Alternativen zu Flint

  • Seit langem frage ich mich immer wieder, wie wurde im Regionen Feuer geschlagen in denen es keinen Flint gab. Also nehm ich meinen Feuerschläger und probiere immer wieder irgendwelche Steine aus. Als gute Alternative hat sich Rosenquarz und Karneol erwiesen, auch mit Hornstein hatte ich gute Erfolge, ist nicht auf dem Bild.



    Würde mich freuen, wenn ihr auch noch andere Steine finden würdet.


    MfG Bushdoc

  • Flint war schon immer ein Handelsgut, also in Populationen selbst dort vorhanden wo es natürlich nicht vorkam. Die Leute haben ja nicht in den leerne Raum hinein gelebt.


    Technisch funktioniert aber alles was härter ist als Eisen vor allem aus der Gruppe der Silikate. Honrstein, Chalcedon, Radiolarit, Quarzit aber auch Basalt und Granit wenn es scharf genug gebrochen ist.

  • Hallo Doc,


    Faustkeile und Flintwerkzeuge ausPrähistorischer Zeit hat man in
    Limburg Niederlande/Belgien schon in Rumänien gefunden.
    Also erstklassige Handelsware.
    Aber was hat der Schwabe denn schon zum handeln außer den tollen Menschen
    und Spätzle? :Squirrel:


    gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Mit Pyrit und Schlageisen geht es auch ganz gut

    Sonst auch ganz runde Flusssteine nehmen und diese mit großen Steinen spalten. Wenn man es geschickt knappt bekommt man eine scharfe Bruchkante.


    Bei den Schlageisen habe ich übrigens festgestellt, dass das Funkenschlagen einfacher geht wenn der Stahl nicht ganz so hart ist. Sonst bricht eher die Steinkante als dass sich glühenden Stahlfunken bilden. Der Stahl soll allerdings eine höhere Kohlenstoffgehalt besitzen.

  • @MacGyver hat es schon genannt, pauschal kann man nicht sagen welche Steine besser funktionieren, es hängt auch mit der Härte des Schlageisens zusammen.
    Ist ganz einfach selber zu testen. Man nehme ein Schlageisen und benutze es mit einem harten Mineral und einem relativ weichen wo es nur sehr schlecht funktioniert. Glüht man genau das gleiche Eisen weich und probiert es erneut am weicheren Mineral wird man eine Verbesserung feststellen.
    Sprich es gehen alle Alternativen für die der Stahl weich genug ist. Basalt, Granit gehen auch.
    Hier regional eben Basalt, am besten in Form von glatten Flusskieseln bei denen man eine Kante abschlägt.

    • Offizieller Beitrag

    Würde es nicht theoretisch auch mit einem Stück Stahl gehen welches NICHT aufgeglüht wurde um den Kohlenstoffanteil zu erhöhen?


    VG, Stefan

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • hm @Stefan, ich hab da mal nen Versuch gemacht vor einiger Zeit. Flint, Quarz und Karneol mit verschiedenen Messern und Feuerschlägern.
    Unter den Messern hat das kleine Merkator am besten abgeschnitten. Das ist soweit ich weiss aus C60. War besser als das Condor mit dem üblichen C75. Hier hängt es also wahrscheinlich eher von der Härte ab. Weil wenns vom C allein abhängt, müsste ja mehr C mehr Funken heissen. Das Opinel Carbon hat auch geloosd, gegens Mercator. Aber eine Untergrenze für C wird es schon geben. Wobei ja auch ST37 funkt, am Schleiffbock. ;)


    Aber was uns das jetzt alles sagt.....wir wissen es nicht :Squirrel:

  • Jetzt mal ganz doof gefragt: wann hat der Mensch überhaupt angefangen, Feuer zu schlagen? Vermutlich mit Beginn der Eisenzeit... Das damals die Handelsnetze schon sehr gut entwickelt waren verwundert ja nicht. Krasser finde ich, dass mit Flintsteinen schon viel viel früher Handel getrieben wurde zwecks Faustkeilherstellung!

  • @Albbaer mit Pyrit und Stein (Also Flint als Striker und Pyrit als Feuerstein oder Pyrit als Striker und Flint als Feuerstein) habe ich es bisher noch nicht hinbekommen. In Holzmaden, in der Nähe von Kircheim Teck, gibt es einen Steinbruch mit Ölschiefer wo man nach Fossilien suchen darf. Dort habe ich auch Pyrit Knollen gefunden. Ich glaube da muss ich wieder hin 8o

  • Aber was hat der Schwabe denn schon zum handeln außer den tollen Menschen
    und Spätzle? :Squirrel:


    gruss
    Konrad

    Schau Dir mal die Wirtschaftsleistung von BW im Vergleich zu Deinem Bundesland an...und von wo nach wo die Kohle im Länderfinanzausgleich fließt... Da wirste blass und kennst die Antwort.. :D


    Feuerschlagen hat immer was mit dem C Gehalt und der Härte zu tun.


    Ich hab schon xxx von den Teilen geschmiedet.
    Is fürn Anfänger der zum ersten Mal am Amboss steht was ganz nettes.... Bissel flachhauen, bissel ausschmieden, bissel biegen, bissel härten. Für nen Anfänger ein nettes Werk und er kann schnell was mit nach Hause nehmen. Für jemand mit Erfahrung ein Ding von ein paar Minuten...


    Als Faustregel gilt: Je mehr C-Gehalt und je härter je besser. Irgendwo hab ich eins rumliegen das funkt an nem Flint wie ein Feuerzeug... An anderen Steinen immer noch besser als viele andere Schlageisen. Bei dem hatts von max. C-Gehalt und max. Härte ziemlich perfekt gepasst... War ne alte, kleine, gut 80 Jahre alte Feile...
    Is irgendwie was besonderes dieses Teil...


    Ich bezweifle, das weich geglühter C-Stahl sauber oder gar besser funkt...
    Im Gegenteil. Die Max.Härte ist dafür verantwortlich, das C-Teile raus geschlagen werden (können), die sich dann entzünden.


    Je härter der Stahl, je spröder ist er hier auch. Und je besser funkts. Auch mit Nicht-Flintsteinen.


    Feuerschlageisen werden aus dem Grund auch nicht angelassen...!
    Zur Härtung nimmt man bei der perfektest gewählten Temperatur Wasser. Kein Öl.
    Wasser ist "heftiger"...

  • Nachtrag:


    Irgendwie ist das auch nicht "schlagen", sondern eher ein feines, aber schnelles "vorbeihobeln"... So dass die Oberfläche des Eisens den Stein an der Kante nur "ritzt"...
    Bei dem einen Eisen von mir fliegen da glühende und regelrecht brennende C-Teilchen weg, das sieht bald aus wie bei nem Firesteel...

  • Nachtrag:


    Irgendwie ist das auch nicht "schlagen", sondern eher ein feines, aber schnelles "vorbeihobeln"... So dass die Oberfläche des Eisens den Stein an der Kante nur "ritzt"...
    Bei dem einen Eisen von mir fliegen da glühende und regelrecht brennende C-Teilchen weg, das sieht bald aus wie bei nem Firesteel...

    Optimal ist es doch wenn das Mineral das Eisen "ritzt" ? Funken machen doch die feinen Eisenspäne die abfatzen, nicht der Stein.

  • Was ich an der Sache cool find: Es läd ein zu experimentieren, und man kann bissle was dabei lernen. Seit ich mit dem Eisenschläger spiel, hat mein Firesteel ein sehr ruhiges Leben. Und meine ollen T-Shirts müsen uch nimmer weg ;) .