Wald essbar machen

  • Sicher geht das mit dem Schirmschutz auch bei abgestorbenen Fichten noch und hilft dem künftigen Wald. Das ist hinreichend belegt.

    Nur arbeiten möchte da aus Unfallgründen keiner mehr, nicht pflanzen, nicht pflegen, nicht wandern gehen in der Nähe.

    Letztendlich ist es eine Frage des Zielsystems.

    Die Konsequenz wäre der Totalschutz des deutschen Waldes in einer hohen Schutzkategorie. Wie Naturschutzgebiete oder Nationalparke.

    Kann man machen, es ist nicht auszuschließen dass es dafür und auf den Weg dahin politische Mehrheiten geben wird.

    Ich persönlich halte es mit einem multifunktionalem Wald.

    Ich glaube, daß nur, was genutzt und geschätzt wird auch geschützt wird.

    Verliert die Bevölkerung den Bezug zum Wald ( Brennholz, Weihnachtsbaum, Erholung......... ), dann sinkt die emotionale Verbundenheit und damit der Schutzwille.

    Aber was sage ich, ich bin davon abhängig, daß der Wald auch mein Gehalt erwirtschaftet.

    Frag mal den Frosch, ob der Sumpf trocken gelegt werden soll.

    Aber wenn wir damit anfangen, mache ich euch schnell auch eure eigenen Berufe madig. Eine saubere Weste hat da keiner.

    Wo wir wieder bei dem Zielsystem wären.........

  • Der Großteil sind Industrielle Baumplantagen.

    Genau gegen diese Art der industriellen Baumplantagen würde ich eben in anderen Ecken des Waldes dann mit ein bisschen Unterstützung ein bisschen mehr Artenvielfalt fördern. Mit menschlich helfender Hand. Überall sonst wird die Artenvielfalt ja durch menschliche Hand zerstört. Also bisschen Guerilla-Pflanzen, Beerengestrüpp, Maronenbaum aussetzen? ;)

  • Aber wenn wir damit anfangen, mache ich euch schnell auch eure eigenen Berufe madig.

    Aus diesem Grund habe ich meine konventionelle Schreinerei 1987 auf eine ökologische

    Schreinerei umgestellt. Kein synthetischer Lack, keine Tropenhölzer usw.

    1987 hatte da noch keiner dran gedacht. Heute haben alle ein grünes Mäntelchen.

    Obs wirklich grün ist, mag dahingestellt sein.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • NewWorld Ich habe da eine andere Meinung. Einfach den Wald machen lassen. Wenn man eingreift, ist das nicht Natur, sondern eher ein Vorgarten.

    Aber hier gibt es viele Meinungen.

    Die Fachleute haben deutlich gezeigt, wie es falsch geht, eventuell machen es Laien richtig. Mehr schaden können Sie glaube nicht mehr anrichten.

    "Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut."
    Pippi Langstrumpf

  • Wenn ich das richtig verstanden habe werden die Polder HIER nur besprüht, wenn sie nicht zeitnah abtransportiert werden können.

    Aber was soll man machen? Käferholz im Wald liegen lassen bis die Viecher ausfliegen und die nächsten Bäume befallen?

    Und gottseidank haben wir hier noch nicht die kahlen Kuppen wie andernorts...


    Wie man so einen Wald "richtig" bewirtschaftet/nutzt/pflegt.... ohje tausend Meinungen. Also alles zwischen Wohlleben und Plantage...

  • Aber was soll man machen? Käferholz im Wald liegen lassen bis die Viecher ausfliegen und die nächsten Bäume befallen?

    Es gibt sehr gute Ansätze es anders zu machen als wild abzuholzen.

    Dazu muss man allerdings mal über den Tellerrand schauen und auch

    oft das Hirn einschalten, was manchen schwer gelingt.

    Das haben wir immer schon so gemacht ist sicherlich der falsche Weg.

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Konrad, hier wird eben geschaut, daß Käferholz schnellstmöglich raus kommt und weiterverarbeitet wird.


    Dass man sich auf Dauer andere Wege im Forst suchen muss ist klar. Nur wird das nicht flächendeckend von heute auf morgen gehen, und es muss wohl auch eher heterogen sein. Was im Schwarzwald gut funktionieren könnte, muss ja in der Tiefebene nicht unbedingt gut sein.

  • Also ich werd jetzt mal in Punkto ForstBW 2 Dinge, die oben genannt wurden, ansprechen.


    Ad 1: Moosmaennchen : wir haben hier jede Menge Bannwälder. Das bedeutet, die werden nicht mehr bewirtschaftet und sich selbst überlassen. Die Waldbesucher werden sogar aufgefordert, nichts (Pilze, Beeren, Pflanzen, Blumen) mitzunehmen und dabei steht auch, warum. Dadurch wird hier verucht, wieder einen Urwald entstehen zu lassen. Sobald der Bannwald anfängt, stehen Hinweisschilder, dass der Besuch auf eigene Gefahr gemacht wird und auch der Hinweis, dass Totholz bzw. abgestorbene Bäume herunter- oder umfallen können.

    Verkehrssicherung wird nur entlang der Waldwege gemacht, nicht auf alten Gassen/wilden Biketrails etc.


    Ad 2: Borkenkäfer werden in BaWü nicht mit Gift bekämpft. Sollte doch einmal eine Sondergenehmigung zur Spritzung von Poltern erteilt werden, müssen diese mindestens 100m vom Wald entfernt liegen. Zudem hatten wir dieses Jahr Glück. Aufgrund der deutlich niedrigeren Temperaturen und des häufigeren Regens sind wir von massivem Befall wie in den letzten Jahren, verschont geblieben.

    Als einziges hat dieses Jahr der Bestand an Weißtannen gelitten, da diese nach all den trockenen Jahren dieses Jahr dem Käfer zum Opfer gefallen sind. Hier vor allem der kleine Tannenborkenkäfer und der krummzähnige Tannenborkenkäfer. Das Holz wurde entnommen und zügig abgefahren, um einer weiteren Verbreitung entgegenzuwirken.


    My 2 ct


    Edit:

    Nachdem die Fichte eh schon seit längerem bei der Jungbestandspflege deutlich dezimiert wird, weil sie ursprünglich ja eh nicht hier hergehört und durch die Douglasie ersetzt wird, hat sich der kleine Tannenborkenkäfer aufgrund der schwindenden Weißtannenbeständen inzwischen umorientiert und fäng an, Geschmack an den Douglasien zu finden. Hier sieht man das typische Erscheinungsbild wie bei den Tannen. Im Kronenbereich finden sich erst einzelne, dann immer mehr werdende, Äste, die sich rot verfärben. Das kommt daher, dass dieser Käfer die dünneren Teile des Baumes befällt.

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "Der Hobbit")

    Einmal editiert, zuletzt von Joker2567 ()

  • Finde die Entwicklung hier ja schon interessant. Aber total off topic. :evil: Vielleicht sollte man das mal in einem Forst-Thread erörtern? :thumbsup:

    Prinzipiell ein interessantes Thema aber ich finde auch das hier viele Beiträge am Thema vorbei gehen und auch nicht abschließend beantwortet werden können sondern persönliche Vorlieben sind (Stichwort: "Wohlebens schwarz weisser Waldfrieden")


    Zu Deinem Thema:

    Den Grundgedanken finde ich gut halte ihn aber in Deutschland aufgrund der Bevölkerungsdichte und Interessenlage (siehe Forstdiskussion) für schwierig.

    Besser könnte es klappen wenn Du ein Grundstück nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftest und dort Versuche mit "wilden Ecken" machst. Gerade im Bereich von dem Grünzeug lässt sich da vieles verwerten von dem die meisten sagen das es Unkraut ist.

  • Besser könnte es klappen wenn Du ein Grundstück nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftest und dort Versuche mit "wilden Ecken" machst. Gerade im Bereich von dem Grünzeug lässt sich da vieles verwerten von dem die meisten sagen das es Unkraut ist.

    Ja, mit Permakultur und sogenanntem "Beikraut", das man sehr gut verwerten kann, habe ich mich schon viel beschäftigt. Grundstück ist auch irgendwann in Planung, aber mir ging es eben darum die "freie Wildbahn" so ein bisschen mehr zu aktivieren. Als Nahrungsmittel zugänglich zu machen. Ich habe in den letzten Jahren auch versucht Giersch und ähnliches zu verarbeiten. Sorry, aber das schmeckt halt immer noch irgendwie nach Gras... mit Karottengeschmack. :saint: