Sattelfederung - Empfehlungen?

    • Offizieller Beitrag

    An meinem Tourenrad habe ich einen Brooks-Sattel, der mir gut gefällt. Jedoch schlagen Bodenunebenheiten direkt in den Rücken. Ansonsten finde ich mein Rad prima. Optimiert werden könnte es durch eine nachträglich eingebaute Dämpfungseinheit in der Sattelstange für Schwergewichtige.
    Habt ihr eine Empfehlung und /oder Erfahrungen?

  • Xtreme Pro Body-Protector SPS-2 Federsattelstütze


    Mit meinen knapp 85kg habe ich mich für diese entschieden und bin nach nunmehr ca. 500km sehr zufrieden damit. Unebenheiten auf Straßen oder Radfahrwegen werden schön abgedämpft und selbst im Gelände lässt sich darauf sehr bequem radeln. Ich habe zwar einen gut gefederten Sattel, aber in Verbindung mit der Sattelstange ist das schon ... sehr angenehm unterwegs. :whistling:


    Allerdings ... bis max. 120kg. Ohne es in Worte zu fassen ... keine Ahnung, was du nun unter "Schwergewichtigen" verstehst. ;)

  • persönlich, halte ich von den gefederten Sattelstützen nicht viel.


    Sie unterbrechen zu sehr den direkten Pedaldruck. Wenn man ohne Klickpedal fährt können die Füße den Kontakt, zum Pedal, kurzzeitig ganz verlieren.


    Ich verlasse mich auf die Federung der Reifen und des Brooks B67 und wenn ich mehr Federung brauchen würde...


    wäre der Brooks B190 oder der Lepper Primus 215 meine Wahl.

  • Wenn Sattelstütze, dann Cane Creek, ersetzt keine Federung, die gehört nach unten, am Auto sind die Federn auch nicht auf dem Dach. An einem Fahrrad braucht man aber keine Federung, alles schnickschnack wie auch Hydraulikbremsen, u.ä. So eine Sattelstütze federt aber etwas die Bodenunebenheiten ab und in Verbindung mit einem eingesessenen Brooks Sattel einfach klasse. Kostet halt auch dementsprechend und sollte mit was anderem befestigt sein als mit Schnellspanner, sonst ist der gleich weg.

    Und hier Anregungen zur Vermeidung der Kulturverblödung:

    hier , da und auch dort

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  • Gut verarbeitet sind die Federsattelstützen von Kind Shock. Allerdings nur in 27.2 mm Rohrdurchmesser.
    Es gibt zwei Modelle, einmal mit Federvorspannung und einmal Luft.
    Allerdings finde ich auch gefederte Satteldtützen eher problematisch. Was Werner andeutete, bei jedem einfedern ändert sich der Abstand Sattel Tretlager. Kann zu Kontrollverlust und Knieschmerzen führen. Zudem sind die Systeme nicht gedänpft. Dieses Aufschsukeln empfinde ich als unangenehm..
    Die Preise der Kind Shocks liegen bei Fahrrad.de momentan bei 26 und 28€
    Also einfach testen...

  • Moin.


    @Friese


    Es gibt zwei Systeme der Sattelstützenfederung.
    Das eine ist die Dämpfung nach unten, also das ausweichen bzw. eintauchen in das Sattelrohr.
    Da aber das Sattelrohr nicht Senkrecht ist, erfolgt ein Verkanten beim Eintauchen und es verändert sich der Abstand Pedal zu Sattel.


    Beim zweiten System erfolgt eine Paralellbewegung der Sattestütze. Eine art Kreisbahn beim Federn.
    Der Abstand zur Pedale bleibt.
    Aufwendiger in der Herstellung.Defektanfälliger. Teurer.


    Ein guter Sattel ( hast Du ) in Verbindung mit fetten Reifen bringt da deutlich mehr.


    Auch das Hintern anheben bei Hindernissen ist Materialschonender. Gewöhnungssache...

  • kurz:
    Wenn du alg Probleme mit dem Rücken hast macht es eventuell durchaus Sinn die Sattelstange zusätzlich zu federn,
    ansonsten würde ich klar davon abraten.


    bissel alg:


    Empfehlen kann ich keine da ich grundsätzlich davon abraten würde,
    einige gute Gründe wurden ja bereits genannt.
    Auch wenn es in der Theorie nachvollziehbar reizvoll erscheint Unebenheiten auszugleichen,
    zb bei langen Kopfsteinpflaster-Abschnitten,
    ist der Komfortgewinn meiner Meinung nach zu gering im Vergleich zu den Nachteilen.


    Besser ist vorausschauend fahren & zur Not auch mal stehend fahren oder absteigen und schieben.
    Selbst kleinere Hindernisse wie niedrige Bordsteine sollten nicht sitzend überrollt werden,
    hoch wie auch runter,
    besonders wenn das Eigengewicht/Rad/Gepäck/Gesamtgewicht etwas höher ist.
    Nichts ist nerviger als ein Speichenbruch auf Tour, dagegen ist ein Plattfuß eine Fingerübung.


    Von zu dicken Reifen würde ich im übrigen auch abraten, diesen Komfort erkauft man sich mit entsprechend
    höherem Kraftaufwand.


    Was kleinere Hindernisse angeht kann dir evt jemand zeigen wie man das Hinterrad mit Pedaldruck anhebt/absenkt
    (es muss/soll ja kein Bunnyhop werden, die Technik ist die selbe) das geht sogar bedingt/unterstützend mit einem beladenem Reiserad,
    diese Technik ist eig leicht zu erlernen wenn es dir jemand zeigt... hier in einem Post zu erklären aber schwer möglich.


    Mein Rad ist zb komplett ungefedert, ich komme inkl Tourengepäck leicht auf 135kg Gesamtgewicht und fahre damit
    in der Regel einen bunten Mix aus zt auch schlechten Rad, Feld & Waldwegen problemlos.
    Sind natürlich meine persönlichen Befindlichkeiten.

  • Moin.
    Rücken schonend kann auch hergestellt werden, wenn man nicht, Hollandrad-mäßig, auf dem Rad sitzt.
    Wenn Du den Lenker niedriger stellt und der Rücken einen gewissen Winkel einnimmt, sitzt Du elastischer auf dem Rad und Stöße werden nicht ungefiltert an den Rücken weitergegeben.


    Bei dickeren Reifen spielt natürlich das Gewicht eine Rolle. Aber Komfortgewinn übersteigt den Nachteil.
    Mm.

  • Da kannste mal sehen, wie unterschiedlich so eine Frage angegangen werden kann, ich z.B. habe mir den Lenker so hoch wie irgend möglich angebracht, alles andere geht nicht, geht bei Rückenproblemen los, zieht sich über Wunde A....backen hin zu tauben Händen. Ich denke es ist ein langer Prozess bis jeder einzelne seine optimale Sitzposition heraus gefunden hat. Auch kommt es darauf an was angestrebt wird Langstreckenfahren ist schon was anderes als als mal 'ne Wochenendtour. Dicke Schlappen sind allerdings meiner Meinung nach Pflicht, aber auch nur in Verbindung mit verstärkten Speichen und breiten Felgen. Kostet, wiegt, hält.

  • Klar, die optimale Sitzposition muss jeder für sich selbst finden.
    Ich komme aus dem Rennrad-Bereich und bin den tieferen Lenker gewohnt.
    Aber Rennrad-Reifen mit 7-8bar sind nicht so gesund.
    Ich bin mal mit einem Voll-Gefederten Rad gefahren. Gruselig schwammig.


    Gegen Sitzbeschwerden : Rennhose tragen.
    Gegen Taube Finger : Griffposition oder Lenker wechseln.

  • Kannste mal sehen.....Ohne Radhose fahre ich, nach dem ich den Vorteil von der erkannte, nur noch mal kurz zum einkaufen. Hilft aber auch hier nur bedingt, denn es kommt halt drauf an wie der Hintern so ausgestattet ist. Bei mir: Knochen und Haut. Null Fett, absolut null Fett. Ab den dritten Tag wird's heftig, trotz Hose, Creme, Beschwörungen, Fluchen. Aufrechte Sitzposition ist das einzige was einigermaßen bei mir hilft: Lenker hoch und gescheite Griffe dran, dann geht's auch mit den Wunden und die kommen ab den dritten Tag, da kann ich machen was ich will. Bzw. bei mir kommen die nicht mehr, denn ich habe mich umorientiert.

  • Moin.
    Das hört sich nicht gut an.
    Wenn Du allerdings einen breiten Sattel fährst, verstehe ich das.
    Ich habe mich damals gefragt, wie denn die Profis bei der Tour fahren.
    Erste Anschaffung war ein schmaler Sattel. Je mehr Auflage, desto mehr Aua.
    Beim schmalen Sattel sitzt Du auf dem Dambereich. Das ( fehlende ) Fett ist unwichtig.
    Alles andere ist sicher auch eine Sache der Gewöhnung.
    Hatte damals Kunden die nur im Sommer ab und an mal gefahren sind und bei einer großen Urlaubstour ihr Sitzprobleme bekamen.
    Das alles, gepaart mit einer elastischen Sitzhaltung, müsste Besserung versprechen.
    Mir hat es geholfen...
    Besser als jede Federung.


  • Fett ist unwichtig.

    Sag das mal meinen Popo, der lacht sich schlaff. Ich hatte alle Sattel, alle Lenker, na ja, nicht alle aber gefühlt fast alle, hat nichts genutzt. War gut trainiert, mehrere Jahre jedes, na ja, fast jedes Wochenende in den Taunus, alle Jahreszeiten mit 100 Tageskilometern und 1.000 Höhenmetern, immer beladen, komplett mit Wasser und allem was du auf einer größeren Radreise so gebrauche kannst. UL war nicht, ist immer noch nicht. Aber ab den dritten Tag geht's los: Sitzknochen scheuern am Sattel rum, zwischen Sattel und Sitzknochen ist Haut, die wird erst blau, dann verändert sich das ich eine Farbe die so aussieht wenn sich eine Wunde entzündet. Genau kann ich das so gar nicht sagen, denn die Stelle ist ja nicht so einfach anzugucken. Spiegel hatte ich immer nur so kleine dabei. Einmal, in Vietnam musste ich zum Doc, war kaum noch auszuhalten. So eine Lehrerin hat gedolmetscht, draußen die Männer haben dann gefragt was der lange Lulatsch hat: Arschweh, allgemeines gegröhle. Doc hat gemeint so 'ne Salbe drauf, ich denke Entzündungshemmend und 10 Tage nicht Radfahren. Ging ja nicht ich hatte ja noch ein paar hundert Kilometer vor mir, und was machste dann?


    Weiterfahren


    Bin übrigens wieder bei meinem Brooks Sattel gelandet, formt sich an, größte pleite war der Esqulab Riesen show mit Sitzprobe auf einem Pappdeckel um die Größe zu bestimmen, hat nix genutzt. ich sach nimmer, mein Körper ist dafür nicht ausgerüstet, eher zum Fernsehgucken, den habe ich aber nicht, also.