Messer schleifen - geht mit allem

  • Hallo,
    es ist echt super, wenn man seinen kleinen Diamantschleif-Dingens dabei hat um sein Messer zu schleifen, aber meistens habe ich keinen Schleifstein oder ähnliches zur Hand, wenn ich mal wieder mein Messer gequält habe. Aber das ist auch kein größeres Problem, wenn man etwas anderes hartes glattes zur Verfügung hat. Es geht ja meist nur darum den Grat der Klinge wieder aufzurichten wie man das mit einem Wetzstahl macht. Ich nehme stattdessen gern einen Schraubenzieher, es geht aber ebenso mit einem Schlüssel oder einem zweiten Messer (Vorsicht, gibt Kratzer am zweiten Messer). Selbst mit der Lederhülle eines Smartphones oder mit einem Ledergürtel kann man ein Messer das nicht ganz übel stumpf ist wieder scharf bekommen. Wer eine Jeans trägt kann die Schärfe auch am Oberschenkel verbessern, aber bitte ebenso wie auf Leder und allen anderen Methoden zum Grat aufrichten nicht die Schnittkante voraus führen. Will man nicht nur den Grat aufrichten, sondern richtig schleifen, so kann man sich mit einer Glasflasche oder dem Ring am Boden einer Tasse behelfen. Was auch gut funktioniert hat waren Treppenstufen aus Marmor mit etwas Wasser befeuchtet. Papier ist übrigens auch ein gutes Schleifwerkzeug.


    Kleiner Hinweis noch an die Messerfetischisten hier: Ein Messer ist ein Werkzeug, poliert im Regal ist es nutzlos.


    :Squirrel:

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Wetzstahl und dem Mythos "Grat aufrichten": Wetzstahle, die wirken, haben immer abrasive Wirkung. Selbst der feinste Keramikabziehstein zeigt einen grauen Streifen bei Benutzung. Das Graue ist Metall vom Messer. Zweifellos. Deshalb setzen sich Wetzstahle mit der Zeit zu.
    Nur einmal angenommen, es gäbe so etwas wie einen (durch weiche Materialien wie Leder) aufgerichteten Grat. Was sollte der bringen? Und wie lange? Beim ersten Nutzen des Messers (z.B. Schnitzen) wäre der sofort wieder platt.
    Mit Papier lässt sich schleifen, weil Gips und andere Stoffe enthalten sind. Ernsthaftes, längerfristiges Schärfen mit Leder(-Riemen) funktioniert durch die Schleifpaste, deren Partikel härter sind als das Metall.

  • Haben wir April?
    Ein Messer ist ein Werkzeug und bleibt auch ein Werkzeug.
    Ein Werkzeug braucht die richtige Pflege.
    Aber einiges was Du da Beschrieben hast zum Schleifen ist glaube nicht so der Fall?! =O
    Was für Messer meinst Du?


    Also meine brauchen schon was richtiges zum schleifen.
    Und wichtig ist das man richtig schleifen und wetzen kann.
    :thumbup:


    Ich muß mal zum Bahnhof gehen und auf der Treppe Messer wetzen.
    :D
    :hut:

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Werter @Friese , das ist schrödingers Antwort, du hast recht und unrecht. Ein Seil, das ständig an derselben Stelle über einen Stein gezogen wird hinterlässt irgendwann eine Rinne im Stein obwohl es weicher ist. Ein Ledergürtel ohne Schleifpaste kann ein Messer schärfen, aber mit Schleifpaste geht es besser. Leder nimmt allerdings, ob mit oder ohne Paste, nur sehr wenig Material ab, es ist also nur dazu geeignet ein Messer scharf zu halten, ein stumpfes Messer bekommt man damit nicht mehr scharf.


    Ich stelle mir das mit dem Grat vor als würde man versuchen mit der Kante einer Alufolie eine Tomate zu zerschneiden. Die Klinge eines Messers verjüngt sich bis zur Kante, ganz vorn sind nur wenige Atome und egal wie hart das Material ist, die Atome an der Kante knicken nach und nach seitlich ein und die Klinge wird stumpf. Hier ein Bild von einer Rasierklinge unter dem Mikroscop. Mit jeder halbwegs glatten Fläche kann man je nach Härte und Rauheit mehr oder weniger Atome wieder gerade ziehen oder abtragen und damit Schärfe wieder herstellen. Aber nach ein paar Mal Grat aufrichten kommt man um einen ordentlichen schliff nicht mehr herum, weil es zu Mikroausbrüchen kommt.


    @trapperandy Die Treppe am Bahnhof fällt bald wegen Waffenverbotszonen weg, such dir lieber eine Rathaustreppe. Die von mir genannten Beispiele habe ich alle bis auf den Tassenboden selbst erfolgreich erprobt, der Vorschlag mit dem Tassenboden kommt von YT. Ich habe zu Hause zum Schleifen keine großen teuren Schleifsteine, aber als gelernter Schlosser bekomme ich mit dem Baumarktkram plus einem kleinen japanischen Schiefer jedes Messer so scharf, dass es zum Rasieren taugt. . Zitat "Was für Messer meinst Du?" Die Messer welche ich im Outdooreinsatz seit fast 20 Jahren benutze (Herbertz Mini-Multitool, Herbertz 233410, Helle Jagdmesser). Natürlich kann man, wenn man sein Messer liebt, für viel Geld ein Pflegeset kaufen und es auf einem Wägelchen im Wald hinter sich her ziehen, ich wollte hier nur ein paar Notlösungen aufzeigen, falls das Wägelchen mal kaputt geht. :rotwerd:

  • Lange Klingen wurden auch schon auf dem Bürgersteig gewetzt.


    Deine Messer @Isidor sind aus wirklich einfachem, weichem 420er Stahl. Messer mit hochwertigeren Stählen wirst du niemals auf ner Jeans oder nur mit Leder scharf halten können.

  • @Muemmelmann Das Helle ist aus einem besseren Stahl (ich erinnere mich nicht mehr an die Bezeichnung), aber ich gebe dir recht, hochwertige moderne Stähle könnten Leder und Jeans an ihre Grenzen bringen. Wie ich oben schon schrieb, ist das alles sowieso nur eine Notlösung, falls die Post mit dem neuen Schleifstein in Borneo mal etwas länger unterwegs ist. 8|

  • Meine Mutter schärft ihre Messer immer an einem Keramik-Topf, und die sind sehr scharf.


    Eine weitere Alternative: Kieselsteine. Finden sich in der Regel mit beliebiger Körnung schön glatt geschliffen in jedem Bach.

  • Meine Mutter schärft ihre Messer immer an einem Keramik-Topf, und die sind sehr scharf.

    Hej hej.


    Ja, mein Vater hat das immer an einem umgedrehten Teller gemacht.
    (Ich übrigens auch mal bei 'ner (ex)Freundin, die nur stumpfe Messer hatte, aber nix zum Schärfen oder Abziehen)


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Neulich....
    Eine Hippe auf Kiesel und Sandstein so weit gebracht, dass man wieder eine Schneidfase erkennen konnte, die war dort zuvor eher rund. Den finalen Touch mit ner Keramikscherbe gemacht, und man kann wieder damit arbeiten.
    Natürlich hatte ich meinen Schleifstein dabei...den wollt ich aber nicht nehmen. Hätte ich können....aber so wars cooler.

  • ...sehr gut geht Sandstein...erst mit einem zweiten Stein darauf reiben bis man Steinpulver hat, dieses mit Wasser befeuchten, mit dieser feinen Schlämme kann man auf dem Sandstein wunderbar sein Werkzeug schärfen

    LG, der Klaus aus'm Bayerischen Wald


    ...mein Opa hat mir noch gezeigt wie man ein Weidenpfeifchen schnitzt...meine Oma wie man Lebensmittel "einweckt"... und dafür bin ich unendlich dankbar


    https://bavarian-nature-life.de