Wüstensurvival/bushcraft Training

  • Hallo Leute


    Ich möchte hier ein kleines Brainstorming starten zum Thema "Wüstensurvivaltraining" und zwar ganz allgemein ob dies überhaupt eine Sache ist, die auf genügend Interesse stoßen würde.

    Hintergrund ist folgender. Mein mitlerweile guter Freund Mustapha ist Wüstenbewohner und Halbnomade ganz im Süden Marokkos. Wie so viele andere Nomaden und Menschen aus der Umgebung ist mitlerweile unmöglich nur noch durch Ziegen und Kamelzucht und die bescheidene Oasenwirtschaft zu überleben, die Grenzen nach Algerien, wo früher ganz normal migriert werden, konnte sind geschlossen und so verdienen sich sehr viele Wüstenbewohner etwas im Tourismus dazu oder sind gezwungen als Arbeitsmigranten in die großen Städte zu gehen.

    Nun hatte sich auch Mustapha, auch durch meine Hilfe ein kleines Unternehmen für Wüstentouren aufgebaut was sich auch gut entwickelte. Corona hat natürlich katastrophale Folgen gehabt und die ganze Familie musste irgendwie zusammenlegen und auch Vieh verkaufen um durch diese Zeit zu kommen.

    Jetzt versuchen wir irgendwie neue Konzepte und Touren auszuarbeiten,die auch ein breiteres Spektrum an Interessenten anlocken.

    Bisher gibt es die klassischen Allradtouren ins Camp mit mehr Luxus, Kamelreiten, Tages oder zwei Tageswanderungen, aber auch knackige Touren wie die komplette Durchquerung der Iriki Wüste in 11-12 Tagen mit Packkamelen, Quadfahren und so weiter und so fort.

    Eine weitere Überlegung meinerseits, weil ich ja viel in solchen Survival und Bushcraftcommunitys organisiert bin wäre nun ein Programm, als Survivaltraining auszubauen.

    Also weniger eine Tour von A nach B, sondern den Fokus auf Wüstenspezifische Überlebenstechniken, Ausrüstung und auch Wüstenhandwerk (Ja wenn man weiß wo, lässt sich einiges zum craften finden) einiges an zu Fuß laufen würde natürlich auch statt finden, denn wie soll man wissen wie man sich durch Wüsten bewegt, wenn man es nicht am eigenen Leib erfahren würde.

    Ich finde den Gedanken und die Idee interessant so etwas in die Richtung zu machen auch für meine persönliche Weiterentwicklung.


    Nun weiß ich aber gar nicht ob so etwas auf Interesse stoßen würde. Es ist nun für den deutschsprachigen Raum eher etwas exotisches und Nischenthema, (Die Franzosen und Spanier sind da schon weiter) aber vielleicht für den einen oder anderen Interessant eben weil man sich mal auf völlig neues Terrain begibt. Mir würde es Freude bereiten, diese so fremde Landschaft ihre Tiere, Pflanzen und auch ihre Bewohner anderen näher zu bringen. Letzten Endes sollte man nachher in der Lage sein, seine eigenen Wüstenabenteuer zu planen und durchzuführen.

    Mustapha und ich würden uns dahingehend gut ergänzen, weil er als Wüstenbewohner jede Ecke und jeden Trick kennt. Ich könnte die europäische Sichtweise übernehmen und Punkte übernehmen, die für Nomaden keine Rolle spielen, wie etwa Karten lesen, Rucksackwanderungen, Ausrüstungsfragen oder auch Umgang mit den Einheimischen oder Militär etc.


    Ich habe hier eine noch unvollständige Liste an Dingen, die wir abarbeiten würden.

    -Wüsten. Landschaftkunde. Dünen, Regs, Hammadas, Bergwüsten, Gefahren und Möglichkeiten

    -Wasser in der Wüste

    -Wassermanagement, die Hohe Kunst des Wassersparens, Wie viel Wasser brauche ich?

