Quellenbewertung

  • Hallo liebe Bushcraftgemeinde,


    bei meinem Streifzügen komme ich immer wieder an einer nicht verzeichneten Quelle vorbei. Mich würde mal eure Meinung und optische Ferndiagnose interessieren. Die Quelle entspringt am Fuße des hiesigen Mittelgebirges, welches vorwiegend aus Granit besteht. Auch wurde in ca 1km Entfernung Bergbau mit Zielrichtung Uran betrieben... Die Quelle entspringt direkt aus dem Waldboden und hat auch bei Trockenheit stets eine gute Schüttung. Das Wasser scheint aufgrund der Ablagerungen eisenhaltig zu sein und riecht etwas nach faulen Eiern. Direkt an der Quelle ist eine seltsame Alge, welche neben ihrer grünen Farbe auch leichte weiße Schleier hat. Organisches Material, welches direkt an der Quelle liegt, ist ebenfalls von einem Art weißen Schleier überzogen. Ich habe schon öfter Kleinmengen getrunken; wenn man den organischen Geschmack ausblendet, ist das richtig gut. Nach Wasserlebewesen habe ich leider noch nicht geschaut.


    Gruß Martin

  • Die Algen könnten Blaualgen (Cyanobakterien) sein. Manche Arten können Schwefelwasserstoff (Geruch) für ihren Atmungsstoffwechsel verwenden. Der weiße Schleier sind möglicherweise Scheiden aus Ablagerungen, die die Blaualgen unter gewissen Bedingungen produzieren.


    @Joe kann da sicher mehr zu sagen, insbesondere ob man davon trinken kann oder eher nicht.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

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  • Ich muß gestehen, das ich von so etwas keine Ahnung habe, aber nach einem vermießten Urlaub <X auf Grund von Algenbefall eines Badegewässers vor einigen Jahren,
    bin ich bei Wasser mit seltsamen Erscheinungsbild echt vorsichtig geworden.
    Und ja, ich weiß das auch gut aussehendes Wasser blöde Folgen haben kann.
    Bei deinen Bildern @Martin würde ich von dieser Quelle als Trinkwasserversorgung Abstand nehmen.


    Gruß"Seemann"

  • Ich habe gelernt und beobachtet, dass Algen in der Regel Hinweis auf schlechtem Wasserqualität geben.
    Das faulige Geruch entsteht meistens durch Schwefelwasserstoff (giftig) das wiederum durch Fäulnisprozesse oder durch Vulkanismus entsteht.
    Es gibt auch sonstige Bioindikatoren.
    Hier mehr dazu:
    Wasserqualität, Bioindikatoren


    Ich bin kein Dipl. Biologe und vielleicht stimmt das alles nicht was ich sage :evil:
    daher lass ich mich gerne von Besserwissenden aufklären. :P


    Immerhin trinke ich regelmäßig unfiltriertes und nicht abgekochtes Wasser aus Wasserquellen und kleinen Gewässern in der Natur, bin bald 50 und sehr fit und habe noch nie dabei Sch***erei auf Tours oder auch danach bekommen.


    Cheers


    Mike

  • Ich denke, das sind Schmieralgen/Caynobakteriota.
    Das kann ein Hinweis auf Eutrophierung sein. Ich denke aber eher, dass es durch natürliche Mineralbelastung entsteht.
    Ob das Wasser Kohlesauer ist bekommst Du raus, wenn Du etwas im Topf erhitzt. Dann sollte es zu Ausflockung von Kesselstein kommen.
    Der Braunrote Belag scheint darauf hinzudeuten.
    Hohe Metallkonzentrationen und / oder (natürliche) Schwefelwasserstoffbeimengungen sind oft Auslöser für Wachstum von Cyanobakterien.
    Humin würde ich an einer so starken Quelle ausschließen.
    Die Algen sind was das Wasser betrifft unproblematisch, sofern du die nicht mit in den Pot machst.


    Als Aufbereitung würde ich erhitzen für ca. 10 Minuten zum Ausgasen der Kohlensäure und des SO2 vorschlagen, danach den bräunlich gebildeten Kesselstein absinken lassen.


    Solange in dem Wald keine Grubenabfälle hingekippt wurden würde ich eine akute Gesundheitsgefährdung nicht annehmen.

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    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)

  • Hallo zusammen,


    nach euren Hinweisen habe ich selbst noch etwas recherchiert. Ich gehe auch davon aus, dass es sich tatsächlich um eine starke schwefelwasserstoffhaltige und mineralienreiche Quelle handelt, dies aber aufgrund natürlichen Vorkommens drinne ist. Ich habe mal noch nach anderen natürlichen Schwefelquellen im Netz gesucht und bin auf ähnliche Ergebnisse/Bilder gekommen, was die Cyanobakterien angeht. Der weiße Schleier, welcher sowohl bei den Cyanos mit vorkommmt, als auch das andere organische Material bedeckt müssten Bakterien der Art Beggiatoa und Thiothrix sein. Diese wandeln den Schwefel irgendwie um und das Ergebnis sind weiße Ablagerungen. Ich werde mal @Joe Tip mit dem Erhitzen durchführen und dann sehen wir weiter. Danke für eure Tipps,


    Gruß Martin