Feuer schlagen mit verrostetem Eisen

  • Habe in einer 300 Jahre alten Schmiede gearbeitet ! Herr W. Schellenberger sagte zu Radschloswaffen " wir Buben ließen unachtsam bei der Schiedsarbeit Stahl verbrennen ! Dieses Stück würde unter zu Hilfe Schweißsand ( Zunder / Borax / Salpeter ) Feuergeschweißt in Flach Eisen.

    Diese Kombination wird Zunge genannt !

    Die ca.60mmx 22mmx 4mm Flacheisen die ich sehen konnte waren mit dunklen Krümel in der Oberfläche. Rieb ich pyrit Schwefelkies darüber funkte es ein wenig..

    ,

  • Ich habe im Museum eine Thomasbirne aus Eisenhüttenstadt wieder aufgestellt. Eine Bessemerbirne habe ich aus der Eisengießerei Rödinghausen geborgen und ins Museum schlepper lassen. Der Untersschied der beiden Birnen ist grob geschreben die innere Ausmauerung. Übrigens die vor Jahren umgeknickten Strommasten im Müsterland - starker Schneefall und viel lange tiefe Temperaturen brachten einige Masten zu Fall. Es war wohl Thomasstahl aus den 50er Jahren - Kaltbruch - Ph und S waren die schädlichen Eisenbegleiter.

    K-Sch-Modus aus.


    Gruss Sirdal

  • Denke wir müssen hier nicht übertheoretisieren, Kahel hat ja den Praxistest geliefert.

    Nur als weiterer Input zum Gedanken, dass die "Rostschicht" erst abschlagen zu müssen:
    Ich kenne aus dem bautechnischen Bereich, dass man als Faustformel sagt, dass 1mm Stahl zu 8mm Rostmaterial wird. Hilft beim Abschätzen wie schlimm Rostschäden zum Beispiel an alten Stahl-Deckenträgern im Keller sind.
    -> wenn Dein Eisen auch oberflächlich gerostet ist, sprechen wir von vielleicht 0,01mm Rostschicht, die aber nur 1/8 davon wirklich aus (oxidiertem) Stahl besteht. Die Rohdichte verschiebt sich. Damit bekommst Du beim Schlagen das bisschen Rost wohl mit dem ersten Schlag einfach mit weg und der Rest Deines Spans macht seinen Job. Ich denke nicht, dass Du großartig reinen Rost wegbringst.