[REVIEW] Brinyte T28 Artemis Taschenlampe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leute!


    Wie bereits an anderer Stelle angekündigt folgt hier ein Review zu der Brinyte T28 Artemis Taschenlampe. Vor geraumer Zeit entstand der Kontakt zu dieser Firma, man trat an mich heran und bat mich um Hilfe bei der Entwicklung einer Taschenlampe für den Einsatzbereich Outdoor/Jagd/Suche. Bereits seit knapp einem guten Jahr arbeitet Brinyte an diesem Modell, verfolgte unterschiedliche Konzepte, von denen einige auch wieder eingedampft wurden. Nach einem gelungenem Modell im Bereich taktische Taschenlampen mit der PT18 Oathkeeper wollte man als "neue" Firma nun weiteren Sparten bedienen. Nicht so sehr vertreten ist der Formfaktor zoombarer Lampen, wo man also den Lichtkegel mit einem durch Drehen justierbaren Kopf einstellen kann. Eine Unterfirma von Brinyte, Nitesun, lieferte in diesem Zusammenhang bereits vor einigen Monaten einen Prototypen einer zoombaren Lampe ab, die Nitesun HT12, welche ich auch ausgiebig testete und deren Erkenntnisse maßgeblich in die Entwicklung der T28 einflossen.



    So sammelte man also schon einmal Erfahrungen. Mit diesem Modell, aber auch aus den Erfahrungen der oben erwähnten PT18 Oathkeeper näherte man sich nun dem Modell, welches ich Euch hier einmal vorstellen möchte.


    Vorab: ich bekomme für mein Review keinerlei Entlohnung, Geschenke, Incentives, etc., auch behalte ich die Lampe nicht, ich habe genug Lampen, sie soll jemandem anders eine Freude bereiten, ich veschenke sie im Anschlus an mein Review. Es handelt sich bereits um einen finalen Prototypen, es ist bei dem finalen Retailmodell nicht mit weiteren Änderungen, wenn nur minimalst, zu rechnen.



    Fangen wir mit den technischen Details der Lampe an:



    Die aus Aluminium gefertigte Lampe hat ein Gewicht (inklusive Akku) von 268 Gramm. Wenn der Zoom eingefahren ist hat sie eine Länge von 183 mm, den Zoom auf Anschlag gedreht eine Länge von 197,5 mm. Der Kopfdurchmesser beträgt 54 mm, der Rohrdurchmesser ca. 25 mm.



    Man sieht hier sehr gut die unterschiedlichen Längen, die sich durch die Zoomfunktion ergeben.


    Die Lampe hat einen Tailswitch. Einen Drück- und Drehschalter, ebenfalls aus Aluminium.



    Neben dem Drehschalter ist eine Indikator-LED, die die Einsatzbereitschaft der Lampe in Grün anzeigt, das zeige ich später noch.


    Das Konzept der Lampe ist aktuell etwas relativ neues, gibt es solche Setups und Kombinationen von Eigenschaften doch selten. Die Lampe verfügt über drei Leuchtfarben:


    - Weiß
    - Rot
    - Grün


    Diese sind über einen Kippschalter unter dem Kopf sehr einfach und mit einer Hand zu bedienen:



    Das Konzept sieht außerdem vor, dass die drei LED auf einem kippbaren Sattel sitzen, der bei jeweiligem Modus die LED in die Mitte zentriert. Das funktioniert einwandfrei. Über den Schalter am Heck kann man ebenfalls kinderleicht die Intensität hoch- und runterdrehen, das wechseln der Lichtfarbe erfolgt ohne Zurücksetzen der Intensität, mitten im stufenlosen Betrieb. Man hat auf auf einen Reflektor verzichtet, war bei dem Prototypen von Nitesun noch eine ziemlich große Linse zum Bündeln des Lichtstrahls verbaut, ist bei der Artemis eine Fresnellinse genommen worden.



