INIPI - Die Schwitzhütte

  • Sind da dann eigentlich alle nackt in so einer Schwitzhütte? Oder wie muss man sich das vorstellen.


    Kommt drauf an. Kannst ja auch nen Pelz tragen, wenns gefällt ;)


    Nee, Spässle. In der Regel haben die meisten zumindest ne Short o.ä. an, oder nen Tuch umgebunden (dünnes!!). Kann aber auch vorkommen, dass man nackt in die Hütte geht, klar.

  • Klamotten in der Hütte sind ne ziemlich westliche Sache und wurzelt in unserem christlichen Wertesystem. Beim Bärenstamm ist man grundsätzlich nackt in der Hütte - du gehst zurück in den Schoß der Erde genau so wie du geschaffen wurdest. In der Praxis haben die Leute auch da vorher aber meist n Handtuch um die Hüfte.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Klamotten in der Hütte sind ne ziemlich westliche Sache und wurzelt in unserem christlichen Wertesystem. Beim Bärenstamm ist man grundsätzlich nackt in der Hütte - du gehst zurück in den Schoß der Erde genau so wie du geschaffen wurdest. In der Praxis haben die Leute auch da vorher aber meist n Handtuch um die Hüfte.

    Jepp, Westler haben oft Probleme mit Nacktheit.
    Seh aber kein Problem, grad auch wegen der "gierigen Blicke" von Manchen, da sich was umzubinden...

  • Grundsätzlich sollte man vorsichtig sein, eine Kultur zu bewerten, wenn man nicht richtig mit ihr vertraut ist und das kann man letztlich nur, wenn man in ihr aufgewachsen ist.


    Das hat sogar der Dalai Lama mal in Richtung der westlichen Anhänger des Buddhismus gesagt, dass man den nur richtig verstehen könne wenn man auch in der Kultur aufgewachsen ist aus welcher der Buddhismus hervorgegangen ist, weil da eben wesentlich mehr dran hängt als nur die reine Religion an sich.


    In Bezug auf die nordamerikanischen Ureinwohner muss man genau hinschauen und sich von der Tendenz distanzieren diese entweder als primitiv anzusehen oder zu romantisieren. In jungen Jahren habe ich selbst zu letzterem geneigt und diese auf das Podest des "wilden Edlen" gestellt bis ich mich tiefer gehend mit ihnen befasst habe und auch persönlich mit einigen in Kontakt treten konnte.
    Ich habe eine kleine feine "Indianer-Bibliothek" und nahm auch mehrmals an den Pfingst-Camps der "Zwei-Adler" teil, eine Gruppe die vor vielen Jahren mal von Lakota-Schamanen im "Aufgießen" also der Durchführung einer Schwitzhütte unterrichtet worden ist und seitdem peinlich genau darauf achtet dass dieses Ritual genauso umgesetzt und nicht abgewandelt wird. Man will vor allem verhindern,dass im Laufe der Zeit alles mögliche wild miteinander vermischt wird und irgendwann einer mit dem Didgeridoo drin sitzt, während außen die tibetanischen Gebetsfahnen wehen.


    Man neigt dadurch tatsächlich, es genauer zu nehmen als die Ureinwohner selbst und das Ganze mit solch einem Ernst anzugehen dass man keinerlei Spaß dabei versteht wodurch so eine Schwitzhütte je nachdem wer sie macht auch recht steif daher kommen kann.
    Die Ureinwohner selbst sehen das wesentlich lockerer bzw. sind in der Lage zwischen Ernst bzw. Konzentration und Spaß bzw. Entspannung zu wechseln, was nach Aussage eines Schamanen wohl auch wichtig sein soll, damit die Zeremonie in sich ausgeglichen ist.
    Angeblich sollen, wenn sie unter sich sind, in den Pausen zwischen den Aufgüssen sogar derbe Witze unter der Gürtellinie gerissen werden und einen Moment später werden wiederum mit Hingabe heiligen Gesänge angestimmt die schon seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weiter gegeben werden.
    Und dieser Umgang gelingt ihnen wohl nur deshalb, weil sie damit aufgewachsen sind anstatt dass ihnen dies jemand beigebracht hat und man aufpassen muss ob man sich auch wirklich alles richtig gemerkt hat und ja nichts falsch gemacht wird.


