Alles anzeigenDie jugendlichen Rasenpflegebeauftragten haben dieses Jahr entschieden das Gras im Garten erst spät, nach der Blüte zu mähen, damit Schmetterlinge und andere Krabbler eine Zuflucht haben.
Aber nun wurde es doch zu lang bzw. das hohe trockene Gras dicht an den Gebäuden birgt doch einiges Risiko von Brandgefahr bis hin zu Ungeziefer, welches vermehrt in Haus krabbelt.
Also kam die Motorsense am Donnerstag zum Zuge.
Heute wurde das "Heu" abgeräumt, zuerst wurde mit dem Rechen geschwadet,
dann mit der Schubkarre abgefahren.
Ob ganz trocken spielte hier keine Rolle, da nur deponiert wurde. Eigentlich Schade um das "Heu", damit ließen sich sicher ein Schaf, eine Ziege oder ein paar Kanninchen hochbringen.
Aber wenn ich das noch anfange wird es zu Hause schwierig, Grauwolf hat eh schon zuviel am Wickel.
Kleine Grasflächen wurden früher intensiv genutzt. Vor 50 Jahren gab es im Dorf Zank darüber, wer, wo auf welchen Graswegen im Feld Heu machen durfte.
Auch wenn es heute nur wenig "Heu" war, war es heute schon ein dejavu, als ich das Gras mit der Harke geschwadet habe.
Wetter heiss und stickig und nervige Bremsen verstärkten die Erinnerung.
Das jetzt abgefahrene Gras kam nicht auf den Kompost. Da zu lang und zu verholzt dürfte es länger dauern bis dieses kompostiert ist.
Wie oben angeführt, hat das Abräumen des getrockeneten Grases ein heftige Dejavu bei mir ausgelöst.
Kindheitserinnerungen kam hoch von Heu machen bis zu Übernachtungen im Heu.
Heute gibt's Heuhotels, die sich das Schlafen im Heu gut bezahlen lassen, früher war es eher die günstige Übernachtungsmöglichkeit von Wanderern und sonstigen Herumtreibern, mal mit, öfters auch ohne Zustimmung des Bauern dem das Heu gehört.
Die Erlaubnis war mitunter nicht einfach zu bekommen, einseits wegen Feuerrisiken (Hallo Raucher) andererseits weil die Futterqualität des Heus leiden bei konnte.
Aber was wäre ein ideales Heubett?
Heu trocken ohne Brennnesseln, Diesteln oder sonstige harte Anteile.
Wenn das Heu während des Trocknens mehrfach gewendet wurde, wurden die Halme geknickt und das Heu weicher.
Frei von krabbelnden Viehzeug mit sechs, acht oder vier Beinen sollte es sein, was bei einem "Naturprodukt" unter landwitschaftlichen Lagerbedingungen nur bedingt zu gewährleisten ist.
Wie würdet ihr euch ein Bett im Heu machen? Es geht zwar auch nur mit Heu als Matratze und Zudecke, aber eine Decke oder Schlafsack erhöhen den Schlafkomfort deutlich, weil irgendwann fängt doch ein Halm zu stechen an.
Ich bin neugierig, habt ihr schon im Heu geschlafen? Wie habt ihr euren Schlafplatz eingerichtet und welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?
Meine letzte Übernachtung im Heu ist knapp 50 Jahre her, mit 2 Freunden habe ich im Feld unter einem noch leeren Heuwagen im Heu genächtigt, welches wir von der Wiese daneben geholt haben. Eine alte Pferdedecke drunter und eine zum Zudecken, Brot, Wurst und Wasser haben wir von zu Hause mitgebracht. Die elterliche Auflage war kein Feuer.
Jahreszeitlich bedingt war die Nacht ohnehin kurz und viel zu interessant.
Am nächsten Tag wurde das Heu gepresst und kam in die Scheune.
Nachdem die Milchwirtschaft aufgegeben wurde, gabs kein Rindvieh mehr, so entfiel das Heumachen.
Das hätte für mehrere Leute zum Nachtlager gereicht.