"Fette verbrennen im Feuer der Kohlehydrate" - eine Wintertour in Norwegen

  • Dritter uns letzte Teil meiner kleinen Bilderserie.

    Da wir unseren Reservetag für Schlechtwetter nicht benötigten, waren wir einen Tag früher an den Autos als geplant (eventuell wurde die Tour auch extra so zurecht geschneidert... 8) ). Die verbliebene Zeit bis zum ablegen der Fähre wollten wir in Oslo verbringen. Ich meldete mich freiwillig als "Stadtführer".

    Der Sonnenuntergang auf dem Dach des Opernhaus ist immer wieder einen Ausflug wert. In Oslo kann man die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen und bekommt so einen guten Eindruck der Stadt.








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    Auf dem Bahnhofsplatz:



    Und mMn auch Pflichtprogramm, ein Besuch beim Königspalast. Wenn man vom Hauptbahnhof der Karl Johans Gate (Straßenname) folgt, landet man direkt vor der Haustüre des Palastes.



    Danke für die tolle Woche in einer mir völlig unbekannten Umgebung Konradsky , smeagolvomloh , Pero und HerrNilsson! Es war genial mit euch! Auch einen speziellen Dank an Nils, bei dem ich vor unserer Tour ( wie schon bei den letzten Nordlandtouren) unterkommen konnte und vorzüglich verpflegt wurde. :danke::dolldrueck:


    Wir waren ein super Team. Auch das Ungewisse, und die ständige Anpassung an das Terrain und die anderen Einflüsse haben niemanden aus der Ruhe gebracht. Jede Entscheidung wurde in der Gruppe gefällt. So machen Abenteuer Spaß! :dolldrueck:

  • Kann man für ne Gruppe nich besser machen, Leute! :thumbsup:


    Richtig geile Bilder, Marvin und ich wäre nich drauf gekommen, daß de nun auch ne Fuji nutzt...Hatte erst so gedacht: wie die alte Sony die Blautöne darstellt ist schon eigen...Man sieht, daß die gegen Abend besser/wärmer wirken bei der letzten Bilderserie. Kommt drauf an was man in den Voreinstellungen mit dem Weißabgleich gemacht hat. Ich habe das auch erst gemerkt, wo man mit verschiedenen Filmsimulationen geknipst hat. Entweder mit Auto Weißabgleich, an Rot und Blau-Tönen gedreht wurde oder ob wie bei Classic Negative ein fixer Kelvin Wert eingestellt ist. Hat dann alles unterschiedliche Auswirkungen auf das RAF und wie die Farben zueinander wirken.


    Was haste denn genau für ein Modell und welche Festbrennweite(n) genommen, womöglich schon eins der neueren 3

    Objektive(18mm,23mm,33mm)? Ich habe mich dann auch wegen der Bedienbarkeit nochmal umentschieden und eine mit großen Rädchen genommen, die de besser mit Handschuhen bedienen kannst. Wollte ursprünglich ne X-Pro3 kaufen, die mir mit dem Titangehäuse zu rutschig und fisselig war... Das Gute ist, daß man bei den Dingern sofort sieht was eingstellt ist, ohne ins Menu zu gehen. Is man richtig schnell!

    Wäre schön wenn Nils noch paar Fotos von seiner "Eismaschine" raushaut, um mal nen Vergleich zu haben. Hatte nur das Foto von Guido gesehen, wie das Ding morgens eingefroren war und gedacht, sieht aus wie ne M50 Mark II... 8)

  • wenn ich Eure Bilder sehe und die passenden Texte dazu lese - da werde ich ganz Sehnsüchtig nach Schnee, Himmel, Landschaft und tolle Leute!


    man, man, Mann ... und ich sitze hier mit dem Varanger alleine im Garten und hab Gartenabenteuer ... :hund:


    :danke:

    lieben Gruß

    Michael

  • Auch von mir noch ein paar Gedanken zum Thema Fotos und entsprechende Apparaturen.


    Im Vorfeld und beim Packen habe ich immer mal wieder Setups zusammen gestellt (digitale Bridgekamera, digitale Spiegelreflex mit ein oder mehreren Objektiven, analoge Kompaktkamera mit ein paar Filmen, analoge Spiegelreflex mit nur einem Objektiv). Also genau die Spielereien, über die ich mir immer Gedanken mache.


