Würdet ihr eine Amateurfunklizenz machen?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal fragen für wie sinnvoll ihr eine Amateurlizenz haltet.


    Hier ein paar meiner Gedanken dazu:


    Im Outdoorbereich würde keiner mehr ein Funkgerät mitnehmen sondern stattdessen eher ein Satellitentelefon oder einen Satelitennotfallsender, oder?


    Auch das Thema Notfunk finde ich schwierig da viele (oder alle?) Behörden mittlerweile auf digitale Geräte umgestellt haben. Bei meiner Zeit beim THW war das gerade dran und dabei wurde die analoge Technik aussortiert. Geht Notfunk eigentlich überhaupt mit den digitalen Geräten der Behörden zu oder von den Amateurfunkern?


    Fürs Preppen finde ich das Thema auch interessant aber so ein richtiges Einsatzszenario würde mir in diesem Bereich nicht einfallen außer man versucht im Notfall eine weiter entfernte Station zu erreichen um Infos zur gesamten Lage zu bekommen.


    Die in diesem Zusammenhang immer wieder erwähnte Völkerverständigung findet meiner Ansicht nach heutzutage eher übers Internet statt.


    Wenn ich mir anschaue wie viele und welche Amateurfunker es in meinem Bekanntenkreis gibt sind das meist alte graue Männer die immer weniger werden.


    Würdet ihr heutzutage noch eine Amateurfunklizenz machen?


    Danke für Eure Antworten,


    VG Eric.

  • Hi Orome,

    das Thema Amateurfunk ist sehr interessant, und es hat eindeutig den Vorteil dass es ohne eine Infrastruktur funktioniert. Nicht wie bei Handys wo ohne den Sendemast nix läuft.

    Ob man jetzt uuuuunbedingt die Lizenz braucht, oder ob es reicht sich das Wissen anzueignen muss jeder selbst wissen.

    Natürlich ist es von Vorteil wenn man Leute hat die mitmachen und die auch Spass daran haben eine Netzunabhängige Komunikation aufzubauen. Und das geht in gewissem Umfang ja auch mit CB, z.B. und da ohne Lizenz.

  • Notfunk und digitale Technik sind wohl zwei verschiedene Welten.

    BOS hört ja nicht die Amatfunkbereiche ab.

    Es geht ja dabei eher um die Relaisfunktuon.

    Ein Notfunker stellt die Schnittstelle zum BOS dar und wird Teil der Notrufleitstelle.

    BOS bleibt BOS und gut ist.


    Wenn man sich im Bereich notfunk betätigen möchte, halte ich eine Lizenz für sinnvoll, weniger wegen dem Wissen (das kann man sich auch so aneignen) als wegen dem offiziellen Rufzeichen und den Kontakt, welche man möglicherweise durch regelmäßiges funken bekommt.

    Dann wäre man im Falle eines Falles nicht ganz unbekannt und vor allem nicht ungeübt.


    Nur nehme ich mir gerade noch nicht die Zeit dafür.

  • Hej hej.


    Ja, würde ich (immer wieder) machen. Als Funkamateur hat man soooo viele Möglichkeiten.

    Es ist ja nicht nur das "Quasseln" mit der Welt, es ist auch "der Weg dahin". Digitale Betriebsarten, Sprechfunk, Morse....

    Auch der Selbstbau von Funkgeräten (das dürfen nur Funkamateure) ist eine Herausforderung und wenn man es geschafft hat,

    mit einem Funkgerät in einer Pillendose in die halbe Welt zu funken, dann ist das schon ein tolles Erlebnis.

    Und zu allem kommt natürlich auch der Zusammenhalt im Amateurfunkclub.


    Ja, ich würde es (wieder) machen.


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Naja Steuermann , wenn ich Orome richtig verstanden habe, dann ist er nicht ganz ungeübte, sondern sammelte schon BOS Erfahrungen

    Das mit dem BOS mag sein, es ging mir auch nicht um Sachen wie Anruf, Durchsage usw. Sonfern um das gesamte Prozedere mit Aufbau, Frequenzaudwahl was im Notfall ja klappen muss. Könnte sein, dass es sich mit Lizenz einfacher übt.


    Und BOS ist da wohl etwas anders als Amateurfunk.


    CB ist m.E. auch möglich, hat aber nicht die Reichweite wie Amateurfunk. Kommt halt auf die Ziele an.

  • Hallo Eric,


    ja, ich würde die Amateurfunklizenz auch heute wieder machen. Und nein, Du wirst sie "Outdoor" vermutlich nie brauchen. Ich finde die Frage aber absolut spannend. Im Kern geht es bei Deiner Frage ja darum, ob das "Wissen", dass Du Dir bei der Vorbereitung und beim Ablegen der Prüfung aneignest, "irgendwo" mal nützlich sein wird... Und das kannst Du nur selbst entscheiden. Eine Frage könnte ebenso lauten "Würdet Ihr heute noch einen Strick- oder Häkelkurs machen, man kann Klamotten doch überall kaufen"... ;)


    Ich persönlich bin der Meinung, dass jegliches Aneignen von "Skills" immer sinnvoll ist...


    Grüße

    Tom

  • Zum Thema Relaisstation / Schnittstelle zum BOS:


    Kann das ein Funkamateur überhaupt wenn die Behörden nur digital funken?


    Bei dem analogen Funknetz konnte ich mir das vorstellen da man den Funk ja auch mit handelsüblichen Scannern abhören konnte aber wenn ich es richtig verstanden habe geht beim digitalen nicht und der „normale“ Funkamateur kann nur als Relaisstation fungieren wenn ihn die Behörden analog anfunken.


    Ich weiß allerdings nicht ob die Behörden die analoge Technik einsatzfähig eingelagert haben…


    Sie müssten schon ihre eigenen digitalen Relaisstationen aufbauen um ihre Reichweite zu vergrößern.

    Steuermann , auch BOS hat Schulungen, in dem viel erklärt wird

    Aber nicht soviel, wie laut Schwede bei der Amateurfunklizenz. Ein Gerät selber muß man da nicht zusammen basteln

    Dem stimme ich zu. Meine Ausbildung im BOS war seehr überschaubar.

    Wenn ich mir die Unterlagen zur Amateurfunklizenz anschaue ist das kein Vergleich

  • Baust Du Deine Technik immer noch selber?

    In Zeiten von gut erhältlicher Elektronik ist es zwar interessant und für den Notfall nützlich aber bis auf die Antennen würde ich wahrscheinlich gekauftes Material verwenden, oder?

  • Hej hej Orome


    Ich habe hier tatsälich noch ein Projekt liegen, einen Tranceiver für das 80m-Band (3,5 - 3,8 MHz) der neben CW auch SSB kann.

    Das ist allerdings ein Bausatz (ich arbeite gerne mit Bausätzen).


    *winks* Ted

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    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Kann das ein Funkamateur überhaupt wenn die Behörden nur digital funken?

    Ich nenn es mal so:

    "Turnschuh-Relais"


    Muss in der Leitstelle selbst als eigener Platz installiert werden, egal ob in der regulären oder provisorischen Leiststelle.


    Es ist weniger das Relais zwischen BOS und BOS sonder zwischen einem nicht durch BOS erreichbaren Bereich und einer Leitstelle. Eher im Bereich der Alarmierung und nachfolgender Koordination vor Ort als in der Steuerung der HiOrg.


    Wenn dann ein HiOrg-Trupp entsandt würde, müsste man ihm eine entsprechende Ausstattung mitgeben. Einzelfallentscheidung.

  • Fürs Preppen finde ich das Thema auch interessant aber so ein richtiges Einsatzszenario würde mir in diesem Bereich nicht einfallen außer man versucht im Notfall eine weiter entfernte Station zu erreichen um Infos zur gesamten Lage zu bekommen.

    Der letzte Punkt 'Infos zur gesamten Lage' wäre für mich Grund genug. Neben den üblichen Vorkehrungen (bisschen Ausrüstung und Nahrung) halte ich das in einem wirklich ernsten Szenario für das wichtigste überhaupt. Bei einem großflächigen Stromausfall z.B. (evtl. in Kombination mit anderen Problemen) ist ein Überblick über die Gesamtsituation eine notwendige Voraussatzung, um überhaupt sinnvolle Entscheidungen über das eigene weitere Vorgehen treffen zu können. Je nachdem welche Stationen noch senden kann dafür natürlich auch ein Radio hilfreich sein. ;)

    _________________________________________________________________________________________________________________________
    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Ah. OK. Danke Dir. So ergibt das ganze Sinn.

