Das subunguale Haematom = Bluterguss unter dem Nagel

  • Ich halte die Selbstbehandlung in dieser Form wegen der ausgeprägten Infektionsgefahr für gefährlich.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Habe das mit der glühenden Büroklammer schon öfter bei mir selber und auch meinem Vater angewendet - bisher ohne Komplikationen


    Wenn ich Off-Grid unterwegs bin, dann habe ich immer ein kleines Erste-Hilfe-Set dabei, u.a. mit Wunddesi. und Desi-Tücher für die Hände. Und sollte das mal ausgehen geht auch Spiritus zur Not, aber nicht für die Wunde, nur für Haut bzw. Hände. Immer noch besser als gar keine Desi.

    LG, der Klaus aus'm Bayerischen Wald


    ...mein Opa hat mir noch gezeigt wie man ein Weidenpfeifchen schnitzt...meine Oma wie man Lebensmittel "einweckt"... und dafür bin ich unendlich dankbar


    https://bavarian-nature-life.de

  • Ihr Lieben,


    ich weiß gerade nicht, wie ich Euch ansprechen soll / darf.
    Man sitzt da, haut in die Tasten (und sich mal nicht auf die Finger) und dann so was! Allein schon beim Titel, zentralisiert einem das Blut und man wird blass. Und das nur, weil man genau weiß, wie hölle weh das tut 8o <X
    Und dann die Behandlung. Wie kann man sich das in der Situation noch antuen? Stellt Euch das doch mal plastisch vor: da haue ich mir mit angeborener Unbegabung die Schreibtischschublade beim Schließen auf den Daumen und soll mir aus der eben mit Absicht geschlossenen nun wieder die Büroklammer rausholen? Und dann in einem Nichtraucherbüro ein Feurzeug suchen? :Kleenex:


    Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank, einem das bei einem beschaulichen Bürotag zu präsentieren!
    Da kann @Walter direkt einen neuen Faden aufmachen "Verhalten bei Schock durch Lesen".


    Aber im Ernst:
    :danke: für den Beitrag. @Ookami
    So einfach könnte es sein, wenn man alle Sachen in greifbarer Nähe hat. Oder mit etwas Geschick improvisieren kann.
    Aber das mit der Zentralisation des Kreislauf ist von mir durchweg ernst gemeint. Zum einen bei dem "Behämmerten", äh Verunfallten und auch bei dem einen oder anderen Helfer.


    Was die Infektionsgefahr anbetrifft, so habe ich selbst keine Erfahrung damit (siehe Schreibtischschublade...) Aber ich kann mir vorstellen, dass ein Bohrer mal eben nicht desinfiziert ist. Da wäre mir eine abgeflämmte Büroklammer lieber. Mir macht nur Sorge, ob ich eine glühende Nadel in den Nagel rammen möchte.
    Insgesamt sehe ich aber die Höhlenbildung mit kleinem Loch zur Oberfläche schon als potentiellen Infektionsherd an. Nach der Not-OP steril verbinden halte ich für notwendig.


    Frage an die Profis: was wäre denn die professionelle Entlastungspunktion?


    Herzliche Grüße


    Steuermann

  • Vielen Dank @Ookami !
    Praxisnaher Tip und für ein Hobby/Lifestyle der viel mit Hämmern/Äxteln und schweren Steinen/Hölzern zu tun hat sehr nützlich. Da man wie ich meine sowieso am besten eine Segeltuchnadel und Sterngarn (ua für Drainage von Blasen beim wandern) im EH hat, ein sehr wertvoller Beitrag. Zugegeben passierte mir so etwas noch nie, zumindest nicht mit Bluterguss, aber ich werde es mir merken. Nochmals Danke.

  • Hallo zusammen, das Durchglühen des Nagels zur Druckentlastung habe ich bei mir mal versucht und nach dem 3. oder 4.Versuch bei dem der Schmerz zu unangenehm war sein gelassen, der Nagel war trotzdem nicht durch.
    Ein sehr dünner Bohrer in einer Standbohrmaschine hat dann schmerzfrei geklappt und ließ sich sehr gut kontrollieren. Der Vorteil der Standbohrmaschine ist, dass man den betroffenen Finger gut nach unten drücken kann und den Mechanismus zum Runterdrücken des Bohrers einfach loslassen kann, sobald man merkt, dass der Nagel durch ist (der Bohrer geht dann wieder nach oben weg). Alles desinfiziert und sauber gehalten und es ist problemlos verheilt. Den Bohrer vorher ebenfalls zu desinfizieren ist auch kein großer Akt (Feuerzeug, Desinfektionsmittel) und da auch erstmal einiges Blut nach außen schießt, sehe ich da auch keine große Infektionsgefahr. Bei wem es also mit der Hitze nicht klappt, der sollte nicht scheuen gefühlvoll (!) zu Bohren.
    Das entlastende Gefühl, wenn man wieder zugreifen kann ohne den Druck unter'm Nagel zu spüren ist fantastisch. Die Methode mit der heißen Klammer bietet vermutlich statistisch trotzdem einen besseren Schutz vor einer Infektion.
    Möge es niemand machen müssen :thumbsup:

  • Etwas OT
    Ich dachte schon immer, das ich zu viel mitschleppe, aber das Jemand ne Standbohrmaschine mit in den Wald schleppt,
    find ich echt"heavy" =O
    Da bin ich ja dann doch ein ULer ;)
    Gruß"Seemann"



    Im Ernst: ich finde solche Tips für den Notfall gut, aber ob ich es wenn´s passiert wirklich
    anwenden kann / mich traue steht auf nem ganz anderen Blatt.

  • Glühend war es schon, ich bin nur zögerlich bei sowas und habe es vermutlich einfach nicht entschieden genug durchgezogen, Schmerz kam dann trotzdem bevor der Nagel durch war. Ich hatte eine etwas dickere Nähnadel, keine Büroklammer, war auf jeden Fall an der Spitze etwas dünner als ne Klammer. Bei der Bohrmaschine hatte ich kein Problem, das kam mir kontrollierter und präziser vor. In nem Praktikum zur Blutgruppenbestimmung bei sich selbst, konnte ich mir aber auch nicht die fiese breite Old-School-Lanzette in den Finger rammen und habe meinen Finger meinem Nachbarn hingehalten 8| .