Immer wieder Ärger mit Problemkühen in Österreich!

  • Wir sind nun schon seit fast zwei Wochen mal wieder inmitten glöckelnder Kühe unterwegs. Auch in den letzten Jahren war das häufiger der Fall. Bisher hatten wir nirgends Probleme. In der Regel sind die Viecher die Ruhe selbst und man kann einfach ruhig zwischendurch latschen. Erst heute haben wir aber mal wieder andere Wanderer beobachten müssen, die den Tieren zwecks Foto nahe auf die Pelle gerückt sind oder Krach machend über die Weiden liefen. :cursing:

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Die Gefahr ist ja nicht, dass Kühe aggressiv sind.
    Die sind meist einfach neugierig. Unter Umständen rücken die einem echt auf die Pelle.
    Meine Feststellung, alle Kühe kommen aus Neugier auf dich zu.
    Während die vorderen schon denken: „jetzt sind wir aber schon zu dicht dran“ , schubsen die hinteren weiter, weil die wollen ja auch etwas sehen.
    Das führt bei den vorderen zu Panik.
    Die nehmen dann den einfachen Weg und der ist meist nach vorne. Upps, da stehe ja ich...
    Ich bin ja auf einer Insel aufgewachsen. Dort gibt es eine Sommerweide, auf der man alle Weidetiere gehalten hat. Da kam man nicht rüber! Man wurde dermaßen bedrängt.


    Da wurde der Hund zum Hilfsmittel.
    Hund am Weidezaun absitzen lassen. Alle Tiere waren jetzt auf den Hund fixiert.
    Weide überqueren und dann den Hund heranpfeifen!
    Et voila!

  • Ich denke wie mit allen anderen Dingen was Unfälle, Vorfälle oder ganz anderes mit Natur, Umwelt und Tierreich angeht, wäre wohl Aufklärung und wieder zusammen bringung des Menschen in diesem Zusammenhang das Mittel der Wahl mit den besten Aussichten.

  • Aufklärung?
    Im Allgäu habe ich Erklärschilder an Wanderwegen gesehen, die über Kuhweiden führen. In Reise- und in Wanderführern wird's auch oft angemerkt.
    Wer keine Lust hat, sich auf örtliche Gegebenheiten einzustellen, soll auf dem Sofa bleiben. Das ist zwar auch gefährlich, zieht aber weniger Unbeteiligte mit hinein.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Schon klar.


    Ich hör das halt öfter: „Woher sollte ich das denn wissen?” Komischerweise nicht von meinen kleinen Arbeitgebern (3-6jährige). Immer nur von Erwachsenen.


    Und ich find halt: wenn man sich mit etwas neuem beschäftigt sollte man sich entweder vorsichtig rantasten oder vorher informieren.
    Oder beides.


    Mir tun halt die Landwirte (und andere Einheimische, kann man ja beliebig erweitern) leid, die dann Ärger haben und schuld sind.
    Dabei wäre ein Allgäuurlaub ohne über-Kuhweiden-wander-Abenteuer kein richtiger Urlaub. Wäre den Touristen auch nicht recht.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Wir hatten gerade im Schwarzwaldurlaub öfter mal Kühe auf den Wegen, weil diese durch die Weiden führten.
    Bei vorsichtiger Annäherung und ohne viel Gelaber konnten wir immer normal zwischen denen durchgehen.
    Habe aber mehrfach laute , größere Gruppen rummlaufen sehen, die die ganze Herde aufscheuchten , so das diese dann im "Galopp" hin und her rannten.
    Denen würd ich als Bauer , wenn ich sie dabei erwische, mal eben so richtig den Marsch blasen, den Idioten.


    "Seemann"

  • Ich denke, es sind keine Problemkühe. Vielmehr zeigen die Viecher Verhalten, welches für manche problematisch werden kann.


    Angefangen hat das alles, als die -an sich erstrebenswerte- Mutterkuhhaltung etabliert wurde. Mütter sorgen sich um ihren Nachwuchs, mit allen Konsequenzen.


    Für mich heisst das, ggfs. einen Umweg machen oder mit Hund so wie oben von Emil Strauss beschrieben vorgehen.

  • Ich muss ja gestehen, dass ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Kühen habe.


    Auf der einen Seite liebe ich diese großen, friedlichen, neugierigen und sympatischen Weidetiere. Auf der anderen Seite esse ich sie aber auch gerne.


    Mein Verhältinis zu diesen Tieren ist vor allen Dingen dadurch geprägt, dass ich als Kind und junger Jugendlicher jedes Wochenende unter Kühen verbracht habe. Der Wohnwagen meiner Eltern auf dem Grundstück eines Bauerns am Möhnesee war quasi mitten auf der Weide. Später wurde etwa 1,5 km zu einem anderen Bauern verlagert, wo dann die Wochenendhütte direkt neben der Weide lag. Mir hat es als kleiner Bursche einen tierischen Spaß bereitet, zwischen den Kühen auf der Weide zu sitzen und wortwörtlich mit den Kühen zu spielen. Alles mit dem nötigen Respekt. So lernt man natürlich große Weidetiere einschätzen zu können. Was mögen sie, was interessiert sie, was erfreut sie, was mögen sie nicht, was ängstigt sie und was macht sie aggressiv. Genauso wie bei allen anderen Tieren mit denen man als Mensch interagiert.


    Gerade Kühe sind aus meiner Sicht sehr einfach zu durchschauen. Ich würde folgende Punkte anführen wollen:

    • sie sind in der Regel sehr gelassen
    • Milchkühe, die gemolken werden, sind an den Menschen gewohnt und noch gelassener
    • Mutterkühe und Kälber auf einer Weide sind speziell. Die Kälber sind neugierig und vielleicht plötzlich ängstlich. Letzteres mögen Mütter nicht und vertreiben die potentielle Gefahr.
    • junge Kühe sind EXTREM neugierig und rücken einem auf die Pelle
    • Bullen sind sehr schlecht einzuschätzen! Meine persönliche Erfahrung ist, dass wie beim Menschen das Alter die Gelassenheit bringt.
    • junge Bullen schreiben sich das generelle Territorialverhalten (meine oder unsere Weide - da hast du nichts verloren) und das Imponiergehabe gegenüber den Damen noch stärker auf die Fahne
    • Hundebesitzer sollten ihren Möppi schon sehr früh an Kühe gewöhen. Wenn dem Hund eine Kuh oder eine Herde egal ist, ist das auf der anderen Seite genauso.
    • Es ist alles so einfach, wenn man mit Vernunft und Einfühlungsvermögen für Natur, Flora und Fauna durch die Welt wandelt!

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Ich denke, es sind keine Problemkühe. Vielmehr zeigen die Viecher Verhalten, welches für manche problematisch werden kann.


    Angefangen hat das alles, als die -an sich erstrebenswerte- Mutterkuhhaltung etabliert wurde. Mütter sorgen sich um ihren Nachwuchs, mit allen Konsequenzen.

    Ich mache schon mein Lebenlang mehr oder weniger häufig alpine Urlaube und dementsprechend oft hatte ich Kontakt zu dem Braunvieh...nie aber auch wirklich nie gab es Probleme mit Rindern,Mutterkühen oder sonstigem Getier...egal ob mit oder ohne Hund...wurden die Viecher neugierig dann den Hund frei laufen lassen und er hat sich schwer beeindruckt seinen eigenen Weg gesucht um 100m weiter wieder zu mir zu kommen... gefährlich wurde es durch normales Verhalten nie...es gibt keine Problemkühe - es gibt nur Problemmenschen!

  • Ich mache schon mein Lebenlang mehr oder weniger häufig alpine Urlaube und dementsprechend oft hatte ich Kontakt zu dem Braunvieh...nie aber auch wirklich nie gab es Probleme mit Rindern,Mutterkühen oder sonstigem Getier...egal ob mit oder ohne Hund...wurden die Viecher neugierig dann den Hund frei laufen lassen und er hat sich schwer beeindruckt seinen eigenen Weg gesucht um 100m weiter wieder zu mir zu kommen... gefährlich wurde es durch normales Verhalten nie...es gibt keine Problemkühe - es gibt nur Problemmenschen!

    Ich bedaure, aber das ist ohne genauere Betrachtung eine nicht haltbare Aussage.
    Eine Kuh ist nicht eine Kuh, genauso wie ein Mensch nicht wie jeder Mensch ist.
    Gerade wenn man kleinere Herden hat erkennt man mit der Zeit die verschiedenen Charaktere. Es gibt auch rasseabhängige Eigenschaften....
    Die eine ist lammfromm, eine andere dumm wie die Nacht und die 3. hat ihre 5 Minuten in der Viertelstunde wo man ihr besser aus dem Weg geht. Das geht dann von ein bischen "rumspinnen" bis richtig aggresives Verhalten.
    Das sind dann die, die frühstmöglich den Gang zum Metzger antreten, ausser sie sind aussergewöhnlich gute Milchlieferanten, oder werden aufgrund der Genetik für die Zucht benötigt. Der Touri... naja, 10% Verschleiss gibt es immer, und so lange es noch kein Gerichtsurteil gibt das mir mangelnde Sorgfaltspflicht vorwirft.... Sobald es diesen Urteilsspruch gibt wird der Wanderweg gesperrt, ist ja schliesslich mein Gelände für das ich verantwortlich bin.


    Auf was ich absolut allergisch reagiere, und ich wirklich zum Problemmensch werde, ist wenn ein fremder Köter unangeleint zwischen meinen Tieren bzw. Tieren in meinem Verantwortungsbereich rumspringt oder am Zaun den Westentaschenwolf raushängen lässt. Da langt schon ein Handtaschenköter und wenn es dumm läuft fang ich dann die Kühe auf der Bundesstrasse ein. Das bedeutet dann 3-fach Ärger. 1. Ist der Zaun am Arsch, 2. muss ich die Viecher einfangen und 3. bekomme ich einen Arschtritt wegen Verkehrssicherungspflicht usw. und das egal ob ein Hund die Herde wild gemacht hat oder nicht. Weder ich noch viele Bauern die ich kenne haben das geringste Problem damit das Hunde- und Hundehalterproblem mit der Mistgabel zu lösen. Ich habe 2 Kerben an der Mistgabel, ein Dalmatiener der eine Schafherde hat durchdrehen lassen und ne Dogge... und ich habe noch nicht mal einen erhobenen Zeigefinger gezeigt bekommen, weder von der Polizei noch vom Richter. Den Köter in einer Herde frei laufen lassen geht gar nicht, und in schwierigem Gelände wie im Gebirge noch viel weniger. Toleranzschwelle = 0
    Das mag der Hundehalter anders sehen, aber für mich als Tierhalter ist dessen Meinung nicht relevant.

  • @supi
    Ich habe von meinen langjährigen Erfahrungen mit überwiegend Braunvieh gesprochen und da gab es nunmal bei Normalverhalten keine Problemkühe.Zügig durch und gut, ich muss keine Kühe und Rinder füttern,daß können die alleine.Da ich meine alten Hunde sehr gut einschätzen konnte und sie keinen Jagdtrieb hatten konnte ich sie auch bei neugierigen Kühen ihren Weg selbst suchen lassen, geht aber nicht mit jedem Hund/Rasse.
    Mein jetziger ist rassebedingt Jäger und da würde das nicht funktionieren und da ich da verantwortungsvoll mit umgehe und niemanden Schaden zufügen möchte bleibt er an der Leine.
    Hatte auch nie Probleme mit Hüttenwirten oder Sennern, würde mir aber jemand so aggressiv entgegen treten wie du schreibst hätte einer von uns beiden am Ende des Tages ein Problem ;) .Meine Hunde gabelt NIEMAND auf!!!

  • Für mich als (wieder-) Hundebesitzer war das schon immer so, dass meine Hunde von Anfang an lernten: Kühe sind Tabu...Rehe Tabu...Gänse Tabu.... Schafe waren solange Tabu bis ein "GO" kam... Ja man kann Hunde erziehen. Macht auf Dauer Sinn und Freude.
    Ich lebe in einer ländlichen Gegend, da sind Kühe, Pferde, Schafe.... vollkommen normal. Da ist es ein no-brainer, dass die nicht zum Kuscheln da sind. Wenn die mal zum Zaun kommen zum beschnuppern...ok. Und falls man mal über ne Weide geht, dann nicht mitten durch die Herde.....

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • Ich habe von meinen langjährigen Erfahrungen mit überwiegend Braunvieh gesprochen und da gab es nunmal bei Normalverhalten keine Problemkühe.

    Ich möchte dir weder jetzt groß ans Bein pissen noch deine Erfahrung und Qualifizierung im Umgang mit Hunden absprechen. (Denke das du das schon gut einschätzen kannst was den Hund angeht) Allerdings ist meine Erfahrung mit Dingen die ,,immer gut gegangen sind,, das je länger die Zeit da nichts passiert ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit das was passiert. Erziehung des Hundes und Fähigkeit des Halters mal ebenso außen vor gelassen wie das ,,Grundsätzlich,, eher friedliche Gemüt der anderen Tiere, bin ich der Überzeugung das man da nicht gänzlich jede Wechselwirkung zwischen den Tieren und Umständen überblicken kann und es deshalb einfach besser ist gewisse Standards einfach aufrecht zu erhalten auch wenn dadurch uU. lästige Umwege oä genommen werden müssen. So ein Standard kann zB das sein was Albbaer schrieb

    ok. Und falls man mal über ne Weide geht, dann nicht mitten durch die Herde.....

    weder Mensch noch Tier, auch wenn man denkt und die bisherigen Erfahrungen zeigen das es immer gut ging und man die Situation vermeintlich kontrollieren kann.


    Better Safe than Sorry!

  • @Rockdog
    Zugegeben, ich war etwas sehr deutlich. Zu viele schlechte Erfahrungen.
    Ich habe auch schon genug Hunde einfach eingefangen und beim Besitzer abgeliefert. Das kommt bei mir öfters vor, weil bei der Elchjagt der Hund hin und wieder verloren geht. Es kommt immer auf den Hund an und wie dieser sich verhält. Die Dogge hatte 17 freilaufende Gänse getötet oder verletzt bevor ich dort war. In der Regel genügt ein freundlich quer über das Feld gebrülltes "... bring deinen ... Köter unter Kontrolle oder ich mach´en hi...".


    Wie gesagt, zu viele schlechte Erfahrungen...

  • @Rockdog
    Zugegeben, ich war etwas sehr deutlich. Zu viele schlechte Erfahrungen.


    Wie gesagt, zu viele schlechte Erfahrungen...

    Der Hinweis mit den Gänsen hätte deinen Text im 1.Beitrag entschärft und da bin ich in gewisser Weise bei dir,daß ist dann Schadensbegrenzung wenn kein Halter auszumachen ist.Selbstverständlich muss sich auch niemand in Gefahr begeben um sein Hab und Gut zu schützen,ne Dogge ist kein Dackel.


    @Dachs
    Wenn man weder große alpine Erfahrung noch Hundeerfahrung hat muss man nicht überall mitdiskutieren(darfst du natürlich)aber ich kläre dich kurz auf ohne ein weiteres Mal auf die Thematik einzugehen... 1.Mein Hund war solange an der Leine,bis die Kühe zu neugierig wurden und da gibt es eine klare Empfehlung in den Bergen das Hund und Halter zu trennen sind ehe es zum Zusammentreffen kommt...das ist freies Gelände da kannst du nicht wie im Gatter ausweichen oder umgehen.Auch wenn Kühe Herdentiere sind die stehen teilweise hunderte Meter auseinander und stehen dann unter Umständen zu 2-3-4 Tieren im Gelände verteilt...es kommt zudem sehr, sehr selten vor das beidseitiges Interesse besteht...der Hund geht normalerweise weiter wandern, die Kühe weiden oder liegen faul im Gras.

  • aber ich kläre dich kurz auf ohne ein weiteres Mal auf die Thematik einzugehen

    Danke dafür! Wie du schon schriebst, hat sich mir der genaue Umstand mangels Wissen wie die Situationen da genau waren/sind im Alpinen Bereich aus deinem geschriebenen nicht erschlossen. Las sich jetzt eher so nachdem Motto Yolo ohne Leine und Quer durch die Herde weil ich weiß wie es geht. Davon abgesehen, finde ich meine Ansicht bzgl. Standards dennoch sehr weise :D