Hardangervidda Skitour

  • Vielen vielen Dank für den super schönen Bericht und das Video !!!!!!
    Der Kocherkoffer ist echt eine super Idee.
    Das ist das geile an unserem Hobby. Man lernt nie aus und hat nie alles gesehen. Es gibt immer neue Ideen, neue Touren, neues Equipment, neue Herausforderungen....
    Und bei dem Quietschen der Dämpfer vom Fjellpulkengestänge war ich sofort auch wieder gedanklich auf Tour in der Vidda. Danke dafür.


    PS: Jetzt habt ihr SIE auch.... Die berüchtigte Hardangervidda-Sucht. :D

    Der Horizont ist nicht das Ende !

    Einmal editiert, zuletzt von ATV ()

  • So,
    jetzt komme ich auch endlich mal dazu euch danke für den gelungenen Bericht zu sagen,Jungs! :thumbsup:
    Video ist auch toll geworden. Es scheint mir so als hättet ihr nicht ganz soviel Wind wie wir gehabt, oder einen besseren Plop-Schutz am Mic. :D


    LG,
    Tipple

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Auch von mir, ein <3 - liche Dankeschön für diesen ausführlichen Reisebericht!
    Tolle Fotos allemal!
    Besonders gefällt mir Mr. RASTAFARI NIELSON auf Bild vier, mit der typisch Jamaikanischen Winterkopfbedeckung!
    ... und die drittletzte Aufnahme, die ja direkt von Hemmingway's Schreibtisch aufgenommen scheint!
    Grandios!
    Muchas Gracias, amigo!

  • Bericht und Bilder fand ich die Tage schon super und gerade habe ich es auch noch geschafft das Video zu gucken .
    Danke,eure Begeisterung ist auf mich übergesprungen :thumbup:
    Gruß,
    Rockdog

  • Unsere Tour liegt ja nun schon einige Tage zurück.
    @HerrNilsson hat schon das meiste erwähnt. Ich möchte aber noch ein paar Erfahrungen loswerden.


    Das wir als TEAM funktionieren wussten wir ja schon. Doch unter schlechten Wetterbedingungen, körperliche Anstrengung, Schlafentzug usw, kann es auch in einem eingespielten Team mal dicke Luft geben. So eine Situation gab es auf der Tour auch das ein oder andere Mal. Das ist auch gut so. Ich bin ein Freund von klaren und direkten Ansagen. Dann weiss jeder woran er ist.
    Schlussendlich haben wir die Zähne zusammen gebissen und sind auf den jeweils anderen eingegangen. Danke Jungs :thumbup: :dolldrueck:


    Was die Ausrüstung angeht, war ich mit meinem Setup ziemlich zufrieden.
    Ich konnte mit meiner Kleidung jede Temperatur abdecken. Da es die erste winterliche Tour im Norden war, hatte ich etwas Zuviel Klamotten dabei. Beim nächsten Mal, würde ich noch Überschuhe mitnehmen, die ich im Lager über die BC-Schuhe anziehen kann. Das ausziehen der Schuhe und wechseln in die Biwackschuhe war mir deutlich zu aufwendig.


    Der Schlafsack den ich verwendet habe, hat mich auch bei den knapp -30 Grad warm gehalten. Leider ist der WM Puma für mich etwas zu weit geschnitten. Beim drehen habe ich gespürt, wie ich den leeren Raum erst wieder aufheizen musste. Da werde ich entweder einen dünnen Innenschlafsack einpacken oder einen engeren Schlafsack zulegen.
    Der VBL hat sehr gut funktionieret und war überhaupt nicht unangenehm.


    Zum Thema Daune und Feuchtigkeit habe ich noch eine kleine Geschichte zu erzählen.
    Abends habe ich mir immer eine Wärmflasche in den Schlafsack gelegt, um den Sack schon etwas vorzuwärmen. An einem Abend bin ich nicht in meinem Zelt verschwunden, sondern habe es mir bei Stephan und Nils gemütlich gemacht. Nach 1-2 Stunden hatte ich genug von den beiden und verzog mich in meine Hütte. Als ich in den Schlafsack hüpfen wollte, musste ich feststellen, dass die Wärmflasche ausgelaufen ist. Etwa 500 ml Wasser sind in den Schlafsack und auf die Isomatte gelaufen. :kanu: :thumbdown: Mit einem Handtuch habe ich das gröbste Wasser aufgenommen. Viel mehr konnte ich an diesem Abend eh nicht mehr machen. Also legte ich mich in den VBL und schlummerte die ganze Nacht durch!
    Am nächste Morgen war die Isomatte komplett Trocken und der Schlafsack nicht mehr tropfnass aber immer noch feucht. Das bedeutet, ich habe ihn mit meiner Körperwärme ganz ordentlich getrocknet.
    Da wir ja Strecke machen mussten, wurde das Schlafsetup auf die Pulka geschnallt (unkomprimiert) und wir zogen weiter. Bei der Mittagspause legte ich das ganze zeug in die Sonne und schüttelte die Daunen immer wieder etwas auf. Nach 1.5 Stunden war der Schlafsack komplett Trocken und der Loft wieder komplett vorhanden!

