Achtung, 'Click Bait', bitte die Überschrift aufmerksam lesen - ich war nicht bei unserem @Sepp Waldhandwerk, sondern einfach nur im Wald zum werkeln Nachdem der letzte Föhnsturm im Familienwald seine Spuren hinterlassen hat dachte ich wieso nicht ein paar Handgriffe machen zum aufräumen der Schäden. Also flux in den SUV gestiegen und abgedüst. Im Rucksack war neben einer langen Klappsäge auch eine vormalige Axt der Swedischen Armee, denke dies ist eine Hults Bruk Agdor mit sehr schlankem Stiel und Lederschutz f. die Schneide. Nach langem Anmarsch mit 'schwerem' Werkzeugrucksack - denke es waren satte 20m - wurde gleich in die Hände gespuckt um den schwachen, vom Wind bereits umgelegten Baum direkt über den Wurzeln zu kappen.
Nachdem die Scharten aus der Kerbe flogen und sich der Stamm von seinen Wurzeln verabschiedete wurde er rucki-zucki entastet. Tatsächlich hatte ich mit Fotos, Filmerei sowie Umstellen der Stative mehr Arbeit als mit dem Hackwerk selbst. Machte jede Menge Spaß, war bereits spät am Tag wobei das Licht schwand, die Kameras vermochten kaum mehr was zu 'sehen'. Als letzten Tagesjob trennte ich den Wipfel mit einer größeren Japansäge ab. Da sich das Stämmchen etwas durchbog begann ich von unten her zu sägen damit sich die Schnittfuge öffnen konnte. Die letzten 4-5cm wollte ich von der Oberseite machen, dabei klemmte auch prompt das Blatt und verbog sich bedenklich und ich hätte mit dieser Blödheit beinahe meine schöne Silky BigBoy geschrottet ...
Am Tag darauf war es nebelig, das Licht also insgesamt auch nicht wirklich besser als am Nachmittag zuvor. Der SUV wurde in Position gebracht, das Stämmchen mit Forstkette und Abschleppseil an der Anhängerkupplung festgemacht. Wollte lediglich das Seil spannen um ein paar Fotos zu machen, dabei hab ich gleich den Baum ca. 1,5-2m bewegt ohne dass ich es wirklich merkte ... Also leichten Druck aufs Gaspedal und der Subi maschierte ab, der ca. 12m lange Baum im Schlepptau hinterher wie ein Spielzeugstöckchen. Der SUV hatte keinerlei Mühe, weder Ruckeln an der Kupplung, noch verdächtiger Geruch und auch keine durchdrehenden Räder
Als der Baum dann direkt am Weg lag wurden noch die letzten Äste entfernt bevor ich ihn etwas zur Seite hob, der Axtstiel diente dabei als Hebel. Der Forester wurde am anderen Baumende festgemacht und ab ging die Post rauf zur Wegkreuzung wo er abgelegt wurde.
Obwohl ich ihn nur eine sehr kurze Strecke schleppte ging das recht flott und war spaßig, der Subi hatte keine Mühe mit dem Teil. Das Abschleppseil ist ein Billigding und im SUV immer mit dabei, die Forstkette ein geliehenes Profiteil welches als Unterstützung dient zur Schonung des Plastikseiles damit dieses nicht verschleisst wenn es über den Boden geschrammt wird.
Zum Schluss holte ich noch den Wipfel nach, dieser wurde kurzerhand am Dachkorb behelfsmäßig mittels Reepschnur befestigt, was für die geringe Distanz auch ok war. Da der Baum wahrscheinlich bald aus dem Wald gebracht wird hab ich die Rinde nicht runtergeschürft - sollte man wegen der akuten Borkenkäferproblematik allerdings machen.
War erstaunt dass man mit einem Auto tatsächlich was im Wald bewegen kann, da braucht es nicht unbedingt einen 100PS Schlepper mit 10to Profiseilwinde und dieser kleine Versuch ist event. für den einen oder anderen Hobby-Waldbesitzer oder Prepper zur Feuerholzbeschaffung interessant. Zu Hause meinte mein Bruder beim sichten der Fotos dass es nun längst an der Zeit wäre meinem Subi eine ordentliche Winde zu verpassen ... Naja, das kann warten denke ich solange der Dreh mit dem Anhängehaken so gut funktioniert