Jedermannsrecht - sinnvoll oder nicht?

  • @Stefan, wie schon weiter vorne im Thread erwähnt, wildfremde Menschen wollen viele nicht in ihrem Wald/Garten oder sonstwo haben.
    Foristen, die man schon kennt schon eher.
    Foristen, die man (nur) vom Lesen her kennt vielleicht, wenn man selbst Zeit hat und dabei ist.


    Aber wildfremde? Leider gibt es viel zu Viele, die auch Unfug anstellen könnten
    Bestes Beispiel sind einige öffentliche Grillhütten, die teilweise zur Holzgewinnung demontiert werden, rumliegender Müll, zerstörte Schranken und so weiter


    Und wenn man die Leute nicht kennt bzw in sie hineinsehen kann, kann man nicht wissen, wie sie sich verhalten werden

  • Das Jedermannsrecht setzt ein gewisses Maß an Naturverständnis und Wertschätzung der Natur voraus. Das ist in den skandinavischen Ländern über viele Jahre gewachsen.
    Beides vermisse ich fast gänzlich in Deutschland. Braucht man nur an die Beleidigungen und Beschimpfungen von Greta Thunberg denken, die sich genau dafür, für die Natur, einsetzt.


    Kurzum in Deutschland nicht praktizierbar.

    heiajo helo wai-on kaju :racoon: Mni Wiconi
    Jedes Leben hat eine Bestimmung.

  • Ich habe natürlich gleich in meiner Nähe geguckt. Da ist es zum Beispiel eine Art Gnadenhof, mit brachliegenden Grünflächen. Die kassieren allerdings. Zwar eine sehr geringe Summe, aber immerhin klimpernde Münze. Allerdings finde ich das für so einen Gnadenhof, eine gute Sache und werde dort vielleicht mal 1 Nacht zu Testzwecken verbringen.

  • Braucht man nur an die Beleidigungen und Beschimpfungen von Greta Thunberg denken, die sich genau dafür, für die Natur, einsetzt.


    Ja, da hast Du recht. Das stört mich an Frl. Thunberg und Co. auch immer. Selbst wenn sie sich für die Natur einsetzt - das muß nicht sein.


    Gut, daß keine meiner Omas das noch hören mußte ...

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    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • aber ich bin gerade hier drüber gestolpert: 1nitetent.com/

    Ging mir vor ein paar Tagen offensichtlich ähnlich, an das Logo kann ich mich zumindest erinnern. Hab mir die Seite zugegeben nicht wirklich angesehen, dachte einfach dass da ein Link irgenwo falsch abgebogen sei und ich ebendort gelandet bin ohne es zu wollen ...


    Prinzipiell finde ich es nicht verkehrt wenn sowas angeboten wird und sich Leute bereit erkären Grundstücke fremden Leuten zum Campieren zur Verfügung stellen. Mit einem funktionierendem 'Bewertungssystem' das für Bereitsteller u. Platznutzer gleichermaßen gilt könnte dies durchaus funktionieren. Gezielt nutzen werde ich dieses Angebot wohl eher nicht ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Das ist auch nicht mit Schwarzzelten zu vergleichen.
    Du musst planen, anfragen und zur vereinbarten Zeit am richtigen Ort sein. Wie Couchsurfing. Und Lust auf Kommunikation haben.
    Für eine wilde Wanderung ist das nix. Dann kann man es auch gleich so machen, dass man unterwegs nett nachfragt (hm, ist als erwachsener unrasierter Waldschrat bestimmt nicht ein bisschen weniger erfolgsversprechend als damals als nette klufttragende harmlos wirkende Pfadfinder auf dem Haijk).
    Aber einen zünftigen Wanderer, der nett lächelt wird vielleicht auch nicht jeder abweisen.


    Und ich bleibe dabei: ein Überallübernachtungsrecht für Wanderer würde kaum neue Umweltprobleme verursachen.
    Ist wie bei allen anderen BC-relevanten Gesetzen und Verordnungen: Wer rumsaut tut es auch trotz der Verbote (--> Baggersee).

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Und ich bleibe dabei: ein Überallübernachtungsrecht für Wanderer würde kaum neue Umweltprobleme verursachen.
    Ist wie bei allen anderen BC-relevanten Gesetzen und Verordnungen: Wer rumsaut tut es auch trotz der Verbote (--> Baggersee).

