oft als Tarp fuer eine Person.



    Ich habe es auch schon als Segel, beim Kanufahren benutzt:



    Ich hab ihn auch schon als Bodenplane, zum Regenwassersammeln, als Packrolle, zum Laubsammeln, etc gebraucht.


    Als Regenponcho kommt er wie gesasagt nur selten zum EInsatz. Wenn ich wirklich denke es regnet, habe ich Regenjacke und -hose dabei. Auf laengeren Touren auch. Aber bei unserem Klima gibt es eben auch laengere Trockenperioden mit kaum Regen und da ist so ein Poncho schon wieder gar nicht so schlecht als Not-Regenbekleidung...eben mit der Option damit auch viele andere Dinge anstellen zu koennen.


    Man kann das meiste eben auch ohne Probleme mit einem kleinen Tarp machen...aber der Poncho hat halt eben danl der Kapuze noch diese eine Option mehr. Ich fand den Poncho uebrigends auch super als (Tier-)Fotograf, wo ich bei Scheisswetter einfach mal laengere Zeit an einem Ort rumsitzen muss...ist vielleicht auch fuer Jaeger und Angler eine Ueberlegung wert?


    Wenn ich einen in leichterem Stoff finden koennte, der ansonsten die gleichen Masse haettet, wuerde ich sofort zuschlagen...



    Gruss,
    Fabian

  • Bedenkt es mal so.


    Es regnet und ihr läuft mir Eurem Poncho als Regenschutz.


    Ihr kommt an einen Lagerplatz und wollt nun den im Moment getragenen Poncho gleichzeitig als Tag aufbauen.
    Nun müsst ihr nochmal raus, und habt keinen Regenschutz mehr.



    Aus diesem Sichtwinkel finde ich es blöde, Ben Poncho als Tag verwenden zu wollen um weniger Gepäck zu haben

  • Nicht immer von (fast) optimalen Bedingungen ausgehen, mein Lieber!
    Was ist wenn der Regen mal wieder waagerecht fällt, so bei BF-7 sagen wir mal?

    Selbst schuld wenn du bei so Sauwetter raus gehst :D


    Wobei nass sein ja nicht schlimm ist, solange es warm ist.
    Nur das nass werden ist immer doof :/

  • Schlaft mal lieber im Hotel, da gibts kein Wetter xD


    Ich hab jahrelang mit Poncho campiert, klar ist ein 3x3 Tarp plus Regenjacke besser, aber wenn man sich mal aufs Wesentliche besinnt... aber das ist ja aus der Mode.

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Klar ist ein Poncho als Regenschutz nicht so dolle wie eine Kombi aus Jacke und Hose. Und als Tarp verwendet ist es dem ein oder anderen vielleicht etwas klein...aber der riesen Bonus ist doch, das ein Poncho extrem vielseitig ist...kann nix super, aber kann eben vieles ganz gut...und genau da hat er seinen Platz in meiner Ausruestung: als vielseitige Plane, die ich auch mal als Regenschutz anziehen kann, wenn ich muss.

  • hoer mich bloss auf, seit Wochen bin ich nicht raus gekommen, Oktoberfest sichern, Fuesse kaputt, Grippe, Nachtschicht, und ob es dies WE endlich klappt wage ich auch zu bezweifeln. Dazu ewig kein Treffen mehr besucht wegen dem Job. Wenn das noch lange so weiter geht steh ich bald in der Zeitung^^ Mir wuerde momentan schon ein halber Poncho reichen, allein, es fehlt an (Frei-)Zeit. und jetzt sollte ich eigentlich pennen, kann aber nicht.


    peace and out^^

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Das mit dem Poncho hab ich durch.
    Klar sind die Dinger schön Multiuse, und auf Tagestouren hab ich sogar einen dabei. Aber wenn eine Übernachtung ansteht kommt ein Tarp mit. Weils mir unterm Poncho zu beengt ist.
    Nicht alles was geht...macht auch Spass.