UL-Trekkingrucksack als Frontloader?

  • Gewicht dort einzusparen wo es Sinn macht ist ja auch der richtige Weg. Nur mit dem Rucksack zu starten finde ich aber eher sinnfrei. Mach Dir ne Packliste und gehe dann schrittweise durch und prüfe wo was leichter geht.

    Moin Mono,
    klar mach ich mir auch Gedanken über alles andere und habe in den letzten 15 Jahren auf zahlreichen Touren so einiges ausprobiert und optimiert. Von daher starte ich keines wegs mit dem Rucksack sondern bin jetzt bei ihm angekommen. Von daher ist es mitnichten sinnfrei sich über einen entsprechenden Rucksack Gedanken zu machen.
    Das gesamte Konzept können wir gerne mal an anderer Stelle diskutieren hier soll es bewust nur um den Rucksack gehen.


    Vielen Dank für euren zahlreichen Input, da sind einige gute Vorschläge dabei.


    Ich trage mal der Übersicht halber alle Vorschläge zusammen.


    2.0 kg Granit Gear Trace Access 70 l
    1.5 kg Exped Thunder 70 l
    2.0 kg VAUDE Astrum EVO 75+10 XL
    1.9 kg Quechua Forclaz 70 l
    2.2 kg Fj Abisko 75 l
    Hyberg Attila kein Frontloader

  • Da ich ja den Exped Lightning habe, der dieselbe Bauweise wie
    der Thunder und auch dieselbe Maximalbeladung von bis zu 24kg
    hat, habe nicht nur ich festgestellt, dass bei 16kg Schluss ist.
    Alles was darüber ist, macht halt Aua, weil das Tragesystem
    dafür nicht ausgelegt ist. Reklame halt. Kennt man ja bei so
    einigen Beschreibungen.


    Von daher müßte der Thunder logischerweise bei 20kg auch raus sein.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Mein Exped Lightning trägt auch nicht wirklich eine hohe Last. Dafür ist diese Konstruktion einfach nicht geeignet. Der Alustab ist zu weich.
    Ich habe noch einen Gregory Baltoro. Sehr gutes Tragesystem, Frontloader, allerdings muss die Rückenlänge passend gekauft werden. Trägt auch größere Lasten angenehm.


  • Genau das ist ein nicht unwesentlicher Aspekt den man dabei auch beachten sollte!
    Auch wenn der Rucksack insgesamt etwas schwer ausfällt vom Eigengewicht, kann es dennich durchaus sein, dass das Tragesystem so gut ausgelegt ist ( was eben in der Regel auch etwas Gewicht von der Konstruktion her ins Spiel bringt ) dass sich das Gesamtergebnis gefühlt angenehmer und leichter tragen lässt als ein leichterer Rucksack bei dem das Tragesystem eben nicht so gut ausgelegt ist!

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • @ Signalschwarz
    Ich verstehe deinen Ansatz sehr gut, aber wenn du tatsächlich einen Eberlestock dein Eigen nennen kannst, würde ich an deiner Stelle dabei bleiben und stattdessen lieber zusehen, wie von Monoxilus vorgeschlagen, an anderer Stelle Gewicht einzusparen.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Hallo @Signalschwarz
    um welchen Eberlestock handelt es sich denn? Bei mir liegt ein Skycrane in Regal bzw. manchmal auf dem Rücken. Ich finde, den kann man zwar nicht al UL bezeichnen, aber als gutes System, gerade für längere Touren und viel Volumen. Ich habe ihn etwas modifiziert um die Seitentaschen besser über der Innenlast schließen zu können. Jetzt ist die Innenlast sogar meist wasserdicht im Sack verpackt. Und ich habe mit der Deckeltasche noch ein kleines Set für kurze Ausflüge. Und 2,9 kg (?) ohne Innenlast hakte ich fürvertretbar. Ich sehe es ähnlich wie meine Vorredner. Am Rucksack würde ich erst dann Gewicht einsparen, wenn alles andere ausgereizt ist. Das meiste Gewicht entfällt m.E. auf das Tragesystem. Dann folgt die Aussenhaut und zum Schluss die Sonderausstattung wie Molle, Taschen, Daisychain usw.


    Meiner unmaßgeblichen Ansicht nach sollte der Rucki auf das Gewicht der Ausrüstung und die zu erwartende mechanische Beanspruchung der Außenhaut abgestimmt sein. Was nützt UL, wenn der Sack nach zwei Tagen Dauerkontakt mit Dornen und Fels seine Konsistenz dauerhaft aufgibt? Oder was braucht man 1000er Cordura wenn man nur auf ausgebauten Straßen läuft...


    Aber wie imner: das Schwarmwissen kann nur Anregungspool für die eigene Entscheidung sein, nicht mehr.


    Grüsse und guten Weg
    Steuermann

  • https://www.sackundpack.de/product_info.php?products_id=6800


    Evtl. eine alternative Lastenträgeroption. Leider aber kein Frontzugriff. Ansonsten könnten die Wunschparameter passen. Leicht, 22kg laut Werbung etc. „Sack und Pack“ verkauft zumindest keinen Mist im Regelfall.


