Prepper-Gen oder: Ich kann nix dafür!

  • Beim Verstauen der Einkäufe meiner Mutter hab ich schnell mal ein Foto gemacht:


    ... und das ist nur einer ihrer Unterschränke!

    Bin also erblich vorbelastet ;)

    Geht’s euch auch so, dass ihr Eigenschaften, die euch ausmachen, plötzlich bei euren Vorfahren entdeckt?

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ja, kann ich bei mir und meinen Geschwistern, deutlich sehen.

    Und nicht nur in direkter Linie zu den Eltern, sondern auch zu den Großeltern und Geschwister der Eltern.

    Where are the lads that stood with me, when history was made?
    A Ghra Mo Chroi, I long to see the boys of the old brigade.

  • Ich kann das - umgekehrt- ebenfalls bestätigen:

    Meine Vorfahren sind Non- Prepper und meine eigene Vorratskammer führt bereits seit Jahrzehnten die Firma Albrecht-Discount in ihren Räumen.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Mittagsfrost , da gebe ich dir Recht.


    So ist in unserer Familie die sog. Dupuytrensche Kontraktur verbreitet, die darauf hinweist, dass wir Nachfahren der Wikinger sind. Wir Wikinger überfallen dann in Notzeiten halt unsere Prepper-Nachbarn und nehmen denen die Vorräte ab.






    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Ähnlich sah es bei meinen Eltern auch immer aus. Im Ernstfall hätten wir dort "einkaufen" können.

    Deren Hamstertrieb lag allerdings zum einen daran, dass sie beide noch vor dem WK2 geboren waren und entsprechend lausige Zeiten nach dem Krieg miterlebt haben, zum anderen daran, dass meine Brüder immer eine Meute hungriger Jugendliche um sich hatte, die bei uns am Wochenende mit durchgefüttert würden. Bei uns gab es nämlich bereits in den 70ern ein Extrawohnzimmer für die Jugendlichen.

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • [...]

    Geht’s euch auch so, dass ihr Eigenschaften, die euch ausmachen, plötzlich bei euren Vorfahren entdeckt?

    Nein, plötzlich würde ich das nicht nennen. Bin jetzt 52, da hatte ich schon reichlich Gelegenheit.

    Du hast jetzt die Möglichkeit Dich zu entscheiden: ist das für Dich so in Ordnung? Möchtest Du dieser  schwyzi sein?

    Mach's Dir bequem. Nimm Dir gerne einen Kräutertee.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • schwyzi , nee, so plötzlich überkommt mich das nicht. Das ich familiär belastet bin, ist mir seit meinem 6. Lebensjahr klar. Da musste ich in die Schule. Wie meine Eltern auch zu ihrer Zeit in die Schule gehen mussten.

    Schlimmer noch. Später ging ich auf die gleiche Uni wie mein Onkel, studierte das gleiche Fach und wählte den gleichen Beruf. Jetzt sitze ich seit 20 Jahren in dem gleichen Zimmerchen und mache ( fast) das gleiche wie meine Altvorderen.

    Und wenn jemand das Licht brennen lässt, mache ich es aus, genau wie mein Opa. Und Radfahren tu ich auch, so wie mein Opa.


    Jetzt sag mal einer, das sei plötzlich gekommen!


    Nee liebe Leute, keiner entkommt den persönlichen Zwängen und der Prägung durch die Altvorderen, und sei es auch nur dass man sich zu 180°dagegen auflehnt.

  • Hihi... das scheint echt eine genetische Sache zu sein. Bei meinen Eltern im Osten war Lagerhaltung ja total normal. Es gab ja nicht immer alles und man musste sowieso einwecken und so. Das wurde aber durch meine Schwiegermutter getoppt. Die hat ein richtiges „Dritterweltkrieglager“. Wenn ich mal irgend ein Gerät brauche, hat sie es in mindestens dreifacher Ausführung. Gerne auch mal was aus den 70ern. Wenn kurzfristig mal der Lohnunternehmer auf dem Hof steht, kommt sie nicht aus der Ruhe, sondern kocht flott für 10 Leute. Dazu muss sie weder einkaufen, noch bräuchte sie ein Kochbuch. Tolle Frau! <3

    Das beste ist, dass mein Herzilein die Gene geerbt hat und wir immer ein paar Klopapierrollen extra im Haus haben. :love: :dolldrueck: Außerdem guckt sie nicht sparsam, wenn ich mal eine Stiege Kluntje mitbringe. Weil die gerade im Angebot waren. Is ja nie weg. :mrgreen:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Man ( bzw. Frau Seemann ) sagt mir das auch nach, wobei ich kaum langfristige ( essbare ) Vorräte hege.

    Auch sonst sei ich genetisch vorbelastet und käme im Alter meinem Vater immer näher ( optisch alls auch verhaltensmäßig ) 8|

    Einzig die Vorratshaltung bei Moppedteilen gereicht in Richtung "Wiederaufnahme der Produktion" in Nachkriegsdeutschland.

    Aber an meinen einen Großvater komm ich nicht ran, denn der hatte bei seinem Ableben in seinem Keller alles für die

    "Hamsterzeit" nach dem nächsten Krieg bereitstehen.


    Gruß"Seemann"

  • Ein vertrautes Bild schwyzi .

    Aber hier nennt man das normale Vorratshaltung. Das wird einem doch von klein auf beigebracht, dass IMMER mindestens 3 Pack Spätzle da sind... 4Dosen Kutteln...und 7 Pack Kaffee... Ich bin dann mal am Vorratsbuffet....zählen...

  • Hej hej.


    Ich gehöre ja zu einem "Baujahr", wo es normal war, ein wenig Vorratshaltung zu betreiben.

    Wenn ich die Augen schliesse und in unseren Keller hinein gehe, sehe ich links die Kartoffelkiste.

    Die Kartoffeln haben für uns 5/6 Personen gereicht, bis im Frühjahr die "neuen Kartoffeln" kamen.

    Gerade aus liegen die Steinkohlebriketts....

    Auf der rechten Seite stehen 2 Regale mit den Konserven und Einmachgläsern. (In Reihe 3 die

    grünen Bohnen, in Reihe 4 die Erdbeeren).

    Ganz rechts hinten, durch die kleine Tür, da liegen die Braunkohlebriketts.

    Diese, wie auch die Steinkohlebriketts, haben wir vorher mit Eimern von der Strasse durch die Wachküche

    in den Keller gebracht. Zum Heizen unserer Wohnung mussten wir dann jeden Tag (als Kinder)

    4 Eimer Braunkohlenbriketts und 2 Eimer Steinkohlenbriketts vom Keller in den 2. Stock bringen.

    (naja, wenn es richtig kalt war)


    Diese eingemachten grünen Bohnen waren das Beste, was es gab. Einfach lecker.. Wir mussten immer die doppelte

    Menge öffnen, weil wir die eine Hälfte auf dem Weg vom Keller zur Wohnung schon gegessen haben... ;)


    Und Erdbeer-Kompott, Rhabarber-Kompott...

    Wir waren echt verwöhnt...


    *winks* Ted


    Was heute Prepper heisst, war zu meiner Zeit eine einfache Vorratshaltung.

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • kurze frage durftet ihr darüber reden oder erzählen ? 1945-1980


    Oma und Opa nie !

    Durfte keiner in diese Räume.

    Schlüssel Opa

    Meine Mutter und Vater nein nie.

    Es musste gefragt werden.

    Keine selbstbedienung


    Warum gebt ihr nicht ab?

    Warum habt ihr keller voll?

    Warum geht ihr nicht in Supermarkt

    wie andere?


    Antwort : Wer hat der hat !!!


    Gut als Kind fragte ich nie hab bis heute feste Jahreszeiten zum Einkochen, Einmachen, Eindünsten.

    Wir haben Korn und kein Mehl !


    Was ich beseitigen wollte war süßbutter ; Butter ; Quark ; Frischkässe und Milch herstellung.


    Nur das scheiß Zeug aus der supermarkt Molkerei schmeckt Nestle <X

  • Bei uns war der Keller ja immer voll mit "normalen" Vorräten, das war nie ein Geheimnis und geteilt wurde auch.

    Bei uns ist niemand hungrig gegangen und abgezählt wurde auch nicht.

    Es gab Flicken auf die Hose und auch in den ersten Jahren keinen Urlaub, aber gegessen wurde reichlich!

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Miterlebt oder eben angst vor " Deutsche " umgekert vor "Russen" so verinerlicht das die Kinder und Kinder das mitbekommen haben. :Knife


    Persönlich hab so etwas bei Multikulti hier nie verstanden. :dolldrueck:


    Opa ist auch nie zu uns in die Stadt gekommen nur wir aufs Land. :shock:

  • Familie einer Großmutter waren Metzgersleute. Ihr Mann und mein Großvater hatte kleine Gemüsewirtschaft und Milchhandel zu Hause. Da gab es immer irgendetwas und sei es auch im Bereich der "Barter-Economy". Die Bauern wollten ihr Vieh loswerden und die Städter / Dörfler wollten etwas zum Beißen haben.


    Später war der Keller immer (!) voll. So ein zwei Monate hätte es gereicht. Nur beim Wasser hätte man sich behelfen müssen.

    So ganz perfekt waren die Altvorderen dann in den besseren Jahren dann doch nicht mehr. Aber Rasierklingen und Rasierseife habe ich noch aufgebraucht. So ein Jahr lang,....


    Es ist schon seltsam, früher war das für fast alle normal.


    Genau so war es bei uns normal, immer einen "Schlag mehr" im Haus zu haben, es könnte ja entweder noch jemand zu Besuch kommen oder der nächste Krieg ausbrechen. So musste keiner - weder bei den Großeltern noch bei den Eltern - vor dem Abendessen wieder gehen. zu keiner Zeit.

    "Geh mal in den Keller und hol mal..." war gleichbedeutend mit einer Einladung für den Kumpel oder die Freundin, gerne auch im Plural.


    Ich weiß noch, wie wir Kinder im Grundschulalter ganze Samstage bei meiner Oma im Garten und im Haus verbracht haben. Erst mit dem Rad über die damals noch vorhandenen Felder flitzen, die Bäume im Garten die Bäume beklettern (he, nicht grinsen, Grundschule, nicht ab 16....) Die Muppets Show sehen (aber nur diese und nicht mehr!) zwischen durch alle (!, bis zu sechs/sieben Pänz) Mittag essen und vielleicht noch Pudding und eingemachtes Obst zum Nachtisch. Himmlische Zeiten für uns damals! Alle hatten wir unseren Spass und wenn anderen zu Hause sagen konnten, dass sie zum kleinen steuermann fuhren, waren die Eltern nicht dagegen. Oder sie wussten es einfach nicht, wo ihre Brut war.


    Das Ganze hat sich bei mir gehalten. so drei bis vier Wochen gingen, gut im Sommer besser als im Winter, aber das ist wohl überall so. Nur dürften dann nicht auch noch die Kumpels und Kumpelinchen von K1 bis K3 zu Besuch kommen. Oder vielleicht doch, das sind keine Heuschrecken.

    Teilweise würden die auch noch was mitbringen. Eltern und Kinder haben da eine ähnliche Einstellung und Lager.


    So, jetzt genug erzählt, weiter machen.

  • oder die Freundin, gerne auch im Plural

    Da beneide ich dich!

    Hat bei mir nie geklappt, ich konnte die Freundinnen nie zeitgleich mit nach Hause bringen...irgendwie konnten die sich nicht leiden! :/

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  • Ich nochmal...

    Irgendwie hat das Ganze ja nicht nur mit Preppen in dem Sinn zu tun.... zumindest wenns um Eingemachtes, Marmelade, Trockenobst und sowas geht. Selbst gemachte Marmelade...ist ja um Längen besser als jede aus dem Supermarkt. Und der eigene Obstler erst.....