Schlafen im Heu


  • Wie oben angeführt, hat das Abräumen des getrockeneten Grases ein heftige Dejavu bei mir ausgelöst.

    Kindheitserinnerungen kam hoch von Heu machen bis zu Übernachtungen im Heu.

    Heute gibt's Heuhotels, die sich das Schlafen im Heu gut bezahlen lassen, früher war es eher die günstige Übernachtungsmöglichkeit von Wanderern und sonstigen Herumtreibern, mal mit, öfters auch ohne Zustimmung des Bauern dem das Heu gehört.

    Die Erlaubnis war mitunter nicht einfach zu bekommen, einseits wegen Feuerrisiken (Hallo Raucher) andererseits weil die Futterqualität des Heus leiden bei konnte.

    Aber was wäre ein ideales Heubett?

    Heu trocken ohne Brennnesseln, Diesteln oder sonstige harte Anteile.

    Wenn das Heu während des Trocknens mehrfach gewendet wurde, wurden die Halme geknickt und das Heu weicher.

    Frei von krabbelnden Viehzeug mit sechs, acht oder vier Beinen sollte es sein, was bei einem "Naturprodukt" unter landwitschaftlichen Lagerbedingungen nur bedingt zu gewährleisten ist.

    Wie würdet ihr euch ein Bett im Heu machen? Es geht zwar auch nur mit Heu als Matratze und Zudecke, aber eine Decke oder Schlafsack erhöhen den Schlafkomfort deutlich, weil irgendwann fängt doch ein Halm zu stechen an.

    Ich bin neugierig, habt ihr schon im Heu geschlafen? Wie habt ihr euren Schlafplatz eingerichtet und welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?

    Meine letzte Übernachtung im Heu ist knapp 50 Jahre her, mit 2 Freunden habe ich im Feld unter einem noch leeren Heuwagen im Heu genächtigt, welches wir von der Wiese daneben geholt haben. Eine alte Pferdedecke drunter und eine zum Zudecken, Brot, Wurst und Wasser haben wir von zu Hause mitgebracht. Die elterliche Auflage war kein Feuer.

    Jahreszeitlich bedingt war die Nacht ohnehin kurz und viel zu interessant.

    Am nächsten Tag wurde das Heu gepresst und kam in die Scheune.

    Nachdem die Milchwirtschaft aufgegeben wurde, gabs kein Rindvieh mehr, so entfiel das Heumachen.

    Das hätte für mehrere Leute zum Nachtlager gereicht.


  • Schlafen im Heu kenne ich noch aus meiner Kindheit. Als Dorfjunge aufgewachsen, zwei Bauernhöfe gegenüber, die noch Selbstversorger waren - da gab es mancherlei Gelegenheit zur Übernachtung auf dem Heuboden.

    Manchmal fand man dort auch Überraschungen, wie z.B. einmal einen kopflosen Hahn, der sich flatternderweise beim Schlachten davongemacht hat. Direkt vom Schlachtklotz in der Tenne flatterte er auf den Heuboden und verschwand dort in irgendeiner Ritze. Ein paar Tage später roch es recht unangenehm…

  • Ich kenne das auch noch von früher.

    Immer, wenn eine Stute fohlen sollte, durfte/musste einer zum Wachen in den Stall, ob alles gut ging.

    Dann packte man sich ins Heu.

    Wobei: viel mit Schlafen war da nicht, viel zu aufregend...

  • Ich habe einmal mit meiner Liebsten in der Schweiz in einem Heuhotel

    übernachtet. Dort legt man sich große Betttücher übers Heu und dann kann

    man mit seinem Schlafsack dort übernachten.

    Am nächsten Morgen gibts ein tolles Früstück mit frischer Milch vom Hof.

    Für Schweizer Verhältnisse war diese Nacht spottbillig.


    Gruß Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Am Wochenende bei einem Verein für Naturpädagogik am Rande mitbekommen:

    Langes Gras trocknen ( : Heu ),

    einen langen Zopf/ Seil daraus flechten, daraus Sitzunterlagen und Kopfkissen zusammen nähen,-das wurde als Kreis gelegt und wie ein Bienenstülper mit Gras zusammengenäht.

    Ich glaube wohl, dass es bequem ist.

  • Schlafen in und auf Heu kann sehr unterschiedlich aussehen.

    Der eine verkriecht sich im lockeren Heu, der andere nutzt lockeres Heu (oder auch Stroh) Unterlage für den Schlafsack und wieder andere nutzen Heuballen nur als Unterlage quasi als Isomatte aus Naturmaterial.

    Dabei war Heu und Stroh bis in die Neuzeit ein gängiges Material zur Gestaltung des Nachtlagers, auch wenn es diverse Bezüge verstaut wurde, Daunen und Federbetten waren schon die gehobene Liga.

    Heu- und Strohhocken boten schon Wanderern einen Gewissen Schutz vor Regen, aber diese Wirtschaftsform gibt es zumindest bei uns nicht mehr wirklich.

    Heute könnte man bei im Feld gelagerten Strohballen unterkriechen, Heu landet ohne eher in der Scheune, oder wird in Folie gepackt (wenns denn keine Silage wird).

    Aber in beiden Fällen ist verstärkt mit tierischen Mitbewohnern Fuchs, Maus, Dachs, Waschbär etc inkl. Wanzen, Flöhe, Läusen und Zecken zu rechnen. Wenn ich mich dort mit Einschiebe ist es meist der Mangel an Alternativen.

    Trotzdem frisches Heu hat für mich immer etwas besonderes, auch wenn es nur ein Nickerchen wird

  • Ich weiß nicht, ob es im Heu mehr Kriechzeugs gibt als zB auf einer Lage Blätterstreu im Wald.

    Letztens , im Laubwald unter Tarp, als Morgens die Zecken zum Dutzend meine Frau besucht hatten ( mich nur 3 😊 ) haben wir schon etwas gezweifelt.

    Nacktschnecken gab es kostenlos dazu, die finden immer die Hundefuttertüte, obwohl verschlossen.

    Es war trotzdem eine sehr erholsame Nacht.

    Die Einstellung zählt!

    Jedenfalls ist die Chance nicht schlecht , dass im trockenen Heu weniger Besucher gewesen wären, es kommt mir immer angenehm und sauber vor.

  • Heu!

    🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧😫😫😫😫😫😫😫


    Geht bei mir gar nicht.

    Entweder würde ich kein Auge zu kriegen oder nie mehr aufwachen. Anaphlaxie wäre das Stichwort für die Berittenen mit der Roten Kutsche und den blauen Discokugeln auf dem Dach.


    Schade eigentlich.

  • Da habe ich was für Dich, zur Hardcore-Desensibilisierung.

    Ich habe dieses Jahr aus Jux mal Presshonig ausprobiert.

    Dabei wird die Honigwabe aus dem Rähmchen geschnitten, in einem Eimer kleingematscht und in einem Presssack ( mit groben Maschen) und grobem Sieb über einen Eimer gelagert.

    Durch Schwerkraft und Handdruck fliesst der Honig in den Eimer. Wie bei den alten Heideimkern vor Erfindung des Rähmchens. Da ist im Vergleich zum Schleudern viel Wachs und Pollen drin.

    Wird manchmal als Urhonig für zuviel Geld in den Handel gebracht.

    Das soll, man weiss nichts genaues nicht, den Körper an Pollen gewöhnen.