    Wow...


    Sieht gut aus!!

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    - aus Sibirien -

  • wenn du tatsächlich einen Eberlestock dein Eigen nennen kannst, würde ich an deiner Stelle dabei bleiben und stattdessen lieber zusehen, wie von Monoxilus vorgeschlagen, an anderer Stelle Gewicht einzusparen.

    um welchen Eberlestock handelt es sich denn?

    Es ist ein Eberlestock Terminator mit 4,3kg Leergewicht.


    Hier kommt es so rüber als ob ihr glaubt ich schiele nur auf einen leichten Rucksack dies ist mitnichten so. Viele ander Dinge habe ich im laufe der Zeit schon ersetzt sei es der Primus OmniLite Ti, eine Thermarest Neoair, Titantasse anstelle von Stahl, ein Daunenschlafsack ersetzt seit Jahren die Kunstfaserpenntüte usw. Das Potenzial bei diesen Sachen noch viel einzusparen ist begrenzt.


    kcal kann man z.B. nicht weiter reduzieren. 0,5-0,6 kg pro Tag ist minimum und wenn man nicht ständig Wasser suchen möchte ist es sinnvoll immer gleich 3l aufzunehmen. In Patgonien hatten wir z. B. jeder 6kg Essen dabei das waren fast ausschließlich gefriergetrocknete Sachen. Trozdem habe ich in innerhalb von 10 Tagen 2kg abgenommen von 78kg auf 76kg wobeibei ich mit 1,90m Länge auch nicht gerade "dick" war/bin.






    Evtl. eine alternative Lastenträgeroption. Leider aber kein Frontzugriff.

    Danke für den Tipp für mich kommt nur noch ein Sack mit Frontzugriff infrage, da bin ich dogmatisch ;)

  • Hallo @Signalschwarz!


    erstmal: Tolles Bild! da möchte man direkt mit raus.
    Ansonsten habe ich leider keine Idee mehr. Es sieht so aus, als ob Du alles richtig gemacht hast. Und ja, der Terminator mit 4,x kg Leergewicht ist natürlich eine Ansage.
    Da fällt mir nicht mehr viel ein außer vielleicht die größeren Exped-Säcke. Die dann aber nicht zum Dogma passen.
    Die letzte Alternative wäre dann wohl die Firma DIY. Schau doch mal was die so im Angebot haben. ;)


    Herzlichst
    Steuermann

  • Evtl. könntest du auch bei den kleinen Manufakturen nachfragen ob sie Dir was nach deinen Vorstellungen herstellen.


    Aus D. kommt beispielsweise


    https://www.weitlaeufer.de/


    Er ist dem UL zuzurechnen und fragen würde ich zumindest. Oder du lässt Dir ein bestehendes Ul System mit Frontzugriff ausrüsten. Da könnte das Outdoor Service Team helfen.

    "Of all the paths you take in life, make sure a few of them are dirt."
    John Muir

  • Nach deinen Beschreibungen bist du ja insgesamt schon gut dabei.


    Die Sache ist halt, dass Frontlader-Funktion, Außentaschen, Molle usw. zwangsläufig mehr Material und damit mehr Gewicht ins Spiel bringen.
    Daher denke ich, musst du für dich die grundsätzliche Entscheidung treffen, was dir wichtiger ist, einen bequemen schnellen Zugriff und gute Sortierbarkeit des Gepäcks oder Gewichtsersparnis.
    Beides zusammen ist wohl kaum zu verwirklichen.


    Ich habe mir den Terminator mal etwas genauer angesehen.
    Dadurch, dass dieses Modell als Sniper-Rucksack ausgelegt ist, kommt da schon ziemlich viel zusammen mit all den einzelnen Fächern, Unterteilungen, Taschen usw., noch mehr als bei sonstigen taktisch ausgelegten Militär-Rucksäcken, was sich eben entsprechend im Gewicht niederschlägt.
    Und wenn ich tatsächlich das richtige Modell gefunden haben sollte, dann hat der laut Tacwrk ja sogar über 80 Liter!


    https://www.tacwrk.com/eberles…FcPo1qsvh9uBoCpDQQAvD_BwE


    Das ist dann schon ein ziemlicher Brocken...


    Zum Vergleich: Mein TT Tropperpack bringt mit 50 Liter 2,6 Kilo auf die Waage, ebenfalls kein Leichtgewicht, bietet aber auch die Frontlader-Funktion samt Aussentaschen und entpuppt sich insgesamt als ein regelrechtes Raumwunder.



    Das Einsparungs-Potential sehe ich in erster Linie durch den Wechseln von 80 auf 60 Liter Pack-Volumen.


