Der Wolf kehrt zurück - schränkt das eure Aktivitäten ein?

  • [...]
    Frage(n) mal an die Pro-Wolf-Gruppe, würdet Ihr Eure Kids mitnehmen draussen - über Nacht - wenn Ihr wüsstest, dass es dort Wölfe gibt?
    Würdet Ihr die Verantwortung auch für Kinder anderer übernehmen?
    [...]

    Ich bin zwar nicht die Pro-Wolf-Gruppe, muss mich aber trotzdem mal zu Worte melden (heiße ja nicht umsonst Schwatz-Zelter).
    Was heißt denn in diesem Falle "Verantwortung" übernehmen?
    Muss ich Dir Deine Kinder ersetzen, wenn sie - in meiner Obhut - durch einen Wolf zu Schaden kommen? Dann --> Nein!
    Oder muss ich sie (nur) mit meinem Leben verteidigen, wenn ein Wolf uns angreift? Dann --> Ja!


    Verantwortung übernehmen kann ja unterschiedlich interpretiert werden. Wenn mein Kind einen Schaden verursacht muss ich für Wiedergutmachung sorgen (Schadensersatz/Schmerzensgeld). Dann habe ich hoffentlich vorher durch Erziehung und Aufsicht dafür gesorgt, dass mein Kind so etwas möglichst nicht tut.
    Wenn ich Dein Kind kaputtmache, muss ich Dir Wiedergutmachung leisten. Dann habe ich hoffentlich durch mein umsichtiges Verhalten dafür gesorgt, dass durch mein Handeln für Dein Kind kein Schaden entsteht.
    Das ist alles Verantwortung übernehmen.


    Wie soll ich aber für einen Wolf Verantwortung übernehmen? Ich habe keinen Einfluss auf sein Verhalten. Würdest Du mich auch zur Wiedergutmachung fordern, wenn Dein Kind in meiner Obhut vom Baum fällt oder durch einen Zeckenbiss FSME oder Boreolose bekäme?

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Würdest Du mich auch zur Wiedergutmachung fordern, wenn Dein Kind in meiner Obhut vom Baum fällt oder durch einen Zeckenbiss FSME oder Boreolose bekäme?

    Kommt vor.....
    Es gibt Eltern die ihr Kind zum Schnitzkurs schicken...und dann toben wenn es sich schneidet...... Aber dafür kann der Wolf nix.


    Die ganze Diskussion dreht sich irgendwie...um sich selbst.

  • Kenne ich ansatzweise:
    "Wie gedenkst Du, solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden?"

    "Ich werde Deinem Kind kein Messer mehr geben!"


    Das einzige Kind, dass sich bei mir im Kindergarten ernsthaft mit dem Schnitzmesser (Opinel No.7) verletzt hat ist inzwischen in meiner Pfadfindergruppe.



    [...]


    Die ganze Diskussion dreht sich irgendwie...um sich selbst.

    Wir sind ja auch nur eine Art Stammtisch (mit Dia-Schau und Lexikon). Ist halt ein Meinungsaustausch. Gibt ab und zu neue Erkenntnisse durch das Lesen der anderen Meinungen.
    Ich z.B. kann inzwischen durchaus nachvollziehen, was einige Leute am Wolf nicht mögen.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Moin,
    @schwarzzelter' schrieb : Wenn ich Dein Kind kaputtmache, muss ich Dir Wiedergutmachung leisten.


    Mal völlig ohne Wolf als Thema... was schreibst du denn da ? :( Meinst du das so , wie du es geschrieben hast? Das Kling so , als wenn dir eine Küchentassse runtergefallen wäre, die du einem Anderen ersetzten musst.
    Du kannst keinem Wiedergutmachung anbieten, wenn seinem Kind etwas schlimmes zustößt, während du darauf hättest aufpassen sollen. So einfach ist das nicht . Jeder wird DIR das NIE verzeihen können, NIE !
    Das wirst du dir selber schon nicht verzeihen können.
    Selbst wenn du es nur so geschrieben hast , um das Thema Verantwortung zu verdeutlichen, solltest du es SO nicht schreiben. :)
    Ich hoffe ich habe das falsch von dir verstanden.


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

    Einmal editiert, zuletzt von Peter von Hausen ()

  • Hallo @Peter von Hausen!


    Ich habe das gestern völlig nüchtern geschrieben und will damit das Thema Verantwortung verdeutlichen.
    Ich habe mehr Kinder in die Welt gesetzt und mehr Kindern auf dem Weg durch die wilde Welt geholfen als irgendjemand hier. Niemand kann mir guten Gewissens Vorwürfe machen, ich würde Kindern nicht den notwendigen Respekt entgegenbringen.


    Ja, die Formulierung ist flapsig gewählt.


    Ja, ich sehe Kinder/Kindheit/Kinderhaben nicht romantisch.


    Den Ehrentitel Brachialphilosoph habe ich nicht für nix bekommen.


    Das mit dem verzeihen:
    Das weiß ich!

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Selbst wenn ich Kinder mit in den Wald nehme wo Wölfe rumlaufen sehe ich die Gefahr geringer an als die Autofahrt zu den Wald mit den Kindern im Auto oder zu Fuß an den Straßen zum Wald entlang.


    Aber ich verstehe @Silas gut, denn wenn ich weiss wo sich Wölfe aufhalten, würde ich trotzdem mit meinen Kinder dort nicht Lagern.


    Und fremde Kinder würde ich nicht mitnehmen, sollte mal was passieren würde ich mir auch Vorwürfe machen, selbst bei einigen von Euch würde ich mir Vorwürfe machen.


    Ist halt Thema für sich,
    ich übernehme ja noch nicht einmal bei Treffen eine Verantwortung oder Betreuung von fremden Kindern.


    Mal was anderes
    Die Wahrscheinlichkeit von einem Blindgänger getötet zu werden ist in Deutschland weit aus höher als vom Wolf angegriffen zu werden
    Wenn einige wissen würden was alles noch an Mun und Blindgänger in den Wälder liegen, wo drüber gelagert wird, würden viele auch vor einige Wälder Angst bekommen.
    Waldbrand bei Berlin dieses Jahr gutes Beispiel, der Harz steckt auch noch voll.
    Gibt schöne Karten darüber.


    So munter bleiben
    :hut:
    Günter würde jetzt sagen:
    Nimm Nachbars Blag mit als Opfer für den Wolf.
    Munter bleiben :thumbup:

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Nun,


    @schwarzzelter hat das bereits formuliert.


    "Verantwortung übernehmen" - der Wolf wird in D eingefordert - von so vielen zumindest, dass man von einem politischen Willen sprechen muss bzw. das eher im Rahmen eines politischen Schacherns zustande gekommen ist.
    Wir alle zahlen jedoch das Wolfsmanagement mit, werden alle zur Kasse gebeten.
    Wer übernimmt tatsächlich die Verantwortung?
    Zahlen müssen wir alle eh, aber wer/welche Personalie würde die Verantwortung übernehmen, wenn sich herausstellt, dass es doch keine so gute Idee war - auch dem Wolf gegrnüber, meine ich?
    Wer trägt die Verantwortung für das Ausgeben von Geld anderer Leute?
    Das sog. Wolfsmanagement hat in meinen Augen weder Hand noch Fuss.
    Jäger-Bashing und Schimpfen auf die Grünen und Pro-Wolf-Gruppe lenkt doch vom eigentlichen Mißstand ab. Andere Länder bewirtschaften Land ganz anders als wir, das wird meiner Ansicht nach zu oft ignoriert.
    Die klare, unberührte Natur direkt vor der Haustür - ob Wolf oder Waldstück, das ist lachhaft. Nichts in D ist dahingehend jungfräulich/unverdorben.

  • Mal ehrlich, was kostet uns die ganze Wolfsgeschichte? Peanuts.


    Ich krieg auch einen dicken Hals, wenn ich sehe, wie Steuergelder verschwendet werden. Beispielsweise kostet die "geteilte" Hauptstadt (für die Jüngeren: Bonn und Berlin) lt. dem Steuerzahlerbund jährlich 20 Mio. Euro. Und das ist nur ein winziger Punkt.


    Ich denke, die Kosten für Wolfsmanagement inkl. Ausgleichszahlungen sind als vernachlässigbare Grösse ein vorgeschobenes Argument.


    Und noch eine Frage?


    Wer hat die Deutungshoheit darüber, welche Spezies wo und in welcher Zahl eine Daseinsberechtigung hat? Soll aufgrund der verursachten Schäden, dem "Nutzen" für wen auch immer, der Zahl an verletzten Menschen oder anderer Faktoren entschieden werden?

  • Meint ihr wir schaffen noch mehr Seiten als die Wolfsdiskussion auf ODS? :D


    P.S. : Notiz an mich. In beide Wolfsfäden reingeschrieben. Damit habe meine Oberste besorgte Bürgerpflicht für heute getan und kann mir nun entspannen.

  • @Ookami
    Nur bezugnehmend auf deine Peanuts - Hier ein bisschen da ein bisschen und schon bist du im Milliardenbereich.
    Wolf,Luchs, Wildkatze, Grünbrücken, geteilte Hauptstadt, Flüchtlinge, Subventionen für Bergbau, Landwirtschaft und, und, und...
    Da wäre mir "Geldverschwendung" für bezahlbaren Wohnraum, Obdachlose, Pfandflaschen sammelnde Rentner lieber.

    • Offizieller Beitrag

    Deutungshoheit - ich halte einen respektvollen Austausch ohne Pauschalverdammung der sogenannten "Gegner" für unabdingbar, um sich einer brauchbaren Handlungsoption zumindest anzunähern. Persönlich mag ich es überhaupt nicht, dass der Tod von sogenannten "Nutztieren" mit Zahlungen "ausgeglichen" werden soll. Damit mag der rein finanzielle Verlust für den Halter (nach riesigem bürokratischen Aufwand) beglichen zu sein. Aber es gibt noch eine andere Komponente, die immer wieder unter den Tisch gekehrt wird.
    Fiktives Beispiel: Euer Hund (Katze...) wird von einem betrunkenen Fahrer totgefahren. Ist für euch alles in Ordnung, wenn er euch einen Bündel Geldscheine in die Hand drückt? Für mich wäre es das sicherlich nicht! Ebenso wenig, wenn es eins meiner Schafe betreffen würde. Jeder, der mal ein Lamm per Flasche aufgezogen hat, weiß genau, was ich meine. Tiere sind keine Gegenstände oder Dinge, auch wenn es das Gesetz anders sieht. Natürlich ist mir klar, dass auch Haustiere einmal sterben werden, egal ob Hund, Schaf oder andere. Nur verstehe ich immer noch nicht, warum ein Wolf (keineswegs bedrohte Tierart!) "wertvoller" sein soll als z.B. die letzten Exemplare des weltweit genetisch reinsten Mufflonbestandes, der gerade in der Göhrde vernichtet wird.
    Es wird dringend Zeit, dass unideologisch und zugewandt diskutiert und gehandelt wird.

  • OT:

    Meint ihr wir schaffen noch mehr Seiten als die Wolfsdiskussion auf ODS?

    Das wird wohl nicht geschehen! Am Faden im ODS wird schon seit 2007 gesponnen.


    Wegen des zweideutigen Wortspiels wasche ich mir den Mund jetzt mit Kernseife aus.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • @Ookami
    ....
    Da wäre mir "Geldverschwendung" für bezahlbaren Wohnraum, Obdachlose, Pfandflaschen sammelnde Rentner lieber.