    In der Mythologie existiert auch die Geschichte, wie der schlaue Coyote die Gänse zu einer Schwitzhütte eingeladen hat und den Dampf so heiß gemacht hat dass sie regelrecht durchgegart worden sind und am Ende der Zeremonie verzehrbereit waren. Und es wird am Ende der Geschichte süffisant darauf hingewiesen, der sich der Salbei in dem Zusammenhang auch ganz gut gemacht hätte.


    Mir ist zu Ohren getragen worden, dass sich die gleichen Schamanen, die nach Europa kommen um die Zeremonien hier gezielt zu lehren weil ihrer Ansicht nach hierzulande die spirituellen Wurzeln verloren gegangen sind und sie uns auf diese Weise helfen wollen zu den eigenen Wurzeln wieder zurück zu finden, sich zu Hause über die Europäer lustig machen weil sie das Ganze so bierernst nehmen und gemeinsam ablachen wie sie die Leute wieder mal so richtig "abgekocht" hätten.


    In Bezug zu den "indianischen Kulturen" im Allgemeinen und den Zeremonien im Speziellen sind leider viele Halb- und Unwahrheiten im Umlauf, woran sie selbst nicht ganz unschuldig sind. Als seinerzeit die Ethnologen durch den noch existierenden wilden Westen gezogen sind um die Ureinwohner zu studieren und "zu vermessen" haben sie den Wissenschaftlern zum Teil ganz gezielt Stuss erzählt weil es ihnen schlicht und ergreifend zu blöd gewesen ist zu ihrer Kultur und Lebensweise ausgefragt zu werden. Später ist ihnen dies dann auf die Füße gefallen nachdem sie über die Reservation und Missionierung so viel von ihrer Kultur verloren hatten, denn einerseits gab es nicht mehr viele die noch das alte Wissen hatten und andererseits konnten sie nicht mehr unterscheiden was von den Aufzeichnungen zutraf und was nicht so dass diese als Orientierung unbrauchbar sind.
    Mittlerweile scheinen sie aber ganz gut zurück gefunden zu haben und auf einem guten Weg zu sein und sie geben in ihren eigenen Reservatsschulen mit großem Selbstbewusstein und Stolz ihre Kultur an die jüngeren Generationen weiter.


    Wir können davon ausgehen, dass die Ureinwohner nicht aus Jux und Dollerei so lange Zeit all dies von Generation zu Generation weiter gegeben haben und sehr wohl alles eine gewachsenen Bedeutung hat wie z.B. bestimmte Pfeifen als ein Heiligtum zu behandeln, die nur zu bestimmten Zeremonien nachts ausgepackt werden und somit seit hunderten von Jahren nicht am Tageslicht gewesen sind oder der Glaube, dass die gesamte Welt lebendig ist und man unter bestimmten Umständen mit dieser Welt auch in Kontakt treten kann oder die Überzeugung dass der Jäger während der Jagd eine geistige Beziehung zu dem Wild aufbaut und sich das Tier am Ende vom ihm erlegen lässt und es nicht die alleinige Entscheidung des Jägers ist ob die Jagd erfolgreich verläuft.


    Wir neigen aus unserer modernen "aufgeklärten" zivilisatorischen Sichtweise schnell so etwas als Mythen und Märchen abzutun weil wir Naturvölker im Grunde als primitiv ansehen die eben an einem solchen Aberglauben festhalten weil sie es noch nicht besser Wissen und der wissenschaftliche Hintergrund fehlt.
    Aber wie ist dann z.B. zu erklären wie die Amazonas-Indianer aus einer Unzahl von Pflanzen gleich mehrere Kombinationen gefunden haben die nur exakt in dieser Zusammenstellung psychoaktiv werden, also eine berauschende Wirkung entfalten??
    Mit reinem Experimentieren könnte es Jahrhunderte dauern bis man alle möglichen Kombinationen durchprobiert hat.
    Sie selbst würden sagen, dass ein Schamane mal diese Pflanzen in einer Vision gefunden hat während der aufgeklärte Skeptiker sagt dass das nicht sein kann weil Träume nur einen Leerlauf des Gehirns im Schlaf darstellen und es sich dabei selbstverständlich nur um reinen Zufall handeln könnte.


    Ich habe ein Buch,das ein Indianer verfasst hat, der noch in einer Zeit aufgewachsen ist als sein Stamm noch keinen Kontakt mit Weißen hatte, später in die Missionsschule ging, studierte und schließlich seine Kindheitserinnerungen niederschrieb. Darin erzählt er wie ein paar Jäger in der Prärie von einem Blitz getroffen worden sind und einer seitdem jede Nacht von den "Donnerwesen" geträumt hätte die ihn jedes mal unterrichtet und informiert hätten. Tatsächlich wäre er jeden Morgen mit neuem Wissen daher gekommen was er eigentlich nicht hätte haben können und hätte damit immer wieder aufs Neue sogar den Pastor der Mission verblüfft. Von seinem Stamm selbst wurde er als Schamane verehrt. Bei uns hingegen würde er in der Psychiatrie landen weil er eindeutig unter Halluzinationen leidet.
    So unterschiedlich gehen verschiedene Kulturen mit den gleichen Phänomenen um.


    Fakt ist, dass sowohl die Ureinwohner von Nordamerika, als auch von Südamerika in der Lage waren sich ohne jegliche Wissenschaft oder dergleichen perfekt an ihre Umwelt anzupassen - um damit letztlich den Bogen zu der Kernthematik zu schlagen - und dennoch über alles notwendige Wissen sowie handwerkliche Fertigkeiten verfügten und das wiederum kann man meiner Ansicht nach nur richtig nachvollziehen, wenn man in dieser Kultur auch aufgewachsen ist - ganz gleich wie viele Bücher man darüber auch gelesen haben mag.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

    5 Mal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • @Friese ich gebe zu, die Frage selbst war nicht sonderlich reif.


    Aber durchaus naheliegend, und ich denke, hier kein Problem. Nicht in dem Kontext. :)


    Auch Spiritualität muß nicht immer so bierernst sein. Zwischen scherzen und verächtlich machen gibt es große Unterschiede. Ich meine, die kann man meist auf den ersten Blick erkennen. :)

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Was die "Heilwirkung" der Schwitzhütte anbelangt, müssen wir uns bewusst machen, dass die Ureinwohner von "Heilung" und "Medizin" ein grundlegend anderes Verständnis haben, als wir aus unserer wissenschaftlichen, medizinischen Sichtweise.


    Jede Krankheit ist nach deren Sichtweise - so wie ich es verstanden habe - lediglich eine Folge davon bzw. ein Zeichen dafür, dass man in seinem Leben in ein Ungleichgewicht geraten ist, so dass man mit sich und seiner Umwelt nicht mehr im Reinen ist.
    In deren Vorstellung gibt es auch keine Medikamente die man verabreichen könnte um eine Krankheit zu heilen, auch wenn sie viele Pflanzen mit Heilwirkung kannten und diese auch gezielt angewendet haben.


    Alles was für eine Heilung unternommen wird, stellt immer nur eine Hilfe dar, damit der Betroffene es schaffst selbst wieder ins Gleichgewicht zu kommen und es ist auch klar, dass diese Aufgabe niemandem abgenommen werden kann - weder durch einen Schamanen noch durch eine Heilpflanze oder durch Geistwesen an die man glaubt.
    Derjenige muss selbst darauf kommen was das Ungleichgewicht und damit die Erkrankung ausgelöst hat und ihm durch die Symptome die der Körper entwickelt, aufgezeigt wird.


    Es kann aber auch sein dass jemand nicht körperlich krank ist aber sich mit jemandem überworfen hat und sich danach sehnt sich mit dieser Person zu versöhnen.


    Wenn jemand selbst aus eigener Kraft nicht mehr weiter kommt hat er die Möglichkeit zu jemandem zu gehen der Schwitzhütten "aufgießt" und gibt ihm dafür eine gute Hand voll Tabak der wiederum für die Zeremonie gebraucht wird.
    Erst dann wird eine Schwitzhütte überhaupt durchgeführt und nicht etwa in regelmäßigen Abständen um sich zu reinigen, wie bei einer Sauna!
    Die Schwitzhütte ist auch nicht als eine Behandlungsmethode im eigentlichen Sinne gedacht, also wie ein Raum in dem man mit einer bestimmten Therapie behandelt wird und dadurch geheilt wird.


    Der Aufgießer legt mit dem "Auftraggeber" gemeinsam Ort und Zeit fest und dann kann jeder der dieses Vorhaben unterstützen möchte daran teilnehmen, denn dazu sind letztlich alle eingeladen nicht nur die Freunde, Verwandte und Stammesmitglieder sondern auch die Tiere und die Wesen aus der geistigen Welt.
    So wird es beispielsweise als ein Zeichen gedeutet, dass die Einladung von der Tierwelt angenommen worden ist wenn während der Zeremonie über dem Platz wo die Schwitzhütte steht, Greifvögel kreisen.


    Während der Zeremonie selbst geht es um mehrere Dinge / Ziele.


    Zum einen findet eine Reinigung statt und zwar nicht nur eine körperliche durch das Schwitzen.
    Es geht unter anderem darum sich von negativen Energien zu befreien und sich zu erden.
    All den Stress, die Spannungen, die negativen Gedanken und Blockaden aus seinem Leben abzustreifen und sich zu erneuern.
    Deshalb steigt man auch nackt in die Schwitzhütte die in gewisser Weise die Gebärmutter symbolisiert, in der man vor der Geburt ganz ähnliche Bedingungen vorgefunden hatte, wie Wärme, Feuchtigkeit, Dunkelheit und Geborgenheit.
    Am Ende kriecht man nach der Zeremonie durch den Eingang der Hütte, der in diesem Moment den Geburtskanal symbolisiert heraus, was wiederum eine Wiedergeburt darstellt.
    Dies soll verdeutlichen, dass man als jemand anderes herauskommt als man zuvor hineingegangen ist.


    Während der Zeremonie steht das Anliegen des Betroffenen im Vordergrund mit dem Ziel demjenigen in seiner Situation zu helfen indem man ihn so gut wie möglich unterstützt.
    Dies geschieht zum einen durch eine Fokussierung der Gedanken aller Anwesenden.
    Zudem wird gemeinsam darum gebeten, dass sowohl die Tierwelt als auch die geistige Welt ebenfalls das Anliegen unterstützt und demjenigen hilft.


    Eine solche Hilfe könnte beispielsweise darin bestehen, dass der Betroffene im weiteren Verlauf in der Natur einem bestimmten Tier begegnet, das ihm durch sein Verhalten zu einer bestimmten Erkenntnis verhilft und somit in diesem Moment als eine Art Lehrer fungiert.


    Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die geistige Welt über einen Traum einen Hinweis durchsickern lässt der helfen kann den Knoten zu lösen.


    Niemand geht davon aus, dass man geheilt aus der Schwitzhütte steigt, wohl aber, dass man so viel Unterstützung erhalten hat dass man im Anschluss daran in der Lage ist das Problem in den Griff zu bekommen.


    Letztlich stellen Zeremonien eine Möglichkeit dar, um einen bestimmten Zustand zu erlangen den man unter normalen Umständen nicht erreichen würde.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

    Einmal editiert, zuletzt von Lederstrumpf ()

  • Was die "Heilwirkung" der Schwitzhütte anbelangt, müssen wir uns bewusst machen, dass die Ureinwohner von "Heilung" und "Medizin" ein grundlegend anderes Verständnis haben, als wir aus unserer wissenschaftlichen, medizinischen Sichtweise.


    Jede Krankheit ist nach deren Sichtweise - so wie ich es verstanden habe - lediglich eine Folge davon bzw. ein Zeichen dafür, dass man in seinem Leben in ein Ungleichgewicht geraten ist, so dass man mit sich und seiner Umwelt nicht mehr im Reinen ist.
    In deren Vorstellung gibt es auch keine Medikamente die man verabreichen könnte um eine Krankheit zu heilen, auch wenn sie viele Pflanzen mit Heilwirkung kannten und diese auch gezielt angewendet haben.


    Alles was für eine Heilung unternommen wird, stellt immer nur eine Hilfe dar, damit der Betroffene es schaffst selbst wieder ins Gleichgewicht zu kommen und es ist auch klar, dass diese Aufgabe niemandem abgenommen werden kann - weder durch einen Schamanen noch durch eine Heilpflanze oder durch Geistwesen an die man glaubt.
    Derjenige muss selbst darauf kommen was das Ungleichgewicht und damit die Erkrankung ausgelöst hat und ihm durch die Symptome die der Körper entwickelt, aufgezeigt wird.


    Naja, da gehört schon noch etwas mehr und weiterführendes dazu. Das im Einzelnen auszuklamüsern, würde aber den Rahmen des Threads sprengen!
    Da muss man auchnicht soweit über den grossen Teich blicken, was Du beschreibst ist allgemein eher die "schamanische" Sichtweise (auch wenn der Terminus Schamane usw. eher aus Tungus stammt...).



    Erst dann wird eine Schwitzhütte überhaupt durchgeführt und nicht etwa in regelmäßigen Abständen um sich zu reinigen, wie bei einer Sauna!
    Die Schwitzhütte ist auch nicht als eine Behandlungsmethode im eigentlichen Sinne gedacht, also wie ein Raum in dem man mit einer bestimmten Therapie behandelt wird und dadurch geheilt wird.


    Es gibt, um hier mal bei den "indigenen" Versionen der Schwitzhütten zu bleiben, völlig verschiedene.
    Es gibt Heilhütten (wozu die Inipi zB zählt); dann Initiationshütten, Divinations-, für Frauen extra "Mondhütten"... Dann widerum auch "nur" zum Schwitzen ohne irgendwas, oder Kriegerhütten etc pp.
    Das kann in regelmäsigen Abständen sein, oder so wie es gebraucht wird, oder auch wöchentliche usw.
    Eine Regel gibts da nicht.
    Bei "unseren" Vorfahren bspw, wurde, soweit es rekonstruierbar ist, zB zu den Sonnen und Mondfesten (8 periodische Feiertage ab Wintersonn) Wurzelhütten zur Divination gehalten.


    ****************************


    Solche Erfahrungen oder Methoden, wie von Dir angesprochen zB die "Krafttiere" zu finden, oder für andere in dem Zusammenhang stehenden "Helfer", würde ich hier, an der Stelle völlig aussen vor lassen. Erstens mal hat nicht "jeder" sowas, weiterhin geht das dann doch ZUsehr in die Tiefe, und kann ggf in einem anderen, eigenem Thread mal diskutiert werden (würde mich sogar sehr freuen)...



    Ich denke, man muss diese ganze Schwitzhüttengeschichte auch nicht zusehr "mystifizieren" oder da etwas auf Krampf versuchen hineinzulegen, was eher dem Reich der Fantasy entspringt (was ja nix schlimmes ist).
    Das Thema soll(te) ja EINEN Bereich mal beleuchten, der mMn eben in der hiesigen Bushcraftszene fast völlig negiert wird, und an der Stelle auch Danke an @Hagbard der extra ein Unterforum dafür geschaffen hat.

  • @Venator


    Ich habe mich auf die von dir vorgestellte Inipi bezogen und wollte lediglich etwas mehr Klarheit verschaffen weil ja unter anderem die Aussage aufgekommen ist, dass sich da einiges im Bereich der Märchen abspielen würde und auch die Frage nach der Heilwirkung zu Kontroversen geführt hatte.


    Mir ging es mit darum aufzuzeigen, wie meinem Verständnis nach, die Sichtweise der nordamerikanischen Ureinwohner zum Thema Heilung zu verstehen ist und dazu gehört eben auch der von mir beschrieben Bezug zur Tierwelt und steht somit in direktem Zusammenhang mit einer Schwitzhütte in Form einer Heilzeremonie.


    Also wenn dieses Thema schon angesprochen wird und dadurch Fragen aufgeworfen werden, sollten diese auch geklärt werden und das war mein Anliegen.


    Muss man aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • @Lederstrumpf


    Nicht falsch auffassen: Ich bin froh dass man hier friedlich diskutiert und auch dass Menschen ihre Erfahrungen mit einbringen. Auch Deine weiten Texte gefallen mir dazu, natürlich.


    Ich denke nur, man kann dazu wirklich sehr viel schreiben, auch in die Tiefe gehen.... Bloss, für Menschen die das (noch) nicht kennen oder die garkeine Erfahrungen in "sowas" haben, wird es schwer, dem dann zu folgen.
    Weil, muss man zugeben, es schon grenzwertig ist, zum "normalem" Verstand... ;)


    Mir ist schon klar, was Du meinst, bloss eben solche Erlebnisse und auch das Drumrum, was passiert (oder passieren kann) lässt sich in Worten oder "theoretisch" nicht so wirkjlich erklären.

  • @Lederstrumpf und @Venator aus meiner Sichtkann dieses Thema wirklich besser am Lagerfeuer besprochen werden. Nicht falsch verstehen, ich lese das obige gerne. Aber durch die, wie soll ich sagen, räumliche und zeitliche Trennung von Text und Antwort darauf ist das recht schwer hinzukriegen. Und oft meint man das selbe, nur schreibt man es anders. Beim gesprochenen Wort funktioniert das besser. Nichts desto trotz finde ich solche Unterhaltungen auch schriftlich gut, wenn auch sehr mühsam. Ich sehe aber dass so langsam ein klein wenig Licht ins Dunkel kommt.

  • Wisst ihr was "schwitzen" in dem Zusammenhang ist.. ?


    *Trommelwirbel*...
    Nix weiter wie ein körperlicher Extremzustand...
    Körperliche Extremzustände konzentrieren den Geist, bzw. können ihn konzentrieren...wenn man sich drauf einlassen kann.


    Körperlicher Extremzustand fördert geistige Konzentration fördert ein paar Dinge die sonst nicht sooo einfach möglich sind...


    Ums mal gaaaanz kurz zu fassen.


    Deswegen gibts auch vieles ähnliche weltweit für solche Sachen...


    Und die "verspannten" die irgendwo bei sonst wem gelernt haben und denken deswegen alles kapiert zu haben und meinen es geht nur genau so... Die gehn mir ja grad mal voll aufn Sack... Die sind fehlgeleitet... :D


    Nicht alle... Aber viele...


    Und die von denen sie was "gelernt" haben hocken im Eck und kichern darüber... :D

  • @Venator
    @'Albbaer


    Gerade wegen den bekannten Grenzen schriftlicher Kommunikation in virtueller Form und den Gefahren die aus der Unvollständigkeit heraus resultieren, freue ich mich umso mehr, dass hier eine sachliche Diskussion auch zu einem solchen Randthema möglich ist.
    Und wenn es dazu sogar eine eigene Rubrik gibt, dann bietet sich dies ja sogar an.


    Klar, beim Thema Spiritualität scheiden sich die Geister und mir ist durchaus bewusst, dass da bei weitem nicht jeder mitgehen kann und will.
    Aber hier geht es ja generell um einen sehr speziellen Themenbereich und ich finde man sollte sich dann auch nur mit den Unterthemen befassen die einen auch wirklich interessieren.
    Im Grunde kann es ja nicht schaden etwas über das Weltbild von Naturvölkern zu erfahren und vielleicht ist ja der ein oder andere dabei der sich dafür interessiert und froh ist unterschiedliche Perspektiven dazu aufgezeigt zu bekommen.


    Solange es nicht in Rechthabereien oder gar Streitereien ausartet, ist ja alles in Ordnung.
    Jeder sucht sich das für sich passende raus und im besten Fall ergänzt man sich gegenseitig oder lernt sogar noch was neues dabei.

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  • Nochmal anders gesagt:


    Ne Schwitzhütte hat noch nie bei niemand was bewegt.
    Sondern wenn...evtl....das was er in seiner Birne, Herz, Seele oder sonst wo während dessen daraus gemacht hat... ;)


    So kann man es letztlich auch kurz und komprimiert auf den Punkt bringen! ;)
    Die beste Hilfestellung nutzt schließlich nichts wenn man sie nicht annimmt.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Wisst ihr was "schwitzen" in dem Zusammenhang ist.. ?


    *Trommelwirbel*...
    Nix weiter wie ein körperlicher Extremzustand...
    Körperliche Extremzustände konzentrieren den Geist, bzw. können ihn konzentrieren...wenn man sich drauf einlassen kann.


    Körperlicher Extremzustand fördert geistige Konzentration fördert ein paar Dinge die sonst nicht sooo einfach möglich sind...


    Da möchte ich ergänzen:


    Es ist nicht "nur" das reine "Schwitzen" was da wirkt. Im zusammengefasstem wären das eigentlich "Reizentzug" als Mittel, um in "Trancezustände" zu gelangen.
    Hier also Hitze, Dunkelheit, Wassermangel... dazu Orientierungslosigkeit, die Gerüche der Kräuter, und Gesang.
    Das Zusammen, wisst ihr selber, bewirkt, dass sich der "Geist" von dem Alltagsmüll "loslöst" und den "Kern" freilegt.
    Oder um es mit Jon Young zu sagen: Der Plappermann im Kopf wird geknebelt.


    Sowas funktioniert logischerweise auch anders, klar.
    Bloss, das sollte IMMER bedacht werden:
    Man sollte jemanden haben, der "einen" (also Teilnehmer) im Falle dass es "zuviel" oder "zu heftig" wird, zurückbringen kann, ins Alltagsbewusstsein.
    Hier in dem Falle sollte das der Hüttenleiter/in sein. Ist der zu "schwach" bzw kann die "Gruppenenergie" nicht halten/tragen, wär das recht....naja, kontraproduktiv, um es mal milde zu formulieren.

  • Gut ergänzt.
    "Innerer Dialog kommt zur Ruhe" meinte ich mit "geistige Konzentration"...