"Mehr Bürokratie wagen"

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    Meiner Meinung nach sollte es für alles, was mit Tierhaltung zu tun hat, einen Sachkundenachweis und häufige Kontrollen geben.

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    Da könnte ich Dinge tun, die ich hier lieber nicht schreibe. Aber das Tierschutzgesetzt sagt, es ist nur eine Ordnungswidrigkeit.

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    zum Thema Sachkundenachweis habe ich die Erfahrung gemacht, dass man den Schein macht um den Schein zu machen und den Schein zu wahren.

    Wenn sich an der Haltung zu dem Erlernten nichts getan hat, wurde der Schein nur zum Schein erworben und das war´s.

    Kontrollen jain. Nützen nur bedingt etwas. Ja, wenn die reale Gefahr besteht, erwischt zu werden. Aber mal ehrlich, wo in D ist das denn real?

    Vor allem wenn man im Bereich des OLG Köln lebt.


    Ein anderer Punkt ist die Handhabung des Tieres als Sache. Juristisch gesehen ist und bleibt der beste Freund des Menschen immer eine Sache, egal ob Hund oder Auto. Nur dass das Auto in den Anschaffungskosten mehr wert ist und daher auch vor Gericht.


    Verstöße gegen das Tierschutzgesetz kann (!) auch eine Straftat sein. §17 TierSchG, ist aber auch der einzige Tatbestand.


    Was die Scheine betrifft, wenn hoher Schaden an Mensch und Sache möglich und wahrscheinlich, dann ja, sonst eher vielleicht.

  • Ich versteh euch ja....


    Für alles braucht man nen Schein, ausser zum Bum.... und Kinderkriegen nicht.... (was ich ausdrücklich bedaure)



    .... aber wenn man dem Affen ein Skalpell in die Hand drückt macht ihn das noch lange nicht zum Chirurgen.... zumindest bleibt die Erfolgsquote überschaubar.



    Bienen sind kein Hobby, die sind eine Berufung. Bienenvölker kann man gut im Nebenerwerb haben, aber dann muss man auch eine Ahnung haben von den Viechern, da langt dann kein youtube-Diplom.


    Es rennen einfach zu viele Trottel rum deren Bildung realistisch betrachtet eine Einbildung ist.

  • supi

    ich stimme dir voll und ganz zu, soweit sind wir nicht auseinander. Wie gesagt, bei Schaden an Mensch, Tier und Vermögen soll der Gesetzgeber eingreifen.


    Ein Problem ist tatsächlich das YT-Diplom. Es wird - nicht nur bei Bienen - vermittelt, dass man "nur mal gerade eben schnell kurz" sich das "Super-Experten-Erklärbär-Video" reinziehen muss und schon kann man alles.


    Ich denke, es ist insgesamt eine Einstellungssache.

    Anderer Bereich: ich gehe nicht an die Bremsen meines Autos. Traue ich mich nicht. Punkt und Ende. Ein Freud sagte dazu aber einmal, dass ich es sehr wahrscheinlich genauer, sorgfältiger und damit sicherer machen würde als mancher Schrauber, der von seinem Meister bei der Arbeit (nicht) überwacht wird. Heißt im Klartext: wenn ich mit einer sorgfältigen und aufmerksamen Einstellung an die Sache herangehe, mich mit durch längere Tätigkeit ausgewiesenen Experten austauschen kann, diese mich unter ihre Fittische nehmen, dann sehe ich für den Neuzugang - egal in welchem Bereich - gute Chancen, dass alle heil dadurch kommen.


    Mache ich den Schein aber nur zum Schein, bleibe der betriebenen Sache gegenüber aber nur eigennützig und werden nicht - wie Du wirklich richtig und liebenswert sagst - berufen, dann nutzt auch der Schein nichts.

  • Häufig ist der Sachkundenachweis bei der Bienenhaltung ein gutes Mittel, um Fragen von ängstlichen Nachbarn zu entkräften. Die 40 Std. bieten nur einen Einblick in das Bienenleben und dann bedarf es eines Ansprechpartners, der vor Ort mal mit ins Volk schaut oder die richtigen Fragen stellt. Aber Pflicht? Tue ich mich schwer mit.


    Viel schlimmer sind die bereits erwähnten Schwarzimker, deren Völker dem Veterinäramt nicht bekannt sind und bei Faulbrut zum unbekannten Seuchenherd werden können.

  • Viel schlimmer sind die bereits erwähnten Schwarzimker, deren Völker dem Veterinäramt nicht bekannt sind und bei Faulbrut zum unbekannten Seuchenherd werden können.

    Da halte ich dagegen. Warum ist es vor sagen wir mal 200 Jahren nicht zu einem Bienensterben gekommen Ich behaupte, weil es damals nur Schwarzimker und gar kein Veterinäramt gab😛😛.

    Korrelation oder Kausalität?



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Das Schlimme ist, dass auf den Zug garantiert einige Verbände, Foren u. Besser-Outdoorer aufspringen würden. Der Deutsche Kanuverband war damals auch seelig, als der Europäische Paddelpass eingeführt wurde. Grundvoraussetzung für das Erlangen war ein mehrstündiger Kurs. So konnte jeder Noob an den EPP gelangen und danach auf Gewässern, die nur für EEP Besitzer freigegeben waren, losziehen. Leuten mit mehrjähriger Erfahrung blieb dies verwehrt.


    Mit einer Prüfung für Imker ist es m.E. wie in allen Bereichen. Man kann so lernen, dass man die Prüfung besteht und danach nicht Willens sein, das Gelernte wirklich zu erlernen. Oder man hat aufgrund des Interesses ein sehr hohes Engagement, sich ein Fachgebiet anzueignen.

    Ob daher ein Prügungszwang der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, bei ausreichend attraktiven Angeboten, werden diese auch genutzt. Die Leute mit hohen Engagement wird es ebenso wie die Für-die-Prüfung-auswendig-Lerner-und-dann-einfach-mal-machen weiterhin geben.

    Die Freiheit ist mein Leben und bleibt es allezeit.
    (Hoffmann von Fallersleben)

  • Verantwortungsbewusstsein... das brauchts.

    Ich war auch mal Imker, und mir war es echt egal wo mein Nachbarimker sein Handwerk gelernt hat, und ob oder in welchem Verein er war. Solange er verantwortlich nach seinen Viehchern geschaut hat. Und das lässt sich eben mit keiner Prüfung nachweisen, ob jemand auch in Zukunft seiner Verpflichtung nachkommt.