Wolfgangs Hunter - das Mora für Rambos ;-) ein Kurztest/- review

  • Moin!

    Ich hatte ja angedroht versprochen, mal was zum Hunter zunschreiben.

    Hab's Montag den ganzen Tag draußen "getestet", und vorher drinnen auch ^^

    Ist ein schlichtes Messer, anders als beim Wolfgangs Ambulo hat es aber keinen blöden Choil, man kann die Klinge dort zum Schnitzen nutzen, ist nur ne Schleifkerbe - allerdings ist es nicht genau bis zur Kerbe geschliffen! Ein Millimeter oder so fehlen

    Dafür kam es out-of-the-box rasierscharf!

    Also erstmal die wichtigen Tests -

    Brot schneiden

    ...und Wurst, hauchfein:

    Soweit sehr befriedigend! ;)


    Die Specs:

    11,9 mm Klingenlänge, nachgemessen, Klingenstärke ca. 3,2 mm ( hab nur n schlichten Messschieber) Gewicht insgesamt 180 g, Messer alleine 132 g.

    Der Griff ist m. E.sehr angenehm, sehr rutschfest ( bei hoher Luftfeuchtigkeit draußen getestet!)

    Die "Fischhaut" greift sich smooth, in der Kälte (2°C!) war das prima, kein Metall an den Händen...mit einer Ausnahme:

    Das Lanyardhole hinten ist so tacticool frei, find ich blöd, man merkt das Metallstuck. Ganzer Gummigriff hätte mir besser gefallen; störte aber draußen nicht wirklich beim Schnitzen und so.

    Ich hab Handschuhgröße 8,5, bisschen Platz ist noch, Prankenpaulis werden wohl Probleme kriegen ^^

    So, im Wald getestet:

    Bis daumendicke Frischholzäste ließen sich so sauber abhacken


    Dafür hab ich ja das Ein-Finger-lanyard dran, dann kann ich das Messer besser "lang" fassen.

    Schnitzbilder hab ich jetzt keine, ging prima, sehr schön genau und smooth.

    Aber krasses Batoning darf ja nicht fehlen (zum Glück lag da so ein ca. 9cm Frischholzstück, wie bestellt)


    Ging, aber die Fehlschärfe hat dem Schlagholz ganz schön zugesetzt, unten zu sehen:

    Und knapp 12 cm sind nun nicht die Welt - von 3,2 mm Klingenstärke mal ganz zu schweigen. Da sind so 5mm+ Klingen schon im Vorteil. Aber auch nur da... 8o

    Werd ich demnächst nochmal mit trockenen Scheiten ausprobieren.

    Natürlich musste auch die firesteel Eignung getestet werden:

    Wow! Die glatte Rückseite funxt toll! Obwohl die sich am Daumen sehr angenehm anfühlte beim Schnitzen. Liegt aber bestimmt auch am Muemmelmann schen Brandstifterle! :thumbsup:

    ach ja, auch draußen wurde die Essenszubereitung probiert, Mini Salami hauchdünn

    :D

    Und dann die Königsdisziplin des Messertests: Wurftest!

    Ist ob des "Huckels" eine Herausforderung, musste das Messer sehr weit fassen...

    ...was die Treffsicherheit negativ beeinflusste

    Fast alle Würfe glatt n halben Meter zu tief! X/

    Das geht gar nicht... X(

    Wieder at home hab ichh noch ne Apfelsinenkiste zerlegt, mittels Spitze die Karampen rausgebrochen und den Presspappe-Boden zerschnitten

    ...und danach den Papiertest gemacht. Ging noch ganz gut


    Schnitthaltigkeit ist aber nicht so die Stärke des Messers, es ist zwar fein ausgeschliffen, hat auch einen ganz leichten Hohlschliff (hab n Metalllineal angelegt, Licht schien drunter durch) , aber es ist halt aus 420er Stahl, sehr schlicht und wohl höchstens 55-56°Rockwell gehärtet.

    Ich konnte mit dem Fingernnagel einen ganz leichten Grat spüren, es "rollt" sich also etwas.

    Hab's abgezogen und gut, jetzt rasiert es wieder.

    Nur dieser Huckel - ich hab keinen Verwendungszweck dafür gefunden, außer, dass es - ehrlich - cool aussieht. 8)

    Tja...watt nix bringt, kann wech.

    Heute in die Werkstatt getrabt, jetzt sieht es so aus:

    Zugegebenermaßen langweiliger als vorher - dafür treffe ich jetzt was beim Werfen.

    So, wozu so ein Messer?

    Es kostet unter 20€, keine Versandkosten, und ich hab sowas lieber dabei als ein Mora. Ist schon was stabbiler, auch nicht schwer, liegt bei mir gut in der Hand, es ist so ein Messer, das auch mal für's Grobe herhalten kann, teotzdem fein schneidet.

    Muss halt des öfteren abgezogen werden, nix für"scharf-drei Monate auf Tour", eher" nach einem Tag Nutzung mal abziehen" ;)

    Wollt ich halt mal vorstellen, das Ding.

    LG schwyzi

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  • Hehe, wie immer sehr anschaulich! Ein paar Gedanken:

    Das Lanyardhole hinten ist so tacticool frei, find ich blöd, man merkt das Metallstuck.

    Man kann es halt nicht allen recht machen: einige mögen den Metallabschluss als Glasbrecher oder "Schlagverstärker" (siehe F1). Geschmackssache...

    Die "Fischhaut" greift sich smooth

    Ebenfalls: einige loben das sehr, andere finden, dass sich so ein Griff schnell mit Schmodder zusetzen kann... siehe oben: Geschmackssache...

    Nur dieser Huckel - ich hab keinen Verwendungszweck dafür gefunden, außer, dass es - ehrlich - cool aussieht.

    Tatsächlich fungiert er als Daumenrampe bei kurzem Griff, vor allem aber als Zeigefingerrampe beim Aufbrechen von Wild und zu guter Letzt kann man damit (Geschicklichkeit vorausgesetzt) bspw. einen Topf am Drahtbügel von der Feuerstelle nehmen.


    Alle Grüße

    o:dee

  • Wie sagte ich wo anders? Nix was man mit ner Flex ned geraderücken könnte.

    Und wie ich wusste dass du den Hubbel wegmachst schwyzi ....lach

    Was mich erstaunt: DU hast das lieber als ein Mora? Bist du das ?


    420.... ein paar von uns kennen noch die Zeiten wo das Topnotch war... das heisst im Umkehrschluss... mit 420 kommt man wohl durch ;)


    Und: Mit der neuen Spitze find ichs optisch voll ok

  • Albbaer

    Ich mag das Mora Clipper,das ist nur 2mm stark, da ist der Skandi voll ok.

    Das ist aber eher kein Messer für's Grobe, auch wenn ich damit auch schon batont habe ( um Anmachholz zu bekommen) .

    Das Hunter schneidet schön fein, geht aber auch mal als Klopper ;)

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    • Offizieller Beitrag

    ... vor allem aber als Zeigefingerrampe beim Aufbrechen von Wild ...


    Alle Grüße

    o:dee


    ...was aber unnötig ist, da an völlig falscher Stelle. Den Zeigefinger nutzt beim Aufbrechen zum Wegdrücken/Fernhalten der Innereien von der Schneide bzw. Spitze. Und die liegt nun mal ganz vorne.

    Schreibt einer, der 1k+ Tiere truhenfertig gemacht hat.

  • ..was aber unnötig ist, da an völlig falscher Stelle. Den Zeigefinger nutzt beim Aufbrechen zum Wegdrücken/Fernhalten der Innereien von der Schneide bzw. Spitze. Und die liegt nun mal ganz vorne.

    Schreibt einer, der 1k+ Tiere truhenfertig gemacht hat.

    :thumbsup: da stell' ich deine Kompetenz auch wirklich nicht in Frage (ich hingegen habe noch nicht ein einziges Tier aufgebrochen... plane ich auch nicht...)! Habe das aber mal in einer Messerbeschreibung gelesen, daher wollte ich mein Halbwissen nicht vorenthalten. Die Frage war ja nun, wofür der Knubbel - außer zur ästhetischen Aufwertung - zu gebrauchen ist...


    :wanne:

  • Na ist doch sonnenklar: Damit das Messer kopflastiger wird, und man besser hacken kann.

    Was bei dem Gesamtgewicht allerdings jetzt auch nicht wirklich viel bringt.


    Für mich ist das so ein Backup Messer, das im Rucksack nicht weiter auffällt.

    Oder in ein Survival Pack Ding.

    Oder zum im Auto haben.


    War der Radius scharfkantig? Dann könnte man damit schön Kanten brechen.

  • War der Radius scharfkantig?

    Leute, da hab ich nun soo viele Fotos gemacht - schaut euch die an!

    Die Klingenspitze hat(te) so eine false edge, imho zu nix zu gebrauchen.

    Kantig (aber nicht scharfkantig!) ist der Klingenrücken vor dem Jimping. Das hat mich begeistert - man kann beim Schnitzen absolut bequem dort mit dem Daumen Druck ausüben, ohne etwas zu spüren, aber man kann damit ebenso ganz prima einen Feuerstahl anreißen.

    Bestimmt kann man damit auch gut Rinde anbschaben, hab ich nur noch nicht gemacht. (Nicht dran gedacht X/ )

    Aber das hol ich jetzt natürlich nach - hier mal ein bisschen an einem fatstick geschabt, den mir Emil_Strauss vor Jahren schenkte (ist also gut abgelagert ^^ )

    Nebenbei sieht amn hier auch schön die "Fischhaut", die "Rauten" erscheinen oben abgerundet, trotzdem griffig - aber smooth... :) Wichtig für meine seidenweichen Verwöhnerhände (meint meine Traumfrau!)

    8)

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  • Ich meinte den Übergang zum Hubbel.... oder so....


    Aber egal... weil.... nichts was man nicht mit ner Flex oder nem Bandschleifer.... oder in dem Fall ner Rundfeile richten könnte :mrgreen: