Ausrüstung beim Kanufahren

  • Hallo,

    da wir gerade bei Bekleidung sind. Ich hatte mir vor kurzem diesen Rettungsanzug gekauft:



    Frage an die Seeleute, die den kennen:


    Ist der OK für fünf Grad kaltes Wasser? Die bekommt man, unbenutzt, für 100€.

    Ein Trockenanzug ist mir zu teuer, daher keine Alternative für mich, muss also nicht vorgeschlagen werden.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Naturerlebnis

    hat das ding eine SOLAS Zulassung irgendwo kleben?


    Wann ja, dann kannst du das als als Schutz nehmen.

    Erwarte aber bitte nicht, dass Du damit einfach wieder in die Luke kommst. Das Ding ist dazu gemacht, dass Du im Wasser länger überlebst als ohne.

    Das sollte - wenn ich es richtig sehe - aufgeblasen oder mit einer 275N Rettungsweste getragen werden. Weniger macht keinen sinn. Das Ding dreht dich in Brustschwimmlage, und das ist nicht immer gut. Spätestens wenn es richtig ungemütlich wird, willst Du "Rücken haben."

  • Steuermann , das hat eine Auftriebshilfe im Rücken. Aufblasen soll man das, glaub ich, nicht.


    Ob ich damit in die Luke komme, dass habe ich mich letzten Monat bei 5 Grad auf der Ostsee, nicht getraut zu testen. Bin im Boot geblieben🙂 Mach ich wenns wärmer ist. SOLAS werde ich nachsehen, das Ding liegt zZt nicht hier.


    PS.

    Hier ist das Teil:

    https://www.ebay-kleinanzeigen…nutz/1735725153-211-10552



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

    Einmal editiert, zuletzt von Naturerlebnis ()

  • nein, beim Paddeln kann nichts passieren....


    https://www.faltboot.org/wiki/…hler_im_friedlichen_Idyll


    Als Abhilfe:

    https://www.faltboot.org/wiki/…hp?title=K%C3%A4lteschutz (Lang, lesenswert, viele weiterführende Links!)

    https://wehrmed.de/humanmedizi…-von-wasserunfaellen.html



    etwas mehr zu Unfällen mit Paddelbooten

    https://forum.faltboot.org/read.php?11,175419


    irgendwo hier im Forum haben wir auch noch einen Faden dazu.

  • ... da wir gerade bei Bekleidung sind. Ich hatte mir vor kurzem diesen Rettungsanzug gekauft:

    ...

    Ist der OK für fünf Grad kaltes Wasser?

    Den Wärmerückhalt steuert man bei Trockis über die Unterwäsche. Das ist immer ein Eiertanz zwischen der Luft- und Wassertemperatur.


    Vermutlich wird das Teil mit Kapuze viel zu warm werden.

    Solche Anzüge sind ja für den Notfall und nicht für Arbeit oder viel Bewegung ausgelegt.

    Wenn Du die Kapuze beim Paddeln abnimmst und es keine dichte Halsmanschette am Anzug gibt, kann es beim Reinfallen gefährlich werden.


    VG. -wilbo-

  • Steuermann , da kann sicher ne Menge bei passieren.


    Trotzdem gehe ich Risiken ein. Keine Unkalkulierbaren, denke ich. Hat bisher gut funktioniert, noch nicht einmal einen Knochen habe ich mir in 60 Lebensjahren gebrochen. Meine einzige OP war ein Leistenbruch mit 19. Habe bisher auch noch keinen Rettungseinsatz ausgelöst. Meine Boote hab ich immer selbst aufgerichtet und bin weitergefahren, ob 505er- Jolle, Hobie 16 oder Kajak.


    Danke euch für die Hinweise, ob SOLAS oder die Tendenz zur Bauchlage bei dem Anzug, werde das ausprobieren. Das sind hilfreiche Infos.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • auf'm Lech vor zwei Jahren bin ich mehrfach gekentert zur (nicht) Freude meiner Begleiter die eine superlange Strecke hinter mir her sind um mich raus zu fischen. Beim dritten mal, oder so ham' se gemeint jetzt soll ich mal draußen bleiben. Ich war also eine richtig lange Zeit im kalten Wasser und ich hatte unter dem Trockenanzug noch'n kompletten Neo. Von der Kälte her ging's eigentlich, denn Steiss hat's auch etwas geschützt bei drüberschrammen über die Rocks im Bachbett, vom mir aus wäre ich wieder eingestiegen, aber die anderen wollten paddeln :D , so lernt man natürlich nichts.

    :kanu: , will aber heißen das so 'ne Doppellage vielleicht mal auspobiert werden könnte.

  • Steuermann , da kann sicher ne Menge bei passieren.


    Trotzdem gehe ich Risiken ein. Keine Unkalkulierbaren, denke ich. Hat bisher gut funktioniert, noch nicht einmal einen Knochen habe ich mir in 60 Lebensjahren gebrochen. Meine einzige OP war ein Leistenbruch mit 19. Habe bisher auch noch keinen Rettungseinsatz ausgelöst. Meine Boote hab ich immer selbst aufgerichtet und bin weitergefahren, ob 505er- Jolle, Hobie 16 oder Kajak.


    Danke euch für die Hinweise, ob SOLAS oder die Tendenz zur Bauchlage bei dem Anzug, werde das ausprobieren. Das sind hilfreiche Infos.

    Gern geschehen. Wie gesagt, allzeit gute Fahrt und glückliche Heimkehr.


    EDIT zu Solas. habe gerade Naturerlebnis ´s Eintrag zu der Bucht gesehen. Das Ding hat wohl eine Solas-Zulassung und integrierten Auftrieb. Damit sollte das Thema Bauchlage keines sein. Wie geschrieben, der Anzug ist eigentlich für Seenot / Mann-Über-Bord auf hoher See, z.B. Nordsee, Atlantik gedacht. Vor einiger Zeit ging mal ein Bericht durch das Netz, ein Seemann war vor den Ostfriesischen Inseln in so einem Anzug außenbords gegangen. Nach rund 12 Stunden (?) hat man ihn dann nur leicht unterkühlt aus dem Bach gezogen. Also, wenn SOLAS-Zugelassen, dann hält das Ding warm. Jedenfalls dann, wenn du auch eine eine entsprechende Konstitution hast.


    auf Kölsch: et hätt noch immer joot jejange.


    Ich drück Dir die Daumen, dass es auch so bleibt. Bei mir ist leider öfter Quax, der Bruckpilot am Steuer gewesen.

  • Also,


    eines ist ja wohl klar, nach all diesen Beiträgen. Ich werde nicht kentern, weil das gefährlich ist. :thumbsup:


    Aber natürlich muss ich auch zugeben, dass ich nicht im Winter unterwegs bin. Meine Paddelzeit

    liegt zwischem späten Frühjahr und zweitigem Herbst.

    Meine (Haupt)Paddelgegend werden die kleineren und mittleren Seen und ruhige Flüsse in Värmland

    und Dalarna sein. Vielleicht auch mal ein paar Testkilometer auf dem Ringsjön hier in Skåne und natürlich

    eine Vorbeifahrt an meinem Haus auf dem dem Rönneå.

    Wildwasser ist nicht meins, ich brauche Ruhe. Ich werde das Kanu auch zum Angeln nutzen.

    Ansonsten fahre ich damit sicher mit meiner Freundin, oft mit meinem Bruder und auch alleine.

    Durch ein "paar" Kilometer auf dem Grossen Jasmunder Bodden (auch bei mehr Wind) mit einem Faltboot (RZ-85 glaube ich)

    und geliehenen Kanus in Värmland, habe ich ein paar Erfahrungen. Aber Autofahren kann ich besser, weil ich das täglich mache.

    Paddeln nur alle paar Jahre, aber das wird sich jetzt ändern. ;)


    :kanu:


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Wir haben gerade letzte Woche auf einen Paddelausflug mit der Familie verzichtet, weil die Elbe nur 7 Grad hatte.
    Bei den Temperaturen bekomme ich im Kenterfall vielleicht meine Pappenheimer sogar noch rechtzeitig eingesammelt. Aber das Drama danach muss ich mir echt nicht geben.

    (Ja, alle tragen Schwimmwesten aber fünf Trockis sind für unsere kleine Familie leider nicht drin) ;)


    VG. -wilbo-

  • Schwede


    ich habe mit meiner damaligen Freundin :zwinker: mit dem neu gekauften 15' Bob Special bei Badewetter samt Badeklamotte im Bodensee kentern geübt (das ist eigentlich gar nicht so einfach wenn man das will).

    Boot im stehtiefen Wasser wieder umdrehen und zu zweit wiedereinsteigen - alles gut wo weit.


    So saßen wir also triefend naß bei ruhigem Wasser wieder beide im Boot, als uns eine mini Welle oder was auch immer völlig unvorbereitet einfach aus dem Kanu kippte!

    Ich weiß bis heute nicht, warum, aber das war auch das einzige völlig unerklärliche Kentern meiner bisherigen Paddellaufbahn.


    Mit mehr Wind im Bodden musst Du zwangsläufig auch mit Wellen rechnen und die sind mit einem Kanu nie sonderlich angenehm, wenn schon der Wind nicht dem Paddelspaß zuträglich ist!

    Grüße vom Largo


    Gôdaich!

    (geht eigentlich (ganz gut))

  • Moin el_largo!

    Zitat

    Ich weiß bis heute nicht, warum, aber das war auch das einzige völlig unerklärliche Kentern meiner bisherigen Paddellaufbahn.

    Wie viel Wasser war denn noch im Boot?


    Solange das Kajak / Kanu nicht halbwegs leer gelenzt ist, kann es unschöne Gewichtsverlagerungen geben, die bei Welle zum wiederholten Kentern führen können.

    Das ist der Grund, warum ein Kenter-Kumpel beim Lenzen das Boot sichern sollte.

    Solange das Boot nicht "trocken" ist, gilt ein Kajak nicht als fahrtüchtig. Man kann das selber gut testen, indem man mal versucht mit einem halb vollgelaufenen Boot von der Stelle zu kommen. Das ist immer eine spaßige Übung mit Ah-Ha Effekt. ;)


    VG. -wilbo-

  • Moin wilbo


    trocken war das Boot nach der vorangegangenen erzwungenen Kenterung sicherlich nicht, aber es war auch keine nennenswerte Menge Wasser mehr drin. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass wir beide auf den Sitzen gesessen sind und somit der Schwerpunkt recht hoch war. Noch dazu dümpelten wir einfach so dahin, ohne aufs Wasser zu achten und dort kommt halt doch ab und zu eine Welle der weißen Flotte, ohne dass ein Schiff derselbigen in Sicht ist.


    Dass ein Kanu mit Wasserstand manövrierunfähig ist, kann ich voll und ganz bestätigen. Wenn man mal versucht hat, ein etwas angefülltes Boot an Land zu ziehen, um es dort zu leeren, wird auch zum Volumen eines Kanus sensibilisiert. Ein voll gelaufenes Boot wiegt schnell mal eine Tonne oder mehr und das noch ohne Wasserdruck eines Fließgewässers!

    Grüße vom Largo


    Gôdaich!

    (geht eigentlich (ganz gut))

  • Boot im stehtiefen Wasser wieder umdrehen und zu zweit wiedereinsteigen - alles gut wo weit

    Ein Punkt, der bei mir folgende Frage aufwirft. Einer der Gründe, weshalb ich mich gegen einen Kanadier entschieden habe, ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, in das Teil nach Kenterung im freien Wasser wieder reinzukommen. Stimmt meine Einschätzung??


    Bei Stehtiefe bin ich immer an Land gegangen, war nie ne Gefahrensituation.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Ich hab das mal ein WE lang im ZUge eines Kurses geübt.

    Manche Situationen waren allein fast nicht zu bewerkstelligen.

    Mit einem zweiten Boot, läßt sich das schon besser an.

    Da muß aber auch jeder der Beteiligten wissen was er zu tun hat, sonst wird´s auch nix.


    Gruß"seemann"

  • Seemann OK, das sieht ganz gut aus. Zu zweit ist immer besser!


    Man sieht auch die großen Auftriebskörper, ist das Voraussetzung?


    In dem Zusammenhang: Ich möchte gern von Wismar nach Pöhl paddeln, musste das leider WG Corona vergangenes Jahr ausfallen lassen. Falls da jemand Lust hat, mitzukommen? Im Sommer, wenn das Wasser warm ist.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

    Einmal editiert, zuletzt von Naturerlebnis ()