    Hinter der Fresnellinse sieht man die jeweiligen Lichtmodule. Diese werden physisch durch den vorderen Schalter immer mittig zentriert, so hat man ein in allen Lichtfarben schön symmetrisches Lichtbild. Die Fresnellinse bündelt in Abstimmung mit dem Zoom. Sowas sieht man selten.


    Angetrieben wird die Lampe durch einen 21700er Akku. In diesem Fall kann ich leider nichts näheres dazu sagen, aber laut meinen Informationen ist vorgesehen, die Retailversion ebenfalls mit solch einem Aku auszuliefern. Der Akku besitzt selbst eine USB-C-Buchse, über welche er problemlos mit dem mitgelieferten Kabel geladen werden kann.



    Da die Lampe auch als Jagdlampe vorgesehen ist, hat man für das Befestigen der Lampe an einer Langwaffe einen Remoteschalter beigelegt. Ein Adapter für die Befestigung liegt nicht dabei. Es ist bekannt, dass in vielen Ländern das Montieren von Lampen an Waffen, klaren gesetzlichen Regelungen unterliegt. Das Rohrmaß der Lampe ist jedoch ein Standardmaß, in Hinblick darauf die Lampe in passende Adapter montieren zu können.


    Bei dem abgebildeten Remoteschalter ist zu sagen, dass es sich dabei NICHT um das finale Modell für die Retailversion handelt. Hier wird man ein etwas moderneres Design wählen. Dennoch, mit der montierten Remote kann man bequem alle notwendigen Lichteinstellungen steuern, An, Aus, Heller und Dunkler. Die Lichtfarbe selbstverständlich nur über den physischen Schalter an der Lampe, ist klar.





    Kommen wir zum Licht der Lampe. Der Hersteller gibt leider wenig Details zur verbauten LED an, nur dass es eine Cree LED ist. Die Lichfarbe ist Neutralweiß als Weiß, natürlich Rot und Grün. Die Lichtstärke wird vom Hersteller mit 650 ANSI Lumen angegeben. Laut meinen Vergleichen hier kommt das auch hin. Die Beamshots entstanden an meiner Rauhfaserwand mit ca. 1.50 Meter Abstand, in den jeweiligen Modi:


    Zoom komplett eingefahren, also maximale Streuung:



    Die Fresnellinse sorgt für einen interessanten Rand, mit einem winzigen Farbspektrum am Rand. In der Mitte leicht heller, aber alles in Allem ein sehr homogener, breiter und großer Spot.


    Fokussiert man den Zoom nach vorne, auf maximale Bündelung, kommt tatsächlich die Struktur und Architektur der LED zum Vorschein:



    Es ist wirklch nur ein Millimeter Drehung, der für diesen Anblick sorgt, ich habe dazu bereits Feedback gegeben, der Hersteller will hier noch einmal justieren. Zumal dieser Anblick der Funktion ja keine Abstriche bereitet, ist ne rein kosmetische Sache. Regelt man den Zoom aber um diesen Millimeter zurück, ergibt sich ein wunderschön fokussierter Spot.



    Die Lampe ist ja von ihrem Einsatzgebiet für Draußen ausgelegt, so nahm ich sie natürlich auch mit und testete sie ausgiebig. Die Bedienung geht gut von der Hand, sie ist mit einer Hand super zu bedienen, sowohl der wertige Drehschalter, als auch der Kippschalter vorne gehen hervorragend, auch mit Handschuhen. Die sogenannte UI ist also sehr, sehr einfach konzpiert, stufenloses Dimmen, An, Aus, und eben die drei Modi des Kippschalters, Mittig Weiß, links Grün, rechts Rot. Die jeweiligen Lichtfarben sind speziell für den jagdlichen Gebrauch, um beispielsweise Blut besser sichtbar zu machen, oder durch das rote Licht nicht so auffällig zu sein, auch ist bekannt, dass Rotlicht die Nachtsicht des menschlichen Auges minder beeinträchtigt. Da man hier nicht mit Filtern arbeitet, sondern für die drei Lichtfarben mit jeweils einer eigenen LED, besticht die Lampe mit hoher Leistung in den Farbmodi.