    Hoffen wir mal das die Behörden nicht zu stolz und bürokratisch sind im Wurst case so was umzusetzen...

  • PRO:

    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, die Funklizenz zu machen. Gerade als LARP-Veranstalter ist es sinnvoll, die oft mehrere Kilometer auseinanderliegenden Camps zu erreichen, Informationen auszutauschen und z.B. Einsatzbefehle für die NSC-Koordinatoren zu geben. Die meisten Plätze sind zwar mittlerweile mittels Handynetz gut abgedeckt, aber gerade die schönen Gelände sind ziemliche Handynetz-Löcher. Dank Corona ist da der Bedarf aber erstmal auf Eis gelegt.


    Dann kommt da der Bedarf einer Funklizenz für den Bootsführerschein wieder in den Fokus. Inwiefern diese Funklizenz in der Amateurfunklizenz enthalten ist, muss ich aber noch abklären. Vielleicht weiß ja hier jemand Bescheid.


    Als Bonus kommt die Verfügbarkeit von Informationen im Prepperfall noch hinzu. Das ist sehr nett, wäre für mich aber als alleiniger Grund nicht ausreichend.


    CONTRA:

    Ein toller Zusammenhalt innerhalb der Amateurfunkgemeinschaft ist mir ziemlich egal, da ich nicht vorhabe, mich über die reine Funktionalität hinaus zu engagieren. Ich habe jetzt schon bei Weitem nicht genug Zeit, um alle Hobbys ausreichend zu pflegen.


    Ähnlich verhält es sich mit der Kommunikation mit aller Welt. Ich habe mehr als genug damit zu tun, meine täglichen E-Mails und Social-Media Nachrichten abzuarbeiten. Danach steht mir nicht der Sinn, mich mit vollkommen fremden Menschen zu unterhalten. Ich wüsste nicht mal, worüber... Small Talk ist nicht so mein Ding.

  • PRO:

    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, die Funklizenz zu machen. Gerade als LARP-Veranstalter ist es sinnvoll, die oft mehrere Kilometer auseinanderliegenden Camps zu erreichen, Informationen auszutauschen und z.B. Einsatzbefehle für die NSC-Koordinatoren zu geben....

    Was ist denn mit denn mit der Gegenstelle. Sollen die nur hören oder auch ne Funklizenz machen ;) ?

  • Dann kommt da der Bedarf einer Funklizenz für den Bootsführerschein wieder in den Fokus. Inwiefern diese Funklizenz in der Amateurfunklizenz enthalten ist, muss ich aber noch abklären. Vielleicht weiß ja hier jemand Bescheid

    Nein, bietet fachlich keinerlei Überschneidungen. Außer dass man funkt...


    Ubi = ukw-funk im binnenrevier = Sportboot binnen (UKW Binnen)

    Src = ukw funk für see = wichtigste Funklizenz für alle Sportbootführer See (short range communicatio = inter Schiffsfunk und zum Hafenmeister)

    Lrc = alles andere, was es an Seefunkgeräten gibt. (Mittelwelle, Langwelle und was es sonst alles gibt). Macht fast keiner mit Sportboot, regelmäßig auf Handels- und Kriegsmarine zu finden. Ist aber auch eine ganz andere Hausnummer wie der src oder Amateurfunk.

    Geräte haben nichts mit den Amateurbändern zutun. Müssen von der Stange gekauft werden.


    Ubi und src sind recht einfach zu erwerben.

    Homeschooling, 1 Tag üben, 2. Tag vormittags schriftliche, nachmittags mündliche Prüfung.

    Dennoch haben viele Langzeitfahrer AUCH eine Amateurfunkliezenz. Einfach weil es dann weniger einsam ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Steuermann () aus folgendem Grund: Lrz => LRC Ergänzungen

  • Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, die Funklizenz zu machen. Gerade als LARP-Veranstalter ist es sinnvoll, die oft mehrere Kilometer auseinanderliegenden Camps zu erreichen, Informationen auszutauschen und z.B. Einsatzbefehle für die NSC-Koordinatoren zu geben. Die meisten Plätze sind zwar mittlerweile mittels Handynetz gut abgedeckt, aber gerade die schönen Gelände sind ziemliche Handynetz-Löcher.

    Nimm lieber CB-Funk und arbeite zur Not mit einem menschlichen Relais, wenn die Entfernung zu groß ist.