Leichte bushcraft shelter

  • Moin!

    Nach vielen schlechten Erfahrungen beim Nähen von Silnylon und Silpoly habe ich mich mit meinem neuen "Kapper" doch wieder an dies rutschige Material gewagt.
    Ich wollte gerne ein unauffälliges, leichtes Bivy-Tarp, das mir und einem kleinen Rucksack ausreichend Regenschutz bietet.



    Dies Silpoly Tarp ist aus einer gut 3 Meter langen, 150 cm breiten Stoffbahn geschnitten. Einmal in der Mitte geteilt und mit Doppelkappnaht wieder zusammen genäht, gibt es praktisch keinen Verschnitt. https://www.extremtextil.de/ri…hichtet-30den-45g-qm.html

    Das Tarp hat eine Länge von 300 cm, auf der Kopfseite eine Breite von 160 cm und am Fußende 120 cm.



    Die Verstärkungs-Pads wurden vor dem Vernähen bis zum Stoffrand aufgeklebt, um dann in der Kappnaht doppelt eingefaltet zu werden.

    Auch am Saum wurden die Pads bis zum Rand verklebt, sodass im Rollsaum drei doppelte Lagen übereinander liegen. In und auf dem Saum wurden die Abspannpunkte genäht, die nun eine recht hohe Zuglast aufnehmen können.



    Alle 9 Fixpunkte am Tarp wurden bewusst nur mit Gurtbandschlaufen bestückt. An dieser minimalistischen Bauform kann man nach Bedarf verschiedenste Abspannungen anbringen. Bei mir sind das an drei Ecken, je eine doppelte Schnur mit Knoten und für die langen Abspannungen wurden ebenfalls 2 mm Schnüre verwendet, bei denen im ersten Drittel ein Cord-Loc eingekotet ist.

    So kann ich zum Tarp hin, über eine Schlaufe alle möglichen Stöcker fixieren und habe trotzdem zum Festziehen einen Schnellspanner zur Verfügung. Natürlich ginge das minimalistischer, aber ich wollte es gerne komfortabel und knotenfrei.



    Das Tarp wiegt mit Schnüren 290 g und hat ein angenehm kleines Packmaß. Als Bodenplane verwende ich entweder einen Poncho oder nehme einen leichten, winddichten Bivy mit.



    Der Olivton ist auch ohne camo, für mich unauffällig genug ...


    VG. -wilbo-

  • Moin!

    Für einen Materialtest* stehen aktuell drei Tarps bei uns im Regen.
    Fast identische Schnitte, einmal aus Baumwolle, aus Camo-DCF und aus Silpoly genäht.


    (*wie viel Wasser die Gewebe / Laminate aufnehmen)


    Als die Tarps so nett nebeneinander standen, habe ich mich gefragt, welches shelter ich denn bei dem Regen wählen würde. Also habe ich mich in alle drei kurz hineingelegt und ganz klar für das „größte“ entschieden.

    Mit 170 × 300 cm ist es natürlich nicht gerade riesig, aber immerhin so breit, dass ich unterm Tarp etwas Spiel und noch Platz für einen Rucki habe.

    Bei den beiden anderen verengt sich der Fußraum auf 120 und 130 cm Breite. Da bekomme ich das unbestimmte „Gefühl“, dass ich bei etwas mehr Bewegung in der Nacht eher an Rand gerate.

    Interessanterweise war das rechteckige 170er Tarp das erste der Serie, was ich genäht hatte.



    Allerdings dachte ich bei den ersten Übernachtungen, man könnte am Fußende ein wenig Stoff sparen.
    Seltsam, wie das Pendel jetzt zurückschlägt …


    VG. wilbo-

  • Moin!

    Für einen Materialtest* stehen aktuell drei Tarps bei uns im Regen.

    Für diejenigen, die das Ergebnis interessiert:


    Vorgestern Abend habe ich alle Tarps wieder abgebaut, 10x kräftig ausgeschüttelt und gewogen.

    (btw. Alle Stoffe dieser Tarps sind neuwertig und nur einige Tage in Verwendung gewesen)

    Bei DCF wird zwar kein Wasser ins Laminat aufgenommen, aber offensichtlich bleibt noch genug an der Oberfläche haften. Besonders überrascht hat mich der Vergleich zum Silpoly. Dass am silikonisierten Gewebe weniger als die Hälfte des Wassers vom DCF hängen bleibt, hätte ich nicht vermutet.

    Da bei der Baumwolle die Feuchtigkeit im Gewebe zur Wasserdichtigkeit beiträgt, hatte ich eine gewisse Gewichtszunahme erwartet. Dass es aber gute 40 % im Verhältnis zum Materialgewicht sind, hat mich doch überrascht.


    VG. -wilbo-

  • Jupp alle Knochentrocken, selbst an den Nähten kam nichts durch!

    Das Silpoly- und das Baumwolltarp wurden mit Polyester/Baumwolle-Corespun genäht, DCF wurde geklebt.


    Zwischendurch habe ich bei allen Tarps innen nach Kondenswasser geschaut und bin dabei immer mal wieder mit der Hand unter die Flächen gegangen. Bei der Baumwollfläche braucht man keine Angst vor Berührung haben, selbst wenn man länger mit der Handfläche gegen die Bahn drückt, kommt nichts durch.

    Die Baumwolle wird durch die Feuchtigkeit richtig dicht!
    Ich habe mal ein Baumwoll-Tarp im Regen mit der nassen Seite nach innen eingepackt und Zuhause stand beim Auspacken das Wasser noch auf der Fläche. Die Innenseite war verblüffenderweise nicht feuchter geworden.



    VG. -wilbo-