Letztes Wochenende habe ich ein kleines siberian log fire getestet.
Ich wollte wissen, wie groß die Wärmeabstrahlung tatsächlich ist, wie lange eine Brennphase dauert und wie gut man auf dem log-fire kochen kann.
Lars von Survival-Russia schwört ja auf diese Art des Feuers. Und tatsächlich ist der Aufwand für den Output verhältnismäßig gering.
Man sucht sich einen Toten-Mann, am besten etwas Harzhaltiges und sägt den in transportable Stücke. Die Zweige und kleinen Äste dienen zum Anfeuern, sodass man mit einem Baum alles zur Verfügung hat, was man braucht.
Das stärkste Stück kommt als Träger auf den Boden und die restlichen Teile des Baumes quer darauf, sodass die Spitzen ein wenig über den Träger hinausragen.
Zuerst hatte ich die log's fast parallel gelegt, was sich bei zunehmender Hitze aber als ungünstig herausstellte. Wenn die Stämme nicht fächerförmig gelegt werden, brennt das Feuer über den Querträger hinaus nach hinten weiter. Das Feuer sollte sich aber nur im vorderen Bereich des Holzstapels ausbreiten und die Wärme nach vorne abstrahlen.
Das Anfeuern brauchte ungefähr eine Stunde, bis alle log's gleichmäßig brannten. Beim nächsten Mal würde ich vorab nicht soviel Holz vor die log's legen, sondern eher mehrere kleine Feuer nebeneinander, direkt unter die Stämme machen. Das hält einen zwar mehr auf Trab, ist aber wahrscheinlich effektiver, um das Feuer in ganzer Breite zu entfachen.
Sobald die Stämme brennen, ist das Feuer eigentlich ein Selbstläufer. Sollte es zwischenzeitlich etwas schwächeln, kann man dünnere Äste quer in die Glut legen.
Das Feuer brennt sehr kontrolliert und gleichmäßig ab. Bei meinen Stämmen mit 15–20 cm Durchmesser hatte ich zwischen dem Nachschieben gut zwei Stunden Ruhe. Diese Zeit könnte man zum Kochen, aber auch zum Schlafen in Etappen nutzen. Man muss allerdings rechtzeitig wieder wach werden, da sich das Feuer aufgrund der Fächerform selbstständig löscht.
Das Kochen auf den log-fire gestaltet sich recht simpel. Man gleicht bei zwei Stämmen die Neigung aus, indem man hinter dem Feuer etwas untergelegt und stellt Topf oder Pfanne dann einfach auf die beiden Stämme. Da das Feuer recht heiß brennt, kommt man eigentlich nur seitlich von Windseite an das Feuer ran. Ein Kochfeuer für mehrere Personen ist es eigentlich nicht, es sei denn man baut sich extra Pot-Hänger.
Für eine volle Wärmeausbeute war mein Schlafplatz, mit 1,5 Meter etwas zu weit weg. Ich schätze, dass bei der Größe der Stämme ein Meter Abstand ideal gewesen wäre. So war mir im Tarp zwar nicht kalt, (außer von hinten wie immer), aber zum Kleidung trocknen oder nur mit Wolldecke schlafen hätte es wohl nicht gereicht.
Im Schlafsack allerdings war es über viele Stunden besonders kuschelig und immer wenn man sich gedreht hat, hatte man eine angenehm angewärmte Seite.
Als Survival-Feuer oder als Wärmefeuer zum Schlafen ist das siberian log fire ideal. Für die regelmäßige Nutzung hat mir dies Feuer einen zu großen Impact.
Bevor man weiterzieht, muss der Boden nach dem Abrannd sehr sorgfältig abgelöscht werden und eigentlich sollte man einmal rund um die Feuerstelle die Wurzeln im Boden abstechen, damit sich kein Schwelbrand ausbreitet.
Für meinen gewöhnlichen Bedarf mache ich lieber ein kleines Feuer in meinem fire-pit und rücke etwas näher an die Wärmequelle heran.
Den Effekt der Wärmeabstrahlung in meine Richtung kann ich mit einer silbernen Reflexwand steigern, sodass ich mit relativ kleinem Aufwand ein gutes Wärme- und Kochfeuer bekomme.
Nur als Schlaf-Feuer bleibt ein log-fire ungeschlagen.
VG. -wilbo-