Eintrittsgeld zahlen um in den Wald zu dürfen?

  • Ich hörte heute einen Bericht im Radio von einem Förster aus dem Schwarzwald.
    Es ging um Holz welches nicht mehr verkäuflich ist.
    Es war vor Corona schon ein gesättigter Holzmarkt wegen der vergangenen trockenen Sommern, dem starken Borkenkäferbefall und dem letzten Sturm. Viel Holz ging in das Ausland. Italien, Spanien und die USA. Diese Märkte sind nun aufgrund Corona komplett weggebrochen.
    Der deutsche Baumbestand ist laut diesem Bericht zu 80% krank!


    Laut diesem Förster gibt es wohl ernsthafte Diskussionen in Forstkreisen, dass Eintrittsgelder in den Erholungsraum Wald erhoben werden sollen. Anders könne man den Wald wohl nicht mehr finanzieren.


    Was haltet ihr von einer solchen Regelung?
    Forstangestellte und Waldbesitzer welche euch kontrollieren, ob ihr ein „Ticket“ dabei habt?

  • Warum nicht?
    Der Wald ist ein Wirtschaftsraum und Naherholungsgebiet für viele.
    Es müssen Wege instand gehalten werden und sonstige Maßnahmen für die Sicherheit getroffen werden.
    Die Kosten könnten auf Benutzer umgelegt werden.
    Ich hätte kein Problem mit einer Jahreskarte für den Wald. Ich muss ja auch Loipengebühren zahlen.
    Ist natürlich immer eine Frage der Höhe der Gebühr.


    Nachteil wäre, der Irrglaube vieler, dass wenn man für etwas bezahlt, hätte man ja auch mehr Rechte...

  • Das dürfte schwierig werden. Wieviel Geld braucht man, um einen Wald zu finanzieren?
    Wie misst man die Kosten von "Wald"?


    Wenn im Wald spazieren Geld kostet werden weniger Leute im Wald spazieren gehen wollen.


    Und:
    Für welche Wälder wird das gelten? Für den Arnsberger Wald, den Pfälzerwald, den Schwsrzwald, den Bayrischen Wald, den Thüringer Wald? Oder auch für den Jesuiterbrook oder den Lechtenberger Busch? Wie will man das machen? Eintrittsbuden am Waldrand, Jahreskarte oder Einzelticket?


    Es gibt Wald(u.ä.)-Gebiete, die Eintritt kosten. Die müssen dann aber schon besonders sein. Der "Kunde" hat dann gewisse Erwartungen. Parkplätze, Schutzhütten, Restaurants, Tiere, Waldspielplätze. Das verursacht neue Kosten. Weiß nicht, ob sich das lohnt. Müsste man mal Investmentfirmen fragen.


    Ich bin der Meinung, dass wir alle - auch ohne Waldaufenthalte - den Wald nutzen und auf ihn angewiesen sind (z.B. alle Sauerstoffatmer). Wenn der sich jetzt nicht mehr durch den Holzverkauf finanzieren lässt müssen wir ein Waldrettungspaket mit Steuergeldern starten. Wird bestimmt was kosten. Ist aber wichtiger als Banken zu retten.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Bei uns heißt es momentan, wir sollen raus in den Wald und Holz machen, wg dem Borkenkäfer.


    Viele Wälder sind auch nicht staatlich, sondern auch privat. Soll dann Jeder für sein Stückchen Geld verlangen?
    Ein Großteil der Wege wird auch mit dem Geld der Jagdpachten instandgesetzt.

  • Würde bei 97,8 Prozent Wirtschaftswald mit ihren vielen verschiedenen Besitzer eh in die Hose gehen. Da war wieder jemand langweilig oder hat gemerkt dass das ewige Fichtenplazen eine dumme Idee war. :whistling:

    "Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut."
    Pippi Langstrumpf

  • Kann doch wie eine Kurtaxe gehandhabt werden und nach einem Schlüssel verteilt werden.
    Als wenn sich jeder Waldbesitzer in seinen Wald setzen würde und auf Passanten lauert.



    Den Wald jetzt vernünftig wieder aufzuforsten wird hunderte Jahre dauern. Bezahlen müssen wir das eh alle.

  • Der deutsche Baumbestand ist laut diesem Bericht zu 80% krank!

    Glaube ich gerne! Bei mir fallen dir die Bäume quasi vor die Füße...sieht schlimm aus. Zum Thema, ich denke nicht das die das..
    a: Durchgesetzt bekommen selbst wenn es da Gesetzte gibt
    b: Das die dadurch nahezu genug Geld zusammen bekommen dass das signifikant was ändert ( Was bekommt ein Forstmensch so an Gehalt und wieviele sind das?)


    Aktuell sehe ich das allerdings wie @Emil_Strauss würde schon was bezahlen, alleine weil dann mutmaßlich weniger Leute im Wald herum nerven (Ist grade nur wegen der C- Virus sache ich weiß...)

  • Sollen sie es doch probieren, ich würde mich dem einfach entziehen.

    Was denkst du wie es kommen würde?
    Da sitzt dann keiner im Häuschen an der Schranke!
    Das wäre zu einfach,da kommt dann eine Waldsteuer, zuzüglich Erholungssteuer... :evil: 8o

  • Zu 1. weil ich jetzt schon eine sehr erhebliche (Einkommen-, Mehrwert-, KFZ-, Benzin-, Vetsicherungs-, Hunde-, Branntwein-, Tabak-, Grund- ........) Steuerlast trage.


    Zu 2. Meiner Beobachtung nach entsteht der Instandhaltungsbedarf grossmehrheitlich durch die Wahnsinnsmaschinen, welche in Wald und Flur zum Einsatz kommen. Hier wünsche ich mir schon länger eine Abgeltung nach dem Verursacherprinzip. ICH beschädige diese Wege nicht.

  • Zu 1.
    Über Sinn und Unsinn von Steuern lässt sich trefflich streiten. Wenn du aber für deinen Genuss eine Tabaksteuer oder Alkoholsteuer zahlst, könnte man ja auch über Waldeintrittsgeld nachdenken. Vier Schachteln Zigaretten pro Jahr weniger, gut für die Gesundheit.


    Zu 2.
    Wenn man hier die Erosion der Wege sieht, sind das nicht nur die Harvester.

  • Auf den ersten Blick liegt die Lösung nahe: Weniger Wirtschaftswald - mehr Wildnis. Wäre mir sowieso lieber.

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Kann doch wie eine Kurtaxe gehandhabt werden und nach einem Schlüssel verteilt werden.
    Als wenn sich jeder Waldbesitzer in seinen Wald setzen würde und auf Passanten lauert.



    Den Wald jetzt vernünftig wieder aufzuforsten wird hunderte Jahre dauern. Bezahlen müssen wir das eh alle.


    Man könnte es auch einfach so stehen lassen und sich selbst aussähen lassen. Kostet nix. Machen hier viele.


    Die Post-Kyrillbirken sind jetzt schon zu stattlicher größe herangewachsen und dazwischen schon die ersten Buchen und Bergahörner.
    Sieht auch viel hübscher aus als die Fichtenwüsten von vorher.

  • Grundsätzlich eine Gute Idee , aber ich fürchte mich vor der Umsetzung !


    Auf eine Subventionierung der Forstwirtschaft zu meinen Lasten lege ich keinen Wert.


    Große Teile unserer Wälder zu renaturieren und dafür auch angemessene Ausgleichszahlungen aus Steuermitteln zu leisten wäre sinnvoll ,


    ist aber leider nicht zu erwarten ....

  • Schlaufuchs du.Solltest in die Politik gehen. :D :D

    Ein so'n Kleinkrimineller in der Familie reicht,daß Feld überlasse ich meinem Sohn.Der ist nicht nur ein Sozi der redet auch so :D :D :D
    Bei uns am Küchentisch geht es dann manchmal zu wie bei Ekel Alfred,wo ich dann natürlich die Rolle von Alfred Tetzlaff einnehmen muss :D :D :D

  • Auf den ersten Blick liegt die Lösung nahe: Weniger Wirtschaftswald - mehr Wildnis. Wäre mir sowieso lieber.

    Sehe ich ähnlich.
    Ich will da ja keinem Waldbesitzer was schlechtes, aber wenn die Pleite gehen, die Wälder bleiben und verwildern.
    Geschotterte Wege im Wald brauchen nur die, die unpassende Fahrzeuge haben. ;)

  • Laut diesem Förster gibt es wohl ernsthafte Diskussionen in Forstkreisen, dass Eintrittsgelder in den Erholungsraum Wald erhoben werden sollen. Anders könne man den Wald wohl nicht mehr finanzieren.

    ...das hört sich für mich eher danach an, dass Waldbesitzer A mit Förster B gesprochen hat und der freiberufliche lokale Redakteur C gedacht hat..."das lässt sich gut schreiben...".
    Vielleicht hat sich da aber auch nur ein Aprilscherz in den letzten Tagen verselbständigt und die Presse hat es für bare Münze genommen... :whistling: Ansonsten in meinen Augen (u.a. als Waldbesitzer) absoluter Schwachsinn...