Birkenpech unter paläolithischen Bedingungen

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    Das sieht auch ganz interessant aus ...


    Bis dann,
    JC

  • Ich frage mich gerade , warum die Neandertaler Birkenpech mit solch ausgeklügelten
    Techniken hergestellt haben sollen , aber dann keine Keramiken herstellten?
    Das wirkt für mich ein wenig unglaubwürdig. Ich lass mich aber gerne eines besseren
    belehren.

  • Ein tolles Thema und es wurden schon super viele Infos hier zusammen getragen.
    Da mein Bruder Archäologe und jetzt auch Professor ist für Steinzeit besonders Mesolithikum wenn ich mich nicht irre, werde ich ihn mal fragen ob es da vielleicht was neues zu gibt oder was er denkt wie es damals gemacht wurde.


    Ich habe Birkenpech/Öl mit trocken Destillation bereits einmal hergestellt. Ich habe da zwei Konserven genommen. Das ging sogar recht gut. Allerdings sind die Mengen tatsächlich sehr klein die man in diesem Umfang heraus bekommt.
    Das Produkt war tatsächlich eher wie Öl und hatte eine höhere Viskosität.


    Im Osten Sibieriens hat man Birkenpech/Öl im Verhältnis 1/3 mit anderem Fett/Öl (Fisch o.Bären) gemischt und als Anti-Mückenmittel verwendet.


    Ich habe außerdem gelesen, dass man das extrahierte Öl auf Brandverletzungen tun kann. Inwieweit das stimmt weiß ich nicht.
    Ein tolles Material. Würde mich nicht wundern, wenn es bei weit mehr Dingen Anwendung fand, als man dächte. Vielleicht in Farben oder zur Pflege von Werkzeug o.Ä.

  • Ich frage mich gerade , warum die Neandertaler Birkenpech mit solch ausgeklügelten
    Techniken hergestellt haben sollen , aber dann keine Keramiken herstellten?
    Das wirkt für mich ein wenig unglaubwürdig. Ich lass mich aber gerne eines besseren
    belehren.


    Der Sprung von verziegelten Lehmbröckchen zu Gefäßen ist nicht gerade ein kleiner. Eine Erfindung ist immer dann einfach wenn sie mal gemacht wurde.
    Darüberhinaus sind Tongefäße für nomadisch lebende Kulturen keine nützlichen Gegenstände, da sie nicht transportiert werden können. Selbst nach der Erfindung der Keramik hat es weiterhin nomadisierende Kulturen gegeben, welche keinerlei Keramik nutzen und herstellten.

  • Ich frage mich gerade , warum die Neandertaler Birkenpech mit solch ausgeklügelten
    Techniken hergestellt haben sollen , aber dann keine Keramiken herstellten?
    Das wirkt für mich ein wenig unglaubwürdig. Ich lass mich aber gerne eines besseren
    belehren.

    Der Gedanke ist mir auch schon gekommen!


    Mal sehen, ob wir rauskriegen, was da los war... :huh:


    Bis dann,
    JC

  • Etwas neben dem Thread (aber nicht OT)
    Hab nochmal in einem Nachbarforum geschaut, da hatte ich mal was gelesen - nicht paläolithisch, leider,
    aber vielleicht trotzdem Interessant:
    http://www.bushcraftportal.net…page=Thread&threadID=3000


    Vor allem die letzte Methode hat's mir angetan...
    Wenn die Jungs beim Hessentreffen evtl. mal ein Dosenbier zischen und mir die Dosen überlassen und ich da Birkenrinde finde (ohne Bäume zu massakrieren)-
    dann werd ich das da mal ausprobieren.


    Wenn das so gar nicht hier reinpasst - bitte löschen (oder mich kontaktieren, dann lösch ich das)
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • @schwyzi ich habe jetzt am Wochenende Birkenöl / Pech mit der Zwei-Topf Methode hergestellt. Man braucht eine deutlich größere obere Tonne als nur so eine keksdose wenn man ein vernünftiges Ergebnis erzielen will. Das Feuer ca. 2,5 h am brennen und das Ergebnis war ein sehr reines, pures dickflüssiges Öl.
    Also Versuchstechnisch würde ich da nicht zu kleine Gebinde wählen und ein heißes Feuer braucht man.