    Am Ende habe ich mich für ein leichtes System entschieden (Smartphone und eine digitale Bridge und Ministativ, wobei ich die Bridge so gut wie gar nicht benutzt habe). Wenn ich alleine unterwegs bin, habe ich gerne ordentliches Fotozeug mit; bei Touren mit anderen, fehlt mir häufig die Muße zum Fotografieren. Am Ende hätte ich nur das Smartphone mitnehmen können. Natürlich ist man damit hinsichtlich Bildideen, die über die Motivwahl hinausgehen deutlich eingeschränkt, insbesondere bei nicht idealen Lichtbedingungen (Dämmerung und Dunkelheit - siehe die genialen Bilder mit dem Sternenhimmel oder die beleuchteten Zelte bei Marvins Aufnahmen), aber unzufrieden bin ich mit den Ergebnissen auch nicht.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Dann haben wir beide den gleichen Sensor, nur ich hätte die Langzeitbelichtungen aus der Hand schießen können und nur einen Akku gebraucht, Marvin... :P

    Ich stell mir gerade vor wenn man die Portraits auf dem Schiff mit einem 50mm 1.0 gemacht hätte und die Landschaftsaufnahmen mit dem neuen 23mm 1.4... 8) So haste aber alles schön klein und kompakt. Danke für die Antwort! :thumbup:

  • So, nach Marvins grandiosen Fotos schulde ich euch auch noch ein paar Fotos des letzten Übernachtungsplatzes und vielleicht auch noch ein paar von Oslo bevor HerrNilsson seinen Bericht hier auch noch rein knallt.







    So und nun noch ein wenig Kontrastprogramm…










    Pero verabschiedet sich vorerst mit dampfenden Ohren, die Tage gibt es noch ein wenig gear talk.


  • Geile Bilder... :thumbsup:


    Aber endlich verstehe ich, woher das Öttinger kommt.... abgefüllt in Norwegen... :D

    Ziegen sind coole Viecher... sie schauen immer auf der anderen Seite des Zaunes nach, was es da zu entdecken gibt.... :bart:

  • Hey Mann, hier ist irgendwie jeder Tag wie der erste Tag bei der Splügen Tour… (Die weiße Hölle von Splügen)


    Und so standen wir wieder da und stellten uns die Fragen: kommen wir da runter und an den ganzen umgefallenen Bäumen vorbei? Wie lange würden wir dafür brauchen? Lohnt sich dieser Aufwand? Was kommt nach dem Tal? Öffnet sich dahinter das Gelände?

    Es ging steil bergab, vorbei an dichtstehenden und durch Sturm umgefallende Bäume. Wir beschlossen eine Stunde zu investieren um zu scouten. So teilten wir uns auf, Marvin und Guido gingen mit den Skiern bergauf, Pero und ich bergab, Konrad passte auf unsere Plünnen auf. Nach einer Stunde hatten wir einen neuen Pfad und einen neuen Plan.










    So ging es eigentlich die ganze Zeit. Alle Wege wollten entdeckt und hart erarbeitet werden. Ein einfaches Dahinplätschern gab es fast nie.

    Ständiges Improvisieren und Umplanen standen auf der Agenda. Gemeinsam analysierten wir die Lage, loteten unsere Optionen aus und erarbeiteten Lösungen. Die Gruppe lebte den Spruch: Sei ein Teil der Lösung und nicht ein Teil des Problems. Wir standen zusammen wir ein Mensch.

    Hindernisse wurden gemeinsam überwunden, egal ob wir alle Pulken einzeln nacheinander den steilen Hang hochzogen oder Gepäck aus einer Pulka auf andere Pulken aufteilten. Jeder gab nicht weniger als sein Bestes zum Wohl jedes einzelnen.


    Ich liebe solche Ochsentouren, weiss aber auch, dass das nichts für jeden ist. Meine Bedenken, das die Stimmung kippen könnte, weil die Tour doch ganz anders verlief als gedacht, war völlig unbegründet. Denn immer wieder feierten wir die Herausforderungen und die grandiose Landschaft und ich sah jeden Abend in die glücklichen Gesichter meiner Weggefährten.



    Ich hatte ein Pyrmamidenzelt ohne Innenzelt, Titan-Zeltofen, Bucksaw, Axt etc. mit dabei.

    Mein Plan war es, Feuerholz zu machen um im Zelt den Ofen anzuschmeissen. Aber angesehen von der ersten Nacht hatte ich das Teil in der Polka gelassen. Irgendwie sah ich keinen Sinn darin, den Ofen für eine Stunde anzuzünden. Schliesslich sassen wir abends die meiste Zeit im Gruppenshelter. Anfangs habe ich gedacht nicht das optimale Zelt mit genommen zu haben. Dies legte sich aber, weil ich die Höhe und das allgemein großzügige Platzangebot zu schätzen gelernt hatte.

    Eine Nacht verbrachte ich unter einem Tarp und die letzte Nacht verbrachte ich nur im Biwaksack.












  • Eine Nacht verbrachte ich unter einem Tarp und die letzte Nacht verbrachte ich nur im Biwaksack.










    So einen Ausblick auf so einen Sternenhimmel ist schon etwas wunderschönes. Ich bin jeweils beim „nicht satt sehen können“ eingeschlafen.


    Camp Alltag:























  • In Oslo haben wir es uns gut gehen lassen und die Tour standesgemäß zünftig ausklingen lassen.








    Fazit:

    In den Tagen wirklich alles über Soto Stoves gelernt, Konrad stoppt am ersten Tag in Norge mit seinem Körper eine Lawine und läuft die Tour mit einer angebrochenen Rippe, Skier sind die besseren Schneeschuhe und Schneeschuhe sind die besseren Skier, auf der Colorline gibt es die beste Pizza, die es auf dem Schiff gibt, Guido wird nur auf der Hinfahrt nach Norge schnell seekrank, Henrietta (so nenne ich meine Pulka) drängelte bei steilen Abhängen und zickte auch mal bei engen Passagen. Die Pulka ist halt im Vergleich zu den anderen etwas schmaler und etwas länger.


    Meine Oma hätte wahrscheinlich gesagt: Der liebe Gott hätte seine wahre Freude an euch gehabt.



    Nächstes Jahr geht es wieder in den Norden. Wir werden womöglich das Gebiet um den Grövelsjön unsicher machen.

    Titel der Tour: „Auf den Spuren einer längst vergangenen Expedition“ (Eiszeit III) 8o

  • Meine Oma hätte wahrscheinlich gesagt: Der liebe Gott hätte seine wahre Freude an euch gehabt.

    ... und der Rest des Forums auch! :mrgreen:


    vielen lieben Dank an alle Teilnehmer für das nachträgliche Mitnehmen - für die tollen Berichte und die WAHNSINNS Bilder! :thumbup:



    :campfire:

    lieben Gruß

    Michael

  • Hach - ich kann nicht genug von den Bildern haben!

    Aber - beim nochmaligem Anschauen der Bilder vielen mir da so einige besonders auf ...


    Wieso sitzt der Herr mit einer Badekappe da bei Euch im Zelt?




    oder das hier, Blähungen?! - kann man(n) auch Wegmassieren!





    Oder dieser Herr, die Worte kann man förmlich im Gesicht Ablesen ...





    und dann das, was mich echt schrickt ... so sieht das dann wohl aus wenn man(n) kalorisch ins Defizit gerutscht ist!





    ob seine Kleene die Kanne aus der Kinderküche wohl vermisst hat?!





    :mrgreen:

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • @kahel Vergiss die Badekappe....


    Ich mach mir mehr Sorgen um die Flasche die smeagolvomloh da in der Hand hat um einen ordentlichen Schluck daraus zu nehmen. Das ist SPIRITUS!!

    Müssen wir uns Sorgen machen?


    Das war eine schöne Tour, danke das ihr uns Bilder mitgebracht habt. Ich bin inzwischen wieder in der Phase in der ich Schnee nicht mehr sehen kann.

    Was mich etwas verwundert ist das ihr noch Pulverschnee hattet... in der Jahreszeit hätte ich mit festem, verhaschtem Schnee gerechnet.

  • Supi hat erst ein bis zwei Wochen bevor wir kamen richtig

    geschneit. Dachten erst, dass wir keinen Schnee vorfinden würden.

    Liegt mit ca. 900m recht hoch.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Nabend Jungs,

    jetzt hatte ich auch mal endlich Zeit um die spitzen Berichte und die noch besseren Bilder eurer Tour auf mich wirken zu lassen.

    Einfach der Hammer.

    Ebenso hat Konradsky meinen Respekt die Tour mit ner angeknacksten Rippe durch zu ziehen.

    Das Foto von Marvin14 am Bahnhof ist echt zu geil, da würde wirklich der ein oder andere so bepackt nicht mehr stehen geschweigen denn noch laufen.

    Solche Ausflüge brennen sich ein und sind immer wieder lohnenswert um sie Stubenhockern oder den Enkeln erzählen zu können, die einen dann unglaubwürdig mit großen Augen ansehen.


    In diesem Sinne. Bitte mehr davon Jungs


    LG Micha