Hilleberg Altai - ein Gruppenzelt für den Rucksack!

  • Ich möchte euch hier etwas Vorstellen, das ich noch nicht lange in Verwendung habe. Aber es trotzdem sehr praktisch finde.


    Anfang diesen Jahres war ich bei einem Winterevent eines Zeltherstellers eingeladen. Wir waren eine Gruppe von ca 12 Leuten. Da wir ein gemeinsames Abendessen planten, und es im Freien recht ungemütlich war, bauten wir ein großes geodätisches Gruppenzelt auf. Den Schnee im Innenraum gruben wir mit den Schneeschaufeln aus und bauten uns Sitzgelegenheiten und einen Tisch.
    Das essen wurde auf zwei Benzinkochern zubereitet, was den Innenraum auch etwas aufheizte. Das war ein gelungener Abend. Seit dem bin ich auf der Suche nach einem Gruppenzelt, das man nicht nur mit einem Lastenesel transportieren kann.


    Nach einigen Recherchen bin ich auch das Altai aufmerksam geworden. Es ist zwar nicht so groß wie sein geodätische Bruder und ist demnach auch nicht so stabil gebaut. Dafür kann man es aber tragen!


    Nach einem kurzen Aufbau beim Händler war ich recht überzeugt davon. Das Altai gibt es in zwei Versionen. Einmal in der UL Variante (Aussenstoff ist das bekannte Kerlon 1200, 4,3 kg) und in der XP Variante. (Kerlon 2500, 5,2 kg) Ich habe mich für die UL Variante entschieden. Die Stangen, Heringe usw sind bei beiden Zelten identisch. Sie unterscheiden sich lediglich im Aussenstoff.
    Für mich ist das Gewicht interessant. Wenn man nur das Aussenzelt mit dem Packsack, die Mittelstange, Heringe und die Packsäcke der beiden dabei hat, trägt man 3,15 kg. Lässt man noch die Mittelstange und den Packsack der Stangen weg, schrumpft das Gewicht auf 2,70 kg. Das kann man bei einer Gruppe von mindestens 4 Personen recht gut zusätzlich tragen, wie ich finde.



    Das Altai ist den traditionellen Jurten nachempfunden. Man stellt eine Mittelstange auf, und hat an den 8 Ecken eine kurze Stange, die abgespannt werden muss. In der Mitte hat man angenehme Stehhöhe (200 cm). Die Höhe nimmt nach außen hin stetig ab (110 cm). Die Grundfläche bietet mit 340 cm auf 340 cm (9,9 m³) eine Menge Platz. Laut Hersteller, können 6 Personen darin schlafen.


    Das Zelt ist modular aufgebaut. In der Basic Variante bekommt man das Aussenzelt, die Mittelstange, die Aussenstangen, die Heringe und einen Packsack. Optional kann man sich einen zwei geteilten Boden (1,0 kg) und ein Innenzelt (1,4 kg) dazu kaufen. Was das Gesamtgewicht aber in die Höhe schnellen lässt. Als Gruppenzelt zum Kochen und beisammen sein, reicht mir die Basic Variante.


    Mit der verstellbaren Mittelstange (die Hilleberg Tarpstange) kann man die Höhe den Gegebenheiten anpassen. Auf einer WIntertour kann man die Stange aber auch durch einen Ski ersetzen. Die Halterung in der Spitze des Zeltes ist so groß und robust, dass das kein Problem darstellt.



    Da man das Zelt ja eher auf einer Tour mit mehreren Leuten nutzt, hat sich der Hersteller ein weiteres Detail einfallen lassen, um das Gewicht noch weiter zu senken. Die Aussenstangen (135 cm lang und 13 mm stark) kann man gegen Trekkingstöcke austauschen, die man beim laufen eh dabei hat. Die Halterung der Stangen ist so flexibel, dass man sie in de Höhe anpassen kann. Wir hatten einen kurzen Trekkingstock dabei, der lediglich 120 cm lang war. Das hat gerade so gereicht. Mit meinen Stöcken, die 140 cm und länger sind, ist das ebenfalls kein Problem.


    Da die Stangen nur auf den Boden bzw in die dafür vorgesehen Taschen gesteckt werden, halten diese nur, wenn man sie abspannt. Dafür sind 3 mm Abspannleinen mit je zwei Leinenspannern verbaut.
    Um beim Aufbau den richtigen Durchmesser zu wählen, sind an 4 Ecken rote Markierungen angebracht. Diese befestigt man als erstes am Boden. Im Innern sind die vier Punkte mit Gurten verbunden, die man im aufgebauten Zustand aushaken kann. Somit hat man auch die genaue Mitte, um die Mittelstange zu positionieren.



    Um das Zelt noch stabiler aufbauen zu können, hat das Altai an allen Seiten Snowflaps verbaut. In der Mitte zwischen beiden Abspannpunkten können auch noch weitere Leinen angebracht werden.



    Der Eingang wird mit zwei Reißverschlüssen geöffnet und kann oben fixiert werden.




    Um im Inneren für Frischluft zu sorgen, hat man zwei Dachlüfter im oberen Bereich des Zeltes. Diese sind nur einfach ausgeführtes Kerlon, ohne Mückennetz oder Regenschutz. Das heißt, bei Regen sind diese nur schlecht nutzbar.




    Bei gutem Wetter ist sowas natürlich unnötig, wenn aber Wind oder schlechtes Wetter vorher gesagt ist, nehme ich die 780 Gramm pro Person (bei 4 Personen) gerne mit.


    Letzes Wochenende hatten wir das Altai in den Bergen dabei. Es war die ganze Zeit windig. Daher waren froh, einen windgeschützten Unterschlupf zu haben. Als die Böhen in der Nacht weiter zunahmen, machte ich mir etwas Sorgen um das Altai. Das stand aber vom Wind völlig unbeeindruckt da.
    Ich bin ziemlich glücklich damit und werde es in Zukunft öfter dabei haben.









    Ach ja, das ganze gibt es in Grün (oben zu sehen), Sand und dem klassischen rot.

  • Schön vorgestellt und cooles Zeltdesign @Marvin14. Hat irgendwas von einem Mix aus Lavvo und Jurte - chick ohne Mittelstange und die Platzausnutzung ist auch besser wie bei einem Lavvo durch die aufrechten Wände. Fehlt nur noch ein HeatPal zum kochen und heizen ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Hi, erstmal echt schönes Teil, mit viel Platz.


    Schön vorgestellt und cooles Zeltdesign @Marvin14. Hat irgendwas von einem Mix aus Lavvo und Jurte - chick ohne Mittelstange und die Platzausnutzung ist auch besser wie bei einem Lavvo durch die aufrechten Wände. Fehlt nur noch ein HeatPal zum kochen und heizen ;)


    @bugikraxn Es hat doch eine Mitelstange. :)

    Allen ist das Denken erlaubt! - Vielen bleibt es erspart.

  • Wenn mangelnde Stabilitaet wirklich kein Problem ist, dann ist das hier das bessere Lavvu, der Platz ist viel besser genutzt. Zum Gewicht kann man ja nichts schlechtes sagen.

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Klar, geile Hütte - aber ... besseres Lavvu ?(
    wenn da mal richtig Schnee drauf kommt - dann ist auch schnell Schicht im Schacht. X/
    Die Dachkonstruktion wird dann wohl doch zu flach sein, um dass der Schnee vernünftig Abrutschen kann ...



    lieben Gruß
    kahel

  • das war auch meine Sorge, wobei das hier bei mir eher selten ist mit Schneelast. muss so 78/79 gewesen sein, als ich vom Dach auf das der Nachbarn laufen konnte.^^

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Genau Couchcamper, es hat eine Mittelstange.
    Zu der Stabilität kann ich euch etwas aus einem Bericht weiter geben, den ich in unserer Hilleberg Facebook Gruppe gelesen habe. Da schrieb ein Guide seine Erfahrungen mit dem Altai, das er auf mehreren Touren in Spitzbergen dabei hatte.


    Er hat das Zelt mehrmals genutzt und es dieses Frühjahr an die Grenzen gebracht. Die Mittelstange hatten sie mit zwei Ski verstärkt. Es gab einen so heftigen Sturm, dass die eine Seite stark eingedrückt wurde. Er wird das Altai in Zukunft nichtmehr in der Region verwenden.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten unserer User jemals unter solchen Bedingungen unterwegs sein werden. Und sollte es doch mal so weit sein, stelle ich das Zelt halt nicht auf.


    @kahel was Schnee auf dem Dach betrifft, habe ich noch nichts negatives gelesen.


    Ich würde euch gerne die Bilder ins das Video von Spitzbergen Posten, das ist aber mit dem Urheberrecht nicht so einfach oder?

  • Oh bitte bitte bitte: streitet Euch doch nicht hier in diesem Faden, welches Zelt besser ist!
    Marvins Beschreibung ist klasse, das Zelt hat seine Daseinsberechtigung. Es wird wohl tatsächlich häufiger als Versammlungszelt in so Basecamps eingesetzt denn als Wohnzelt von BCern oder Kanufahrern.
    Wer ein Lavvu hat und gerne einsetzt braucht sich auch kein anderes aufschwatzen zu lassen. Ich glaube, das war auch nicht Absicht der Vorstellung.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • @schwarzzelter ich habe das nicht als Konfrontation aufgenommen, alles gut. Genau wie du es beschriben hast, sehe ich es auch als Versammlungszelt.


    Ich wollte euch nur ein Zelt zeigen, das man eher selten sieht und den ein oder anderen interessieren könnte. Auch findet man dazu wenig im öffentlichen Foren-Bereich.


    @Konradsky das geht leider nicht, es ist eine geschlossene Facebook Gruppe. Da müsste man die Mitgliedschaft beantragen. Dann könnt ihr im Suchfeld "Altai" eingeben und kommt ziemlich schnell auf den Beitrag.