    Da bist du aber ziemlich in der Minderheit.
    Wobei ich Wanderer gar nicht als die Umweltverschmutzer sehe, sondern eher die Partyfraktion (Baggersee).

    "Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt." -Mark Twain

  • @schwarzzelter bei einem Wanderer wird auch kaum Einer was sagen.
    Ein Landwirt nicht, außer auf seinem Acker/Feld oder Wiese kurz vorm Mähen. Auch ein Förster nicht
    Zumindest wenn diese Leute noch menschlich sind und keine schlechten Erfahrungen mit Wanderer hatten.


    Aber wenn dann ne Gruppe zum feiern kommt, ist es nicht so schön, und mit den jetzige Gesetzen können sie gleich vertrieben werden

  • Ein Landwirt nicht, außer auf seinem Acker/Feld oder Wiese kurz vorm Mähen. Auch ein Förster nicht
    Zumindest wenn diese Leute noch menschlich sind und keine schlechten Erfahrungen mit Wanderer hatten.


    Das deckt sich mit meiner Erfahrung.


    Ich habe mal, vor mehr Jahren als ich mir selbst zugeben will (lange verjährt) :| , mit einem Freund zusammen bei einer Kanutour auf einem kleinen norddeutschen Fluß auf so einer Halbinsel in einem Flußbogen gezeltet, für eine Nacht. Da war alles plattgetrampelt, das war der Grund, warum man da überhaupt zelten konnte. Aber es war auch alles voller Müll, und es gab mehrere zersaute Feuerstellen.


    Wir haben den Müll gesammelt, weil wir nicht auf einer Müllkippe zelten wollten und hatten gerade in einer der Feuerstellen (die wir auch aufgeräumt hatten, weil's furchtbar aussah) ein kleines Kochfeuer angezündet, als sich in großer Eile und in einer Staubwolke so ein Försterjeep näherte. Der Förster (wie sich herausstellte) sprang heraus, blickte wild um sich und stellte fest, daß wir keinen Schaden anrichteten und ganz normal friedlich waren. Er meinte, dann, daß wir das Kochfeuer nach dem Essen aber ausbrennen lassen sollen, und wünschte uns ansonsten einen schönen Abend. Den Müll, den wir zusammengesammelt hatten, nahm er auch gleich mit.


    Erschrocken waren wir natürlich erstmal schon. Und der Förster eben auch, zunächst.


    War wohl so, daß es an dieser Stelle ständig große Parties gab, eben mit viel Müll und Radau, und Schäden.


    Wir waren wohl erkennbar nicht Teil des Problems.


    Man kann wohl auch mal Pech haben, aber wer sich normal anständig und rücksichtsvoll verhält, kann eben auch bei der gültigen Rechtslage oft Ärger vermeiden. Und wer sich so verhält, fällt vielleicht meist auch so wenig auf, daß er gar nicht erst wahrgenommen wird. UInd wenn - ja meine Güte, dann zahlt man eben mal das Bußgeld. Wenn man oft rausgeht, dann sind die Kosten pro Übernachtung minimal. 8)


    Zum Wandern klappt das jedenfalls meiner Erfahrung nach ganz gut. Für Bushcraft - kommt wohl drauf an, was genau man meint machen zu müssen.


    Fakt ist, es ist halt keine Wildnis, hier.

    --

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    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

    • Offizieller Beitrag

    Yo, danke Euch für das Feedback. Ich persönlich würde da auch nicht mitmachen. Allerdings will man bei diesem Projekt ja auch mit dem selbstverordneten Kodex für Benehmen sorgen, dir Frage ist, ob es Alternativen dazu gäbe, bzw. ergänzende Ideen, die so ein Projekt noch besser machen können. Ich jedenfalls bin da auch raus, aus ähnlichen hier schon vorgetragenen Gründen.


