Messer für die Jagd, die Klinge: Form, Größe, etc.

  • Hallo zusammen,


    (vielleicht kann man das auch in irgendeinen Sammelthread für Jager schieben?)


    ich hatte mich vor kurzem entschieden, den Jagdschein in Angriff zu nehmen.

    Nach den ersten Unterrichtsstunden und den Erfahrungen auf der Drückjagd mache ich mir natürlich auch so meine Gedanken.

    Vor allem geht es um die Ausrüstung, die man als Jäger so dabei hat.

    Im Speziellen möchte ich mal einiges zu Messern wissen.

    "Ein Messer ist kein Messer", das habe ich wohl schon tausend mal gehört.

    Mir geht es auch gar nicht um eine bestimmte Marke oder Hersteller.

    Ich möchte wissen, welche Größe(n) und Form(en) eignen sich aus eurer Erfahrung eher gut für welche Arbeit.

    Meine Priorität liegt bei Schalen- und Raubwild. gerne aber auch Tips zum Federwild.

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • Damit hatte ich mich auch schon beschäftigt und erfuhr, dass mein Nesmuk eher mäßig geeignet ist. Mir wurde eine Droppoint Klinge empfohlen und ich werde auf ein Mora, ein Nicker und ein Skinner zurückgreifen. Einen Gekrösehaken bzw eine Kombination mit einer Säge werde ich mir auch noch zulegen. Damit sollte der Versorgung von Wild nichts mehr im Wege stehen.

    Später folgt bei mir sicher noch ein größeres Messer zum abfangen, da in der Familie bereits ein Verlängerungsmesser Bestand hat, werde ich hoffen darauf zugreifen zu können, ansonsten werde ich zu einem Sax tendieren ( weil ich diese alte Klingenform einfach total liebe und es sehr stabil ist)


    Generell gibt es hier aber glaube nicht DAS Set, sondern jeder muss für sich etwas finden womit man hantieren kann.


    Grüße Möhre

    Shorts are for wimps, real men wear Kilts!!! :thumbup:

  • Moehre Ein Sax erinnert ja auch irgendwie an den Standhauer bzw. umgekehrt.


    Droppointklingen habe ich zwei oder drei. Das sollte ja dann für den Anfang genügen.

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  • Leider bin ich nicht in der Lage Messerformen so zu beschreiben, dass Du damit etwas anfangen kannst :huh: .

    Daher nenne ich doch den Hersteller dazu, und Du kannst Dir die Bilder im Netz ansehen.


    Nach meiner bescheidenen Erfahrung, geht bei dem von dir priorisierten Wild ein ganz stinknormales Mora,

    oder eben mit feststehender Klinge. Man muss eben mehr aufpassen um das Gescheide nicht zu verletzen.


    Zum Aufbrechen von Schalenwild wenn du alleine im Revier bist (wenn du das Stück nicht hochziehen kannst):

    Ich verwende das EKA Swingblade, hier finde ich die Aufbrechklinge sehr hilfreich, vor allem beim Schwarzwild.


    Bei den Drückjagden wo ich bisher war, wurde immer an einem zentralen Platz aufgebrochen, der entsprechend ausgestattet war (Galgen, Wannen, Wasser aus dem Schlauch ...)

    Die "Aufbrech-Profis" die da Hand anlegen, haben mit den Fleischermessern gearbeitet

    Und haben dabei immer schön nachgeschärft (waren ca. 14 Damwildstücke und teils auch starkes Schwarzwild)

    Ich meine es wären die Dick Gekrösemesser MagcGrip Messer gewesen


    Abschwarten und zerwirken passiert ja in der Wildkammer und am hängenden Stück.

    Hier habe ich das Set von Dick "Zerlegemeisterschaft" im Einsatz.

    Zum aus der Decke schlagen und Abschwarten habe ich das Dick Abhäutemesser mit 15cm.


    Beim Niederwild Kanin, Hase reicht ne kleine Klinge, hier benutze ich das

    Casström Safari, aber nur weil mir der trapperandy ... das verkauft hat.

    Denke das geht auch gut, wenn du z.B. einen Fuchs streifen willst.


    Beim Federwild, reicht ein Taschenmesser. Bei einer Taube sogar der Fingernagel



    Letztendlich bin ich der Meinung dass es jedes Messer mit normaler Klingenlänge (9-10cm) tun.


    Bin ja selbst noch JJ, und das wichtigste ist, dass Du die Schnitte richtig setzen kannst.

    Ein erfahrener Jagdherr an Deiner Seite, ist, nach den Erfahrungen welche ich bisher gemacht habe,

    das Beste. Bei jedem Stück lerne ich auch noch dazu. Ob ringel oder das Schloss öffnen, jeder findet

    dann die Variante mit der er am einfachsten parat kommt.


    rokibusch

    • Offizieller Beitrag

    Einen Gekrösehaken braucht niemand mehr in Westeuropa. Den brauchte man, als es noch riesige Federwildbestände gab und zwischendurch das Federwild ausgeweidet werden musste. Aus heutiger Sicht wildhygienisch fürn A...

    Was man tatsächlich braucht, ist ein Messer mit einer Klinge, je nach Vorliebe, zwischen acht und zwölf cm. Mit Fingerschutz gegen Abrutschen. Ich nehme sehr gerne ein Linder mit ATS-Stahl, z.B. das SE 2. Top Messer, schnitthaltig, rutschfester Griff. Reicht.

    Manchmal nehme ich auch ein Eka-Wendemesser mit Aufbrechklinge, im umgeklappten Zustand normale Klinge. Von der Schnepfe bis zur starken Sau und Hirsch habe ich echt alles durch. Wer nicht ringeln will, freut sich über eine kleine Säge fürs Schloss ab Schwarzwild. Fürs Rehwild reicht auch da ein Messer.

    Ein Mora 711 wäre ebenfalls ein geeignetes Messer, es ist nur nicht ganz so schnitthaltig.

  • rokibusch

    Du hast gebettelt und gefleht das ich Dir das Safari verkaufe. :P:dolldrueck:


    Ich war gezwungen mir ein neues zu holen.


    Mit dem Safari wurde mal eine Sau zerwirkt. :thumbsup:

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

    Einmal editiert, zuletzt von trapperandy ()

  • ....


    Mit dem Safari wurde mal eine Sau zerwirkt. :thumbsup:

    und nicht irgendeine Sau! :schwein:


    Ich hab mich auch lange gefragt, welche Klinge am besten wäre und ob es das perfekte Messer gibt. Unterm Strich stellt man dann irgendwann fest, dass es ziemlich egal ist. Ich nutze gerne so ein Taschenmesser, bei dem -neben der normalen Klinge- eine Gekröseklinge und eine Säge dran sind. Das beste ist aber der Korkenzieher! Wie oft hab ich nach der Jagd vor der Weinflasche gesessen und den Korken in die Flasche drücken müssen. :shock:


    Also, sinnvoll ist eine spitze Klinge und wenn du das Schloss öffnen willst, eine relativ harte Klinge. Ob nun Mora oder Custom interessiert das Stück nicht. Ist nur für das Instagramfoto wichtig :mrgreen:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Wurzelgnom


    Verstehe ... du meinst das „ich sitze auf der Kanzel und genieße“ Klappmesser 😎


    Danke für die Info dass man den Gekrösehaken auch als Korkenzieher nutzen kann. 🤣🤣🤣


    Spaß bei Seite, an diesem Messer ist auch alles dran was man braucht.


  • Danke für die zusätzlichen Informationen.

    Und wieder was gelernt, es gibt Gekrösehaken. Hat sich das Aufstehen heute schon wieder gelohnt.


    trapperandy ein Messer mit so einer Droppointklinge und dem Schliff habe ich tatsächlich. Das werde ich mal einpacken.


    Dieses Swingblade...ich weiß nicht, das sieht gut aus, aber ist nicht so ganz meins. Ich werde es mal im Auge behalten.


    Wurzelgnom danke für die Tipps. Am Ende bleibt wohl auch nur wieder Try and Error übrig.


    Wie ist es denn mit der Hygiene bei Klappmessern?

    gibt es da Tipps und Kniffe, Schweiß- und Feistreste wieder zu entfernen?

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    • Offizieller Beitrag

    Ganz normal Spüli und Heißwasser. Oder halt "im Feld" an Gras abwischen. Grundsätzlich habe ich eine Flasche (Trink-)Wasser im Wagen, auch zum Hände abspülen. Sonst sieht das Lenkrad und der Schaltknauf nach der Rückfahrt aus dem Revier relativ doof aus. Try ist gut, error aber bei der Beherzigung unserer Tipps eigentlich ausgeschlossen. Es kommt echt nicht darauf an. Ich habe wirklich eine riesige Auswahl, aber letztendlich ist es fast egal, zu was ich greife. Ob Mora oder Edelcustom aus PM-Stahl, orthopädisch gerecht für meine Hand gebaut - jedes halbwegs normale Messer ohne fette Fingerkonturen am Griff wird seine Arbeit brav leisten. Eventuell sollte man darauf achten, dass kein Glibber bzw. Schweiß (Blut) in irgendwelche Spalten gerät. Dann gibt es irgendwann einen duftenden Griff. Deshalb hat Paracordgetüdel, gar ais Griff, nichts an Jagdmessern zu suchen.

  • Ja genau, wie Friese schon sagt. Einfach mit Wasser abspülen und ggf zu Haus mal mit der Bürste drüber gehen. Ich trage beim aufbrechen immer Einweghandschuhe. Darin verstaue ich auch immer (umgekrempelt) das Messer und kann es mir sauber in die Hosentasche stecken. Ein Bekannter bricht seit Jahrzehnten mit nem Brotmesser auf. Er ist gelernter Schlachter und weiß selbst nicht so genau warum er das tut. :shock:

    Er hatte das mal als Notbehelf gemacht und findet es gut. Naja, soll er machen. :hut:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

    • Offizieller Beitrag

    Ich trage beim aufbrechen immer Einweghandschuhe. Darin verstaue ich auch immer (umgekrempelt) das Messer und kann es mir sauber in die Hosentasche stecken.

    Nebenbei bemerkt: Die nehme ich in der ungepuderten Variante auch gerne zum Transport der Rehleber aus dem Revier, wenn ich mal wieder den Gefrierbeutel vergessen habe. Sieht sch... aus, funktioniert aber.

  • Ich dachte, die muss man in ritueller Weise -noch vor Ort und warm- runter schlingen? Oder mach ich das immer falsch? :koch: :zwinker:

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    Wonder - R. J. Palacio

  • Ich stell mir das gerade vor...also das mit der Leber im Handschuh! Wurzelgnom beim warme-Leber-Verschlingen will ich mir nicht vorstellen!

    So ein Gummihandschuh auf dem Rücksitz, schön glubberig, die Finger mit Blut gefüllt..

    "Schatz, brinst du mir mal meinen Handschuh aus dem Auto mit? Hab ich vergessen..."


    :D

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    Member of the Hateful fifteen