Hyperthermie (Schwitzhütte) als Borreliose-Therapie?

  • Aufgrund der Diskussion in eine anderen Thread und um jenen nicht zu sprengen, meine Gedanken hierzu:

    aus "Internisten im Netz"
    Lyme-Borreliose
    Prognose & Verlauf



    Wird eine Borreliose rechtzeitig und ausreichend behandelt, heilt sie meist folgenlos und vollständig aus. Wird die Erkrankung erst sehr spät erkannt, treten jedoch vermehrt „therapieschwierige" bis nahezu therapieresistente Fälle auf. Späte chronische Formen sind jedoch selten und beruhen meist auf Schäden am Nervensystem oder an den Gelenken.Es besteht nach einer durchgemachten Borreliose keine Immunität, das heißt, eine neuerliche Infektion ist durchaus möglich.





    Tatsächlich wird in der Borreliose-Klinik in Bad Aibling die Hyperthermie zur Behandlung chronischer Borreliosen eingesetzt. Hierbei werden die Patienten für zwei bis drei Stunden auf eine Kerntemperatur von 41,6 bis 41,8° Celsius "aufgeheizt". Dies aufgrund der Gefährlichkeit so hoher Temperaturen allerdings unter intensivmedizinischer Überwachung und begleitet durch weitere Therapien. Die Ergebnisse sind ermutigend: Bei 90 % der 180 Behandelten wurde eine Besserung erreicht.


    Wehrmutstropfen ist, dass diese Körperkerntemperatur in der Sauna -und somit gehe ich davon aus auch in der Schwitzhütte- nicht erreicht wird. Der Temperaturanstieg beträgt ein bis maximal 2°Celsius, liegt also höchstens bei unwirksamen rund 39°.

  • Wie erreicht man denn diese Kerntemperatur?


    Kann mir nur vorstellen durch aufheizen von außen oder durch spritzen irgendeiner Chemie.
    Kann da jemand was drüber berichten?

    heiajo helo wai-on kaju :racoon: Mni Wiconi
    Jedes Leben hat eine Bestimmung.

  • Moin @Schnake,


    interessantes Thema. :thumbup:
    Von einer möglichen Therapie durch Hyperthermie bei Borreliose hatte ich bis dato noch nie gehört.
    Bei Tumorerkrankungen wird das Verfahren ja wohl schon länger angewandt.


    Was mich nach Lesen Deines Postes interessiert hat war: Wie funktioniert das? Warum 41,6/ 41,8 Grad?


    Und habe dazu eine Stellungnahme des Klinikleiters der von Dir bereits aufgeführten Klinik in Bad Aibling gefunden.
    Die Quelle ist zwar keine medizinische Studie, der Vorgang ist aber recht gut verständlich formuliert, meiner Meinung nach:


    (Quelle: https://www.ovb-online.de/rose…d-eingeheizt-4659465.html)
    " ...


    dass die Borrelien im Spätstadium, in der chronischen Phase, in den Zellen sitzen und deshalb von außen mit Antibiotika - im Gegensatz zum Anfangsstadium im Blutkreislauf oder später im Bindegewebe - so gut wie nicht mehr erreichbar sind.
    Hingegen sind sie sehr thermolabil, das heißt, dass sie ab 39 Grad aufhören, sich zu bewegen. "Ab 40,6 Grad werfen sie laut einer schwedischen Studie die schützende Hülle ab und ab 41,6 Grad, genau der Temperatur bei der Ganzkörperhyperthermie, sind sie mausetot", so der Mediziner.
    ..."


    LG Michael

    ---
    Gruß Michael



    "Ausrüstung macht Spaß!" :thumbsup:


    "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden." :thumbup:
    (Rosa Luxemburg)

  • Hm... Keine Ahnung, ob ich hiermit nun wieder OT gerate, aber...


    Insektenstiche/-bisse werden von uns mitunter ja mit Hitze behandelt, um Juckreiz oder Schwellungen vorzubeugen. Mal angenommen, man würde einen Zeckenbiss ebenfalls mit Hitze (erhitzter Löffel, Feuerzeug, Zigarette, ...) behandeln, nachdem man die Zecke entfernt hat. Könnte man den Ausbruch der Borreliose so eventuell verhindern? Könnte es schaden, einen Zeckenbiss vorsorglich mit Hitze zu behandeln?

  • Schaden kann es meines Erachtens nicht , da du nur lokal die Temperatur erhöhst und das nicht gefährlich ist ( du benutzt ja keine Sauerstofflanze :thumbup: ).
    Durch die Hitze zerstört man bekannterweise die Proteinketten etc. In wie weit sich das Lokal dann dort auswirkt .. keine Ahnung
    :thumbsup:


    Aber ich denke es könnte helfen es eventuell zu verhindern ( *auf dünnes Eis wag )


    @Schnake kannst du ergänzen ? 8)

    Shorts are for wimps, real men wear Kilts!!! :thumbup:

  • Ich vermute , das hilft eher nicht. Weil: geh mal von aus das Drecksvieh saugt da nur ne halbe Stunde, wieviele Borrelien hast du dann aufgenommen, und wie weit hat dein Blutkreislauf die schon transportiert? Sofort direkt nach dem Biss könnte das evtl vielleicht unter Umständen klappen. Aber die Drecksviecher sind ja so hinterhältig, dass du den Biss nicht dirkt spührst. Hab ich erwähnt dass das böse hinterforzige Drecksviecher sind?

  • Die sprechen von der Behandlung chronischer Borreliose....


    Das eine sind Proteinketten, das andere Bakterien. Die einen sind oberflächlich und lokal, die anderen breiten sich aus.... auch in die Tiefe....


    Eine einfache Erhitzung der Bissstelle dürfte aus diesem Grund eigentlich nicht ausreichen. 6 Wochen Antibiotika sind einer chronischen Borreliose auf jeden Fall vorzuziehen.
    Ich kenne/kannte Betroffene die man als Simulanten abgestempelt hat, da die Borreliose zum damaligen Zeitpunkt noch weitgehend unbekannt war.



    Gruss



    Nochmal: chronische Borreliose, das kommt lange nach der Wanderröte

  • Borrelien kann man auch durch Mücken bekommen, oder anderes, wie Bremsen.


    Anmerk:
    Die Hyperthermietherapie wird A) nur selten eingesetzt (und wenn, dann bei, wie genannt, entweder chronischer Borreliose, oder, bei auskurierter, um die noch latent vorhandenen Borrelien zu zerstören.
    B) eine, wie im EP genannte "Schwitzhütte" funktioniert bissel anders, als nur mit "Hitze". Aber das passt jetzt nicht in diesen Thread.


    Bei Borreliose gibt es durchaus auch Alternativen als nun NUR Antibiotika. Wichtiger halte ich, grad in dem Zusammenhang hier, nach eben einer Antibiotika Behandlung, eine Darmsanierung vorzunehmen, weil die Antibios ALLE Bakterien im Körper zunichte machen, auch die Nützlichen!


    Lesehinweis: Darm mit Charme


    Sehr gutes, wissenschaftliches Buch, was mal Dinge aufklärt, die lange Zeit NICHT beachtet wurden.

  • Spannendes Thema -
    hatte im vergangenen Jahr eine Borreliose (durch Zecke)
    Wollte es zunächst aussitzen - nachdem der rote Ring
    aber immer größer geworden ist bin ich dann doch zum Arzt
    und Antibiotika. Die Idee über höhere Temperaturen
    der Borreliose zu Leibe zu rücken gefällt mir.
    Vielleicht tut sich da ja mal was auch zur ambulanten
    Behandlung.

    Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht ??
    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

  • Mir ist nicht klar, wie diese Kerntenperatur erreicht werden soll und ob es nicht sogar mehr Nebenwirkungen hat, wie ein eingesetztes Antibiotika?


    Aber es gibt ja neue Ansätze, wie zum Beispiel Zistrosentee.
    Nach neueren Erkenntnissen, sollen Wirkstoffe der Zistrose die Borrelien verklumpen...
    Da ich kein Arzt bin und auch keine Empfehlungen diesbezüglich abgebe, möge sich jeder selbst informieren,

  • Nun, was die Hitzewirkung betrifft, stimme ich @supi voll zu. Nicht umsonst wird, um alle schädlichen Mikroorganismen zu inaktivieren, 18 Minuten lang bei 121° Celsius im gespannten Dampf sterilisiert.

    böse hinterforzige Drecksviecher sind?

    Auch hier :thumbup:


    Hingegen bin ich definitiv dagegen, bei so schwerwiegenden Erkrankungen wie der Borreliose mit paramedizinischen Methoden zu experimentieren. Und als einzig evidente Therapie gilt eben bis dato die Antibiotikabehandlung mit dem richtigen AB über den optimalen Zeitraum.


    Sorry @Venator, in diesem Punkt werden wir keine Übereinstimmung erzielen. Wo ich Dir aber zustimme: alles ist Gift und nichts ohne Gift......