    -Wasser finden, Brunnen, natürlich Wasserstellen, Oasen, Zeigerpflanzen,

    -Wasserquellen einschätzen und Wasser aufarbeiten

    -Alternatives Wassergewinnen

    -Klimatische Gefahren

    -Hitze, Schutz vor Hitze, die richtige Kleidung, Schatten finden erste Hilfe bei Überhitzung

    -Kälte, Schutz vor der Kälte der Nacht, Sandkuhlenshelter etc.

    -Sturzregen und flash floods

    -Sand und Windstürme

    -Fortbwegen in der Wüste

    -Fortbewegegung zu Fuß durch die verschiedenen Landschaften

    -Rucksackwandern in der Wüste

    -Wandern mit dem Wanderwagen

    -Fortbewegung mit dem Allradler


    -Ausrüstung -Bekleidung, Sonnenschutz

    -Schuhe

    -Werkzeug und erste Hilfe set

    -Gimmicks und Technik

    -Kamele und ihr Umgang

    -Kamele richtig beladen und führen

    -Kamele wieder finden

    -Krankheiten Probleme etc.

    -Tiere der Wüste

    -Tiere und ihre Gefahren

    -Skorpion und Schlangenbisse

    -Tierbeobachtung

    -Fährten lesen und Jagd

    -Pflanzen der Wüste

    -giftige und nützliche Pflanzen

    -Feuchtigkeitszeiger

    -Wüstenpflanzen als Crafting material

    -Die Bewohner der Wüste

    -Die Nomaden und ihre Geschichte

    -Der richtige Umgang und Höflichkeiten bei Kontakt

    -Militär, korrupte Beamte und Schmuggler

    -Notsignale und Rettung

    -Wer kommt mich retten?

    -Signalfeuer, Signale, Spiegelzeichen etc.

    -Abwägung der Rettungswahrscheinlichkeit


    -Camp -Übernachtungsmöglichkeiten und improsierter Schutz

    -Feuer machen und Brennmaterial finden

    -Nahrung zubereiten


    De Liste wird noch Ergänzt, das ist was mir jetzt Ad Hoc einfällt.


    Nebenbei gibt es natürlich traditionelle marokkanische Küche, Nomadenmusik am Lagerfeuer und hier und da mal ein paar Abschweifungen über die Archäologie und Vorgeschichte und nqatürlich genug Zeit um diese einzigartige Landschaft ganz unabhängig von Kursinhalten zu erleben.


    Es würde mich auch interessieren welche Punkte euch interessieren würden und wie ihr euch so eine Aktion vorstellen würdet. Wie lange würdet ihr gerne bleiben wollen? Haut bitte alles raus was euch in den Kopf kommt.

    Wie gesagt, dies ist nur ein Survey damit ich eine generelle Idee davon bekomme erst mal ob es überhaupt Sinn machen würde, so etwas für den deutschsprachigen Markt anzubieten oder wir uns lieber für Wüstenyogakurse (Girls only) entscheiden sollen.

    Wenn so etwas statt findet dann frühestens Ende diesen Jahres eher dann im nächsten Jahr. Natürlich würde ich euch im Fall des Falles immer auf dem laufenden halten.

    Solche Dinge wie Transport von und nach Marrakech wäre natürlich inbegriffen.


    Hier mal ein paar Fotos, damit man sich vorstellen kann was einen erwartet:


    Ob Sanddünen


    Sebkhas


    Oder Bergwüsten


    Mit Kamelen gehen


    Und lernen wie man damit umgeht




    So hausen Nomaden


    Aufspüren von Wasserstellen


    In denen man sogar schwimmen kann



    Oder man findet Brunnen


    Und man lernt die Tiere kennen



    Mit etwas Glück sogar eine sehr seltene Gazelle


    Lernen wie man Echsen fängt und zubereitet


    Und man lernt natürlich auch die Wüstenpflanzen kennen


    Unser Gefährt.


    edit:

    Leider ist der Zeilenumbruch für den Arsch...

  • Wie konntest Du nur das Thema Sternenhimmel vergessen? ;)

    In der Wüste, wo tausendmal mehr davon zu sehen sind als im lichtverschmutzten Mitteleuropa!