    Volle Zustimmung und mir würde noch dies und das einfallen. Meiner Einschätzung nach wäre Knete hierfür und für die "Peanuts" vorhanden ---> Maslow'sche Bedürfnispyramide.



    @Silas
    Noch ein kleiner Nachtrag:


    Es ist mein elementares Recht, die Jagd kritisch zu betrachten und meine Schlüsse zu ziehen. Wenn dies zum Ergebnis hat, dass ich die Jagd nicht bejuble, ist dies zu akzeptieren.


    Ich würde allerdings zwischen jagdkritischer Einstellung und dem von Dir angeführten Jägerbashing unterscheiden.

  • Für die meisten schon,da es Familienmitglieder sind,der Wolf gehört nun mal nicht dazu.

    Ja, und an der Stelle zeigt sich eben, dass wir eine ganz unterschiedliche Weltsicht haben. Für mich gehört der Hund vom Nachbarn auch nicht zur Familie , genau wie der Wolf.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Hi,


    @Ookami - natürlich ist es Dein Recht, Jagd kritisch zu beäugen.


    Auf der anderen Seite sind die benannten Peanuts für mich - aus einer Arbeiterfamilie stammend - keine Peanuts, bei weitem nicht.
    Zumal es ja auch eher ums Prinzip geht. In meiner Familie wird das Wort Peanuts für das Geld anderer Leute nicht verwendet.


    Über Berlin/Bonn maße ich mir - da nicht im Thema - kein Urteil an. Ich nehme die Aussage mit den 20 Mio. erstmal so zur Kenntnis und glaube das.


    Sachliche Diskussion - schwierig - schade, dass Wölfe nicht selbst sprechen können. :hund:

  • Ja, und an der Stelle zeigt sich eben, dass wir eine ganz unterschiedliche Weltsicht haben.

    Sehe ich als positiv an!
    Regt an die persönliche Sichtweise zu überdenken und zu hinterfragen.
    Nicht unbedingt auf den hiesigen Faden bezogen, sondern ganz allgemein auf unterschiedliche Belange des Lebens.

  • In beide Wolfsfäden reingeschrieben.

    Jungedi, in beide... Du schreibst dir echt nen Wolf!


    BTT
    Was ich erstaunlich finde - es klingt für mich so, als gäbe es die Option, den Wolf wieder "abzuschaffen".
    Völlig unabhängig von der Rechtslage, nur mal so angenommen, der Wolf wäre ganzjährig bejagbar - ich glaube nicht, dass der so einfach "wegzukriegen" wäre.
    Er ist halt da.
    Muss man sich wohl oder übel mit abfinden, je nachdem, wie man dazu steht.
    Sich zu wünschen, es solle wieder so sein wie " früher", in den guten, wolfsfreien Zeiten, das wird wohl nix.
    Bleibt für mich die Frage: Wie mit dem Wolf umgehen?
    Da gibt es hier ja schon jede Menge an Ansichten.
    Nur so zu tun, als wäre der Wolf wieder zu eliminieren aus Deutschland, das ist für mich allerhöchstenss Wunschdenken, irreal.
    Selbst bei verschärften Anstrengungen der Ausrottung , es "schützt" uns ja nun kein eiserner Vorhang mehr vor Nachzug und Immigration weiterer Wölfe.
    Nur mal so meine Gedanken dazu.
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Sehe ich als positiv an!
    Regt an die persönliche Sichtweise zu überdenken und zu hinterfragen.
    Nicht unbedingt auf den hiesigen Faden bezogen, sondern ganz allgemein auf unterschiedliche Belange des Lebens.

    Ich bin dir wg deiner Weltsicht auch nicht böse :) . Die Diskussion hier ist ohnehin sehr sachlich, ohne Pöbeleien. Bin gern hier in unserem Forum!



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves