Probleme mit kalten Fingern

  • Hallo an alle, aus aktuellem Anlass habe ich eine Frage an euch. Ich denke das die meisten Damen wie Herren hier das Problem kennen.


    Heute nach Ca 6 km Wanderung abgebrochen, da meine Frau schon fast blaue Hände hatte !! Ich habe das erst gemerkt, als sie den Reisverschluss am Rucksack nicht mehr öffnen konnte. Da sie es als nicht sooooo schlimm bezeichnete , habe ich entschieden sofort umzukehren. Wir hatten heute natürlich Regen Und Ca. 12-14 grad , aber auch mal trocken. Selbst Hände in den Hosentaschen half nicht.


    Da ich diesen Zustand umgehend abstellen möchte :
    Jetzt meine Frage: habt ihr Erfahrungen mit "taschenheizsystemen" oder könnte ihr mir Alternativen aufzeigen? Bitte jetzt keine Fingerübungen für unterwegs oder so --- das kenne ich auch. Ich hätte gern " technische" Hilfsmittel. Also wo liegen die Unterschiede bei zB. taschenöfen, was ist empfehlenswert. Ich fürchte,das diese Empfehlung auch dauerhaft anwendbar sein sollte - oder öfter benutzbar und effektiv. Wo kann ich suchen , wer hat soetwas ?
    Danke im Vorraus


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Es gibt Taschenwärmer, die über eine chemische Reaktion Wärme erzeugen.
    Man drückt oder knickt ein Plättchen innerhalb des Kunststoffbeutels und schon wird es warm ohne sich die Finger zu verbrennen oder die teure Outdoorjacke anzusengen...
    Diese Taschenwärmer sind wiederverwendbar. Sie müssen nur in heißes Wasser gesteckt werden und die chemische Reaktion kehrt sich um.


    Diese Taschenwärmer sind für kleines Geld fast überall zu erhalten (z.B. Amazon), werden auch vielfach als "give-aways" Werbeartikel verschenkt.


    Es ist eine billige Variante um auszuprobieren. ob eine Taschenaufwärmung, tatsächlich die Lösung ist.
    Ggf. wären Laufhandschuhe gut geeignet um das Auskühlen der Hände von vorneherein zu unterbinden.


    Da ich (Gott sei Dank) keine Probleme mit kalten Händen habe, kam diese Taschenaufwärmung bei mir nur bei Open-Air-Konzerten im Spätherbst zum Einsatz.
    Für mich reichte es...


    "Einer für alle, alle für einen..." (Alexandre Dumas)


  • Ah... und da kann ich eigentlich bedenkenlos alles kaufen , auf Gel oder die Kohle- Lösung .
    Ist alles zu gebrauchen, gibt da keinen Vorteil im Gebrauch


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Ich habe auch einen Taschenofen mit Kohlestäbchen gehabt,klappt gut aber selten genutzt.
    Ein Stück trockenes Holz oder ein Opinel in der Hand funktioniert fast genauso gut als Handwärmer.

    Einmal editiert, zuletzt von Rockdog ()

  • Die Kohlestäbchen gibt es im Nachfüllpack. Das ist besser für längere Touren.

    Das ist ein eindeutiger Vorteil von den echten Taschenöfen...


    Die Herstellung der erneuten Funktionsfähigkeit der Taschenwärmer könnte unterwegs recht aufwendig geraten...


    "Einer für alle, alle für einen..." (Alexandre Dumas)


  • Da ich eine Durchblutungsstörung in den Händen habe kenne ich das Problem nur zu gut (Bei 20° in T-Shirt, kurzen Hosen und Handschuhen 'rumlaufen?!)...


    Ich verwende meistens einen Kohle-Taschenofen wie @Friese erwähnt hat. Die funktionieren gut, sind wirklich fast unzerstörbar und der Brennstoff ist auch nicht teuer.


    Ebenfalls empfehlenswert sind die Einmal-Wärmer von Thermopad o. Ä. Die sind unkompliziert zu verwenden (einfach Packung aufreißen), funktionieren absolut zuverlässig (aber natürlich nur einmal) und können danach problemlos entsorgt werden. Die einzige Verwendung die ich dafür habe ist allerdings, mit der Einlegesohlen-Variante kalte Füße aufzuwärmen, wenn ich mich mit der Isolation für Nachts verschätzt habe...


    Mit den Gelpads habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Selbst wenn der Beutel nicht durch Gegenstände in den Taschen oder schlechte Verarbeitung beschädigt wird und eine ziemliche Sauerei produziert halten die Teile meistens nicht lange, da sie beim regenerieren schnell zu heiß werden. Das zerstört sie endgültig. Außerdem muss man sie ständig kneten, damit sie wenigstens eine Stunde warm bleiben - und am Anfang werden sie mit etwas über 50° auch sehr schnell unangenehm heiß.


    Auch von den hier noch nicht erwähnten katalytischen Taschenwärmern (leicht zu erkennen, da sie Waschbenzin als Brennstoff verwenden) würde ich die Finger lassen - Sie sind sehr empfindlich gegen Fehler beim anzünden (wenn der Katalysator zu warm wird brennt er durch), was sie mit ohnehin schlecht funktionierenden Fingern praktisch nutzlos macht. Wenn man sie allerdings mal angezündet hat sind sie auch sehr angenehm.

  • Was ist denn mit den altbewährten Pulswärmern? Damit haben sich Generationen von Marktfrauen auch über den kalten Tag geholfen...


    Ob gewebt, gestrickt, hauptsache Wolle hilft bei der Durchblutung... Ich nutze auch welche, habe aber auch Taschenöfen für vor der Erfrierung der Pfötchen...


    Gruß

  • Auch von den hier noch nicht erwähnten katalytischen Taschenwärmern (leicht zu erkennen, da sie Waschbenzin als Brennstoff verwenden) würde ich die Finger lassen - Sie sind sehr empfindlich gegen Fehler beim anzünden (wenn der Katalysator zu warm wird brennt er durch), was sie mit ohnehin schlecht funktionierenden Fingern praktisch nutzlos macht. Wenn man sie allerdings mal angezündet hat sind sie auch sehr angenehm.

    Also ich nutze solch einen und der funktioniert auch - DL1JPH hat das aber ganz gut beschrieben: den Taschenofen anzubekommen ist manchmal nicht ganz ohne, wenn er dann "brennt" ist es allerdings eine runde Sache. Habe den immer bei "Wintermucken" dabei, da ich als Musiker mit kalten Fingern aufgeschmissen bin und ich neige da seit jeher dazu. Vor ein paar Jahren hab' ich mir daher auch mal richtig gute Handschuhe gekauft - als Sofortmaßnahme evtl. das Stimmigste.


    Grüße!

  • Hallo @Peter von Hausen,


    auch ich habe mitunter mit kalten Fingern/Händen zu kämpfen und habe folgende Erfahrung gemacht:


    Verwende ich beim Wandern meine Trekkingstöcke (Griffe aus Kork) bekomme ich fast keine kalten Hände und zumindest dauert es länger, oder es muss schon richtig kalt sein. Für den Fall, dass ich trotzdem kalte Hände bekomme, habe ich der Jahreszeit entsprechend Fäustlinge dabei. Ich habe bereits einiges an normalen Fingerhandschuhen durch, auch Hightech (mit Goretex und Thinsulate) für einen Haufen Geld, aber am Besten funktionieren bei mir solche mit hohem Wollanteil. Im Winter sind es dann z. B. Strickfäustlinge von Vaude bzw. Ortovox:


    http://www.campz.de/outdoor/be…malaya-mitten/282280.html


    Diese wärmen sogar, wenn Sie von Regen oder Schnee komplett durchnässt sind.


    Das ist jetzt vielleicht nicht ganz dem technischen Hilfsmittel, welches Du erwartet hast, aber bei mir funktioniert es.


    Gruß


    Das Bushbaby

  • Merinowollunterziehhandschuhe und darüber regenabweisende Handschuhe aus dem Fahrradfahrersegment sollten bei den Temperaturen helfen.

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Ja , ihr habt mit den Handschuhen natürlich recht, aber : wir suchen hier etwas für meine Frau !!!


    Sie wird garantiert zu dieser Jahreszeit KEINE Handschuhe oder ähnliches tragen


    ........ wie sieht das denn aus ...... 8)
    ich höre es schon :D


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Moin @Peter von Hausen,


    das Problem mit kalten Fingern kann ich nur allzu gut nachvollziehen.
    Mit Gelpads hatte ich bisher wie @Fuchur auch noch keine Probleme. In der Regel schlage ich sie in kleine Baumwollläppchen ein, dann wirds' auch nicht zu heiß.


    Ich frage mich nur, ob Taschenöfen zum "Wandern" und erst Recht zum Wandern mit Rucksack (... als sie den Reisverschluss am Rucksack nicht mehr öffnen konnte...") so geeignet sind.


    Diese setzen ja voraus, dass ich die Hände in den Taschen habe. Zumindest für mich beim Wandern ein NoGo. Besonders auch in unwegsamem Gelände habe ich da lieber die Hände frei, um im Notfall einen Sturz abfangen zu können.
    Mit den Händen in den Taschen könnte das problematisch werden.


    Deshalb halte ich es seit Jahren so:
    - Beim Wandern grundsätzlich Handschuhe (mit Gore-Windstopper gefütterte Fleece-Hanschuhe von Salewa - hilft selbst bei meinen Frostklauen)
    - beim Bummeln/ Rumstehen gerne Gelpads


    Aber jeder so, wie er mag.


    LG Michael

    ---
    Gruß Michael



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    (Rosa Luxemburg)