    - Sternbilder und das dazu passende Märchen

    - Orientierung anhand von Sonne, Mond und Sternen

    - Uhrzeitbestimmung anhand der Sterne

  • So'n Kurs fänd ich ziemlich spannend. Auf eine konkrete Befähigung hinzuarbeiten gefällt mir, oft bekommt man ja leider nur n Haufen isolierter Skills vor die Füße geworfen.


    Die Anreise ist so aufwändig, da muss sich das schon lohnen. Wenn ichs mir aussuchen könnte: 2 Wochen ist vielleicht gerade noch für Normalbürger machbar, mir wären aber 3 Wochen lieber. Erstmal die essentiellen Themen in Blöcken in nem einfachen Camp erarbeiten. Ggf. mit Exkursionen und wenn neben den Basics noch Luft ist, dann gerne angereichert mit lokalem Brauchtum, Budenzauber und (nichtssentiellem) Bushcraftkrams. Storytelling mit alten (präislamischen) Mythen aus der Wüste wäre auch was. Ich persönlich find es gut wenn die Tage lang bzw. so voll mit Lernstoff sind, dass mir der Kopf schwirrt.


    Vom groben Aufbau: Erst die einzelnen skills isoliert üben (8 Tage) und dann das Gelernte in der Praxis auf Tour anwenden (4 Tage). Dann noch 1-2 Tag für die Synthese und runterkommen. Bei 3 Wochen halt ähnliche Proportionen.


    Kunden dafür zu finden wird vermutlich nicht ganz einfach. Ist ja eher nerdkram und dazu noch ziemlich teuer. Die Frage ist auch wie man dafür sorgt, dass alle annähernd auf einem Level abgeholt werden. Vermutlich ist es das einfachste über einen halbwegs etablierten Anbieter zu vermarkten.


    Wenn der gemeine Bushcrafter mal halbsoviel in die Ausbildung wie in Messer investieren würde... :D

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Schön, das Brainstorming was du anbieten könntest ist gemacht....


    Jetzt zum eigentlichen Problem:

    Die Kundschaft... Kundenakquise

    Marktumfeld.... was bieten die anderen an, wie heb ich mich ab....

    Welche Art Kunden sind hier eigentlich vorhanden?

    Pauschaltouristen, Individualtouristen, Altersgruppen, welche Nationen....?


    Ich kenne Marrakesch nicht, ich bin einmal mit einem Hanomag vor über 20 Jahren in Marokko die Küste entlang in den Senegal, also ich kenne Marokko auch nicht.


    Was ich weiss ist, "was die Leute nicht kennen fressen sie nicht".


    (Ich hab hier eine kleine Firma für Edelsteinketten, was ich habe gibt es sonst in ganz Finnland nicht von der Qualität her, Rubine, Saphiere, Smaragde..... ich verkaufe im Jahr für max. 500.- Warum? Die Leute kennen es nicht, die Steine kommen nicht aus Finnland, traditionell wird hier mehr Silberschmuck getragen.... uvm. +-0 wäre schön, aber für mich ist das nur ein Hobby, eine Liebhaberei. Ich kann mir das leisten, dein Kumpel muss aber davon leben.)


    Was ist euer/dein Kapital?

    - Marokko (Natur/Kultur/....)

    - Zumindest du sprichst Deutsch. Sprich, deutschsprachige Reiseleitung


    Welche Touristen gibt es?

    Bus-Rundreisen.... (kein Markt, ausser ihr bietet Kamelreiten für 1-2h an. Ich denke da ist der Markt gesättigt)

    Pauschaltouristen.... (die muss man erst mal aus ihren Bunkern bekommen, ideal wären Angebote wie eine Nacht in der Wüste, oder Sternenhimmel der Wüste, oder einfach 1-2 Tage Ausflug in das Wüstengebierge oder die Wüste usw. Das muss man mit den Hotels vor Ort abklären)

    Individualreisende... (das ist die eigentliche Zielgruppe, so wie ich das sehe. Schnupperkurs-Wüste, 3-4 Tage Safari.


    Zahn zieh: Wegen eurem Angebot allein reist keiner nach Marokko. Ihr bekämt im Jahr vielleicht 1-2Wochen bzw. 1-2 Kurse voll.


    Sand kenne ich aus dem Sandkasten und dem Betonmischer, und euren Kunden wird es ähnlich gehen. Völlig unerfahrene Noobs.

    Das Klima allein dürfte den meissten spätestens am 2. Tag die Luft raus lassen.


    Mit Ausflügen 2-4Tage, Thema "Die Wüste hautnah" das wäre was für mich.

    Anreise3-4 Tage Hotel, 3-4 Tage Tour und dann wieder 3-4 Tage Hotel = 10-12 Tage

    Raus aus den Touristenpfaden usw. triff das echte Marokko....


    Wer macht schon Wüsten-Survival....? Ein 60-jähriger Individualreisender mit Diabetes in der Wüste.... viel Spass


    Empfehle eine Marktanalyse aus dem Blickwinkel: Was bekomme ich verkauft?

    Die Frage, was kann ich anbieten ist zu kurz gedacht.


    Wünsche viel Erfolg.


    P.s.: Zum 2-3 tägigen Ausflug Wüste hautnah melde ich mich schon mal an. Wo bringe ich Frau und Kind derweil sauber unter?

  • Generell ist es nicht verkehrt zu wissen, was man anbieten kann. Da dies aber nur bedingt ein Selbstverwirklichungstrip für die Macher ist gilt, wie supi schrieb: was wollen die Leute.


    Aber richtig gut ist man in den Sachen die man kann. Daher nach den Überschneidungen beider Untersuchungen (was kann ich/was will der Kunde) schauen und daraus ein Paket schnüren (oder mehrere).


    Ich weiß, ein bissel oberflächlich, aber ich wollte jetzt eher Deine Stoffsammlung und supi s "Luftrauslassen" (drastisch formuliert) konstruktiv verbunden wissen.

  • Ich weiß, ein bissel oberflächlich, aber ich wollte jetzt eher Deine Stoffsammlung und supi s "Luftrauslassen" (drastisch formuliert) konstruktiv verbunden wissen.

    Ich hoffe so schlimm kam das nicht rüber....

    Aj aka Inti-irgendwas aka Desertstorm und ich kennen uns virtuell schon ewig.


    Ich spiel nur den Advocatus Diaboli, da hängen schliesslich Existenzen dran.

  • Ein 60-jähriger Individualreisender mit Diabetes in der Wüste.... viel Spass

    warum 60-jähriger, ich bin doch erst 55! ;)

    Aber es sollt wirklich vorher auch mit den Interessierten abgeklärt werden, ob das geplante auch durchführbar ist.
    Bei mir mit dem Herz und der Diabetes würde es ja schon am Flug scheitern, wäre dieses Hindernis nicht... kämme das Problem, wie soll ich in der Wüste mein Insulin kühlen....auch wäre die Frage würde mein Kreislaufsystem und meine Nieren das Klima mitmachen.
    Es genügt ja schon wenn wir hier über 30°C kommen... dann brauche unmengen Wasser damit die Nieren nicht schlapp machen.

    So zusammengefasst, es ist auch zu überlegen:
    Wie stelle ich fest ob der Interessierte überhaupt für so etwas tauglich ist?
    Wie kann ich eine Haftung, bei nicht ersichtlicher Untauglichkeit und damit verbundener medizinischer Probleme ausschließen?
    Bin ich in der Lage, im Notfall den Kunden lebend aus dem Gebiet zu bekommen?
    Usw... usw...
    Bei solchen Veranstaltungen übernimmt man als Veranstalter eben eine große Verantwortung.
    In den Wüstenregionen bekommt man ja nicht innerhalb kürzester Zeit, medizinische Hilfe.

    Nur so als Denkanstoss ;)

  • wie soll ich in der Wüste mein Insulin kühlen

    Ganz ehrlich: Ich spritze mir meins noch nach 2 Wochen ungekühlt, ob Wüste oder Dschungel. Ich kann einfach wg sowas nicht auf ne Tour verzichten. Sterben muss ich sowieso. Ist bisher gut gegangen, wenn mal schief geht hab ich Pech gehabt.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Liste wird noch Ergänzt, das ist was mir jetzt Ad Hoc einfällt.

    Ziemlich komplett wie ich finde...... aber plus der bereits erwähnten Sternenkunde.

    Auch nett wäre das Thema: Wie finde ich in der Wüste immer eine Badewanne?



    Ich persönlich find es gut wenn die Tage lang bzw. so voll mit Lernstoff sind, dass mir der Kopf schwirrt.

    Wie unterschiedlich die Leute doch sind :saint: . Ich hätte gerne "my time off" um einfach nur alleine in die Weite zu gucken.

    Kunden dafür zu finden wird vermutlich nicht ganz einfach.

    So sieht es aus! Wüstenwandern ist ja schon ein Nischenprodukt. Aber Wüstenwandern mit Hardcore-Survival-School? Das wird echt schwierig....... Also vielleicht doch den Mädels-only-Yogakurs mit ins Programm nehmen? Ich mach dann auch mit - also bei beiden Veranstaltungen.


    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • Ich hab dann mal heute bei Instagram @bivouac-les-nomades abonniert, das wird ja ne große Sache!


    Für mich wäre - wenn ich denn überhaupt so weit reisen würde - interessant „authentisches Nomadenleben” kennenzulernen. Wie schlägt man solch ein Lager auf? Wie führt man in der Wüste eine komplette Küche (gibt's draußen nur Datteln und richtig gekocht wird nur in der Oase?)? Wie sammelt man den Tag über Kameldung, den man ja erst abends fürs Feuer braucht?


    Das ist für mich nur hypothetisch, da ich mich mit fortschreitendem Alter in der Fremde immer fremder fühle und deswegen gar nicht so weit reisen mögen würde. Aber vielleicht taugt's Dir als Anregungchen.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Ich bedanke mich bereits für die bisherigen Antworten. Unf freue mich natürlich auch über mehr.


    Mittagsfrost

    Danke, ja die Punkte hatte ich schlicht vergessen, nicht weil ich sie für unnötig erachtet hätte.


    karlson

    Du sprichst eindeutig für die Zielgruppe derer die bereits viel Erfahrung mit Survival und Bushcraftthemen haben, eventuell bereits Kurse belegt haben und schon viel Wildniserfahrung in anderen Regionen gesammelt habenund ihren Horizont jetzt auf andere Regionen erweitern wollen. Gewisserweise die Outdoornerds.

    Und in die Tiefe gehend könnte man, wenn man denn wollte eine ganze Menge herausholen, auch was verlorene primitive Skills angeht. Denn leider ist es nunmal so wie auch im Rest der Welt, dass aufgrund dem Vordringen der Moderne auch Nomaden mitlerweile Feuer mit dem Feuerzeug anzünden und Kunststoffseile nutzen. Zum lernen wie man Seile aus Alemos Gras fertigt oder gar mit Wüstendrachen jagt müsste auch ich noch in die entferntesten Winkel reisen um Menschen zu treffen, die so etwas noch machen.

    Mir macht sowas natürlich riesen Spaß und es wäre auch ein Projekt den Nomaden einen Teil ihrer Kultur wieder zu geben, aber wen würde es noch interessieren ausser einer sehr kleinen Randgruppe.

    Ein realistischer Wüstensurvival Kurs für den Reisenden des 21. Jhd. würde ganz anderen Punkte abdecken.

    Da könnte man die Schwerpunkte natürlich anders setzen als bei einem Kurs bei dem etwa Leute teilnehmen die eine Weltreise planen, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, oder einfach Leute mit sehr viel Geld, die einfach den ultimativen Kick suchen.


    supi


    So ganz schlau werde ich aus deinem Beitrag nicht, denn es ist ja eigentlich genau das was ich hier mache nämlich etwas Marktforschung betreiben. Bushcrafter sind nur eine Zielgruppe wo ich nachfrage. Aus der Gesamtheit der Antworten kann ich mir ein Bild davon machen, was sich verkaufen lassen würde und was nicht.


    Es ist auch mitnichten das einzige Pferd auf das wir setzen. Wie bereits gesagt, hat mein Kollege ja bereits die ganzen Klassiker im Angebot, welche in nicht Corona Zeiten auch gar nicht schlecht laufen.

    Dieser Survivalkurs wäre halt eine Erweiterung des Angebotes, ohne auf die anderen Sachen zu verzichten. (Für weitere Angebote, werde ich zum Beispiel einige Touren im hohen Atlas entwerfen wo ich mich deutlich besser auskenne als er)


    Zitat


    Zahn zieh: Wegen eurem Angebot allein reist keiner nach Marokko. Ihr bekämt im Jahr vielleicht 1-2Wochen bzw. 1-2 Kurse voll.

    Also ja doch, ich denke schon. Da ich ja bereits Wüstentouren mit Mustapha für eine Firma organisiert und durchgeführt habe kann ich dir sagen, Leute nehmen sich Urlaub und fliegen nur für eine 12 tägige geführte Wüstenwanderung nach Marokko.

    Für die Firma für die ich das gemacht habe kamen so jährlich rund 4-5 solcher großen Touren zusammen.


    Du hast aber recht. So ein Survivalkurs wäre maximal ein bis zwei mal im Jahr realistisch, das ist aber nicht weiter schlimm, weil es eben wie gesagt nicht das einzige Standbein ist.


    Walter

    Es sollte eigentlich klar sein, und wird im Fall das sowas zu Stande kommt, auch in den Teilnahmebedingungen noch explizit erwähnt werden, dass es sich hierbei nicht um einen Spaziergang handelt und man gewisse gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen sollte.

    Für die Erste Hilfe wird dabei ebenso gesorgt sein, wie dass in dieser Region Rettung per Jeep und Helikopter innerhalb weniger Stunden bzw. in einer halben Stunde möglich ist.

    Würde man einen solchen Kurs im Winter anbieten, würden die Temperaturen auch für jeden erträglich sein. Zurzeit sind dort angenehm kühle 18 °C tagsüber, nachts am Gefrierpunkt.

    Dann könnte man halt den Hitzeaspekt nicht wirklich bearbeiten, dafür im Sommer die Kälte nicht. Flashfloods und Sandstürme kann man ebenfalls nicht auf Bestellung rufen.


    Doom

    Badewanne hab ich grad keine aber bist du mit deiner eigenen Privatlimousine auch einverstanden ?


  • Ich bin von der Idee sehr begeistert. Die Liste der Inhalte deckt auch schon die wichtigsten Themen ab. Die Ergänzung der Sterne würde ich unterstützen.

    Zwei Wochen halte ich für eine angemessene Dauer. Das wäre lang genug, um wirklich in die Wüste 'einzutauchen', und kurz genug, um es in der Jahresplanung unterzubringen und auch um es bei suboptimalem Ablauf noch auszuhalten.


    Und ihr müsst euch überlegen, ob die Teilnehmer bestimmte Vorkenntnisse mitbringen sollen. Das würde den in Frage kommenden Kreis natürlich noch mal einschränken. Da muss man wissen was man will.


    Ich werde mich mit dem Thema noch mal intensiver befassen und das hier weiter verfolgen.

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Ach ja. Und noch ganz wichtig: Wie viele Teilnehmer braucht ihr mindestens, dass es sich lohnt? Wie viele sollten es bei einer solchen Aktion maximal sein?

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • grundsätzlich finde ich die Idee wirklich toll.

    Ein echtes Angebot in der Wüste zu verweilen und dort zu lernen ist klasse.

    Ich bin auch viel in den Hochebenen und wüstenähnlichen Gebieten unterwegs und komme, zumindest in Teilen der USA, gut klar.

    Wüste, dort wo Du bist, ist nochmal ein wirklich neues Gebiet, selbst für mich und das gehört auch unterstüzt.


    Mit großer Hitze ist wirklich nicht zu spaßen und man muss das als Teilnehmer nicht nur wollen sondern auch ,leben' wollen. Dazu gehören im Sommer einigermaßen körperliche Fitness und man sollte auch große Hitze abkönnen.

    Für uns Nordeuropäer ist in den Sommermonaten im Süden von Marokko schon eine ganz andere Hausnummer.

    Ich war vor 30 Jahren mal zwei Monate etwas nördlich von Agadir am Wasser und dessen Nähe. Das lässt sich gut aushalten, wenn man fit ist auch ohne Klimaanlage.


    Ob Deutsche das alles abkönnen und tagelang durch die Wüste wandern wollen?

    Ja, gibt es. Sie sind mMn. nur dünn gestreut.

    Sie zu finden und zu interessieren, sie dazu zu bringen sich vorher fit zu machen für solch eine Sache, das ist schwer, aber nicht unmöglich.

    Mein Schatz z.B. funktioniert nur 3-4 Tage unter den Bedingungen in den USA. Und da ist

    noch irgendwelches Gehölz, Büsche und Gestein, wo man sich in den wohltuenden Schatten setzen kann.

    In Agadir, draußen, ohne Schatten, tagelang in der brütenden Wüste über Sanddünen zu wandern, ich weiß nicht und als ich Sie eben fragte, meint sie, dass muss man probieren und sie ist zäh, weiß aber ihrer Grenzen.


    Somit folgern wir hier beide, dass es ggf. besser ist, nicht nur die Leute anzusprechen, die dafür 10 Tage oder mehr nach Marokko kommen, sondern dadrüber nachzudenken, solch einen Kurs mit einem Hotelaufenthalt zu verbinden und die Kurse auch gestückelt, aufbauend und eben kürzer anzubieten.

    Da kommt die nächste Frage auf. Wie weit wäre es bis zum Camp und wie würde die Strecke zurückgelegt?

    2002 waren wir im Februar in Agadir und da lässt es sich für normale Europäer durchaus leben. Da geht wandern, lange Strecken zu Fuß absolvieren und draußen Übernachtungen son ganz easy. Das machen zwei Pärchen die wir kennen seit Jahren.


    Es sollen Denkanstöße sein und bei weitem NICHT die Idee oder das Business stören, aber schwache, nicht vorbereitete Jungs und Mädels, die bekommste nicht in 10 Tagen fit.

    Somit ist die Vorauswahl und das Umfeld vor und nach den Kursen ggf. mit einzuplanen.


    Die Idee und das Ansinnen und die Unterstützung für Deinen Freund dort unten ist grandios und muss unterstützt werden.

    Ganz großes Kino.

    • Offizieller Beitrag

    Desertstorm,

    die Idee und auch das bisher Erarbeitete samt deinen Erfahrungen finde ich beeindruckend. Du fragtest nach Möglichkeiten der "Vermarktung".

    Ein kluger Geschäftsmann (Schulversager, mit 14 Vater, eigentlich von allen als Loser abgestempelt und jetzt Milliardär) sagte einmal (vielleicht auch öfter :) Biete nicht Ware an und warte auf Kunden, sondern besorge, was der Kunde haben will.

    Persönlich habe ich viel mit Menschen zu tun, die beruflich u.a. nach Afrika oder den Nahen Osten gehen. Z.Bsp. Missionare oder Geschäftsleute in heftigsten Krisengebieten. Alle, wirklich alle konzentrieren sich auf Escape-Techniken, falls es in irgendeiner Weise brennt. Dazu kommt der medizinische Bereich inkl. Versorgung schwerster Wunden, auch Schussverletzungen. Spritzen setzen gehört natürlich dazu. Erst dann kommt in der Prioritätenabstufung solche Dinge wie Reparaturen, Wasser finden etc. Manche bieten gesplittete Kurse an: In Deutschland Theorie, in Afrika die entsprechenden waffentechnischen Seminare, die hier teilweise nicht möglich sind.

    Was ich zusammenfassend in den Raum stellen möchte: Wie wäre es, wenn ihr euch einen bereits etablierten Partner sucht, der das SERE-Training übernimmt und ihr den Natur-Survival-Part? Das 2. fehlt nämlich fast immer bei den Vorbereitungsseminaren. Die sind sehr zivilisationsorientiert - aber die Leute zahlen viel Geld dafür. So könnte der SERE-Anbieter euer "Wüstensurvivalmodul" als Teil der "Fortbildung" oder als Extraseminar anbieten.

  • Du hast aber recht. So ein Survivalkurs wäre maximal ein bis zwei mal im Jahr realistisch, das ist aber nicht weiter schlimm, weil es eben wie gesagt nicht das einzige Standbein ist.

    Genau das ist der Punkt auf den ich hinaus will....


    Kosten-Nutzen-Verhältnis


    Lohnt es sich oder ist es im Endeffekt mehr Liebhaberei.

    Wenn in der Firma die "Standards" gut laufen ist das hervorragend, das freut mich.

    Wenn man mit 15-20 Teilnehmern/Jahr rechnet, 2 Kurse a 2 Wochen, ist ein Monat/Jahr nur durch die Einnahmen von 15-20 Teilnehmern geblockt.

    Was könnte man alternativ in dem Monat machen?

    Man kann 100 Leute durch das, ich nenne es mal "Weichspülprogramm Wüste hautnah" schleussen.


    Ergo: Man hebt die Preise für die 15-20 Teilnehmer so an das es die Einnahmen der 100 Kunden von "Die Wüste hautnah" ausgleicht.


    Dann sind wir wieder bei der Kundenakquise. Preisgünstig wird der Kurs nicht, das ist klar. Je teurer er wird desto weniger Kunden sind interessiert.... usw.


    Friese Idee ist nicht schlecht wo man diese Kunden her bekommen könnte, ich kenne einige Bauingenieure, techn. Zeichner und Vermessungsleute die von ihren Firmen für Bauaufträge bspw. nach Afghanistan oder Lybien geschickt wurden und die sich dann dort recht unsicher/verlassen fühlten. Unsicheres Auftreten = ein lohnendes Ziel.

    Ob die Firmen aber bereit sind für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter Geld aus zu geben.... vom rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkt her lohnt sich das nicht, da das Produktionsmittel Mensch ersetzbar ist.


    Wenn es rentabler ist eine Horde Briten in Khaki mit Tropenhelm, Hercule Poirot mässig, mit Hochwandzelt und Hornsignal zum Wecken ein paar Tage durch die Wüste zu führen, lohnt es sich ehr ein paar Hochwandzelte zu beschaffen.


    Du hast die Firma angesprochen für die ihr schon gearbeitet habt.... wegen 5-6 Touren im Jahr machen die auch noch kein eigenes Büro mit Hotel in Marokko auf sondern arbeiten mit Subunternehmern wie euch.


    Ich will es dir wirklich nicht schlecht machen, es gibt nur einiges zu bedenken was ehr betriebswirtschaftlicher Natur ist.

    Die Skills hast du, keine Frage.


    Interessieren würde es mich schon, aber ob ich es , auch rein körperlich, könnte steht auf einem anderen Blatt, und ich bin eigentlich einer der sich bei +40 Grad im Gewächshaus wohl fühlt.

  • Weiterhin danke für die guten Denkanstöße


    Langsam entstehen gewisse Ideen und Möglichkeiten, die ich weiter ausarbeiten werde.

    Ganz gewiss aber, jetzt habe ich ja die Zeit, weil sonst eh nix geht, mal ein Buch über das Wüstenwandern und auch überleben zusammenzuschreiben.

    Ich hab über die Jahre so viel Material zusammengesammelt, da lässt sich vielleicht etwas verwursten und vielleicht gibts in einem Jahr oder so, mal auch so ein gelbes Büchlein von mir.