[Bauanleitung] Doppelwandiger Dosenkocher -bebildert

  • Hi!
    Ich hatte ja versprochen, die Anleitung mal einzustellen, wenn ich die 19 (!) Bilder verkleinert hab...
    OK, eben knappe Viertelstunde beigesessen, schon fertig! ...also ich, denn ich hab nicht wiederfinden können, wo ich die abgespeichert hab!! ?(
    Aber jetzt hab ich sie gefunden, und jetzt folgt die Anleitung zum
    Bau eines doppelwandigen Dosenkochers, der keinen Topfstand benötigt - aus einer Dose!

    Zunächst die Materialien (wenn das etwas Bilderlastig erscheint, sorry, ich hab diese Schritt-für- Schritt-Anleitung mal für jemanden aus dem UL-Forum gebastelt,
    dessen Versuche immer gescheitert waren)

    Eine (pfandfreie) prosecco - oder sonstige Dose; Schere, Cutter, Lineal, Marker, dicke Nadel und Zange
    Zunächst wird der Deckel entfernt - ein paarmal mit dem Cuttermesser rum...

    ...dann einschneiden...

    ...und den Deckel mit der Zange möglichst sauber raustrennen.

    Dann werden etwa 1 cm unterhalb des Randes Löcher eingestochen.

    Die "Höhe" der Löcher bezogen auf den Rand und die Lochanzahl kann man dem jeweiligen Topf anpassen; so 1 cm unterm Rand und knapp 1 cm Lochabstand ist so ein ganz gutes Mittelmaß für Tatonkabecher u.Ä.
    Muss man ausprobieren; ich bau im Schnitt 2-3 Kocher für einen Topf, um das Optimum rauszuholen- ich mach meist auch etwas engere Lochabstände als hier zu sehen.

    Als nächstes werden unten 2,5 cm abgemessen und eingezeichnet ( und danach oben 3,5 cm)
    Einfach die Dose am Marker "vorbeiziehen"...


    ausschneiden...


    (geht auch mit Schere)


    und an einer Linie (die meisten Dosen haben sowas, Schriftrandö.ä.)


    möglichst gerade ausgeschnitten, bis zur 3,5 cm-Markierung, an der so glatt wie möglich der obere Teil abgeschnitten wird.

    Einen 4 cm breiten Streifen schneidet man nun aus dem Mittelteil.



    Jetzt sind die drei Teile fertig:




    Beim Oberteil empfiehlt es sich, die Jetlöcher von innen zu glätten, das erleichtert den Zusammenbau.


    Der Mittelteil wird als Ring in die "Rinne" des Oberteils gelegt, man misst, wo die Schnitte zum Zusammenstecken gemacht werden müssen (davon fehlt das Bild :rotwerd: )



    Der "Ring" wird eingeschnitten...gegenläufig...




    ...und zusammengesteckt an den Schlitzen.



    Diesen Ring steckt man in das Oberteil, in den unteren Rand das Ringes werden 3 kleine Dreiecke geschnitten, durch die nachher der Sprit in den Hohlraum zwischen den Wänden fließt.


    Das Unterteil wird vorsichtig ringsum mit der Zange etwas eingeknifft, so dass es über den Ring in das Oberteil passt:



    Das ist jetzt der kniffligste Teil: mit sanftem Druck werden die beiden Teil ineinandergepresst...

    im Idealfall: Fertig!!



    Jetzt kann man den Kocher mit Spiritus füllen, anzünden, warten, bis die Flammen deutlich aus den Jets schlagen (dauert etwas)


    Wenn's so aussieht, kann der Topf direkt draufgestellt werden! Ach ja, dieser Kocher wog 7 Gramm...



    So, fröhliches Frickeln!


    LG euer schwyzi



    PS Der Doppelwandige ist etwas aufwändiger als der in @Stefans Faden beschriebene Quick-and-dirty-Dosenkocher bei post 14; allerdings verbraucht der Doppelwandige dafür auch weniger Sprit!


    ...und nicht verzweifeln, wenn es mit dem Zusammenpressen mal schiefgeht; das passiert mir alle 7-8 Kocher auch immer mal, meist hab ich nicht genau genug (=zu schnell) gearbeitet...falls das Uterteil z.B. beim Zusammenbau verknickt - quält euch nicht damit weiter rum, meist ist es besser, einfach neue Teile zu bauen ;)

    One man's trash is another man's treasure!
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  • Tolle Anleitung. Danke. Werde ich gleich mal in Angriff nehmen.



    ...und nicht verzweifeln, wenn es mit dem Zusammenpressen mal schiefgeht; das passiert mir alle 7-8 Kocher auch immer mal, meist hab ich nicht genau genug (=zu schnell) gearbeitet...falls das Uterteil z.B. beim Zusammenbau verknickt - quält euch nicht damit weiter rum, meist ist es besser, einfach neue Teile zu bauen...


    Das ist in der Tat immer sehr fummelig aber für mich hat es sich bewährt wenn man das Teil daß "übergestülpt" wird mit einem Feuerzeug erhitzt (dehnt sich) und das andere Teil zuvor für 20 Minuten ins Eisfach gibt.
    Auf die Weise kann man den Brenner ganz gut zusammenbauen ohne mit ner Zange "einkneifen" zu müssen. Nur so als anregung :)

    "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben." - Alexander von Humbold


  • Gute Idee! :thumbup:
    @Billy Hill
    Werd ich mal probieren.
    Da ich unterwegs auch gern mal baue ( trashcraft tours ^^ ), hab ich das mit dem Einkniffen so drauf, aber wenn's mit Ausdehnung zu Hause gut klappt, wäre ein möglicher Schwachpunkt entschärft. 8o
    LG schwyzi

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  • Soooo. Habe den Brenner eben gebaut und der brennt wirklich schön. Allerdings nur bis ich meinen Tatonka Becher draufstelle denn dann verkleinern sich die Flammen
    erst langsam bis der Brenner erlischt. Es war jetzt allerdings auch leicht windig und ich habe den ohne Windschutz betrieben. Mit 4 mal neu entzünden und einer Füllung habe
    ich einen halben Liter Wasser auf gute Badetemperatur bekommen :D


    Ich schätze mal das es zwingend einem Winschutz bedarf oder? Im Grunde können die Flammen ja ausschließlich vom Sauerstoff außen und dem nachströmenden, vergasten, Spiritus leben
    da im inneren keine Sauerstoffzufuhr besteht sobald ich die Tasse daraufstelle. Sobald eine Flamme erlischt bzw. von Wind ausgeblasen wird kann sie ja nicht selbständig wieder zünden oder habe ich
    da einen grundlegenden Denkfehler?


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    2 Mal editiert, zuletzt von Billy Hill ()

  • Hab ich auch schonmal gehabt.
    Bei ganz planen Böden und ganz planem Abschluss des Kochers, da hab ich mit ner Dreikantfeile drei so "Ecken" in den Rand (Kocheröffnung) gefeilt, funxte dann. Lief wohl sonst kein Sprit "nach".
    Manchmal ist auch nur der Becher mit Wasser zu kalt,cso dass dem Alu zuviel Wärme entzogen wird, da hilft's, den Becher erstmal so 1cm drüber zu halten und dann erst draufzustellen.
    Auch deshalb bau ich inzwischen lieber die schnelle Version, den " ultimativen Dosenkocher":
    [Bauanleitungen] UL-Spiritusbrenner - CHS und andere
    Da muss oben ein Löchlein rein, sonst "klebt" der Kocher gern mal am Topfboden und fällt dann runter, wenn man den Becher so n hslben Meter hochgehoben hat :S ...ausprobiert X/
    LG schwyzi
    Edit: Windschutz muss ja sowieso immer! Aber eigentlich bei jedem Kocher, wenn man nicht Brennstoff vergeuden will.

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  • Aha aha! Danke für die Tipps. Ich fahre gleich zum Grabeland und habe den festen Plan mir mit dem Kocher noch nen Kaffee zu kochen.
    Ich werde es weiter probieren! Ja klar zum Brennstoff sparen tut ein windschutz immer not aber zum auf die schnelle testen habe ich es halt ohne gemacht.
    Ich experimentiere mal etwas und werde berichten! :campfire:

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  • Dat geht! Wie von dir geschrieben 3 Kerben mit ner Dreiecksfeile eingefeilt und zack klappt das. Gefällt mir sehr gut!


    Hat mit wingeschützer Stelle und Deckel ca 13 Minuten gedauert bis ein halber L brodelnd am kochen war. Kein Rekord aber solide und das nur aus einer einzigen Dose und ohne richtigen Windfang.


    Da geht noch was, ich bleibe dran :thumbsup:

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  • Habe gerade nochmal mit Windschutz 2 Kaffee gekocht und es hat knappe 7 Minuten gedauert bei ca 25ml Verbrauch. Die Kerben im Rand habe ich noch etwas vertieft. Geht ab wie Schmitz Katze das Teil. Richtig gut! :thumbup: :campfire:

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