Die Rettungstat von Latrabjarg - aus einer geplanten Film-Doku wird harte Realität. 1949/56

  • Werte Foristae und Foristi,


    Vor rund 43 Jahren bekam ich als kleiner Fetz das Buch "Retter ohne Ruhm" von H.G. Prager geschenkt. Verschlungen habe ich damals die Berichte über die Seenotretter an der deutschen Küste und aus anderen Ländern.

    Fasziniert und berührt habe mich damals drei Berichte: über die Todesfahrt der Bermphol, über eine "Ausbildungseinsatz" der damals höchstmodernen SeaKing Hubschrauber und die "Rettungstat von Latrabjerg".


    Zu letzterer:

    Im Winter 1947 strandet am umwirtlichen Nordwestzipfel von Island ein Fischkutter. Die Rettung kann nur von Land aus geschehen, die Strandungsstelle befindet sich am Fuß einer rund 200 - 400 m hohen, abgelegenen Steilküste.

    Wieder aller Erwartungen gelingt es, den Haveristen ausfindig zu machen, Material und Männer Dorthin zu bringen und die Schiffbrüchigen zu bergen. Alle gelangen leben zurück nach Haus.


    Eine Dokumentarfilmer will im Jahr darauf den Helfern ein Denkmal setzen und die Geschehnisse nachstellen. Nach dem Vorbereitungen und dem Anmarsch geschieht das Unwahrscheinliche: an der gleichen Stelle - diesmal vor den Augen der Retter und den Objektiven der Kamera - strandet ein Fischkutter. Aus der gestellten Doku wird innerhalb von Minuten bitterer Ernst.


    Dieser Film ist ein einzigartiges Dokument dieser Zeit einer unmenschlichen Leistung der isländischen Frauen (!) Und Männer (!) (auch in der Wochenschau ähnlichen Vertonung).

    Diesen Film habe ich gestern nach langem Suchen eher zufällig auf YouTube gefunden und habe mich sehr gefreut. Ich mag ihn euch nicht vorenthalten, mehr noch: ans Herz legen.

    Macht euch bewusst, es ist die Zeit unserer Großeltern. Wir alle kannten Menschen aus dieser Zeit.

    Die Ausrüstung ist zwar zeitgemäß professionell, aber kärglich im Vergleich zu heutigen Dingen, schon in unserem Hobby.

    Wie man es schafft, 10 oder 12 Männer im Sturm, bei Temperaturen unter Null, Schneegestöber, in der Brandung des Nordatlantik stehend per Hand und Hosenboje zu bergen, 200m hoch zu klettern / zu ziehen und dann noch 2 bis 4 Stunden durch ein Gebirge zu wandern, entzieht sich meinem Verstand und fordert meine uneingeschränkte Bewunderung.


    Um auf andere aktuelle Fäden Bezug zu nehmen:

    DIE hatten Eier! ( schwyzi :dolldrueck: )

    und da ging es nicht um einen Urlaub am Strand oder einen Schlittenausflug in den Schnee, das war Alltag. Dagegen sind alle Survivalshows harmlose Spielnachmittage.



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