Kommunikation Outdoor und im Notfall

  • Wenn ich dich weiter richtig verstanden habe, wäre es wohl zu diesem Zweck sinnvoll, zumindest eine Mobil-Station im PKW mit entsprechender Antenne und evtl. eine Handfunke in der Schublade zu haben.


    Gibt es Hinweise auf sinnvolle Modelle dazu?


    Ja, sowas. Ein Netzteil/intelligentes Ladegerät dazu, im Idealfall eine große Batterie (oder auch nur eine Powerbank für Starthilfe) dazu und eine Drahtantenne (wie ich schon erwähnt hatte), vielleicht mit einer dieser 8 oder 10 m GFK Angelruten und man kann das auch außerhalb des Autos oder im Haus betreiben.


    Autodachantennen, selbst wenn sie einen Magnetfuß haben, können nicht am Balkon betrieben werden, weil sie ein Autodach als Gegengewicht brauchen.


    Und man braucht ein Stehwellenmeßgerät, weil eine Sendeantenne abgestimmt werden muß. Im Grunde jedesmal, wenn die Antenne in einer sehr unterschiedlichen Umgebung eingesetzt wird.


    Jedenfalls gut genug (es wird immer was Besseres geben) wäre zum Beispiel ein Albrecht AE6110. Lag vor ein paar Monaten so in der Preisklasse um 50 Euro, mit Zigarettenanzünderanschluß. President macht auch sowas, heißt glaube ich "Bill".


    Diese Geräte können was man braucht (außer Single Side Band), sind 2 Zigarettenschachteln groß, flexibel einsetzbar.


    Oder so etwas wie ein Alan 42 DS (viel teurer). Das ist erstmal ein Handfunkgerät, bei dem man bei Bedarf den Batteriekasten abklipsen kann, um das Gerät dann an einem12V & Antennenadapter zu betreiben. Damit wird es sozusagen zu einer Basisstation/Mobilgerät, allerdings mit etwas weniger Sendeleistung als die erlaubten 4 Watt. Und die mitgelieferte Aufsteckantenne taucht nix. Kann aber ersetzt werden.


    Da könnte man anfangen, nachzuforschen, bei entsprechendem Interesse.

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    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

    Einmal editiert, zuletzt von MeisterGrimbart ()

  • Ihr habt euch ja ziemlich auf Funk konzentriert.

    Ich bleibe mal bei anderen Szenarien.

    In Notsituationen würde sich ein Teil des Dorfes bei mir einfinden.

    So bliebe mir dann die Bürde, den Organisator zu machen, weil ich's kann und weil ich alles habe.


    Zur Kommunikation müßte ich Boten schicken.


    Dazu meine Weisheit:

    Schreibt den Auftrag auf. So mit Papier und so......

    Ein Beispiel aus meiner Praxis.

    Mähdrescher in der Ernte kaputt. Zur Reparatur brauchte ich Werkzeug aus dem Fachhandel.

    Also schickte ich meinen Mitarbeiter (Vaddi) los und wollte ihm einen Zettel mit der Teilenummer mitgeben; das hat er mit spöttischen Worten abgelehnt.

    So kam er nach 2Stunden mit Gewindeschneider, anstatt der gewollten Linksausdreher zurück (was so ungefähr das Gegenteil ist).

    Ein halber Erntetag hinne, viel Geld.


    Alsø: wenn ihr jemanden schickt, schreibt den Auftrag auf, so klar wie möglich.

    Und der soll sich die Antwort auch aufschreiben.

    Was nützt mir die Antwort:"drüben bei Tetzlaffs sind auch noch Leute...."


    Klare Frage, klare Antwort.

    Nicolai

  • Alsø: wenn ihr jemanden schickt, schreibt den Auftrag auf, so klar wie möglich.

    Alles klar! Kenn ich vom Einkaufen.

    Frau: Schreib auf und geh einkaufen...

    ich: kann ich mir merken, bin doch nicht doof!

    10 min später, ich, am Telefon. den Rest könnt Ihr Euch denken, Nein, keine Liebesschwüre..... :/:rotwerd:

  • Ich bin grad am überlegen, wie viele oder wenige gleichzeitig am funken wären und ob "das Netz" viele gleichzeitig verkraften würde???

  • Kommt auf die Funkdisziplin der Beteiligten an.

    Wie oben gesagt, wenn das das so abgeht wie in den A Sozialen Medien, dann gute Nacht. Selbst wenn es so abgeht wie damals in der Schule, wenn der Lehrer um Ruhe bat, sieht es nicht gut aus.


    Disziplin wurde / wird ja, ....

    ach Kinder lassen wird das.


    (wie fragte da noch mal jemand in Köpenick: "Hamse jedient?!!" "Jawohlllllll!")


    Nee, Leute, so wird das auch nix.

  • Und wer Strom hat...



    Meine Vermutung: CB ist in den Augen vieler so veraltet... dass man damit wohl die besseren Chancen hätte

    Gerade, weil CB Funk so ein "altes" System ist, kann es gut sein, daß Freaks sich diesbezüglich auch auf Stromausfall vorbereitet haben.

    daheim ein Auto CB Gerät an einer Autobatterie, welche über ein Ladegerät immer geladen wird, solange Strom vorhanden ist.

    Oder ein Gerät im Auto eingebaut (falls Auto noch zur Verfügung ist)


    Nur bezweifel ich, daß Leute nach so einer Flutkatastrophe die Nerven und den Willen zum Funken haben, wenn ansonsten ihr Hab und Gut jede helfende Hand benötigt.

  • Nur bezweifel ich, daß Leute nach so einer Flutkatastrophe die Nerven und den Willen zum Funken haben, wenn ansonsten ihr Hab und Gut jede helfende Hand benötigt.

    Zum Spass gewiss nicht. Aber Komunikation ist auch dann wichtig.


    Aber: Egal über welche technischen Möglichkeiten man auch immer verfügt. das Netzwerk, und damit meine ich das menschliche, muss man vorher aufbauen.

  • Für den Nahbereich und "jedermann/-frau" PMR 446 oder die digitale Variante dPMR. Empfangsbereich: einige Hundert Meter bis ca. 5 Kilometer (selbst getestet von einer Anhöhe in den Ort rein).


    Für regionale Kommunikation CB-Funk, da lizenzfrei und noch erschwinglich. Stehwellenmeßgerät und gute Antenne helfen :)


    Für eine Amateurfunklizenz hat mir bisher die Motivation gefehlt - und BOS im DMO (/aka "Dorf-Modus") bzw. TMO nutzen wir in der Blaulichtfamilie.

  • Gerade, weil CB Funk so ein "altes" System ist, kann es gut sein, daß Freaks sich diesbezüglich auch auf Stromausfall vorbereitet haben.


    Schon möglich.


    Ansonsten kann ja auch in einem kaputten oder aufgegebenen oder festgekeilten Auto (nicht LKW!!!1elf!)) eine noch nutzbare 12V Batterie stecken. Ich kenne im CB-Bereich keine Geräte, die etwas anderes als 12V-Technik als Stromversorgung benutzen.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Aber: Egal über welche technischen Möglichkeiten man auch immer verfügt. das Netzwerk, und damit meine ich das menschliche, muss man vorher aufbauen.


    Oh ja, das wäre der Idealfall.


    Oder genügend Leute, die ein Gerät noch irgendwie betriebsbereit haben, müssen zumindest diese Dreier Regel im Hinterkopf haben und im Bedarfsfall auch benutzen. Wenn das so wäre, dann würde ein Netzwerk wachsen, wenn es gebraucht wird.


    Die Dreier Regel gilt übrigens auch für PMR, wie ich mal gehört habe. Da gibt's ja auch einen Kanal 3.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Aber: Egal über welche technischen Möglichkeiten man auch immer verfügt. das Netzwerk, und damit meine ich das menschliche, muss man vorher aufbauen.

    Da scheibst du was! Jahrzehnte lang galt für mich, aus Erfahrung: "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner." Rund zwanzig Jahre hat es gedauert, das Netzwerk aufzubauen, jetzt hab ich zwei volljährige Söhne. Vielleicht statte ich uns mit CB- Funk aus.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Hallo. Es ist soweit. Heute oute ich mich. Nein, nicht was Ihr jetzt wieder denkt :) ...


    Ich bin ein Noob. Ich bin weit davon entfernt, mich in irgendeiner Weise vernünftig mit Notfall- bzw. militärischer Kommunikation auszukennen.


    Meine Erfahrungen mit militärischer Kommunikation beschränkt sich darauf, daß andere kommunizieren (vulgo: funken) und mir das Kommunizierte dann erzählen. Auch beim Roten Kreuz war das nicht anders (Dafür kann ich mehr als nur Feldbetten aufstellen, das ist auch was wert).


    Ich kann also nur sagen, was ich bzw. wir an Kommunikationmitteln privat nutzen (bzw. zur möglichen Nutzung vorhalten), welche Gedanken ich mir dazu gemacht habe und welche Erfahrungen ich damit i.d. Praxis habe.


    Ich glaube, daß ich mit diesem sehr geringen Wissensstand aber relativ repräsentativ bin (sogar für die meisten Foristi, von der 'normalen' Bevölkerung erst gar nicht zu sprechen).


    Deswegen: Seid nachsichtig und geduldig, wenn ich die eine oder andere Terminologie nicht richtig verwende. Wie gesagt, kein Fachmann ...


    In der Notfallkommunikation (d.h. wenn nicht bzw. nicht mehr die Möglichkeit gegeben ist, mittels Handy. / Festnetz zu telefonieren) geht es bei UNS um drei konkrete Aufgabenstellungen:

    1. Die Kommunikation zwischen zwei ortsfesten Standorten innerhalb einer Stadt mit (leider) einem Höhenzug dazwischen, 3km Abstand.
    2. Die mobile Kommunikation wenn zwei Parteien unterwegs.
    3. Die Möglichkeit, Hilfe (im Sinne von staatlicher/institutioneller Seite, vulgo: Rettungswesen) zu rufen, wenn man tatsächlich outdoors i.d. Pampa unterwegs ist, und es keine Netzabdeckung fürs Handy gibt.

    Für die erste Aufgabenstellung (ortsfeste Kommunikation) haben wir uralte CB-Funkgeräte. Von Albrecht. Die sind jeweils verbunden mit einer Antenne auf dem Dach, werden betrieben mit einem Netzteil. In meiner Studentenzeit habe ich soetwas bei Conrad verkauft. Damals gab es aber auch noch Dinosaurier, Mammuts und Säbelzahntiger, und die Frauen hatten noch .... :zwinker: Egal... Mein Wissenstand ist seit damals stehen geblieben, und das meiste habe ich eh vergessen. Aber zur Montage der beiden Anlagen reichte es, nur Kabel, Schellen, etc. musste ich neu kaufen. Und siehe da - es funktioniert. Sogar einwandfrei. Mein Eheweib findet es zwar völlig übertrieben, aber das gilt für vieles, was ich mache :P. Mein Sohn dagegen nicht, und gerade bin ich aus gesundheitlichen Gründen eh die nächsten zwei Wochen noch im Büro (mit kleiner Wohnung dahinter). Gerade gestern haben wir versuchsweise gefunkt, und es funktionierte einwandfrei. Sprachqualität völlig in Ordnung. Und vorsichtig formuliert: In meiner Jugendzeit war ETWAS mehr los im CB. Sprich: Wo früher ständig irgendwelche Jugendlichen, LKW-Fahrer etc. Zu hören waren, ist heute ... Nichtsmehr. Oder zumindest nur noch sehr sehr wenig.


    Für die mobile Kommunikation im Nahbereich (auch gerade für die Pfadfinder auf'm Lager) haben wir irgendwann Handfunkgeräte angeschafft. Digitale PMR Geräte von Motorola. Das mit dem dPMR war ein Tipp von einem Freund, weil in der Zwischenzeit ja die Babyfone von Kreti und Pleti in dem Band funktionieren. Und auch die Dinger funktionieren gut. Im Wald und in der Stadt natürlich nicht so weit wie auf'm freien Feld, aber im näheren Bereich (Radius gut 1-2km) auch im urbanen Umfeld. Und man kann spaßeshalber auch den nicht digitalen Kanälen zuhören. Schreiende Babies, plappernde Kiddies...


    Was das Thema "Mithören" bei der Kommunikation beim CB und dPMR angeht: Für mich ist das nicht relevant. Auf dem CB ist (zumindest hier) quasi nix mehr los, und dPMR ist dank der verschiedenen Herstellernormen auch easy. Und der Staat bekommt (wie jetzt gerade wieder gesehen) eh viel zu viel nicht mehr auf die Kette. In einem wirklichen SHTF-Fall (jenseits der Dimension einer wetterbedingten regionalen Unwetterkatastrophe wie gerade in RP/NRW) haben die besseres zu tun als irgendwelche Frequenzen abzuhören. Wenn überhaupt noch irgendwas läuft.


    Dann besitze ich noch ein Iridium-Handgerät. Das habe ich angeschafft, als ich über die Alpen nach Rom gelaufen bin. Ich war komplett alleine unterwegs und auch oft abseits der üblichen europäischen Fernwanderwege. Ich wollte zu jeder Zeit notfallmäßig Hilfe holen können, auch dort wo es eben keinen Handyempfang mehr gibt. Und das ist ja auf weiten Strecken i.d. Alpen und dem ländlichen Italien der Fall. Nachteil sind halt die hohen Kosten für das Pre-/Postpaid-Prinzip. Aber besser teuer als tot. Gebraucht habe ich es gottseidank auf der Pilgerreise nie. Später dann aber in den Karpaten und in der Ukraine (Hilfe gerufen für Dritte, Wanderer und Autofahrer).