Reisen mit Beschränkung aufs Handgepäck - allgemeine Vorschläge für sinnvolle Zusammenstellungen gesucht

    • Offizieller Beitrag

    Nicht aus speziellem Anlass, aber doch vielleicht bald relevant:

    Je nach Fluglinie ist das Handgepäck mehr oder weniger eingeschränkt. Und wer keine Lust hat aufs lange Warten aufs Reisegepäck, muss sich eben aufs Handgepäck beschränken. Bei Ryanair mittlerweile maximal 40cmx25cmx20cm! Das sind inkl. Hülle 20l! Viele andere Linien liegen bei ungefähr 55cmx40cmx20.

    Nun möchte man eine Woche an den Strand in den Süden oder vielleicht dort auch wandern.

    Jetzt stellen sich mehrere Fragen:

    - Welche qualitativen Taschen/Rucksäcke entsprechen den Größenanforderungen und sind evtl. auch noch gut auf dem Rücken tragbar?

    - Wie sähe euer Platzspar- Strand- und Wandersetup aus?

    - Was würdet ihr evtl. im Urlaubsland dazukaufen und dann wieder verschenken/verkaufen/entsorgen? Vorausgesetzt, es gibt dort vergleichbare Geschäfte.

    - Hat jemand von euch genau auf dem Gebiet Erfahrungen gesammelt und wie sehen die aus?

    - Welche winzigklein verstaubare Isomatte ist zu empfehlen?

    - Weitere Impulse?


    Über Gewichtsbeschränkungen haben wir bereits viel im Forum diskutiert, aber nur marginal über räumliche Begrenzungen.

  • Oh, spannend...

    Erfahrungen hab ich damit schon, allerdings auch nur Tageswanderungen gemacht.

    Vor zwei Jahren sind wir mit Ryanair-zugelassenen Reisetrolleys 18 Tage durch halb Japan gereist, mit den Shinkansen- und sonstigen Zügen, Bussen etc. Hat locker gereicht, hatte sogar n dünnen Fleecepulli mit, den ich auch im Gebirge nicht brauchte! ^^

    Ich hatte noch meinen Immer-dabei-Rucksack (gepimpter Faltrucksack) als Handgepäck, meine Traumfrau ne Umhängetasche.

    Da ist schonmal ein Monkular am Tragriemen, ebenso Handtuch ( nie ohne!) Und Signalpfeife und firesteel

    in der Brustgurtschnalle 8)

    Wesentlich war das Zwiebelprinzip, also nur ne leichte Regenjacke als äußere Schicht, auch als Windjacke, eine Polyester -"Sweatjacke" als Wärmeschicht:

    Ansonsten ne lange Kunstfaserhose, eine Dreiviertelhose, zur Shorts abzippbar, paar Kufa-Unterhosen und Kufa-Socken, Funktions-T-Shirts, fertig.

    Minimalster Hygienebeutel, EH Set ist eh in der Beintasche,

    sonst noch n Rasierer (schwer!).

    Wir haben in Hotels oder Ryokans (jap. traditionelle Herbergen) geschlafen, da gibt's auch immer Nachthemden oder so ne Art Kimono als Nachtwäsche. Für den Fall, dass nicht, gab's ein Baumwollshirt, wurde nachts nicht gebraucht, war dann Wechsel für"schick".


    Drausenmäßig - ich hatte n Vic cmpact dabei, geht bei Handgepäck ja nicht, da nehme ich n Vic classic, das geht fast überall mit durch ( außer in Tokyo und Shanghai, da bin ich beide Male n Vic losgeworden ;( - aber ich hab ja genug :D )

    Für Draußenleben würde ich das Tenttarp von Aricxi empfehlen:

    Unter 500 g mit Ikea-groundaheet, klein zu verpacken!

    Als Matte kommt da nur ne Luftmatte in Frage, minimal packbar. Schlafsack im Sommer ein Miniteil, so z. B. Salewa :


    Kaufen würde ich am Reiseort n Messer (idealerweise ein Vic!), Wasserflasche 1l (mit Wasser!), Kochset würde ich da selbst basteln, Dosenkocher etc., Hab ich auf Kreta auch gemacht, nur mit dem Mini-Vic.


    N Rucksack in Handgepäckgröße hab ich nicht, aber da gibt's bestimmt tausend Vorschläge hier ;)


    Aber eine Woche im Süden, Sommer, Strand und wandern - das hab ich mit Trolley und Tagesrucki gemacht, no problem. Dabei war im Trolley noch genügend Platz für Mitbringsel! :)

    Nur draußen pennen...je nach Reiseziel und dortiger Verfügbarkeit wäre Ausrüstungskauf dort und späteres Spenden ne gute Möglichkeit.

    Soweit mal meine Gedanken

    LG schwyzi

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  • Lässt mich ja nicht los...Fernweh macht sich breit...

    Also nostalgisch mal zwei, drei Fotos

    Hier sieht ma unser gesamtes Gepäck fur fast drei Wochen

    Ankunft in Tokyo, es regnete - Für meine Traumfrau hab ich gerade den 1€ Regenponcho (45g) in der Hand, damit ist die die erste Woche rumgelaufen.

    Nachtwäsche :


    ...ein Hauch von Jesus :D


    Und essen im Urlaub - angesagt ist ja: Grillen!


    Hier die obligatorischen gerösteten Heuschrecken aka gegrillte Grillen.

    Oder aus dem seven-eleven Supermarkt, hier bei ner Wanderung auf Myajima:


    Im Hintergrund die 0,6l Wasserflasche,am Airport bei der Ankunft aus dem Automaten gezerrt und 17 weitere Tage immer wieder frisch befüllt mitgeschleppt!

    Man braucht echt nicht viel, wenn man nicht gerade superernst "bushcraften" will...

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    • Offizieller Beitrag

    Eagle Industries Yote, da kaum und nur teuer zu bekommen eben den Nachbau für unter 100 €, eine Anschaffung für's Leben und mein persönliches "endlich angekommen", nach jahrelanger Suche nach "DEM" Rucksack.


    Verarbeitung, Material, aber vor allem die Funktionalität sind einsame Spitze. Der Grundrucksack kommt auf den ersten Blick wie ein Trinkrucksack daher, aber ne, der kann mehr, und das ist es gerade. Ich nehme das Ding so ganz normal mit in die Stadt, quasi als Herrenhandtasche für Sonnenbrille, Taschentücher und Geldbörse... und auf dem Rückweg über den Rewe mache ich dann doch noch einen Einkauf im Ausmaß zweier Jutetüten und das schafft der Yote. Das Außennetz ist ursprünglich für nen Helm vorgesehen, bietet aber massiv Platz wenn man die Riemen anpasst, und es hält! Du kannst also aus einem ca. 16 Liter Rucksack mal schnell das doppelte rausholen, aber dazu kommt jetzt der Knüller: der Tragekomfort. Ob Original oder Nachbau, die Träger sind mMn die besten am gesamten Markt. Gerade in der LK- und Moddingszene sind die Tragegurte die beliebtesten und werden gerne an anderen Rucksäcken umgespannt. Und wirklich, sie sind auch bei mir nicht nur am Yote, ich hänge sie auch gerne an meine anderen Rucksäcke bis 40 Liter. Er übertreibt nicht mit Molle, ist auch nicht zuuu kompliziert. Aber er ist absolut überzeugend.


    Also von urbanen/touristischen/alltäglichen Situationen/Anforderungen mal abgesehen, man bekommt damit auch einen Weekender hin. Matte rein, Kochbeutel, Klimbim und außen ins Netz nen Whoobie oder Decke. Geht super.

    Es ist also tatsächlich die Grauzone zwischen "Männerhandtasche" und "Daypack".



    Mein Setup für das von Dir beschriebene wäre eine leichte Matte von tar, oder vergleichbares im Nalgeneformat, Poncho/Tarp, Mug und Kocher und zum zudecken/reinkriechen ein Whoobie/Decke außen. Klimbim wie Schnur, Messer, 1. Hilfe, Hygiene, Brille, Handy usw. kann man prima in den Seitentaschen unterbringen, einen Trinkbeutel scchmiegt man auch noch rein und gut.

    Was "Zubehör vor Ort kaufen" angeht käme bei mir nur alles in Frage was außerhalb der Grundausrüstung liegt. Wenn man durch lokale Käufe sein Gepäck sprengt würde ich Dinge eben per Paket nach Hause schicken.



    Also um "ready" aus dem Flieger zu steigen, wäre das so meine Vorgehensweise. Wenn das Außennetz des Ruckies das vorgeschriebene Packmaß sprengt, würde ich den Helikon Tex Whoobie eben im Flieger anziehen! Dann wissen die Mitreisenden auch gleich wen die vor sich haben! :thumbsup:




    Ja, ich gebe zu, ich bin schwerstens begeistert vom Yote, und sicherlich kaum objektiv. Aber ich habe echt ne Menge durch, wahrlich. Von tasmanischen Tigern, Direkter Action, Drei Nullen, Kifaru, Tarahumaras, MFH, Kwetschua, Deuter, ja, eigentlich wäre es kürzer die Liste derer die ich nicht getestet habe aufzuschreiben, *gnichelgnichel*.



    Ich werde einfach mal ein gaaaaaanz sachliches Review zu dem Kleinod anfertigen!


    VG, S

  • . Klimbim wie Schnur, Messer, 1. Hilfe, Hygiene, Brille, Handy usw. kann man prima in den Seitentaschen unterbringen, einen Trinkbeutel scchmiegt man auch noch rein und gut.

    Beim Flug selber ist ein Messer auch tabu.

    Messer vor Ort kaufen und vor dem Rückflug verschenken ODER, wie MacGyver früher schon mal berichtete, mit Post/Kurierdienst nach Hause schicken.

  • das mit den Messern kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung bestätigen.

    Zum Sachverhalt:

    Tagesausflug von KölnBonn nach München, Grund Seminar. Gepäck: kleiner Rucksack ohne viel drin, nur eine kleine Tasche mit Dokumenten und was zu lesen. Allerdings hatte ich das kleine 6,3 cm lange SAC in einer unscheinbaren Innentasche vergessen. Die nette Sicherheitsmitarbeiterin hat mich erst mal 5 Minuten suchen lassen. "Da ist ein Messer drin!" Und ich wusste nicht wo! Mensch war das seltsam. Als sie das Schlachtmesser dann gesehen und vermessen hatte, konnte ich es mit an Bord nehmen, trotz Überlänge. Ich war wohl überzeugend in meinem Nichtwissen.

    Vor dem abendlichen Rückflug habe ich es dann an einen befreundeten Kollegen verschenkt, mit der Auflage, es an seinen Sohn weiter zu geben.

    Er hätte es mir wohl auch zugeschickt.

    Die Alternative wäre der Abfalleimer im Flughafen gewesen.


    Aber da geht es mir mit Messer wie mit Büchern: Wegwerfen geht nicht (nur wenn zerstört), verschenken ist mir lieber. Ein Mülleimerende wünscht man doch keinem Messer, oder?

  • Moin


    Da ich Selber Lange als Luftsicherheitsassitent Tätigi war ,bei der Zulässigen Klingenlänge von 6cm , Nicht Feststellbar , keine Diskusion . Vorgesezten kommen lassen und auf die IATA Richtlinien Hinweisen ;)


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als Übernacht Versumpfen

  • Wulfher

    Hat mir in China nix genutzt, die Argumentation. Der Kontroletti guckte nur etwas traurig, als ich Pinzette und Zahnstocher aus dem Vic classic rausnahm...

    Die haben mir auch die Gasfeuerzeuge abgenommen, also drei, das vierte im Rucki hatten sie nicht gefunden.

    Für diesen Fall hab ich bei Handgepäck-Reisen zwei Optionen eingeplant, im Foto oben zu sehen:

    Das ist das, was ich täglich immer dabeihab. (Das "Brecheisen" unter der Minizange nicht mehr, war Spielerei, und n leichteres Schlüsselbund hab ich auch, da ist der im Foto noch einzeln liegende USB Stick dran)

    Bei Flügen wird das Huntsman eben durch das Classic ersetzt, oben auf dem weißen Blatt zu sehen, daneben der swisskey, ein Kombi"werkzeug" mit Klinge, das kommt an den Schlüsselbund. Hat bisher noch nie einer erkannt...

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  • Es ist zwar nicht die feine englische Art, aber ich habe mir für den Zweck einen Smock von Miltec für 50€ angeschafft. Qualitativ gibt es sicher Bessere, aber dieser hat auch sehr sehr viele Taschen.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • ......Ein Mülleimerende wünscht man doch keinem Messer, oder?

    Oh doch. Ja wirklich!

    Schon mehrfach hätte ich in Funktion des spontanen Gastkoches am liebsten die drölfzehn stumpfen Schrottmesser aus der Küchenschublade liebevoll mit einem kleinen Gebet in der Tonne versenkt.


    Aber manchmal schläft der Kinsky in mir und ich benutze, so wie vorgesehen das stumpfe Küchenmesser auf dem 'Schneidebrett' aus Glas.

    Mit einen Lächeln zermatsche ich dann auch die Tomaten mit der Säge, so wie es sich gehört.

    Innerlich brodelt es dann; jedoch betrachte ich es als Schadensbegrenzung, wenn ich dennoch koche.

    Nicolai

  • Anekdote zum Taschenmesser am Flughafen:

    Ich war einmal am Flughafen und habe mich eingecheckt und den Koffer abgegeben.

    Kurz vor dem Durchgang durch Security, stellte ich erschreckend fest, dass ich ein kleines Opinel in der Jackentasche wohl vergessen hatte.

    Wegwerfen wollte ich das Messer nicht, also ging ich zum Buchladen im Terminal und ganz unaffällig versteckte ich das Messer in einem Regal hinter einem langweilig aussehenden Fachbuch. Eine Woche Später nach meiner Rückkehr ging ich zum Buchladen und tatsächlich lag mein Messer immer noch da.


    Feuerzeuge nehme ich inzwischen nicht mehr mit an Bord und auch nicht im Koffer.

    Ein Firesteel ist auch immer so eine Sache, die gerne kritisch gesehen wird auch wenn es nicht verboten ist.

  • Ein Firesteel ist auch immer so eine Sache, die gerne kritisch angeguggt wird auch wenn es nicht verboten ist.

    Ohja, da hatte ich auch schon Probleme mit, weil meiner mittlerweile recht spitz ist.


    Für ganz viel Verwirrung hat aber mal mein Selfiestick in Stockholm Arlanda gesorgt.

    Erst wurde mein Handgepäckrucksack 3 mal durchleuchtet, dann das volle Programm mit Sprengstoffwischtest und alles auspacken. :mrgreen:


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”