    Ich finde eigentlich, dass die rechtliche Situation hier in Deutschland wahrlich das Salz in der Suppe ist. Also für mich. Ich liebe das Gefühl, in Selbstverantwortung, heimlich und manches Mal auch illegal, in einem Waldstück genächtigt zu haben. Zum einen schreckt es ab, dass es nicht zu viele tun, zum anderen sorgt es für ein gewisses Maß an Nervenkitzel. Außerdem triggert es bei mir das Verhalten, sich erst recht ruhig und konform zu verhalten. Was ist bisher passiert? Nix. Einzwei Male kamen Menschen vorbei, das endete in positiven Gesprächen und Schnaps. Und was hätte, oder könnte, schlimmstenfalls passieren? Ne Ordnungswidrigkeit? Eine Geldbuße? Ist wie mipm Einhand-42er, oder aber wie mit 62 in der 50-Zone. Mal wird man erwischt, dann knirscht man die Zähne, mal hat man Glück.
    Mal erlegt man den Bären, mal erlegt einen der Bär, ist eben so. Aber ich finde dass die aktuelle Gesetzgebung auch durchaus ihre Reize haben kann. Die Verantwortung muss allerdings jeder selbst tragen, logo.

  • Mal erlegt man den Bären, mal erlegt einen der Bär,


    LOL! Ich kenne "Mal ist man die Taube, mal ist man das Denkmal".



    Die Verantwortung muss allerdings jeder selbst tragen, logo.


    Sowieso. Wenn man kein ausgebleichtes Abziehbild sein will, oder ein vierbeiniger Wolllieferant.


    Das Leben ist hart, aber ungerecht. :D

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Wer von uns hatte eigentlich schon mal ein massiveres Problem zwecks "erwischt werden". Also ich noch nie. Notfalls kann der Förster gar nicht so schnell meckern wie er ne Kaffeetasse in der Hand hat...und dann ist er mit genießen beschäftigt. :D


    Egal ob man am Alb-Nordrand-Weg rumläuft... oder den Schwarzwald runter...oder irgendwo im Allgäu... ja sogar im Schönbuch oder im Oberen Donautal... nirgends bekam ich bislang wirklich Ärger, auch wenn mal ein Waidmann über mich stolperte. Meist reicht doch ein kurzer Blick und jeder weiß was für einer da lagert. Keine Sauerei... keine Höllenfeuer... alles gut.

  • Fledermausbeauftragte... Ich sag dir... Da rauchts :D
    Das war auch das einzige Mal, dass ich/wir negativen Kontakt zur Obrigkeit hatten. Aber nach einem klaren Gespräch, mit offenem Visier, war auch dieser Herr erstaunlich ruhig. Wir hatten zum Glück keine Fledermäuse und Gelbbauchunken gegrillt und mit den abgenagten Knochen orakelt.

  • Der Faden ist ja schon ein paar Tage alt. Ich war eigentlich der Ansicht, dass ich schonmal meine Meinung kund getan habe. Das war aber wohl ein längerer Post, den ich dann kurz vor Vollendung wieder gelöscht habe.


    Wie so viele meiner Vorredner denke ich, dass ein "Jedermannsrecht" aus schon genannten Gründen in Deutschland nicht funktionieren wird. Ich brauche es aber auch nicht!


    Wenn ich in den heimischen Wäldern mal einen Übernachter einwerfe, dann bin ich mir durchaus bewusst, dass es offiziell wirklich nirgendwo erlaubt ist! Hat mich bislang nicht gejuckt, wird mich auch künftig nicht jucken. Bei meiner Art des Unterwegsseins (solo, still und leise) würde ich mein gesamtes Konzept auch sehr stark in Frage stellen wollen, wenn mich dort abends oder nachts irgend jemand bemerken sollte. Eigentlich halte ich das für fast ausgeschlossen. Spät aufbauen, kein Feuer, früh wieder weg, keine Spuren hinterlassen, fertig. Es kann alles sehr einfach sein.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Bin auch der Meinung das aus den schon mehrfach genannten Gründen so ein Jedermanns Recht hier nicht umsetzbar ist. Der Bezug zur (fehlenden) Natur fehlt den Menschen. Selbst denen, die ihre Brötchen in den Wäldern verdienen. Ich gehe gern mal auf Erkundungstour Querfeldein und finde selbst fern ab der Wege (da wo der Sonntagsspaziergänger niemals hin kraxeln würde) Müll, der nur von Jägern und Waldarbeitern stammen kann.

  • Ich glaube das das Jedermannsrecht hier nicht funktionieren würde.


    Ich laufe mit meiner Liebsten durch ganz D und da wo es uns gefällt, nächtigen wir,
    sie im Zelt und ich in der Hängematte und das sogar in Hessen.
    Bisher hat sich keiner beschwert. Immer nur nette Leute kennen gelernt.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!