    Dann bleibt immer noch die Frage, ob du auch mit 60 Litern auf längeren Touren autark klar kommst und ob dir die mögliche Gewichtserspanis die dafür erforderliche Neuinvestition wert ist.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Die Sache ist halt, dass Frontlader-Funktion, Außentaschen, Molle usw. zwangsläufig mehr Material und damit mehr Gewicht ins Spiel bringen.

    Molle muss nicht sein halte ich auch mittlerweile für völlig überbewertet. Frontzugriff hingegen ist genial vor allen bei längeren Touren hilft es einen den Rucksack gut organisiert zu haben.


    Und wenn ich tatsächlich das richtige Modell gefunden haben sollte, dann hat der laut Tacwrk ja sogar über 80 Liter!

    Ja das ist das richtige Modell. Ich bezweifel etwas das es tatsächlich 80l sind.


    Das Einsparungs-Potential sehe ich in erster Linie durch den Wechseln von 80 auf 60 Liter Pack-Volumen.

    Da hast du recht einige der vorgeschlagenen Rucksäcke mit Gewichten con +-2kg habe aber Angaben von 70-75l Volumen das sollte reichen.


    Dann bleibt immer noch die Frage, ob du auch mit 60 Litern auf längeren Touren autark klar kommst und ob dir die mögliche Gewichtserspanis die dafür erforderliche Neuinvestition wert ist.

    Ich denke das sollte reichen und wenn ich in der Größenordnung von >=2kg Gewicht einsparen kann dan ist das im Vergleich zum jetzigen System sehr ordentlich. Als nächste größere Aktion steht im Sommer an, eine 5 tägige Tour auf dem Balkan. Wir wollen ein Teilstück des Via Dinarica laufen. Vorteil ist das es nicht so kalt und nass werden wird und wir nur 5 Tage uns selbstversorgen müssen.
    Davon abgesehen hätte ich auch gerne ein zivil aussehenden Rucksack der nicht ganz so breit ist wie der Eberlestock.

  • Molle muss nicht sein halte ich auch mittlerweile für völlig überbewertet. Frontzugriff hingegen ist genial vor allen bei längeren Touren hilft es einen den Rucksack gut organisiert zu haben.

    Ja das ist das richtige Modell. Ich bezweifel etwas das es tatsächlich 80l sind.

    Ich denke das sollte reichen und wenn ich in der Größenordnung von >=2kg Gewicht einsparen kann dan ist das im Vergleich zum jetzigen System sehr ordentlich. Als nächste größere Aktion steht im Sommer an, eine 5 tägige Tour auf dem Balkan. Wir wollen ein Teilstück des Via Dinarica laufen. Vorteil ist das es nicht so kalt und nass werden wird und wir nur 5 Tage uns selbstversorgen müssen.Davon abgesehen hätte ich auch gerne ein zivil aussehenden Rucksack der nicht ganz so breit ist wie der Eberlestock.


    Vor allem die Sache mit dem zivilen Aussehen ist durchaus ein weiteres Argument!
    Das war für mich bisher noch nicht deutlich geworden.
    Ansonsten sollten 60 Liter für 5 Tage incl. autarker Verpflegung dicke reichen.


    Die Frontlader-Funktion habe ich selbst sehr zunschätzen gelernt, eben weil dies erlaubt, den Rucksack wie einen Koffer zu packen und man so einfach an den Inhalt herankommt.
    Was habe ich mich schon in der Vergangenheit mit Topladern herumgemüht um da von oben an etwas bestimmtes heranzukommen...
    Aber wie gesagt: Erfordert mehr Material, wie Reissverschlüsse usw. = mehr Gewicht


    Zum Thema Molle: Vor allem das Gewicht das dadurch zustande kommt ist nicht zu unterschätzen!
    Ich habe mir mal einen Rucksack umgebaut und rundherum Molle-Schlaufen selbst angenäht.
    Als ich das bestellte Gurtband in der dafür berechneten Menge in der Hand hielt war ich überrascht was da an Gewicht zusammen gekommen ist. Man denkt zwar: "Das ist doch nur ein bisschen Gutband"
    Aber das summiert sich ungemein!
    Von daher stellt sich tatsächlich die Frage, ob das wirklch Sinn macht.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Ja der gefällt mir sehr gut. Momentane Favoriten sind der Astrum, Abisko und Granit Gear.

  • Für sehr große Lasten ist der Fjällräven Kaijka 75 geeignet.
    Habe den mal von Jos aufsetzen dürfen und war trotz über
    20kg erstaunlich bequem.
    Allerdings wiegt der auch um die 3,3kg leer, erfüllt aber
    sonst alle Kriterien wie Frontlader und so.
    Davon ab, sieht der noch chic aus.


    Gruss
    Konrad

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    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Der Kaijka ist ein super Rucksack!
    Aber bei dem Modell kommt wiederum das Gewicht ins Spiel.
    Der oben aufgelistete Abisko hält sich vom Gewicht her in Grenzen und soll dennoch auch für schwere Lasten ausgelegt sein.
    Was mir bei diesem Modell gut gefällt ist die grosse Aussentasche.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -