Mikrofaser und Mikroplastik

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir vor nicht zu langer Zeit ein USB-Mikroskop zugelegt.

    Als ich einen winzigen schwarzen Fleck auf dem Wadenbein entdeckt habe, habe ich diesen mit dem Mikroskop genauer angeschaut.

    Das hier habe ich dann gesehen:


    Die gelbe Skala stellt Millimeter dar. Sonst sind ein paar Beinhaare zu sehen um das ganze auch in Relation zu sehen.

    Überall habe ich diese winzige Mikrofaser entdeckt. Teilweise hingen sie unter der Hautoberfläche fest.

    Am Tag davor habe ich eine leichte Trekkinghose aus Kunststofffaser getragen. Generell ziehe ich die Hosen zweimal in der Woche beim Nordic-Walking an.

    Das macht mich schon zu denken. Gesund kann das nicht sein.

    Das wollte ich gerne mit euch teilen.

    In einem anderen Faden hat smeagolvomloh auch was zum Thema Mikroplastik gepostet. Ich habe mir erlaubt diesen hier mit zu posten.


    • Offizieller Beitrag

    Das ist einer der Gründe, warum ich seit Jahrzehnten ausschließlich Naturfasern bzw. Leder an meine Haut lasse. Und nur in absoluten Notfällen (neue) Kleidung kaufe. Ich stehe zu meinen verschlissenen und unmodischen Kleidungsstücken. Das mag karrieremäßig von Nachteil sein, aber mich juckt das nicht. Auch im eigentlichen Sinne.

  • MacGyver

    Danke für´s Teilen. Das sieht ja schon spannend aus.

    Wenn man das selbst sieht und dann auch noch "am eigenen Leib" erfährt, ist es noch mal eine ganz andere Hausnummer als wenn man das nur liest.


    ich bin, was Plastik betrifft hin und her gerissen, wenn ich meinen Schreibtisch ansehe, dann habe ich da neben dem Naturprodukt "Papier" und der Schreibtischplatte Holz leider fast ausschließlich Plaste und Elaste drauf. Es gibt halt nicht viel anderes für´s Büro. Oder hat jemand einen Holzbildschirm Abseits eines Raspi-Projektes gesehen? (ok, nächstes Jahr gibt es den, evtl. so gar mit Möglichkeit zum Austausch des Innenlebens)


    Auf der anderen Seite habe ich nicht nur ausschließlich Naturklamotten am Balg. Im Job stört es keinen Chef, was ich trage. also Pullover, Hemd und Jeans. Draußen dann auch schon mal gerne eine Hose aus PolyCo.

    Muss ich mir mal ansehen, wie mein Balg aussieht.

  • Ich sehe es ähnlich wie Friese - einerseits.


    Auch das Mikroplastik in der Umwelt spielt eine Rolle.


    Andererseits darf man die Belastungen von Naturfasern, welche im Laufe der Be- bzw. Verarbeitung entstehen, nicht ausblenden. Ich war früher in der Textilindustrie beschäftigt und kann mich noch gut an eine Katastrophenübung mit dem Titel "Giftgaswolke über Margrethausen" erinnern. Da war das angenommene Szenarium der Brand einer Textilfabrik. Die reinsten Chemiewerke.

  • Ich stelle mir gerade die Frage wie schlimm muss das dann bei dem beliebten Fleece sein?

    Hab zwei Innenschlafsäcke aus dem Zeug, da lieg ich öfters sehr leicht bekleidet drin... :/

  • Fryd


    Verbraucherzentrale Hessen vom 24.12.20


    "Bei rauen Oberflächen wie Fleecejacken und -decken kommt es zu höheren Abrieben. So kann zum Beispiel eine Fleecejacke mehr als tausend Fasern pro Waschgang verlieren. Einige Schätzungen reichen sogar bis zu einer Million Fasern, die über das Abwasser in die Umwelt gelangen können."


    Hier der gesamte Artikel



    https://www.verbraucherzentral…kunstfaser-kleidung-53227


  • Danke für den Link. :thumbup:

    Die Situation beim waschen war mir schon bekannt, mittlerweile kaufe ich deswegen auch keine Fleecesachen mehr.

    Aber in den Müll kommt mein Schweizer Innenschlafsack nicht. ;)

  • Gesund kann das nicht sein.

    Zitat: Untersuchungen an Fischen zeigen, dass Nanoplastikpartikel die Blut-Hirn-Schranke passieren können und verhaltensändernd auf die Tiere wirken. Diese Ergebnisse sind mit Blick auf die Wirkung für die menschliche Gesundheit be-sorgniserregend. Genau wie die mögliche Plazenta- und Lungengängigkeit von Mikro- und Nanoplastikpartikeln oder die Toxizität von Plastikpartikeln auf-grund von chemischen Zusätzen wie Bisphenol A oder Phthalaten


    Quelle: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/042/1904297.pdf


    Ist zwar von 2018 aber soweit ich weiß immer noch recht aktuell.

    Über die Fädchen die du siehst und die auf deiner Haut sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Mehr über das was du nicht siehst und einatmest.

    Auf der anderen Seite: Wenn das Zeug bereits auf dem höchsten und am tiefsten Punkt der Erde nachgewiesen wurde, wie soll man sich davor schützen?


    Andererseits - ganz nackert möchte ich meiner Mitwelt nicht zumuten.

    Du weißt ja, wie schnell man Neid erregt... :saint:

    Soll ich dir ein Birkenblättchen schicken? :D

  • Auf der anderen Seite: Wenn das Zeug bereits auf dem höchsten und am tiefsten Punkt der Erde nachgewiesen wurde, wie soll man sich davor schützen?

    Na, das ist doch einfach: nicht hingehen. Fällt mir leicht: höchster Punkt ist zu hoch für meines Vaters Sohn und viel zu kalt. Tiefster Punkt: noch einfacher komme ich nicht ohne Taucherkugel hin und die schützt mich vor den widrigen Einflüssen der dortigen Umgebung wie Mikroplastik ( von dem lächerlichen Druck und dem Wasser reden wir ja nicht) :whistling::saint:

  • ... Andererseits - ganz nackert möchte ich meiner Mitwelt nicht zumuten.

    Du weißt ja, wie schnell man Neid erregt... :saint:

    Ja, das weiß jeder von uns, aus eigener Erfahrung.

    Aber keine Sorge, irgendwann wird es zur Gewohnheit, dass die anderen blass vor Neid oder rot vor Zorn werden.

    Mann lernt damit umzugehen.


  • maggot :danke: für das Zitat.


    Diese Ergebnisse sind mit Blick auf die Wirkung für die menschliche Gesundheit be-sorgniserregend. Genau wie die mögliche Plazenta- und Lungengängigkeit von Mikro- und Nanoplastikpartikeln oder die Toxizität von Plastikpartikeln auf-grund von chemischen Zusätzen wie Bisphenol A oder Phthalaten


    Habt ihr euch mal die OP Masken nach einem Tag von innen angesehen?

    Meinen Fleeceschal hatte ich im Winter auch über der Nase. :/


    Auf der anderen Seite erklärt mir das einiges, auch manche Wahlergebnisse. :D

  • Das Kind ist in den Brunnen gefallen, was Plastikpartikel betrifft.

    Da werden wir nur noch aktuell die Verwendung reduzieren können.

    Bei steigender Weltbevölkerung aber kein einfaches Unterfangen, weil das Zeug billig ist und für jedermann erschwinglich. Gerade die Kunstfaserbekleidung.

    Ich glaube es war Kenia, die haben die Einfuhr/Verwendung von Plastiktüten/Beuteln unter Strafe gestellt. Ein erster Schritt.