  • Kommen wir zur Unterkunft. Übernachtet habe ich in einem zwei Personen Kuppelzelt , das ich alleine genutzt habe. Der Aufbau war auch bei starkem Wind ein Kinderspiel. Ich habe mich für ein Kuppelzelt entschieden, weil es von allen Seiten sehr windstabil ist. Nach der Tour musste ich jedoch feststellen, dass sich die Windrichtung in der Vidda nur minimal verändert hat. Daher wäre ein stabiles Tunnelzelt die bessere Wahl gewesen. Genaueres werde ich noch in dem Zeltfahren zum Hilleberg Satika schreiben.


    Die Ski mit langen Fellen waren super. Ohne lange Felle stößt man mit der schweren Pulka schon bei leichten Steigungen an die Grenzen (Stephan hatte 30cm Felle dabei) während Nils und ich ohne Probleme voran kamen, musste Stephan mehrmals die Ski abschnallen.


    Als Transportmittel hatte ich meine Acapulka mit festem Gestänge dabei. Nach den ersten zwei Tagen habe ich mit ein paar Gummibändern eine Federung (die nicht quietscht :P ) gebastelt. Dann war es einfach nur traumhaft!


    Unsere Verpflegung war abwechslungsreich. Allerdings haben wir viel zu wenig gegessen. Im Vorfeld haben wir einen Wert von ca 3000 kcal festgelegt, den wir wohl pro Tag zu uns nehmen sollten. Damit hätten wir zwar nicht unseren Verbrauch gedeckt, aber etwas Reserven schleppt ja jeder täglich mit sich rum ;) .
    Trotzdem haben wir nur etwa die Hälfte unsere Verpflegung gefüttert. Wie Nils ja schon geschrieben hat, würde das Frühstück täglich übersprungen. Dafür wurde unterwegs eine Mischung aus Nüssen Früchten und (ganz wichtig für mich) Gummibärchen gefüttert. Bei schlechtem Wetter gönnten wir uns mittags auch noch eine Mahlzeit um wieder neue Motivation zu schöpfen.
    Als Belohnung war abends ein Gläschen Whisky eingeplant. Der würde lediglich in der gemütlichen Hütte und in einer sonnigen Mittagspause genossen. Das hat mich selbst überrascht 8o .


    Zuhause habe ich mir fest vorgenommen, viel zu filmen und zu fotografieren. Auf der Fähre habe ich das auch noch getan. Als wir allerdings mit den Skiern unterwegs waren, waren die Vorsätze wie weggeweht. Die große Kamera wurde auf der Tour nicht ein einziges Mal ausgepackt. Demnach habe ich das Stativ, die Kamera und 2 zusätzliche Objektive unnötig mit mir herum geschleppt. Bei der nächsten Tour kommt eine kleine Kompaktkamera in die Jackentasche.


    Das sollte erstmal alles gewesen sein.

  • Hier sieht man die unterschiedlichen Wetterbedingungen ganz gut. Im Schneesturm bis oben hin eingepackt. Man beachte die gefrohrene Innenseite der Kaputze. Auch die Sichtweite war teilweise sehr begrenzt. Auf dem ersten Bild hatten wir etwa 15m Sicht.









    Am nächsten Tag kann ist es wie ausgewechselt. Bei warmen Sonnenstrahlen aber mit ordentlich Wind haben wir das Lager auf einem See aufgeschlagen.


    Hier sieht man die Schneeverwehungen um das Zelt herum ganz gut. die Pulka musste ich erst ausgraben.



    Bei Windstille und Sonnenschein war es sogar möglich, im 200er Merino Longsleeve trotz -5 Grad zu laufen.



    Ich hatte noch nie so guten Whisky! und das lag sicher nicht an dem Tropfen







    Hier ist mein Schlafsetup am trocknen, nach dem Missgechick mit der Wärmeflasche . Als Isomatte hatte ich eine 2cm dicke Evazote Matte und die Exped Synmat 7 MW dabei. Der Schafsack ist der erwähnte Puma. Verpackt war das ganze in einem Fjelduken, der auf die Pulka geschnallt wurde. So konnte ich das Setup einfach mit ins Zelt nehmen und musste mich nurnoch rein legen.


    Der gute @HerrNilsson bei der Hüttenübernachtung


  • Das bedeutet, ich habe ihn mit meiner Körperwärme ganz ordentlich getrocknet.

    Anstatt 'freeze drying' gab's 'body warmth drying' - das ist offensichtlich das Glück des Tüchtigen Marvin dass das so funktioniert ;)


    Super Bilder, Marvin und die Silencer an Deiner Pulka würden mich z.B. auch brennend interessieren, ist an meiner Fjellpulken Transporter 155 genau das selbe Problem - man gewöhnt sich zwar dran aber beruhigende Geräusche hören sich einfach anders an ...

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    Frischluftdeppert
    .

  • Ich muss ehrlich sagen, in der Nacht mit dem nassen Schlafsack, habe ich genau so geschlafen, wie sonst auch @bugikraxn. Ich bilde mir ein, dass es auchetwas an der Qualität des Schlafsacks liegt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    An dem Gestänge der Acapulka ist kein dämpfer wie bei deiner Fjellpuken eingebaut. Ich habe lediglich eine 4mm elastische Kordel doppelt zusammen geknotet und zwischen Pulka und Zuggeschirr gehängt. Dadurch habe ich die Pulka fast nicht mehr gespürt. Vorher waren die "Schläge" beim ziehen doch ziemlich nervig.
    Habe gerade kein Bild parat. Du kannst die quitschenden Dämpfer nicht ausbauen oder?

  • Hattest du mit der Exped MW, die ja 65cm breit ist,
    auch ein Beddingsystem?
    Überlege mit meiner LW ein Beddingsack zu bauen, weiß
    aber nicht, ob das nicht zu breit ist für die Pulka.
    Emil hatte ja nur eine 53cm breite Matte in seinem System.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Servus @Konradsky
    Ich habe mir ein Bedding System improvisiert. Im Beitrag 28 siehst du mein System ausgebreitet. Die Exped Matte ist schön breit. das möchte ich bei der kälte nicht missen. Die Evazote Matte die ich mir aus einer 200cm x 100cm x 2 cm Eva Platte zurecht geschnitten habe, ist sogar etwa 70 cm breit. Das habe ich alle in den Fjellduken von Helsport gelegt und den Reisverschluss geschlossen. So habe ich das ganze auf der Pulka transportiert. Hat super funktioniert. Das System ist etwas breiter als die Pulka. Aber durch das spannen der Riemen drücken sich die äusseren Seiten etwas nach unten.


    Grüsse Marvin
    Hier noch ein paar Bilder dazu:











  • Fjellduken

    Genau, oder einfach alles in einen Biwaksack schieben. Ich würde mir das Piteraq System auch nicht kaufen... das Prinzip vom Arctic Bedding finde ich aber schon schlau - zumindest für den Schlafsack! Jeden Abend die Isomatte erneut aufpusten finde ich überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil: vorne übergebeugt mehrfach Luft durch den Pumpsack in die Xtherm befördern wärmt mich immer ganz gut auf.


    übrigens Marvin, hast du dich eigentlich sehr erschrocken, als du morgens mit diesem Anblick aufgewacht bist?


    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • Ah, du hast mich mit deinem Fjellduken auf eine Idee gebracht.


    Ich habe ja den Swagman roll Poncho. Da kann ich ja zweiseitig den
    Reißverschluss zu einem Sack schließen. Mit 70cm Breite müßte das reichen
    als Bedding Sack. Der Vorteil beim Poncho ist desweiteren, dass dieser
    dampfoffen ist.
    Da ich den Poncho ja sowieso mithabe, ist der also Multiuse.


    Ich werde Machen und Berichten.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

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  • @Doom stimmt schon, dass es kein großer Aufwand ist. War trotzdem eine Erleichterung, sich nur hinlegen zu können.
    Das bedding System haben wir in den Pausen auch genutzt, um uns drauf zu setzten und gegen eine Hütte gelehnt (die Hütte war verschlossen :thumbdown: ) wie einen bequemen Sessel zu nutzen.


    @Konradsky Stephan und Nils haben einen normalen Biwacksack benutzt. Hat genau so funktioniert. Allerdings war der durchgehende Reißverschluss beim Fjallduken sehr hilfreich beim einpacken.
    Der Swagman funktioniert eventuell auch. Ich hatte allerdings bedenken, meine Isolationsschicht für die Nacht den Elementen auszusetzen. Auch im Norden kann der Niederschlag mal feucht sein. :S