"Bogensehne" aus Holz

  • Was ist das schwierigste wenn man einen Bogen in der Wildnis anfertigen will?
    Genau die Sehne.


    Der selbstgemachte Bogen hat als Survivalinstrument auf jeden Fall seine Berechtigung, vor allem zum Fischfang und für kleine Vögel und Nager.
    Allerdings ist es ausserordentlich schwierig sich eine vernünftige Sehne in der Länge aus Naturfasern herzustellen, wenn man nicht die richtigen Fasern und Zeit hat.


    Ich habe mir daher überlegt wie man das Problem umgehen kann und bin auf die Idee gekommen, dass man den Groteil der "Sehne" aus Holz macht, nämlich aus zwei dünnen Stöckchen welche nur an den Achspunkten mit Schnur verbunden sind.
    Ich hatte heute leider nicht allzuviel Zeit daher ist das heutige Experiment als eine allerste Evaluation zu sehen.


    Alles was ich brauchte habe ich von einem Hasel bekommen. Den grünen dicken Ast für den Grünholzbogen und ein paar gerade dünne Schößlinge für die "Sehne".




    Meine Rohzutaten.


    Den Bogen habe ich schnell und ohne großes Finish und endlose Tillerei zurechtgezimmert. Ein Kinderbogen, aber heute ging es ja nur ums Prinzip



    Weiter ging es zu der Sehne. Ich habe die Hölzchen entrindet und eingekerbt an den Stellen an denen sie verbunden werden sollten.




    Daraufhin wurden die Hölzer mit Schnur von zuhause verbunden, an den Nocken und an der Pfeilauflage.


    Die ganze Sache wurde dann an dne Bogen aufgespannt.
    Immerhin hielten die Hölzer schonmal. Es ist ja in erster Linie Zugbelastung, das kann Holz ja sehr gut wegstecken.



    schwierig war es die Länge der Hölzer abzuschätzen. Den rechten hätte ich noch kürzen müssen.


    Nun die große Frage; Schießt er ?
    Ja er schießt. Tatsächlich konnte ich ein paar Pfeile damit durch den Wald befördern.
    Das größte Problem welches ich bemerkt habe sind die Hözer die beim Rückschnellen auf die Hand klatschen. Da muss man sich auf jeden Fall etwas einfallen lassen. Auch die vielen Bindungen sind Schwachstellen.
    Von dem hohen Gewichte dieser improviserten Sehne ganz zu schweigen.


    Aber es geht ja hier nicht darum, damit auf Turniere zu gehen, sondern als Notlösung in der Wildnis.
    Bisher bin ich Recht zufrieden, dass meine Idee zumindest möglich ist und nicht alles auseinanderfliegt.
    Wie bereits gesagt das war ein allerester Alpha Test und war zum groben Testen was möglich ist.


    Jetzt gilt es demnächst zu testen, wie man so eine Konstruktion verbessert und wie sie mit Fichtenwurzel, Brennesselschnur oder Kleidungsfetzen funktionieren würde.

  • Super Test.
    Ich hatte mal einen Beitrag gelesen, dass Wurzeln verwendet wurden, die man am Ende mit Tiersehen an den Bogen befestigt hatte, daher kam dann die Power. Müsste ja auch mit Gummiband funktionieren.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • AJ, wenn ich mir den Bogen so anschauen, ist das ja eher so ein Bushman oder Pygmäen Bogen, im Vergleich zu deinem Schuh. Sprich der hat nicht mal 20#, da hält doch auch ne Sehne aus Lindenbast oder Brennnessel.