Bitte um Handdrill-Tipps

  • Hallo Forum,


    ich arbeite daran, meine Feuerbohrer-Fähigkeiten (mit der Hand, nicht mit dem Bogen) zu verbessern. Das haben sie dringend nötig, denn meine Erfolgsrate ist doch recht mäßig: Ich übe fast täglich und schaffe vielleicht ein- oder zweimal pro Monat eine Glut. Und ich finde einfach nicht heraus, woran es liegt. Vielleicht habt ihr den entscheidenden Tipp für mich?


    Ich verwende Königskerze als Spindel und Weide als Feuerbrett, beide knochentrocken. Meine Kerbe füllt sich schön mit Holzstaub und es entsteht reichlich Rauch. Der geht allerdings dann wieder deutlich zurück, sobald der Staubpegel die Spitze der Spindel erreicht, und der Staub fängt einfach keine Glut. Irgendwann bin ich dann völlig außer Puste und muss aufhören. Am Staub scheint es aber nicht zu liegen: Wenn ich kurz ein brennendes Streichholz dranhalte, fängt er sofort Feuer und die Glut will sich nur sehr ungerne löschen lassen.


    Ich habe mit verschiedenen Drehgeschwindigkeiten, verschiedenem Druck nach unten, verschiedenen Kerbenformen experimentiert, aber nichts scheint sich groß auszuwirken. Manchmal funktioniert es, meistens nicht. Die Umstände sind sonst jedesmal genau die gleichen (auf der Werkbank in meinem Bastelkeller).


    Schön langsam zehrt das dann doch an mir, dass ich das nicht besser hinkriege ...


    Bin für jeden Hinweis dankbar! :)

  • Moin


    Ich bin da Echt Nicht der Spezi , evtl. Quer ne Bohrung durch die Spindel , ne Schnur mit Daumenschlaufen Durchziehen so das man Nicht Absetzen Muss . Wär jetzt mal ne Idee von mir .


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als Übernacht Versumpfen

  • Hallo, eventuell fehlt dir der Sauerstoff. Unten in der Mulde eine kleine Kerbe reinarbeiten könnte helfen. Durch die vermehrte Sauerstoffzufuhr sollte die Hitze zur Glut führen.


    Grüße Möhre

  • Wirklich, eine Königskerze als Spindel?


    Kannst du uns mal ein Foto von deinem Setup zeigen?

    I don’t really have no ambition you know. I only have one thing I’d really like to see happen.

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    Bob Marley

  • Danke für eure Antworten schonmal!

    • Daumenschlaufe: Hatte ich tatsächlich schon überlegt (mal in einem YouTube-Video gesehen), will die Sache aber erstmal "pur" lernen. Die Idee klingt aber ziemlich clever!
    • Sauerstoffzufuhr: Das habe ich hin und wieder probiert (Querkanal unten zur anderen Seite des Stabs), es scheint aber keinen großen Unterschied gemacht zu haben.
    • Königskerze: Das habe ich in mehreren Anleitung als mit das beste Spindelholz empfohlen gesehen. Foto von einigen meiner Spindeln und Feuerbretter siehe Anhang, Messer als Größenvergleich. Die Spindeln waren alle mal länger, nutzen sich halt auf die Dauer ab :)
  • Für alle die es interessiert: Es lag doch am suboptimalen Material. Weide als Feuerbrett, insbesondere in Kombination mit einer so kurzen Spindel, ist anscheinend was für Fortgeschrittene oder für Leute mit dickerem Bizeps. Einer spontanen Inspiration folgend habe ich es irgendwann mit einem herumliegenden Stück Linde probiert, dazu eine neue Königskerze-Spindel - und voilá, seitdem funktioniert es fast zuverlässig. :)

  • Tolle Leistung.
    Irgendwie bin ich kein Fan von Königskerze aus dem einfachen Grund, dass die Spindeln sehr dünn und hohl sind und ich daher in windeseile das gesamte Brett durchgebohrt habe, bevor die Glut da ist.
    Tatsächlich komme ich beim Handdrill mit der guten alten Kombination Hasel als Spindel und Linde als Bohrbrett am besten zurecht. Da ist der Erfolgsfaktor so ca. 4/10. Nicht sehr hoch aber ich übe auch nicht intensiv genug.
    Halte die Kombination auch für realistischer in dem Sinne von Survival, dass man Königskerze in dem entsprechenden Zustand nur in einem recht kleinen Zeitfenster im Jahr ernten kann, dass sie tauglich ist. Ist man zu spät, was bei feucht nassen Wintern recht schnell der Fall sein kann, ist die Spindel schon im Dezember völlig vermodert und bis zum nächsten Spätsommer gibt es nix mehr.
    Hasel gibt es immer.

  • Feuerbohren ist immer eine Herausforderung.
    Am einen Tag klappt es ohne Probleme und nur unwesentlich danach geht gar nix.
    Ich hab mit verschiedenen Materialien rumprobiert, mir ist das beste Ergebnis mit Fichte gelungen. Kürzeste Zeit bis zur Glut waren 90 Sekunden. Wobei ich hinzufügen muss, ich nutze den Bogen.
    Harziges Material wie Kiefer hat bei mir gar nicht geklappt, da es klebrige Klumpen gebildet hat.
    Auf jeden Fall muss es weiches Holz/Material sein. Pappel, Weide, Tulpenbaum, Fichte, Linde usw. Die Liste kann beliebig erweitert werden.


    In den Videos von NWPrimate bei YT verwendet er alles mögliche, auch nasses bzw. grünes Holz.


    Für die Spindel zum Handbohren taucht oft auch das Berufkraut (Horseweed) als Spindel auf. Werd ich auch mal ausprobieren.

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "Der Hobbit")

  • @Ur-Ninurta
    Interessantes Bild, man sieht dass du schon viel geübt hast.


    Deine Schlitze für die Luftzufuhr wirken recht groß, zumindest auf die Entefrnung betrachtet.


    Er hier plediert für eine kleine Kerbe:


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  • Naja, das mit der Kerbe beim Feuerbohren. Da bilde ich mir ein, dass es mir am Besten taugt, wenn ich die etwas der Situation anpasse. Je kälter und feuchter die Luft... desto kleiner mache ich die Kerbe. Und ich habe das Gefühl, dass es hilft wenn sie nach unten breiter wird.
    Fun-fact: Ich kenne Leute die mögen Fichte grundsätzlich nicht. Und bei dem einen oder anderen davon, klappt Fichte zum Bohren nicht. Für mich ganz klar selbsterfüllende Prophezeiung.....