    Den Zoom auf Null leuchtet sie breitflächig aus, wie auf den Fotos (kamerabdingt) leider nicht so gut zu sehen.Ich würde die Reichweite im Breitenmodus auf ca. 50 bis 70 Meter schätzen, in denen die Lampe eine gute Ausleuchte beschert.



    Beonders die Lichtkraft der einzelnen Modi-LED ist hervorzuheben, auch im Nahfeld seckt da Kraft hinter. Natürlich auch im weißen Modus.



    Stellt man den Zoom auf maximale Bündelung ein, hat man einen leistungsfähigen Thrower. In diesem Modus hat man sehr wenig Spill und hervorragende Spot-Eigenschaften. Die Lampe hat - im Gegensatz zu anderen mir bekannten Modellen - keine spürbaren Unterschiede in der Lumenanzahl, in den Zoomstufen. Sie scheint eine ähnliche Lumenstärke zu besitzen. Die Reichweite des fokussierten Lichtstrahls (in Weiß) schätze ich auf ca. 450 bis 500 Meter. Hier sieht man auch die grüne Indikator-LED, die bequem Auskunft über Betrieb und Power gibt.



    Fazit: die Lampe macht Spaß! Die Verarbeitung ist absolut state-of-the-art. Man hat es super hinbekommen, die Konzepte "Linse", "Zoom" und "drei Leuchtfarben" hervorragend in einem Konzept unterzubringen. Durch die Wippe, die die jeweils aktive LED immer in die Mitte zentriert, bekommt man ein stets sauberen Lichtkegel. Die einzelnen LED sorgen dafür, dass auch in den Lichtfarben einzeln immer ordentlich Kraft dahinter steckt, anders als zB bei einer reinen Filterlösung. Der Zoom der Lampe funktioniert smooth, da stockt nix, da schlabbert nix, der Lampenkopf bleibt in der jeweiligen Einstellung gut stehen. Alles läßt sich super mit einer Hand bedienen, Handschuhe sind kein Problem. Die einfache UI und das übersichtliche Schalterprinzip lassen sich ohne großes Üben oder Einprägen komplizierter UI bewerkstelligen, der Heckschalter, wie auch der vordere Wahlschalter sind geräuscharm. Gewicht und Größe sind für eine reine Jagdlampe im unteren Bereich, da gibt es weitaus unhandlichere Mitbewerber. Neben der tollen Verarbeitung beweist das Modell, dass man viel tüfteln muss(te), um ein solches Konzept von Lampe zu realisieren, und das ohne große Mankos. Einzig das Lichtbild bei absolutem Zoomanschlag sollte meines Erachtens noch einmal justiert werden um ein Lichtbild zu vermeiden, bei dem man den kleinen Klotz der LED-Architektur sieht. Aber das wird wohl noch korrigiert. Ein gutes Gesamtpaket. Nicht nur für Jäger ist die Lampe nützlich, auch im Campbetrieb, beim Geocachen, Angeln, etc., selbst nen gewisser "tactical"-Anteil ist ihr zueigen.


    Über den Verkaufspreis wurden mir noch keine Informationen bereitgestellt. Auch nicht über das finale Erscheinungsdatum. Man sammelt aktuell noch Feedback der weltweiten Prototypentester, wird dann wohl noch einmal für kleinste Änderungen ans Zeichenbrett. Zur kommenden IWA soll das Modell allerdings am Stand von Brinyte als finales Modell vorstellbar sein. http://www.brinyte.com/


    Im Falle weiterer Infos werde ich hier in diesem Faden natürlich Bescheid geben. Danke für's Lesen, bei Fragen gerne fragen!


    VG, Stefan



    EDIT: Brinyte hat jetzt einen offiziellen deutschen Distributor und die Lampe ist dort auch bestellbar:


    https://www.stewitsch.de/epage…17827794/Products/706-001

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."