die Kaffeepfeife

  • Ich habe mir ein neues Lieblingsspielzeug gebaut.



    Neulich bin ich im weltweiten Netz wiedermal über etwas gestolpert, was es in unseren Breiten leider nicht zu kaufen gibt aber mich extrem getriggert hat.
    Die "Bripe" das Wort ist eine Mischung aus "brew" und "pipe" also quasi eine Pfeife um Kaffee zu brauen.


    Das Original gibt´s bei den Erfindern auf deren Website zu sehen und zumindest in den USA auch zu kaufen.


    Es funktioniert wie folgt:
    - Man füllt etwas Kaffeepulver in den Becher, dann kaltes Wasser dazu.
    - Sanft unterrühren und auf 85°C erwärmen.
    - Dann abkühlen lassen auf Trinktemperatur (ca 60°-65C).
    - Kurz reinpusten um das Filtersieb etwas frei zu machen und die ca 50ml Kaffee durch das Röhrchen genießen.


    Als Filternetz hatte ich noch ein sehr feines Edelstagewebe das dafür geeignet war rumliegen (ca.0,4mm Maschenweite).


    Das Teil funktioniert tatsächlich super. Der Kaffee ist lecker und man hat keine Krümel im Mund.
    Leider dauert das Abkühlen wesentlich länger als das Aufheizen, da hab ich aber auch schon eine Idee die ich wenn es mich extrem stören sollte mal weiterspinnen werde....


    Aufgrund des Packmaßes ist das Teil ultraportabel (wenn auch mit 123g nicht gerade ultralight). Man braucht keine extra Tasse wie bei Aeropress, Sportpresso, Bialetti & Co. Damit ist die "Kaffepfeife" für mich optimal für Tagestouren und Ausflüge.


    Jetzt lasse ich mal noch ein paar Bilder sprechen:


    Oldschool Konstrukion des Kegelstumpfes für den Becher:


    Aussehen tut´s schonmal ganz gut....


    Erster Test:

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • Hab's meiner Frau gezeigt, die war maximal begeistert. :)
    Auf jeden Fall ein cooles Teil.
    Ist das Filternetz im Röhrchen untergebracht? Grad das Video gesehen. Frage beantwortet :D

    Where are the lads that stood with me, when history was made?
    A Ghra Mo Chroi, I long to see the boys of the old brigade.

  • Das veranlasst mich zu meinem ersten Post hier. Ich finde deine Pfeife richtig cool! Ich habe von Kupfer-/Metallhandwerk leider keine Ahnung. Ich weiß daher nicht, ob es sich für mich lohnt, deine Idee aufzugreifen und sie abzuKUPFERN (der lag ja auf der Hand, sorry). Darf ich dir dazu ein paar Fragen stellen?


    Braucht es dafür viel besonderes Werkzeug?

    Ist das herkömmliches Lötzinn (Lebensmittel- und Gesundheitsverträglich)?

    Wie hast du das Kupferrohr so geschwungen hinbekommen?

    Was hast du für das Mundstück benutzt?


    Ich schaue später mal im türkischen Supermarkt. Ich meine, die haben so kleine Kupfertässchen...vielleicht ist das ein Anfang.


    ALSO, ich bin begeistert!

    Einmal editiert, zuletzt von taddel () aus folgendem Grund: Frage gelöscht, weil aus Bildern ersichtlich...

  • Lötzinn für Gas, Wasser, Schei§§e ist gesundheitlich unbedenklich.

    Das gilt nicht für Elektronikerlot. Das ist aber auch viel dünner vom

    Durchmesser. Und das dreieckige Dachdeckerlot würde ich auch

    nicht nehmen.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Keine Ahnung ob da Blei oder ähnliches Schwermetall drin ist.

    Ist zumindest physiologisch bedenklich.


    Feigling. Einfach anfangen und dann wird das schon.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Kupfer kann man auch mit Silberlot (hart-) löten.

    Silberlot gibt es im Bastelbedarf oder Goldschmiedebedarf.


    Die Spengler, Elektriker und Klempner benutzen hauptsächlich Weichlot. Temperaturbereich 180-330 Grad.

    Silberlot braucht etwa 630+x Grad. Es gibt unterschiedliche Silberlote mit leicht unterschiedlichen Schmelztemperaturen...

    Ein bischen Übung braucht das schon...

    Gruss

  • Im Elektronikerlot ist noch Blei,...?

    Nein, jedenfalls nicht, wenn es gewerblich eingesetzt wird. Dann muss das Lot (in der EU) bleifrei sein.


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Erstmal, vielen Dankt für das Lob :rotwerd:


    - Werkzeug:
    Der Schmied in mir fragt sich jetzt grad was "besonderes" Werkzeug ist ;)

    Was habe ich verwendet:

    Blechschere, Bohrmaschine, Feile, Lötlampe, Hammer, Schraubstock...


    - Zum Löten habe ich gewöhnliches Weichlot und Flussmittel genommen wie es für Trinkwasserleitungen verwendet wird somit ist das nicht bedenklich.


    - Das Messingröhrchen habe ich mit der Hand vorsichtig gebogen.

    Verarbeitungshinweis:

    Kupfer und Messing werden beim Bearbeiten/Biegen fest wenn du es glühend machst (Lötlampe) und dann in Wasser tauchst wird es wieder weich und du kannst es besser biegen.

    Beim Biegen von Rohren kann man auch Sand einfüllen und die Enden verschließen damit hältst du das Volumen innen offen und Knicke werden so vermieden. Ich habe es hier aber vorsichtig ohne Füllung hin bekommen.


    - Zum Mundstück/Griff:

    Den Korken habe ich gebohrt und anschließend eine Schraube durchgesteckt und mit einer Mutter festgezogen. Die Schraube habe ich in die Standbohrmaschine eingespannt und dann mit Schleifpapier schön auf Größe und Form "gedrechselt".

    Das eigentliche Mundstück ist einfach ein Stück Kunststoffschlauch der genau auf das Röhrchen gepasst hat.


    Die größte Herausforderung ist es den Behälter zu biegen und zu löten.

    Ich hatte damals auch die Idee mir das aus verschiedenen Kupfer-Lötfittings, Übergangsstücken, Rohrabschnitten und einem Blindstopfen zusammenzulöten, da mein erster Ansatz aber geklappt hat, hatte ich weitere Expreimente dieser Art nicht weiter verfolgt.

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • Tolle Sache.

    Das möchte ich auch.

    Kannst du mich auch "Schmiedverstrahlen"-


    Hallo,

    und schon stehst du in meiner Schuld.

    Wegen deinem Tubenfilm ist mir die Erbsensuppe angebrannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sirdal () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sirdal mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sirdal Schmieden ist ein ur-bushcraftiger Skill, das pure Spiel mit den Elementen:
    Aus Erz wird im Feuer Eisen, mit Wasser gehärtet, Luft sorgt für gutes Feuer und dafür braucht es Kohle die mit stählernen Werkzeugen gefördert oder hergestellt wird.

    Da muss man nix verstrahlen, das muss man einfach machen dann kommt eins zum anderen ;)


    Ach und angebrannte Erbsensuppe ist die erste Lektion zum Schmied werden.

    Hast du dein Eisen im Feuer und bist unachtsam, verbrennt es dir ebenfalls (sieht aus wie ne Wunderkerze) und es sind im Zweifelsfall Stunden an Arbeit im Ar***.

    Da empfiehlt sich´s erstmal mit Erbsensuppe die Aufmerksamkeit und den Focus zu trainieren da sind die Folgen einfach überschaubarer ;)

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel